5 Tipps: So pimpst du im Handumdrehen dein Google Ads-Tracking ohne Tracking-Kenntnisse
Dein Conversion-Tracking für Google Ads wurde bereits aufgebaut und es läuft auch alles, aber du bist unsicher, ob du bereits das volle Potenzial ausschöpfst?
Ich zeige dir 5 Tipps, mit denen du mit wenig Aufwand noch mehr aus deinem Tracking herausholen kannst – und das OHNE Tracking-Vorkenntnisse. Auf geht’s!
Tipp 1: Nimm die Einstellungen deiner Conversion-Aktionen unter die Lupe
Sind die Conversion-Aktionen einmal erstellt, schaut man i. d. R. nur noch selten rein und hinterfragt, was anfänglich eingestellt wurde. Dabei sind diese Einstellungen die Basis für all die Daten, die du zur Optimierung deiner Kampagnen nutzt. Ist dir bewusst, welche Möglichkeiten das bietet?
Das Allerwichtigste: Frage dich, welche Conversions wirklich in die Optimierung mit einfließen sollen, und stelle sie entsprechend ein. Doch nur, weil du einige Conversions, wie im Beispiel eines/einer E-Commercelers/E-Commercelerin den AddToCart, nicht für die Optimierung nutzen möchtest, heißt es noch lang nicht, dass diese entfernt werden sollten, aber dazu kommen wir später. Wichtig ist, dass du bewusst entscheidest und lieber einmal mehr prüfst, ob auch nur die richtigen Conversions zur Optimierung verwendet werden.
Die Conversion-Quelle ist nicht zu vernachlässigen – ob direkt durch das Google Website Tag eingerichtet oder durch GA4 importiert, macht dabei einen entscheidenden Unterschied. GA4 berücksichtigt bei der Zurechnung einer Conversion neben Google Ads auch Touchpoints wie Direct oder Paid/Organic Social. Demnach wird jedem Kanal nur ein Teil der Conversion zugesprochen. Bei der direkten Einrichtung über das Google Website Tag rechnet sich Google Ads jedoch alle Conversions zu, an deren Customer Journey Google Ads beteiligt war.
Das heißt, dass du deutlich mehr Daten in deinem Konto hast, wenn du das Tracking über das Google Website Tag einrichtest. Die aus GA4 importierten Conversions können dennoch für Analysezwecke dienlich sein. Aber Achtung! Nur eine der Conversions sollte in die Optimierung mit einbezogen werden, sonst laufen die Daten doppelt in die Kampagnen ein, was zu einer deutlichen Verfälschung der Ergebnisse führt.

Prüfe zudem, welche Zählmethode du in den einzelnen Conversion-Aktionen eingestellt hast. Mithilfe dieser Einstellung kannst du festlegen, ob alle Conversions gezählt werden oder nur eine. In deinen Daten macht dies einen erheblichen Unterschied. Alle Conversions sollten bspw. bei Käufen mit einbezogen werden, denn zwei Käufe von einer Person sind besser als einer. Bei Anfragen ergäbe jedoch „Eine“ mehr Sinn, da zwei gleiche Anfragen von einer Person nicht wertvoller sind als eine. Du merkst, diese Einstellung kann einen enormen Einfluss auf deine Daten haben.
Ist die Customer Journey bei deinem Unternehmen etwas länger – dies kann aufgrund sehr teurer oder erklärungsbedürftiger Produkte der Fall sein –, solltest du darauf achten, dass du die Tracking-Zeiträume anpasst, damit du auch 30 Tage (Standardeinstellung) nach einem Klick auf eine Anzeige noch siehst, ob sie bei einer Conversion mitgewirkt hat. Verlängerst du die Zeiträume nicht, wird die Conversion nach Ablauf dieser „Frist“ nicht mehr in deinem Konto erscheinen. Darum frage dich, wie lang die Customer Journey deiner Kund:innen ist, und hinterlege die Zeiträume auf Conversion-Aktion-Ebene. Für einen AddToCart braucht ein:e Nutzer:in bspw. deutlich weniger Zeit als für die tatsächliche Kaufentscheidung, für den Kauf einer Handyhülle jedoch auch deutlich weniger als für den Kauf eines Autos. Vergiss nicht, auch die Zeiträume für die View-Through-Conversions anzupassen, sodass du auch nachvollziehen kannst, welche Anzeigen auch ohne Interaktion – nur durch einen View – relevant für eine Conversion waren.
Wirf anschließend noch einen kurzen Blick auf das verwendete Attributionsmodell in den Conversion-Aktionen. Absolut empfehlenswert ist das datengetriebene Attributionsmodell, da es – im Falle von mehreren Google Ads Touchpoints – den jeweiligen Steps, die an einer Conversion beteiligt waren, einen individuellen und den realitätsnächsten Teil daran zuspricht. So siehst du, welche Kampagnen, Anzeigen oder auch Keywords an deinem Erfolg beteiligt waren.
Tipp 2: Nutze Soft-Conversions für Analyse- und Optimierungs-Zwecke
Du weißt noch nicht, was Soft-Conversions sind? Kein Problem! Lies hierfür diesen Blogbeitrag (hier: Micro-Conversions).
Conversions müssen nicht alle für die Optimierung der Kampagnen genutzt werden. Soft-Conversions kannst du nutzen, um den Funnel nachzustellen und zu analysieren. Daraus lässt sich ableiten, wo die Nutzer im Kaufprozess aussteigen und welche Conversion-Raten sich aus dem Verhältnis der Soft-Conversions zu den Hard-Conversions ergeben.
Durch die Nutzung von Soft-Conversions hast du zudem in deinem Konto deutlich mehr Daten. Dies ist insbesondere für Unternehmen sinnvoll, deren Nutzer:innen eine eher lange Customer Journey haben. Hier kann es sinnvoll sein, auch die Soft-Conversions in die Optimierung mit einzubeziehen.
Aber auch wenn die Customer Journey deiner Kund:innen nicht besonders lang ist und du das Ziel hast, relevanten Traffic zu generieren, können Soft-Conversions dir dabei helfen, nicht nur irgendwelche, sondern wertvolle Nutzer:innen auf deine Seite zu bekommen.
Exkurs: Benutzerdefinierte Zielvorhaben
Du hast die Möglichkeit, Conversion-Aktionen in einer Art Gruppe – benutzerdefinierte Zielvorhaben – zusammenzufassen und diese in einzelnen Kampagnen für die Optimierung zu hinterlegen. So umgehst du, dass alle auf primär stehenden Conversion-Aktionen kontoweit in die Optimierung einfließen (Standardeinstellung).
Dies kann zum Beispiel Sinn ergeben, wenn du eigentlich Käufe generieren möchtest, aber eine Kampagne mit dem Fokus auf Karriere hast. In dieser Kampagne hast du demnach das Ziel, Bewerbungen zu generieren. Damit also nicht auch in Richtung Käufe optimiert wird, kannst du hier deine Conversion-Aktionen, die den Bewerbungsprozess abbilden, in ein benutzerdefiniertes Zielvorhaben zusammenfassen und für die Optimierung nutzen.
Tipp 3: Vergib sinnvolle Wertigkeiten für Hard- und Soft-Conversions
Die Vergabe von Wertigkeiten für die Hard- und Soft-Conversions ist wichtig, um die verschiedenen Aktionen zueinander ins Verhältnis zu bringen. Damit gibst du Google bspw. die Information mit, dass der Einstieg in den Kauf- oder Zahlungsprozess dir deutlich mehr wert ist als der bloße AddToCart.
Um sinnvolle Wertigkeiten zu vergeben, kannst du die im Tipp 2 genannten Conversion-Raten zuhilfe nehmen. Das lässt sich sowohl für E-Commerceler:innen als auch für Unternehmen, die das Ziel der Lead-Generierung oder Ladenbesuche haben, umsetzen:
Beispiel E-Commerce:

Beispiel Lead-Generierung:

Aber auch wenn es dir nicht möglich ist, die Werte so konkret zu vergeben, hilft an dieser Stelle schon eine Priorisierung der Conversion-Aktionen, anhand derer du die Werte vergibst. Am Ende hast du vermutlich auch ohne Conversion-Raten schon ein ziemlich gutes Gefühl dafür, wie viel dir bspw. ein Lead im Vergleich zum Klick auf den Button, der zum Leadformular führt, wert ist oder – wenn du einen Shop bewirbst – ein AddToCart im Verhältnis zum tatsächlichen Kauf.
Sind alle Conversion-Aktionen bewertet, kannst du sie für die Optimierung nutzen, indem du deine Kampagnen auf den Conversion-Wert anstelle der Anzahl der Conversions ausrichtest.
Tipp 4: Nutze Wertregeln zur dynamischen Anpassung deiner Conversion-Werte
Ein echt superspannendes Tool: Wertregeln. Mithilfe dieser kannst du mittels eigens definierter Bedingungen die Wertigkeiten deiner Conversion-Werte dynamisch anpassen. Die dir zur Verfügung stehenden Bedingungen kannst du anhand der folgenden drei Kriterien festlegen:
- Geräte
- Standorte
- Zielgruppensegmente
Legst du die Bedingung fest, kannst du davon abhängig die Conversion-Werte reduzieren oder erhöhen – und zwar Zielvorhaben-übergreifend oder auch nur für Ladenbesuche. Letzteres kommt natürlich für dich nur infrage, wenn dein Unternehmen auch stationäre Geschäfte hat.
Nachfolgend je Kriterium ein Beispiel:
- Geräte: Desktop-Nutzer:innen sind mir 20 % mehr wert (da meine Zielgruppe sich bspw. im B2B-Segment befindet und hauptsächlich auf der Arbeit über den Desktop sucht und konvertiert)
- Standorte: Ladenbesuche in Stadt xy sollen mit 15 % mehr Wert versehen werden (da bspw. meine Conversion-Rate oder der durchschnittliche Bonwert dort höher ist)
- Zielgruppensegmente: Altkund:innen sind mir 30 % weniger wert (da ich den Fokus bspw. auf Neukund:innen legen möchte)
Nun ist es jedoch so, dass diese angepassten Wertigkeiten direkt in deine Conversion-Wert-Spalte mit einfließen. Darum ist es essenziell, dass du dir mittels benutzerdefinierter Spalte den bereinigten Conversion-Wert errechnest, um bei deiner Auswertung die korrekten Wertigkeiten zu berücksichtigen.
Tipp 5: Nutze den Offline-Conversion-Upload, um den Algorithmus mit hochwertigen Daten anzureichern
Dieser Schritt kann das Google Ads-Konto der Unternehmen auf das nächste Level heben, deren primäres Ziel erst nach der härtesten Conversion stattfindet und damit nicht mehr getrackt werden kann.
Ein Beispiel: Du hast ein B2B-Unternehmen, dein Ziel ist es, nach dem Lead diesen in einen Sale umzuwandeln. Das ist allerdings nicht trackbar, denn nach dem Lead findet schließlich erst einmal ein Telefongespräch oder E-Mail-Kontakt statt. Erst im Laufe der Zeit wird im besten Fall ein tatsächlicher Sale daraus. Darum ist unsere härteste und letzte Conversion, die getrackt wird, der Lead.
Mit dem Tracking der Leads berücksichtigst du jedoch diese Sales gar nicht für die Optimierung deiner Kampagnen. Dabei könnte Googles Algorithmus viel effizienter bieten, wenn Google auch die Daten der Sales hätte, die du dann (wie wir nun dank Tipp 3 wissen) deutlich höher bewerten solltest als die Leads, denn die Sales sind schließlich dein Nonplusultra.

Wie machen wir das also nun? Wir nutzen den Conversion Upload! Bedingung ist jedoch, dass wir den Sales eine GCLID (Google Click ID) zuordnen können, damit Google diese Sales wiederum einem Klick auf unsere Anzeigen zuordnen kann. Idealerweise findet ein solcher Conversion Upload in regelmäßigen zeitlichen Abständen statt, sodass eine gewisse Kontinuität in den Daten besteht und Google dies für die Optimierung nutzen kann. Du hast übrigens die Möglichkeit, einen regelmäßigen Upload einzustellen, womit du wiederum Zeit und Mühen sparst.
Fazit
Wie du siehst, bedarf es keiner Tracking-Vorkenntnisse, um dein bereits bestehendes Tracking direkt in der Google Ads-Oberfläche auf das nächste Level zu bringen. Bei all den Optimierungsmöglichkeiten empfehle ich dir jedoch in jedem Fall, die Einstellungen deiner Conversion-Aktionen zeitnah zu prüfen, um sicherzugehen, dass deine Kampagnen auch jetzt schon mit den richtigen Daten arbeiten und auf dein Ziel optimieren.

Laura Schwate
Laura Schwate ist Senior Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion Germany GmbH. Im Bloofusion-Blog liefert sie Insights zu Google Ads und anderen SEA-Themen.
Sie betreut seit einigen Jahren sowohl B2B- als auch B2C-Kunden aus diversen Branchen in verschiedenen Größenordnungen und weiß, worauf es bei einem individuell und strategisch aufgesetzten Google Ads-Konto ankommt.
Laura ist unter anderem in dem folgenden sozialen Netzwerk vertreten:

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