Die B2B-SEO-Woche bei Search Camp: On- und Off-Page-Technik-Content + mehr
Fünf Teile, ein Thema: SEO für B2B. Bei Search Camp gibt es eine Woche lang Informationen zur Suchmaschinenoptimierung für B2B-Unternehmen. Denn: Es gibt viele Besonderheiten, die man in Bezug auf SEO beachten muss!

Die B2B-SEO-Woche (Teil 1): Was sind die Besonderheiten? [Search Camp 339]
SEO ist doch SEO? Wo liegen dann die Besonderheiten von B2B SEO? Für Teil 1 des fünfteiligen Podcast Specials schauen wir uns das genauer an. Wo unterscheidet sich SEO für B2B-Unternehmen von SEO für B2C und andere Bereiche?
Darum geht’s in Episode 339:
- Auch wenn B2B nach einer homogenen Gruppe aussieht, ist es das in der Praxis nicht. So gibt es neben Herstellern von Produkten auch Händler (neu, gebraucht), Dienstleister (Agenturen, Consultants, Logistik, IT, Personaldienstleister …) und noch viele andere Unternehmen.
- Was haben die B2B-Unternehmen bei allen Unterschieden dennoch gemein? Vor allem: Hochpreisige Produkte/Leistungen, lange/komplizierte Entscheidungswege, keine Impulskäufe, in der Regel eher selten emotionsgeladene Produkte/Leistungen, …
- Noch eine Gemeinsamkeit aus der Praxis: Das SEO-Thema ist im B2B recht oft personell nicht sehr stark verankert. Einige Unternehmen haben eher wenig Ressourcen z. B. für die Content-Erstellung/-Optimierung.
- Und noch eine Sache: Die Erfolgsmessung ist nicht immer leicht (auch wg. der langen und vielfältigen Entscheidungswege). Auch Metriken wie der Sichtbarkeitsindex sind oft wenig aussagekräftig, da dort das Suchvolumen reinspielt und das bei B2B-Suchbegriffen häufig nicht sonderlich hoch ist.
Die B2B-SEO-Woche (Teil 2): Die häufigsten On-Page-SEO-Fehler und -Potenziale [Search Camp 340]
Gerade die On-Page-Optimierung bietet viele Hebel für gute Rankings. In Teil 2 der B2B-SEO-Woche schauen wir uns genau das an: Wo liegen die üblichen Fehler und Potenziale in Bezug auf Content, Technik & Co.?
Darum geht’s in Episode 340:
„Content is King“ gilt auch im B2B. Deswegen sollte man seine Inhalte bestmöglich auf das Suchverhalten ausrichten. In der Praxis sehe ich da vor allem die folgenden Fehler:
- Keine klare, auf Suchbegriffe ausgerichtete Struktur: Für alle relevanten Suchbegriffe sollte es eine monothematische Seite mit relevanten Inhalten geben. Also: zuerst Keyword-Recherche, dann auf der Basis eine schlagkräftige Website-Struktur erstellen!
- Seiten nicht optimiert: Damit eine HTML-Seite gute Rankings erzeugen kann, müssen alle relevanten Seitenelemente auf die Zielsuchbegriffe abgestimmt werden. Dazu zählen vor allem Seitentitel, Meta Description, H1, H2-H6, Test. Auch sollte darauf geachtet werden, dass jede Seite vollständig auf einen Suchbegriff abgestimmt ist.
- Eigene Sprache sprechen: Was ist richtig? „schraubenzieher“ oder „schraubendreher“? Manche B2B-Unternehmen sprechen da ihre ganz eigene Sprache und vergessen, dass sie die Sprache ihrer Zielgruppe sprechen müssen. Also auch hier: Keyword-Recherche ist extrem hilfreich!
- SEO muss nicht nur Google umfassen: In Deutschland wird SEO oft mit Google in einen Topf geworfen. Dabei gibt es auch YouTube, Bing, Baidu und einige andere Suchmaschinen, die im internationalen Kontext durchaus relevant sein können. Aber auch die Google Verticals (wie die lokale Suche) sollten beachtet werden.
- PDF-Dateien: In den Google-Ergebnissen findet man nicht selten auch PDF-Dateien, die oft gute Rankings generieren. Das muss nicht zwangsweise schlecht sein, denn in manchen Fällen liefern PDF-Dateien die beste Antwort eine Suchanfrage (z. B. wenn jemand nach einem Datenblatt sucht). In vielen Fällen sind PDF-Dateien aber nicht wirklich hilfreich – vor allem auf Mobilgeräten. Man sollte also prüfen, in welchen Fällen Nutzer:innen auf PDF-Dateien landen und dann evtl. Abhilfe schaffen (also korrespondierende HTML-Seiten erstellen und den PDF-Content deindexieren).
- Kannibalisierung vermeiden: Bei manchen Website-Strukturen gibt es für einen Suchbegriff zwei oder mehrere passende Seiten – z. B. wenn es einen B2B- und einen B2C-Shop gibt. Kannibalisierung kann man nicht immer verhindern, aber nicht selten kann man durch eine bessere Website-Struktur Probleme vermeiden – z. B. dass jemand auf einer suboptimalen Seite landet.
- Keyword-Recherche ist im B2B-Umfeld nicht immer einfach: SEOs schauen gerne auf das Suchvolumen, aber in B2B-Nischenbereichen versagen Keyword-Datenbanken manchmal, weil die Suchbegriffe einfach zu selten gesucht werden. Eine mögliche Lösung: Wenn es Suchvolumina für Begriffe wie „kehrmaschine blau“ und „kehrmaschine akku“ gibt, dann wahrscheinlich auch für die Kombination „kehrmaschine blau akku“.
Und was ist mit Technik?
Technik ist natürlich auch wichtig, da Google die Websites korrekt crawlen muss, um sie indexieren zu können. Außerdem kann man über einige technische Maßnahmen den Suchmaschinen helfen, Inhalte besser zu verstehen oder sich bestimmte Vorteile zu verschaffen.
Insgesamt muss man aber sagen, dass aktuelle Content-Management-System oder Shop-Systeme nur selten technische Probleme haben und bereits viel „out of the box“ mitbringen.
Daher eine kurze Checkliste der wichtigsten technischen Themen:
- XML-Sitemaps helfen Google dabei, evtl. neue Inhalte oder Änderungen schneller zu entdecken und dann auch im Index abzubilden.
- Markup („strukturierte Daten“) kann hilfreich sein, aber im B2B gibt es leider relativ wenig Markups, die auch einen relevanten Impact haben.
- Page Speed („Core Web Vitals“) hat auf die Rankings recht geringe Auswirkungen. Dennoch sollte man sich damit auseinandersetzen, da auch Menschen schnelle Websites bevorzugen.
- Hreflang-Tags helfen Suchmaschinen wie Google dabei, internationale Inhalte besser zu verstehen, sodass Nutzer:innen auf den für die jeweilige Sprache/das jeweilige Land optimalen Inhalt landen. (Mehr dazu gibt’s in Episode 341.)
Die B2B-SEO-Woche (Teil 3): International SEO [Search Camp 341]
Viele B2B-Unternehmen sind auch international erfolgreich – und SEO kann seinen Teil dazu beitragen. Welche Bausteine gehören zu einer guten internationalen SEO-Strategie? Das schauen wir uns in dieser Episode der B2B-SEO-Woche an – mit Themen wie Hreflang, Domain-Setup und Content.
Darum geht’s in Episode 341:
Bei der Internationalisierung kann man leider in Bezug auf SEO so einiges falsch machen.
Das größte Thema: Content
Content ist wohl definitiv das größte Problem. Denn um für eine bestimmte Sprache zu ranken, braucht man auch Inhalte in dieser Sprache.
Einfach übersetzen? Besser lokalisieren, denn in anderen Ländern können Suchbegriffe unterschiedlich sein. Wer das „Erste Hilfe Set – Inhalt nach DIN 13157“ einfach per Google Übersetzer in „First aid kit – contents according to DIN 13157“ übersetzt, verpasst wichtige Potenziale, denn in Ländern wie den Vereinigten Staaten sucht niemand nach der DIN 13157.
Theoretisch müsste man auch für jede Sprache/jedes Land das Suchverhalten separat recherchieren. Je nach Branche kann man hier aber pragmatisch vorgehen, einen Master z. B. in deutscher Sprache erstellen und entsprechend übersetzen/lokalisieren lassen.
Und vor allem ist natürlich wichtig, dass man beim Übersetzen/Lokalisieren auch alle HTML-Seitenelemente beachtet:
- Seitentitel
- Meta Description
- H1 … H6
- Alt-Attribute, Bildunterschriften
- URL-Pfad
- Markup
- Content
- …
Häufiges Problem: Die Domain-Struktur
Für jedes Land/jede Sprache eine eigene Domain? Oder besser alles auf einer einzigen Domain zusammenführen? Für SEO ist das eine wichtige Frage, denn auf das Ranking zahlen z. B. auch Backlinks ein. Und wer 20 separate Domains gut extern verlinken möchte, hat einiges zu tun.
Ob man also mit vielen separaten Domains glücklich wird, hängt nicht unwesentlich von den Backlinks ab. Wer also z. B. in vielen Ländern unterwegs ist und dort nur geringe personelle Ressourcen hat, sollte eher alles auf einer einzigen Domain bündeln – am besten eine generische Domain (gTLD) wie .com.
Die Entscheidung für ein optimales Domain-Konzept ist nicht ganz einfach – und manchmal leider auch schwierig zu ändern, wenn man diese Entscheidung in der Vergangenheit suboptimal getroffen hat.
Technische Themen?
Sicherlich gibt es auch technische Themen, aber die sind hinsichtlich der Relevanz eher nachgelagert:
- Hreflang-Tags
- Interne Verlinkung aller internationalen Inhalte
- Lokale XML-Sitemaps
- Lang-Attribut
Die B2B-SEO-Woche (Teil 4): Off-Page/Backlinks [Search Camp 342]
Auch B2B-Unternehmen benötigen ausreichend viele Backlinks, um sich vor allem international gegen Wettbewerber durchzusetzen. Welche Möglichkeiten gibt es, starke Backlinks aufzubauen – in einer Branche, die nicht gerade reich an Linkpotenzialen ist?
Darum geht’s in Episode 342:
Nach wie vor sind externe Links (Backlinks) wichtig, um vor allem in konkurrenzstarken Bereichen gute Rankings zu erreichen. Dabei geht es nicht um die Quantität, sondern um die Qualität der Backlinks. So ist eine thematische Nähe ebenso wie die Verlinkung von autoritären Websites, die ebenfalls gut verlinkt sind, wichtig. Wenn ein Bundesverband oder ein Fachmagazin auf Deine Website verlinkt, ist das also wertvoller als ein Backlink von einem Fliesengroßhandel (außer natürlich, wenn Fliesen genau Dein Thema ist).
Backlinks entstehen nur selten in der nötigen Menge und Qualität. Deswegen sollte man sich in der Regel Gedanken zum Thema Linkaufbau machen. Und da gibt es vor allem die folgenden Richtungen:
Richtung 1: Du hast eigentlich schon „Anspruch“ auf einen Link – nutzt diesen aber nicht!
Du hast z. B. eine Partnerschaft mit einer Uni, aber die verlinkt nicht auf Dich, weil Du dort nie aktiv nach einem Link gefragt hast. Wenn Du fragen würdest, würdest Du aber mit hoher Sicherheit auch einen Link bekommen. Also solltest Du prüfen:
- Wo sind wir Mitglied?
- Wo stellen wir aus?
- Mit wem haben wir eine Partnerschaft?
- …
Tipp: Bitte sprich bei diesen Fragen in jedem Fall auch mit HR, denn die haben oft viele gute Potenziale.
Richtung 2: PR
Links von Fachmedien sind oft sehr stark. Also: Hast Du einen guten Verteiler? Und vor allem: Hast Du auch Themen, auf die die Fachpresse anspringt?
Tipp: Denke bei den Themen nicht immer nur produkt- oder leistungszentriert. Hast Du eine starke Ausbildungsinitiative gestartet? Eine neue Zertifizierung? Ein neues Land? Manchmal sieht man gar nicht, auf welchem thematischen Gold man sitzt!
Richtung 3: Links kaufen
Kann man machen – ist aber in der Regel ein Verstoß gegen Google-Richtlinien und kann daher auch zu Abstrafungen führen. Außerdem kann man in der Regel nur eine bestimmte „Liga“ an Backlinks kaufen. Wer also nur Links kauft, schöpft definitiv nicht sein volles Potenzial aus.
Richtung 4: Alle Wettbewerber analysieren
Über kostenpflichtige Linkdatenbanken kann man sich von seinen Marktbegleitern inspirieren lassen. Wo bekommen die denn eigentlich ihre Backlinks her? Gibt es da auch Chancen/Strategien für Dich?
Tipp: Wer kein Geld für eine kostenpflichtige Datenbanken ausgeben möchte, kann auch auf ein kostenloses Tool zurückgreifen (www.backlink-tool.org, 3 Analysen pro Tag).
Nicht vergessen:
- Linkaufbau braucht eine personelle Verankerung. Das macht man nicht „mal eben so“, „wenn man gerade Zeit hat“. Suche Dir entsprechendes Personal oder lagere diese Aufgabe an eine Agentur oder Freelancer:innen aus.
- Auch im Rahmen der Internationalisierung (siehe Episode 341) können viele gute Links entstehen. Prüfe, wie Du dort vorgehen möchtest, um auch international starke Backlinks einzusammeln.
Die B2B-SEO-Woche (Teil 5): Eure Fragen [Search Camp 343]
Am Ende der B2B-SEO-Woche beantworte ich noch ganz viele Eurer Fragen. Themen gibt’s ja genug: Content, Technik, Internationalisierung, Linkaufbau und noch viel mehr.
Darum geht’s in Episode 343:
In dieser Episode habe ich zum Schluss der B2B-SEO-Woche noch einige Fragen beantwortet, die Ihr mir gestellt habt. Hier kommen einige:
- „Wir haben viel Nicht-B2B-Traffic auf der Website. Wie können wir den ausschließen?“
- Hier muss ich am besten auf Search Camp 325 verweisen: Wie man als B2B-Unternehmen Probleme mit B2C-Traffic erfolgreich bekämpft!
- „Sollten wir uns noch für Verzeichnisse anmelden? Hat das SEO-Vorteile?“
- Solange es sich um hochwertige Verzeichnisse handelt und man den Link nicht nur für SEO aufbaut, kann man das durchaus machen. Vor allem sollte man hier auf Qualität achten: Glaubst du wirklich, dass Menschen auf einen Link in diesem Verzeichnis klicken?
- „Wir haben viele Keyword-Domains. Wie können wir die sinnvoll nutzen?“
- Im Allgemeinen ist das extrem aufwendig, weil man eine separate Domain zunächst mit hochwertigem Content auffüllen muss. Danach muss man dann auch noch gute Backlinks organisieren. Das kann funktionieren, aber in der Regel übersteigt der Aufwand den Nutzen.
- „Sollten wir uns mit Partnern verlinken, um mehr Backlinks zu bekommen?“
- Dabei handelt es sich in der Regel um Linktausch (A verlinkt auf B, B verlinkt auf A). Suchmaschinen können derartige Links relativ einfach herausrechnen (unklar, ob sie das auch machen). Solange man derartige Links nicht in hohen Stückzahlen einsetzt, sollte es in Bezug auf die Google-Richtlinien unkritisch sein.
Den Rest müsst Ihr Euch dann in Episode 343 anhören! 😊

Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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