Fly-Out-Navigationen: Segen oder Fluch?

14. April 2010 | Von in SEO

Ich bin eben über den Blog-Post “Praxistipps: Conversion Optimierung mit Mega Drop-downs” gestolpert. Guter Beitrag. Aber wie verhalten sich solche Fly-Out-Navigationen in Bezug auf SEO?

Prinzipiell halte ich viele dieser Navigationen für nicht so optimal, weil es hier eben so ist, dass jede Seite auf extrem viele Seiten intern verlinkt. Das sorgt nicht gerade dafür, dass wichtige Seiten betont werden und so mehr internes Linkgewicht erhalten.

Ich habe auch getestet, ob Google nicht vielleicht in der Lage ist, diese Elemente “auszublenden”. Wahrscheinlich schafft Google es, diese Elemente mittels Page Segmentation zu erkennen und entsprechend internabzuwerten. Aber das sorgt eben trotzdem nicht dafür, dass Oberseiten mehr Linkgewicht als verlinkte Unterseiten bekommen.

In jedem Fall sind die ausgeklappten Navigationselemente aber im Google-Index zu finden. Beispiel: REI.com. Ich habe mir dort den Baustein “Caving and Canyoneering” ausgesucht, der in der “Climbing”-Navigation zu finden ist:

Bild

Wenn man diesen als Phrase bei Google sucht, sieht man, dass Google diesen auch in jeder Seite erkennt. Auch am Snippet kann man sehen, dass Google hier aus der Fly-Out-Navigation zitiert:

Bild

Analog habe ich mir auch einige andere Sites aus dem Artikel angeschaut. Die Texte sind immer drin, so dass ich derzeit davon ausgehe, dass Google auch die Links erkennt und wertet.

Wie immer kann man hier nie sicher sein, wie Google das alles intern verdaut, aber ich bin recht skeptisch. Ich denke, dass es besser wäre, die Fly-Out-Navigation so aufzubauen, dass Google diese nicht erkennen kann (über JavaScript mit externen und geblockten Dateien). Dann könnte man gezielter Linkgewicht auf die relevanten Seiten leiten und würde nicht mit der Gießkanne Link-Juice verteilen.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

4 Kommentare zu “Fly-Out-Navigationen: Segen oder Fluch?”

  1. Avatar-Foto Fimbim

    Bin ich deiner Meinung. Zu der Sichtbarkeit bei google sollte man die useability für den Nutzer nicht vergessen. Auch im Long tail bereich gibt es wirklich elegantere Möglichkeiten die Unterseiten zu präsentieren.

  2. Avatar-Foto Stefan

    Ja, solche Mega-Subnavi würde ich auch besser verjavascripten. Ein großes Problem ist ja auch, da zuviele interne Links entstehen können, so dass eine einzelne Seite schnell mehrere hunderte Links hat und das gefällt Google nicht.

  3. Avatar-Foto Olaf

    War ich bisher auch immer der Meinung, dass es besser ist auf Drop Down Navis zu verzichten oder diese zumidnest für die bots unlesbar zu machen. Habe die Drop Down Navi jetzt aber mal testweise lesbar aktiviert und schaue mir mal an was mit den rankings passiert.

  4. Avatar-Foto SEOgor

    @Olaf: Wäre nicht schlecht, wenn du deine Ergebnisse hier präsentieren könntest. Sind ja nun ein paar Wochen vorbei…

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