Accelerated Mobile Pages – Was hat sich verändert?

12. Oktober 2017 | Von in Google Analytics, SEA, SEO

In den Mobile-News der letzten Ausgaben des suchradars stand das Accelerated Mobile Pages Project immer wieder im Mittelpunkt. Seit meinem letzten Blog-Artikel über AMP hat sich einiges getan. Es ist also an der Zeit, einen Blick auf alle wichtigen Neuerungen zu werfen.

Beispiele für neue AMP-Templates

Besonders für E-Commerce-Seiten werden AMPs attraktiver, z. B. durch neue AMP-Templates (https://ampstart.com/#templates).

Ladezeit

Eine schnelle Ladezeit ist das Alleinstellungsmerkmal von AMPs. Daher verwundert es nicht, dass es an dieser Front weitere Verbesserungen gab. Durch Veränderungen am Google Cache wurden die durchschnittlichen Ladezeiten von AMPs innerhalb eines Jahres halbiert. Wer sich ein genaues Bild über die Änderungen machen möchte, findet die Details im AMP-Blog: https://www.ampproject.org/latest/blog/turbocharging-amp/

Sichtbarkeit

Das AMP-Project steht unter Googles Fittichen. Dennoch erhalten AMPs laut Google nicht per se einen Vorteil in den Suchergebnissen. Die schnelle Ladezeit und die daraus resultierenden positiven Nutzersignale, sind die einzigen „natürlichen“ Vorteile, die AMPs gegenüber anderen mobilen Seiten haben.

AMPs hatten im Bereich Sichtbarkeit eher mit einigen Nachteilen zu kämpfen, die hauptsächlich damit zusammenhingen, dass das AMP Project „the new kid on the block“ war. So konnten AMPs anfänglich nicht in den Featured Snippets erscheinen. Dieses Defizit wurde nun behoben.

Auch die Vielfalt an Suchmaschinen, die AMP-Versionen verlinken, hat sich vergrößert. Nach Google und Bing verlinken nun nämlich auch Baidu, Sogu und Yahoo! Japan auf AMPs.

Mit den anfänglichen Kinderkrankheiten eines Neulings hat das AMP-Project im Bereich Sichtbarkeit also mittlerweile aufgeräumt.

Tracking

Eine der größten Schwächen von AMPs war das lückenhafte Tracking. Gerade für ein neues Produkt wie die AMPs ist die Erfolgsmessung natürlich ein wichtiger Punkt. Daher wurde hier ebenfalls nachgebessert. Durch Veränderungen am Code, sowohl der in der AMP-Version, als auch in der nicht AMP-Version der Seite, lässt sich der Erfolg nun besser verfolgen und vor allem von der nicht AMP-Version unterscheiden.

Code-Schnipsel für ein genaueres Tracking auf AMPs (https://support.google.com/analytics/answer/7486764)

Werbung

Schon direkt nach dem Launch bestand die Möglichkeit Ads auch auf AMPs anzuzeigen. Natürlich muss die Werbung nach den AMP-Richtlinien eingepflegt werden, aber mittlerweile stellt die Monetisierung von AMPs kein großes Problem mehr da.

Eine interessante und noch frische Änderung gab es im Adwords-Bereich. AMPs können nun als Landingpages in AdWords genutzt werden (https://developers.google.com/adwords/amp/landing-pages). Schnelle Landingpages sind im Mobile-Bereich besonders wichtig. Daher eignen sich AMPs hervorragend als AdWords-Landingpage. Seiten, die in den organischen Suchergebnissen nicht die AMP-Version der Seite indexieren, AMPs aber als AdWords-Landingpages nutzen möchten, können die AMP-Version in die robot.txt eintragen.

E-Commerce

Shop-Seiten sahen sich bisher zwei großen Problemen bei der Implementierung einer AMP-Version gegenüber. Das eher puristische Design von AMPs, besonders bei der Präsentation der Produkte und dem problematischen Caching-Verfahren. Für beide Schwachstellen bietet das AMP-Project mittlerweile Verbesserungen an.

Das noch in der Testphase befindliche amp-bind, in Kombination mit neuen AMP-Templates und Elementen auf https://ampstart.com, soll es für E-Commerce-Seiten leichter machen eine ansehnliche AMP-Version des eigenen Shops zu erstellen.

Der „update-cache“ und „update-ping“ Request (https://developers.google.com/amp/cache/update-cache) soll es Shops ermöglichen die von Google gecachte Version ihrer Seite immer aktuell zu halten. Besonders für Produktseiten, die häufig Preis oder Mengen Änderungen erhalten, ist dieses Feature sehr wichtig. Ansonsten wird die im Cache vorhandene Version nur nach Aufruf der Seite aktualisiert.

Einschätzung

Die Neuerungen, gerade im Bereich Adwords und E-Commerce, verwandeln AMPs in eine sinnvolle Option für Seiten außerhalb der News und Blogger-Szene. Laut AMP-Project werden in Zukunft namenhafte E-Commerce Seiten wie Ebay und Zalando die Vorteile von AMPs nutzen. Es ist zu erwarten dass das AMP-Project, durch die angekündigten Templates auf https://ampstart.com, es auch kleineren Shops erleichtern wird eine ansehnliche AMP-Version ohne zu großen Aufwand zu erstellen.

Letztendlich wird der Erfolg von AMPs durch das Nutzerverhalten entschieden. Sollte das AMP-Zeichen einen echten Vorteil in der Click-Rate bedeuten, wird für viele Webmaster kein Weg an einer AMP-Version vorbei führen. Sollte durch verbesserte Internetverbindung und Technik (z. B. HTTP/2) die Ladezeit für Nutzer keine so große Rolle mehr spielen und der Fokus mehr in Richtung Design und speziellen Features gehen, dann muss das AMP-Project in diesen Aspekten nachlegen um relevant zu bleiben.

Wer sich tiefer mit dem Thema beschäftigen und/oder immer auf dem aktuellsten Stand bleiben möchte, dem kann den AMP-Blog wärmstens empfehlen. Einen Überblick aller Neuheiten im Mobile-Bereich, inkl. einer Fülle an weiteren SEO, SEA und Social Media Themen, finden Sie im aktuellen suchradar.

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Portrait Maximilian Geisler

Maximilian Geisler

Maximilian Geisler ist SEO-Berater bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Seine Spezialgebiete sind der Mobile-Bereich, Google Analytics und der Google Tag Manager. Er bloggt für den Bloofusion-Blog, schreibt Artikel für den suchradar und ist Speaker auf der BLOO:CON

In seiner Freizeit kocht er sehr gerne, leidet jeden Spieltag mit der Diva vom Main und versucht seiner Freundin einen Hund aufzuquatschen. Außerdem findet er es sehr befremdlich sich selbst zu beschreiben. 😉

Maximilian Geisler ist unter anderem in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:

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