Search Camp Episode 20: Du musst wirklich online sein!

22. Februar 2017 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Damit man starke SEO-Signale wie gute externe Verlinkungen oder Erwähnungen erhält, muss man einiges dafür tun. Es erfordert vor allem auch ein bestimmtes Unternehmen, das Kommunikations-Chancen sieht und diese dann auch zügig und professionell umsetzt. In diesem Podcast zeige ich anhand von zehn Beispielen, was es bedeutet, wirklich „online“ zu sein. Daraus leite ich dann fünf wichtige Eigenschaften von Unternehmen ab, die innerhalb ihrer Thematik echte Champions sind.

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Shownotes:

Transcript:

Moin und herzlich willkommen zur Search Camp Episode 20. Kleines Jubiläum heute. Mein Thema ist heute “Du musst wirklich online sein.” Du musst eine Marke sein und eine Marke werden. Ich habe auch relativ viele kleine Unternehmen, die ich zum Beispiel am Telefon habe oder die ich auch berate, und die haben oft das Problem, dass sie nicht so ganz sehen, wie sie all das erreichen können. Also wie kann ich als kleines Unternehmen eigentlich eine Marke werden? Und es geht gar nicht so sehr darum, dass man immer das große Geld dafür braucht, sondern ich finde, vieles kann man auch mit Kreativität aufwiegen oder eben einfach mal frech sein. Und im heutigen Podcast geht’s genau darum. Wie ist man eigentlich wirklich online? Und wie schickt man die richtigen Signale an Google? Ja, vielen Dank fürs Einschalten heute wieder. Das Thema ist ja: “Du musst auch wirklich online sein.”

Vorab vielleicht noch zweimal ein bisschen was zum Housekeeping. Der erste Punkt: Vielen Dank für das positive Feedback. Ich bin wirklich überrascht, wie viele auch einfach, also Old School einfach nur eine E-Mail schreiben. Elke hat zum Beispiel was Nettes geschrieben. Hat sich bedankt für die vielen Inhalte. Hat auch mein Lieblingsadjektiv “unaufgeregt” verwendet. Das ist mir immer sehr wichtig. Also hier soll es fundierte, nicht marktschreierische Infos geben. Und ich hoffe, dass wir das immer gut hinkriegen.

Ja das Zweite: Das heute ist schon Episode 20. Also ein kleines Jubiläum. Ich habe nachgeguckt, wenn es eine Hochzeit wäre, wäre es die Porzellanhochzeit. Also ich habe hier noch vor viel zu machen. Und deswegen fange ich auch gleich an, also will euch nicht langweilen.

Das Thema ist eben wirklich online sein, richtig online sein, Marke sein. Und wo kommt das Thema eigentlich her? Es gibt so ein Statement von Eric Schmidt von Google so 2008, damals CEO, hat halt gesagt, vereinfacht ausgedrückt: Du musst eine Marke sein. Oder Marke hilft auch uns, in die Suchergebnisse Ordnung reinzubringen. Und was man natürlich wissen muss ist. Google hat jetzt nicht irgendwo eine Liste an Marken und die, die auf der Liste draufstehen, die gehen in den Rankings nach oben und die, die in den Listen nicht draufstehen, die gehen nach unten, sondern Google liest das aus so Signalen ab. Und man muss halt wissen, ganz bestimmte Signale entstehen halt nur dann, wenn man auch wirklich online ist. Also, wenn du Meinungen verbreitest, wenn du polarisierst, wenn du Inhalte hast, die kein anderer hat, wenn du gut vernetzt bist, wenn du Chancen nutzt und so weiter und so fort. Signale kann immer eine ganze Menge heißen. Google selber sagt ja, wir nutzen mehr als 200 Signale. Die SEOs gucken natürlich primär auf das Thema Verlinkungen oder auch soziale Signale, auf Erwähnungen, Brand Search, also jemand tippt eine Marke ein, und natürlich noch viel mehr. Jetzt mache ich sehr viele SEO Workshops quer durch das ganze Jahr und ich merke, dass einfach sehr viele Unternehmen genau an diesem Anspruch scheitern. Also viele haben zwar eine Website, sind aber nicht wirklich online. Das, was da eigentlich so gefordert ist, können die einfach nicht.

Ich hatte gestern noch einen interessanten Anruf und ein langes Gespräch. Ein Online-Shop für Naturkosmetik, relativ kleiner Shop, super gemacht, sah schön aus, tolle Produkte soweit ich als Mann das irgendwie abschätzen kann, ja aber es reicht halt nicht. Es reicht nicht, einfach nur Produkte anzubieten. Wir haben uns dann halt die Konkurrenzsituation angeguckt und alle Konkurrenten waren im Schnitt zehnfach mehr verlinkt als dieser Shop. Weil die anderen einfach eben rausgegangen sind und haben halt interessante Sachen gemacht und dieser Shop hat einfach nur Produkte verkauft.

Und deswegen heute mein Thema, bisschen sensibilisieren, vielleicht auch ein bisschen motivieren, in das Thema einzusteigen. Ich habe mal so 10 Fragen herausgesucht, die das umschreiben, was wir bei Bloofusion mit “wirklich online sein” eigentlich meinen.

Und das Ganze möchte ich mal so an 3 fiktiven Unternehmen durchdeklinieren. Einmal ein kleiner Online-Shop für Gewürze. Dann ein B2B Thema, ein Hersteller von Abfüllmaschinen. Oder ein lokales Fachgeschäft für Tapeten, das auch einen Online-Shop hat.

Und wie gesagt 10 Fragen hätte ich. Fangen wir an.

 

1. Frage: Wirst du von Printmedien nach deiner Meinung oder Expertise zu einem Thema gefragt?

Beispiel. Du hast eben besagten Online-Shop für Gewürze und ein bekanntes Küchenmagazin schreibt einen Artikel über die neuesten Gewürz-Trends. Rufen die dich dann an?

 

2. Frage ist: Hat ein Medium n letzter Zeit über dein Unternehmen berichtet?

Zum Beispiel wegen einer Personalie oder wegen einer Standorterweiterung. Du bist der besagte Hersteller von Abfüllmaschinen und du hast eine tolle Aktion für Azubis gemacht, um die zu gewinnen. Und das Fachmagazin P&A, was man in der Branche wahrscheinlich kennt, DAS Fachmagazin für Prozessindustrie, berichtet darüber.

 

Die 3. Frage: Wurde auf deiner Website wegen einer Meinung verlinkt, die du dort veröffentlicht hast?

Du hast einen Online-Shop für Tapeten und du findest, dass der neueste Tapetentrend “Metallic Glam” zum Kotzen ist. Und ein anderes Einrichtungs-Blog greift das zum Beispiel auf und zeigt 10 Beispiele, wo es dann doch ganz gut aussieht. Da entstehen Links, da entstehen Erwähnungen. Hast du so etwas? Hast du so einen Content auf der Website?

 

Frage 4: Gibt es von dir Videos, in denen du dich als Experte für ein Thema positionierst und ein Problem deiner Zielgruppe löst?

Beispiel. Du hast den Online-Shop für Gewürze. Hast du ein Video, wo du erklärst, wie man die perfekte Barbecue Soße in 3 Minuten selber macht, nicht gekauft, keine Zusatzstoffe. Ganz einfach aus Zutaten, die jeder im Haushalt hat.

 

Frage 5: Schreibst du regelmäßig hilfreiche, nicht produktzentrierte Beiträge zum Beispiel in deinem Blog?

Jetzt so ein B2B-Beispiel aus dem Bereich der Abfüllmaschinen. Wissen wir alle, der Verband deutscher Maschinen und Anlagenbau e.V., also der VDMA, hat eine Neuauflage seines Merkblattes “Prüfung von Abfüllmaschinen der VDMA Hygieneklasse 5 Aseptikanlagen” herausgebracht und dabei geht’s natürlich, wie wir alle wissen, um die Entkeimung des Sterilbereiches des Maschineninnenraums. So kurz durchatmen. Der Verband hat was herausgebracht, was für alle in der Branche interessant ist. Hast du darüber berichtet, dass es dieses Update gibt? Hast du das Ganze kommentiert? Hast du vielleicht gesagt, was sind die Änderungen? Sind das sinnvolle Änderungen oder nicht? Gibt es so etwas in deinem Blog?

 

Frage 6: Hast du auf thematisch passenden Websites echte Gastbeiträge veröffentlicht?

Beispiel. Du bist der Online-Shop für Tapeten und du hast einen Gastbeitrag geschrieben zum Thema “Tapetentipps fürs Kinderzimmer” und das auf einem bekannten Eltern-Blog veröffentlicht.

 

Frage 7: Hast du schon über soziale Netzwerke Neuigkeiten verbreitet, die dann oft geteilt wurden?

Verbreitet findet man oft, aber dieses oft geteilt dann wieder nicht. Beispiel: Du bist immer noch der Hersteller von Abfüllanlagen. WM 2014, Finale zwischen Deutschland und Argentinien und deine Firma hat einen Ableger in Argentinien und du zeigst auf Facebook, wie die Deutschen und die Argentinier gemeinsam sich auf das Finale vorbereiten und darauf hin fiebern. Wird mit Sicherheit gut geteilt. Ob das jetzt thematisch relevant ist, okay kann man drüber streiten. Aber Hauptsache erstmal was zu machen, was in sozialen Netzwerken gut läuft.

 

Frage Nummer 8: Bisschen die Königsdisziplin. Gäbe es für einen Konkurrenten einen Grund alleine wegen eines relevanten Inhaltes auf deine Website zu verlinken?

Also das ist natürlich schon ein hoher Anspruch. Da reicht es nicht aus einfach nur Rezepte zu veröffentlichen, nicht einfach nur ein Gewinnspiel zu machen, sondern es muss was wirklich Geniales sein. Ich gebe zu, ich habe oder wir haben von unserem Blog Internetkapitäne mit Sicherheit schon auf einige andere Agenturen verlinkt, die halt eine spannende Aktion gemacht haben. Und deswegen ja, es gibt solche Fälle. Sie sind natürlich zugegebenermaßen nicht so sonderlich oft.

 

Frage Nummer 9: Stellst du für Medien interessante Daten, Statistiken, Studien bereit?

Du bist immer noch der Online-Shop für Gewürze und du hast eine Auswertung hervorgebracht, wie sich der Verkauf von ganz bestimmten Gewürzarten in den letzten Jahren geändert hat. Es gibt im Moment ein starkes Interesse an orientalischen Gewürzen, weniger an den klassischen Mittelmeergewürzen.

 

Und schlussendlich Frage Nummer 10: Berichtest du über branchenrelevante Veranstaltungen?

Das ist natürlich, wenn man eine SEO-Agentur fragt, dann sind so Recaps von Konferenzen gemeint, aber natürlich, wenn du der besagte Hersteller von Abfüllmaschinen bist, dann bist du mit Sicherheit auf der Pack Expo International in Chicago und hoffentlich hast du die wichtigsten Trends vor Ort zusammengefasst, kleines Video gemacht und wenn wichtige Koryphäen an deinen Stand kommen oder du sie triffst, dann wirst du sie natürlich auch fragen, um daraus einfach einen genialen Beitrag zu machen.

 

Das sind so 10 Beispiele für das, was man machen sollte, um eben wirklich online zu sein. Das ist natürlich je nach Branche unterschiedlich leicht, respektive schwer, aber vor allem hat all das was gemeinsam. Wenn man sich mal anguckt, wir haben ein paar solcher Kunden, die zumindest einige dieser Fragen gut beantworten können, positiv beantworten können. Und ich glaube, dass es 5 wichtige Eigenschaften gibt, die so ein echter Online-Champion hat.

 

Eigenschaft Nummer 1: Gelegenheiten nutzen.

Du bist auf einer Messe, du hast eh schon das Geld dafür ausgegeben. Ihr habt da vielleicht sogar einen Stand. Wie kann man daraus das Maximum herausholen? Da rennen an einem Tag alle Koryphäen deiner Branche herum und du nutzt die Chance nicht. Und richtige Champions machen das.

 

1. Punkt: Du erkennst, was in deinem Unternehmen passiert, etwas, das für Meinungsführer interessant ist.

Du hast zum Beispiel die besagte Aktion für Azubis gemacht und ob die jetzt für dich wichtig ist oder nicht, ist eigentlich fast egal, aber es ist eben für Magazine interessant, weil Azubimangel einfach ein Thema in der Branche ist und dafür muss es einen Ausweg geben und wenn jemand dafür eine kreative Lösung hat, dann kann man darüber auch berichten.

 

Punkt Nummer 3: Du verstehst, was in sozialen Medien gut läuft.

Wenn du der Hersteller von Abfüllmaschinen bist, dann hilft das nicht, wenn du Bilder davon postest. Das interessiert niemanden wirklich. Außer, wenn es eine richtig geile Maschine ist. Aber in der Regel ist es das nicht. Was mit Menschen, was mit Hunden, was mit Aktualität, solche Sachen funktionieren gut.

 

Punkt 4: Du weißt, wer in deiner Branche wichtige Multiplikatoren sind.

Es gibt ein Fachmagazin für deine Branche, dann musst du auch mit denen in Kontakt stehen. Punkt. Die musst du auch nicht täglich nerven, aber zumindest, wenn besagte Branchenmesse ist, dann musst du die alle treffen und musst richtig Gas geben.

 

Und Punkt 5: Das ist eher so ein weicher Faktor. Ich habe es mal überschrieben mit klare Kante, Gesicht zeigen.

Man muss grundsätzlich sagen, niemand liebt den Langeweiler. Medien lieben Personen, die anders sind, die ein Profil haben und deswegen hilft es auch nichts, wenn man immer nur dialektisch an Probleme herangeht, sondern ab und zu muss man auch mal auf den Putz hauen und eben sagen, wie es eigentlich wirklich ist. Also trau dich, hau mal drauf und klar, sprich das vorher mit deiner Unternehmensführung ab, ob das auch alles so gewünscht ist.

Das war‘s so in der Übersicht für heute auch schon. Wie gesagt, das Thema war “Wirklich online sein.” Ich halte es für ein sehr wichtiges Thema, denn viele Unternehmen verstecken sich immer noch. Und gerade das Thema Content Marketing wird in meinen Augen von sehr vielen Unternehmen noch nicht richtig bedient. Es wird zwar vielleicht was geschrieben und vielleicht wird auch viel geschrieben, aber eben noch nicht richtig. Und wenn du halt die richtig tollen Markensignale haben willst, dann reicht dir auch nicht irgendwelche Inhalte zu haben, sondern du musst die richtig geilen Inhalte haben, die, die halt kein anderer hat.

Das war Episode 20, das war‘s fast für heute. Ich habe einen vollen Plan für die nächsten Wochen, also was Podcast-Aufnahmen angeht. Ich habe zum Beispiel einen Olaf Kopp klargemacht, den ich nächste Woche interviewen werde und den Thomas Kilian, mit dem ich unter anderem einen Vortrag auf der SMX machen werde. Die werde ich alle interviewen. Überhaupt SMX ist noch ein großes Thema, was so ansteht. Das sind für mich immer 4 volle Tage und da werde ich noch richtig Vollgas geben. Ich möchte auch wieder wie im letzten Jahr, da war es eigentlich so der Kickoff, möchte ich von der SMX auch wieder podcasten, möchte quasi die Ereignisse des Tages zusammenfassen. Muss mal gucken, ob ich den Rest des Teams damit vielleicht da auch zu motivieren kann. Letztes Jahr hat das super funktioniert. Von daher, vielen Dank fürs Zuhören. Bleibt dran und wie gesagt immer gerne was schreiben, wenn ihr Kritik habt, wenn ihr Themen habt, über die ich mal was machen soll. Feedback, was immer, schreibt es mir. Ansonsten tschüss und bis bald!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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