Ein Link Audit: Sollte man Konkurrenten bei Google melden, die Links kaufen?

8. März 2011 | Von in SEO

Nach den jüngsten Fällen von Abstrafungen durch Google (J.C. Penney, Overstock.com) glaube ich, dass auf Seiten der Unternehmen Link Audits interessanter werden. Denn Google zeigt ja öffentlich, dass sie gegen Unternehmen vorgehen, die bei der Verlinkung schummeln. Ob das auch bei kleineren Unternehmen und auch in Deutschland der Fall ist, bleibt fraglich.

Aber dennoch erscheint es attraktiv, wenn man sich die Konkurrenten anschaut und die, die eklatant gegen Richtlinien verstoßen, dann auch meldet. Dafür benötigt man aber zunächst einen Link Audit, für den eben alle Backlinks der Konkurrenten überprüft werden, um dann ein Urteil zu fällen: Kauft da jemand Links? Oder nutzt jemand andere Methoden des Linkaufbaus, die gegen Google-Richtlinien verstoßen?

Einen solchen Link Audit kann ein Unternehmen natürlich selber durchführen – oder es an seine SEO-Agentur abgeben. Derzeit kann ich sagen, dass wir für eine solche Leistung noch keine Anfrage vorliegen haben, aber ich glaube, dass sich das künftig ändern wird.

Das Anschwärzen unliebsamer Konkurrenten ist natürlich immer grenzwertig. Irgendwie sitzen ja alle im Glashaus und werfen mit Steinen, denn einen wirklich organischen Linkaufbau hat doch nahezu keiner. Da hilft doch fast jeder nach – wenn auch mit unterschiedlichen Strategien und Methoden.

Trotzdem kann ich natürlich Unternehmen verstehen, die (nahezu) sauber arbeiten und die sich daran stoßen, dass ein Konkurrent einfach massiv Links kauft.

Zu diesem Thema wird es im nächsten suchradar einen Artikel geben. Primär geht es dabei zunächst um das “Wie” und nicht um das “Ob”. Wir werden in den nächsten Tagen aber auch noch ein paar Agenturen befragen, wie die das Thema sehen, um auch eine Branchensicht zu bekommen. Mal schauen, was da raus kommt.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

10 Kommentare zu “Ein Link Audit: Sollte man Konkurrenten bei Google melden, die Links kaufen?”

  1. Avatar-Foto markus

    Interessanter Ansatz. Was ich mich Frage: Straft Google auch wirklich konsequent gemeldete “Spammer bzw. Linkkäufer” ab?

    Ich für meinen Teil finde, man sollte seine Zeit und Energie lieber in einen sauberen Linkaufbau investieren, als bei der Konkurrenz nach “Fehlern” und Unregelmäßigkeiten zu suchen.

  2. Avatar-Foto Markus

    Meiner Meinung nach wird da nicht konsequent abgestraft, aber meine Datenbasis für diese Meinung ist sehr dünn 🙂

  3. Avatar-Foto Bärbel Loy

    @markus – Ich schließe mich Deiner Meinung an. Ich glaube auch, dass der Tag eh zu kurz ist und man sicherlich genug andere Dinge zu tun hat, als die Mitbewerber zu auszuspionieren.

  4. Avatar-Foto Daniel

    Linkkauf ist halt immer so eine Sache.
    In manchen Sparten geht es anscheinend momentan nicht anders. Das Anschwärzen hat doch etwas vom Petzen. Das war schon in Schule uncool und wird es auch immer bleiben.
    Mir ist jedenfalls keine Firma bekannt, die wirklich penetrant auf organischen Linkaufbau setzt. Dafür ist die Erwartungshaltung speziell im Bereich SEO in unserem Land zu hoch.

  5. Avatar-Foto Marko

    Na ja, ich denke, das Anschwärzen wird sicherlich zunehmen. Besonders in solchen Bereichen wie Finanzen, Urlaub oder Versicherungen. Wenn ich eine Agentur beauftrage, die Links zu überprüfen und die “schwarzen Schafe” dann melde und dadurch im Ranking 1-2 Plätze steige und statt bspw. 10 Anfragen nun 13 Anfragen am Tag habe, die ich für XX Euro verkaufe, lohnt sich das doch auf Dauer. Überleg mal, wie viel die Konkurrenz von JC Penney jetzt an Mehrumsatz zu den abgestraften Keywords macht, nur weil sie von PLatz 2 auf Platz 1 gerutscht ist.

    Ich finde auch, dass es sowas wie Petzen hat, aber da wo Geld im Spiel ist, wird nicht fair gearbeitet. Ist doch einfach so…

  6. Avatar-Foto Pascal

    Dazu gab es vor kurzem eine Umfrage bei eisy: http://www.eisy.eu/umfrage-ergebnisse-zu-linkauf-und-abbau-thematiken/ – da scheinen die Melder zumindest noch stark in der Unterzahl zu sein.

    Grüße
    Pascal

  7. Avatar-Foto chkworldwide

    ich bin ein bisschen enttäuscht. der titel des artikels lässt mehr gehalt erwarten. zumal ich von seo-united darauf verwiesen wurde und die haben für sich schon mehr daraus gemacht …

  8. Avatar-Foto Helmut

    Also ich finde nicht nur den Artikel, sondern die Ganze Site super. Ich habe selten so fundierte Beiträge gelesen wie hier.
    Petzen wäre ganz ok. In der Schule ist es aber völlig anders. Da ist es ja nicht so, dass nur die besten 10 überhaupt weiterkommen sondern man hat in der Schule keinen Nachteil wenn ein anderer Schwindelt. Deshalb hat man selbst keine schlechtere Note. In den Suchergebnissen ist das Anders.
    Allerdings muss ich hier auch mal den gesunden Menschenverstand ins Spiel bringen. Wenn Google Seiten mit gekauften oder gemogelten Links abstrafen würde, wäre Weltweit eine Krise bzw. Katastrophe. Auch für Google selbst. Schließlich sind ja fast alle Seiten die mit relevanten Keys in den Toppositionen sind mit Adwordswerbung vollgesopft.

  9. Avatar-Foto Jennifer

    Dein Artikel ist zwar ein wenig Älter – trotzdem hoch aktuell! Denn grade jetzt – nach dem das Google Penguin Update vollzogen ist, denke ich persönlich – das dass “anschwärzten” wo Existenzen auf dem Spiel stehen und manche Mitbewerber sich benachteiligt fühlen, sehr stark verstärken wird.

  10. Avatar-Foto Baris

    ich finde es schon ziemlich schade, dass Google die Abstrafung nicht wirklich ernst nimmt, denn Seo Firmen oder Hobby Webmaster, die versuchen mit natürlichen Linkaufbau und nicht illegalen Methoden ihre Webseite auf vordermann bringen zu wollen, haben einen sehr langen Weg vor ihnen.

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