Content Seeding: Was ist das und wie geht das?
Inhalte, die im Content-Marketing entstanden sind, sollten gezielt verbreitet werden, damit kein Potenzial verschwendet wird. Content-Marketing kommt im Online-Werbemix von immer mehr Unternehmen zum Einsatz. Daher wird die Content-Distribution, also das strategische Streuen der Inhalte noch wichtiger. Denn sonst werden die Menschen, die sich dafür interessieren könnten, nicht erreicht.
Doch wie genau geht das und was braucht man?
Was ist Content Seeding?
Definition
Als Teil der Content-Marketing-Strategie bezeichnet Content Seeding alle proaktiven Maßnahmen zur gezielten Verbreitung von Inhalten.
Warum Content Seeding?
Erst wenn es ein Verständnis dafür gibt, was überhaupt durch die Seeding-Maßnahmen erreicht werden soll, kann man konkrete Schritte entwerfen. Häufige Ziele von Content Seeding sind:
- Reichweite (Traffic, Views)
- Erreichen neuer Zielgruppen (Shares, Mentions)
- SEO (Backlinks)
Letztendlich muss der Aufwand für die Distribution von Content sich dadurch rechtfertigen, dass irgendwo ganz am Ende der resultierenden Kennzahlen mehr Umsatz für das Unternehmen steht – genau wie bei jeder anderen Maßnahme im Marketing.
Wie geht Content Seeding?
Wer sich dabei nicht auf die Dienste einer Content-Seeding-Agentur verlassen möchte, kann jeden einzelnen Arbeitsschritt selbst in die Hand nehmen:
- Thema mit Potenzial finden und überzeugende Ressource schaffen
Risikoarm sind alle Ressourcen, die bei Konkurrenten oder anderen relevanten Seiten rund um das Thema schon gut verlinkt sind oder in Social Media gut funktioniert haben. Diese findet man am besten mit Linkdatenbanken (Majestic, MOZ, ahrefs, SEOkicks) oder Social-Media-Tools wie BuzzSumo.
Originellere Themenideen, zu denen es nachweislich Interesse gibt, lassen sich mittels Keyword-Recherche finden. Tooltipps: Google Adwords Keyword Planer, HyperSuggest, keywordtool.io. - Multiplikatoren recherchieren
Das gelingt entweder über die Google-Suche (Tipp: Suchoperatoren verwenden) oder aber mithilfe von Tools. Linkdatenbanken (Majestic, MOZ, SEOkicks, ahrefs etc.) zeigen beispielsweise, welche Seiten bereits auf ähnliche Inhalte im Web verlinken. - Websites bewerten
Von vielen Seiten möchte man heutzutage wohl gar keinen Link haben, weil der Google-Algorithmus ihn möglicherweise als negativ bewertet. Qualitätskriterien helfen beim Aussortieren minderwertiger Websites. Andererseits mag es natürlich auch Websites geben, auf denen eine Erwähnung oder ein Backlink extrem wertvoll wäre und mehr Aufwand zur Überzeugung gerechtfertigt erscheint. - Kontakt aufnehmen
Am liebsten werden Pressevertreter, Journalisten, Blogger oder andere Website-Betreiber nach wie vor per E-Mail kontaktiert. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist der Entwurf einer überzeugenden E-Mail-Vorlage zur kalten Kontaktaufnahme. Auch die Follow-up-Mail erfüllt bei so vielen beschäftigten Empfängern eine wichtige Erinnerungsfunktion. Fortgeschrittene Content Seeder testen mehrere Versionen ihrer Outreach-E-Mails gegeneinander.
Nicht verzagen bei negativen oder einfach komplett ausbleibenden Rückmeldungen. Auch wenn schlechte Rücklaufquoten analysiert und verbessert werden sollten, etwas Frustrationstoleranz muss hier immer vorausgesetzt werden.
Gibt es Tools dafür?
Tools können dabei eine nützliche Erleichterung der Arbeit sein, zwingend notwendig sind sie allerdings nicht – notfalls geht es auch mit der guten alten Excel-Liste oder einem Google Sheet. Zudem konzentrieren sich viele Content-Marketing-Tools auf redaktionelle Prozesse wie Themenfindung, Redaktionsplanung und Erstellung der Inhalte (z. B. Scompler). Genau die Funktionen und Features, die für das Content Seeding gebraucht werden, fehlen also: Kontakte suchen, aussieben und anschreiben.
Alles in einem Tool bietet contentbird. Tatsächlich taugen für das reine Seeding aber auch Tools, die die redaktionelle Seite komplett ausblenden und sich auf die Kontaktaufnahme und das Kontaktmanagement konzentrieren, z. B. Pitchbox, AkquiseManager, Mailshake.
Allgemeine Empfehlungen sind hier ohnehin schwierig, da sich die Preisgestaltung bei diesen Tools an der Anzahl der gewünschten Nutzer und Projekte orientiert. Abhängig von Teamstruktur und Arbeitsweise wird die ideale Tool-Lösung also ohnehin in nahezu jedem Fall anders aussehen. Eine kostenlose Testversion gibt es aber von allen Anbietern, also am besten einfach durchklicken und selbst ausprobieren.
Fazit
Content Seeding ist kein Hexenwerk. Mit den hier gesammelten Tipps zum Streuen der eigenen Inhalte werden auch Einsteiger bald die ersten Erfolgserlebnisse mit Content-Marketing spüren. Man muss nur damit anfangen. Und: Übung macht den Meister.
Andreas Schülke
Andreas Schülke leitet als Head of Agency die Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Er schreibt schwerpunktmäßig zu den Themen Content-Marketing, Linkaufbau und SEO.
Privat treibt er viel Sport und ist Spielertrainer beim Freizeitliga-Verein SC Münster United. Außerdem ist er Fan von Werder Bremen und musikbegeisterter Hobbykoch.
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November 17th, 2021 at 17:51
Es stimmt von Beginn bis ende. Wirkt so leicht, in deiner Erklärung. Habe ebenfalls die Erfahrung gemacht das mit dem Brand ein Seeding eher abbilden lässt als ohne
Juni 19th, 2024 at 12:47
Der Artikel gibt einen guten Überblick darüber, was Content Seeding ist und wie man es effektiv umsetzt.
Besonders hilfreich finde ich die Erklärung der verschiedenen Ziele, die man mit Content Seeding erreichen kann, wie mehr Reichweite, das Ansprechen neuer Zielgruppen und SEO-Vorteile durch Backlinks.
Vielen Dank.