SEO für Shops: 7 SEO-Tipps die Shop-Betreiber direkt umsetzen können

18. Juli 2019 | Von in SEO

Suchmaschinenoptimierung ist immer noch eine wichtige Möglichkeit, mehr Personen mit dem eigenen Onlineshop zu erreichen. Da es dabei jedoch viel zu beachten gibt – und man gar nicht weiß, wo man überhaupt anfangen soll – haben wir sieben Tipps zusammengefasst, die direkt umgesetzt werden können.

Interne Verlinkung

Die interne Verlinkung ist für einen Onlineshop eine wichtige Grundlage. Sie sorgt dafür, dass sämtliche Seiten, die indexiert werden sollen, für die Suchmaschinen erreichbar sind. Neben der Tatsache, ob die jeweiligen Seiten verlinkt sind (s. u.), sind noch zwei weitere Aspekte in Bezug auf interne Verlinkung wichtig: Linkgewicht und Klicktiefe.

Linkgewicht

Ohne die Optimierung der internen Verlinkung verteilt sich das Linkgewicht nach dem „Gießkannen-Prinzip“ auf die einzelnen Seiten. Anhand eines fiktiven Dekorations-Onlineshops lässt sich dies gut erklären:

Der Shop verfügt über zwei große Bereiche: Servietten und Kerzen. Nach dem Prinzip erhalten beide Kategorien gleich viel Linkgewicht, auch wenn Servietten 95 % und Kerzen 5% des Umsatzes ausmachen würden. Nach der Oberkategorie „Servietten“ folgen die wichtige Marken und Produktkategorien. Abschließend folgen die Produkte.

Beispiel, wie sich Linkgewicht verteilen kann

Das Problem dabei:

  • Wichtige und unwichtige Markenseiten erhalten dasselbe Linkgewicht.
  • Wichtige und unwichtige Serienseiten erhalten dasselbe Linkgewicht.
  • Wichtige und unwichtige Produktseiten erhalten dasselbe Linkgewicht.

Gelöst werden könnte dies z. B. mit Querverlinkungen innerhalb der Kategorien sowie mit Verlinkungen auf die zehn beliebtesten Produkte von der Startseite aus. So erhalten die wichtigen Seiten mehr Linkgewicht. Zudem wird so noch ein weiteres Problem zumindest teilweise gelöst:

Klicktiefe

Die Klicktiefe kann z. B. mit dem Screaming Frog SEO Spider – mit der Übersicht „Site Structure“ – überprüft werden. Dabei gibt es unterschiedliche Ansichten, wie tief die Klicktiefe sein darf. Wir empfehlen eine maximale Grenze von fünf bis sieben Klicks, um die Zielseite zu erreichen. So wird vermieden, dass Suchmaschinen die Seiten nicht mehr abholen, obwohl sie theoretisch erreichbar wären.

Beispiel für einen “Site Structure”-Report

301-Weiterleitungen

Mit einer 301-Weiterleitung ist grundsätzlich erst einmal vieles richtig gemacht worden. Die alte Seite leitet auf die neue bessere, optimierte Seite um und Nutzer und Crawler landen dadurch auf der richtigen URL. Allerdings ist bei der internen Verlinkung der schönere Weg die alten Links direkt durch die Neuen auszutauschen. So kann dem Server einen Verarbeitungsschritt und dem Crawler ein „Klick“ in Bezug auf die Klicktiefe gespart werden.

Broken Links

Besonders unschön ist es für Nutzer, wenn diese nach dem Klick auf einen Link nicht weitergeleitet werden und eine 404-Seite ausgespielt bekommen. Dies ist frustrierend und kann zu steigenden Absprungraten und einer geringeren Verweildauer führen. Allerdings können die toten Links sich auch auf den Crawler negativ auswirken. Neben ggf. fehlenden Verlinkungen auf neue Seiten, können viele „Sackgassen“ zu einer Verschwendung des Crawl Budgets führen.

Überprüft werden können interne Links, die zu Weiterleitungen oder Fehlern führen, mit Hilfe eines Crawling-Tools. Hierfür spielt z. B. der Screaming Frog über den Tab „Bulk Export“ den Report „all inlinks“ aus. Mit diesem kann genau nachvollzogen werden, welche Links weitergeleitet werden und auf welchen Seiten diese Verlinkungen zu finden sind.

Beispiel für einen “all inlinks”-Report

Orphan URLs

Es sollte auch geprüft werden, ob alle relevanten Seiten intern verlinkt wurden. Diese sogenannten Orphan URLs (oder auch verwaiste Seiten) entstehen z. B. beim Relaunch einer Seite oder beim Erstellen von neuen Inhalten. Die Seiten können zwar bei direkter Eingabe der jeweiligen URL über den Browser abgerufen, jedoch durch die fehlende oder fehlerhafte Verlinkung nicht von den Suchmaschinenbots gefunden werden.

Orphan URLs können mit verschiedenen Methoden identifiziert werden. Im Grunde wird eine Liste aller URLs einer Domain benötigt, welche mit einer Liste von gecrawlten URLs verglichen wird. Möglich ist dies z. B. über den Screaming Frog. Wird dem Crawl eine Sitemap hinzugefügt, kann nach der Analyse über den Reiter Sitemaps ausgelesen werden, welche URLs zwar in der Sitemap stehen, aber nicht intern verlinkt wurden.

On-Page-Optimierung

Kategorienamen prüfen

Die Überprüfung der Kategorienamen ist eine weitere Optimierungsmöglichkeit, die sich leicht umsetzen lässt. Kategorien oder auch Rubriken sind sehr gut dafür geeignet generische Suchbegriffe abzudecken. Dafür sollten sie diesen auch entsprechen. Es ergibt also Sinn zu recherchieren, welche Keywords sich am besten für die einzelnen Kategorien eigen.

Ein typisches Beispiel dafür findet sich beim Keramikhersteller Kaldewei. Die Kategorie ist mit „Waschtisch“ benannt. Dabei ist „Waschbecken“ für Verbraucher viel gängiger und wird deshalb auch mehr gesucht. Herausfinden kann man die passenden Keywords z. B. mit Hilfe des Keyword Planers von Google. Dieser zeigt das durchschnittliche Suchvolumen eines Keywords pro Monat an.
Ganz extrem ist es bei der Unterkategorie für Waschtisch-Schalen. Diese ist sowohl im Ankertext, als auch in Seitentitel und H1 auf der Zielseite nur mit „Schalen“ benannt. Unter diesem Suchbegriff erwartet der Nutzer allerdings keine Waschbecken, weswegen Google höchstwahrscheinlich diese Seite auch nicht bei der Suche nach „Schalen“ ausspielen wird.

Screenshot der Waschtisch-Kategorie von Kaldewei

Seitentitel, Meta Description, H1

Nach der Recherche sollten Seitentitel, Meta Description und H1 auf das gewählte Keyword optimiert werden. Diese Optimierungen der Meta-Daten sind die absoluten Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung. Doch so grundlegend dieser Tipp auch ist, es gibt immer noch sehr viele Onlineshops, die ihn nicht beachten und auf diese Weise Potenzial verschenken.

Für die Optimierung gelten folgende Regeln:

Seitentitel: Seitentitel sollten ca. 50-60 Zeichen lang sein und generische Suchbegriffe enthalten. Zudem sollten sie einzigartig sein und es sollte immer ein Suffix angehangen werden.

Meta Description: Meta Descriptions sollten bei jeder URL vorhanden sein und eine Länge von mind. 90 und max. 150 Zeichen haben.

Hauptüberschriften (H1): H1 sollten auf allen Seiten vorhanden und auf generische Suchbegriffe abgestimmt sein.

Auch hier kann bei der Überprüfung des eigenen Onlineshops wieder ein Crawling-Tool wie der Screaming Frog helfen. Mit diesem ist es sehr einfach herauszufinden, ob die die jeweiligen Meta-Daten überhaupt bereits gepflegt wurden und ob sie den Kriterien entsprechen.

Tun sie es nicht, sollten sie unbedingt angepasst werden. Dabei sollten einerseits die bereits recherchierten Keywords als auch wichtige Verkaufsargumente genutzt werden. Da es gerade für große Webseiten eine Herausforderung sein kann, dies für jede URL umzusetzen, kann z. B. mit Schablonen gearbeitet werden. Diese werden einmalig angelegt und dann z. B. automatisch um den Kategorienamen ergänzt.

Beispiel:

Beispiel für ein optimiertes Snippet

Das Aussehen des neu generierten Snippets kann übrigens mit Tools wie dem SERP Snippet Generator von Sistrix überprüft werden. Dies ist wichtig, um unschöne Fehler bei dem Umgang mit Schablonen zu vermeiden. Aus der harmlosen Benennung einer Kategorie mit der Bezeichnung „Frauen“, kann nämlich durch eine Schablone schnell „Frauen günstig kaufen!“ werden.

Am besten gleich umsetzen!

Es gibt einige sehr gute Tipps die Shop-Betreiber selbst einfach umsetzen können. Sie kosten in den meisten Fällen zwar einiges an Zeit, haben trotz ihrer Einfachheit jedoch oft einen großen Effekt. Und das Beste: Sie können ohne viel Vorwissen und die Hilfe eines Entwicklers überprüft und umgesetzt werden.

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Lisa Ernst

Lisa Ernst (geb. Heidemann) ist studierte Kommunikationsmanagerin und aktuell Team Lead SEO bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion.

6 Kommentare zu “SEO für Shops: 7 SEO-Tipps die Shop-Betreiber direkt umsetzen können”

  1. Avatar-Foto Laura

    Hey Lisa, vielen Dank für die tollen Tipps.

  2. Avatar-Foto Marco Ubben

    Hallo Lisa,

    vielen Dank für diese guten Tipps. Schön zu sehen, das vor knapp 2 Jahren noch vieles gleich war zu dem von heute. Vielleicht überarbeitet ihr den Artikel ja nochmal als 2021 Version 🙂
    Liebe Grüße aus dem Norden

  3. Avatar-Foto Tim

    Betreibe zwar keinen eigenen Online-Shop, finde deine Tipps aber sehr schön und kompakt zusammengefasst. Von daher absolut: Chapeau!

  4. Avatar-Foto Markus

    Super Posting zu den Grundlagen was Onpage-Optimierungen angeht, der mich mit dem letzten Hinweis zu den Schablonen sogar richtig zum Lachen gebracht hat. Schubladen…äh…Schablonendenken kann ins Auge gehen 😀

  5. Avatar-Foto Herbert Kempel

    Vielen Dank für den schönen Artikel und die hilfreichen Tipps. Einige von den Informationen sind mir bereits bekannt aber es ist immer gut das Wissen aufzufrischen.

  6. Avatar-Foto Zimpel

    Vielleicht sollte man in die On-Page-Optimierung noch etwas mehr eingehen, da die Technik eine große Rolle spielt.

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