Google Ads: Branding vs. Performance [Search Camp Episode 84]

28. Mai 2019 | Von in Podcast "Search Camp", SEA

Für erfolgreiche Google-Ads-Kampagnen sind Ziele unabdingbar, um die Kampagnen entsprechend auszusteuern. Dabei muss man aber immer zwischen Branding und Performance unterscheiden. Wie ist das mit den Kosten und dem Arbeitsaufwand für diese beiden unterschiedlichen Ziele?

 

 

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Shownotes

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Transcript

Ja moin! Herzlich willkommen zu Search Camp, dem Online-Marketing-Podcast, Markus Hövener hier. Mein Thema ist heute mal kein SEO-Thema, sondern ein SEA-Thema, es geht um Google Ads, und Google Ads ist viel mehr als Performance, nämlich auch als Branding-Plattform wichtig. Was ist dabei zu beachten? Könnte ich selber fast gar nicht sagen, dafür habe ich mir heute Unterstützung aus dem SEA-Team geholt. Die Marlen ist heute dabei und wir reden ein bisschen darüber, was man dabei zu beachten hat. Und nach der Musik geht’s los.

Markus Hövener: Ja und da sind wir doch. Ich bin heute wie versprochen nicht alleine, ich habe Marlen bei mir. Marlen, stell dich mal kurz vor.

Marlen Voelkner: Hallo! Ich bin Marlen Voelkner, ich Online-Marketing-Managerin im SEA-Team von Bloofusion und bin da jetzt seit 2 Jahren aktives Mitglied im Optimieren, Aufsetzen, strategischen Planen von SEA-Kampagnen für unsere Kunden.

Markus Hövener: Das Thema ist ja heute, SEA ist so viel mehr als Performance, und es ist vor allem eines mehr, nämlich Branding. Das sind so die beiden wichtigen Pole eigentlich, die man umsetzen kann. Lass uns mit den Basics anfangen. Am Anfang soll man sich ja immer Ziele setzen, das haben wir alle im Online-Marketing gelernt. Was muss man dabei in Bezug auf SEA beachten?

Marlen Voelkner: Genau. Also, wenn man sich die zwei Ziele parallel zueinander betrachtet, dann eignet sich Branding eigentlich vor allem für neue Werbetreibende, die erstmal grundsätzlich auf ihre Marke aufmerksam machen wollen, also zum Beispiel Start-ups, die erstmal ihre Marke und ihre Produkte überhaupt erstmal bekannter machen wollen. Allerdings sind natürlich auch bestehende Unternehmen, gerade natürlich auch globale Unternehmen, die einfach ein enormes Marketing-Budget haben, sich das leisten können, auch die betreiben natürlich Branding-Kampagnen. Hier geht’s dann vor allem darum, dass man eben Vertrauen schafft, Vertrauen der Nutzer, der potenziellen Kunden für das eigene Produkt, für die eigene Dienstleistung. Bei Performance-Kampagnen, wie der Name natürlich bereits sagt, da geht’s halt um die harten Conversions, darum, dass man Abverkäufe generiert, aber zum Beispiel im B2B-Bereich auch Leads wie Registrierungen oder Newsletter-Anmeldungen könnten da eben nochmal untergeordnete Ziele sein. Letzteres ist eigentlich das gewöhnlich Klassische für Google Ads, also uns geht’s eigentlich hauptsächlich um Performance, deswegen immer auch der Begriff Performance-Marketing. Viele Werbetreibende vernachlässigen leider häufig das Ziel Branding, weil es auf den ersten Blick eben erstmal keine direkten Umsatz-Argumente liefert. Dabei ist es allerdings enorm wichtig, da weiche ich jetzt mal ganz kurz in den Marketingsprech ab, die gesamte Customer Journey abzudecken. Denn indem man mit Branding-Kampagnen Bedürfnisse für Produkte oder Dienstleistungen überhaupt erst weckt, beflügelt man natürlich auch die Performance.

Markus Hövener: Also platt ausgedrückt, ich stecke heute Geld in Branding, um morgen was mit Performance zu verdienen?

Marlen Voelkner: Genau. Also insgesamt bietet Google Ads da eben wirklich die Möglichkeit den kompletten Kauftrichter abzudecken. Und das hat auch seinen Zweck, weil wenn man natürlich den einen Schritt überhaupt gar nicht erstmal tut, dann fällt es auf der zweiten Treppenstufe schwieriger überhaupt erstmal einzusteigen. Deswegen lautet auf jeden Fall ganz klar mein Tipp, sofern das Budget vorhanden ist, sollte man auch in der inspirativen Phase auf jeden Fall schon mit Branding-Kampagnen angreifen. Und was man sagen kann, Branding ist im Online-Marketing meistens deutlich transparenter und auch günstiger als im Offline-Bereich.

Markus Hövener: Also wenn man schon mehrere Zielsetzungen verfolgt, also Branding und Performance, dann sollte man das natürlich auch klar voneinander trennen. Warum gibt‘s da häufig Probleme?

Marlen Voelkner: Die Probleme liegen häufig schon mal ganz am Anfang, nämlich dass man überhaupt erstmal versteht, die Zielgruppen sind sehr verschieden. Also im besten Falle sind es natürlich ähnliche Nutzer, weil unsere potenziellen Kunden, auch wenn sie uns noch nicht kennen, unser Produkt noch nicht kennen, ähneln sich natürlich alle in gewissem Maße. Aber da sie eben sich an den unterschiedlichen Stationen des Kauftrichters momentan noch befinden, ist ihr Verhalten sehr unterschiedlich. Und das bedeutet eben, dass man sich auch auf unterschiedliche Messwerte konzentrieren muss. Denn während man als Nutzer bei Branding-Kampagnen im schlimmsten Fall noch nie von der Marke oder dem Produkt gehört hat, gibt es im Stadium von Performance schon ein ganz klares Bedürfnis oder eben Interesse. Und bei Branding-Kampagnen zählen dann eben so Dinge wie Impressionen, gegebenenfalls noch Klicks, um die Reichweite überhaupt erstmal analysieren zu können. Aber auch Werte wie die Klickrate, die uns dann eben zum Beispiel zeigt, wie gut, wie ansprechend ist denn eine Anzeige von uns, da sie eben zeigt, wie oft anteilig an die gesamten Impressionen, die erzielt wurden, mit der Anzeige überhaupt die Anzeige geklickt wurde, die sind natürlich auch wichtig, um überhaupt die Qualität der Anzeige und der Ausrichtung beurteilen zu können.

Markus Hövener: Was muss ich noch beachten?

Marlen Voelkner: In Performance-Kampagnen, da ist es natürlich auch wichtig, dass man sich die Klickrate anschaut, weil auch da wollen wir natürlich mit den Anzeigen möglichst gut quasi das Nutzerinteresse beantworten können, aber viel wichtiger sind hier natürlich die Conversion- oder Umsatzzahlen und vor allem auch in welchem Verhältnis diese dann zu den Kosten, die wir eben in Google Ads verursachen, stehen. Also sprich, liegen die Kosten pro Conversion zum Beispiel im Rahmen oder entspricht die Kosten-Umsatz-Relation den Vorstellungen, das hängt immer sehr davon ab, wie ein Unternehmen ausgerichtet ist. Bei B2Blern ist es eben häufig die klassischen Kosten pro Conversion, bei Online-Shops, wo es eben wirklich um harte Umsätze geht, da ist es eben dann häufig eher die Kosten-Umsatz-Relation oder auch der Return on Ad Spend, das ist dann quasi einfach nur der Kehrwert davon. Allein anhand dieser verschiedenen Aspekte, die in den Kampagnen relevant sind, wird denke ich auch deutlich, dass man sie eben auf jeden Fall auch separat beurteilen muss. Viele von unseren Kunden haben da auch tatsächlich komplett separierte Budgets für Branding und Performance-Kampagnen. Und für die Auswertung von uns heißt es dann konkret, dass wir beim Branding beispielsweise auf sogenannte CPM-Werte, also das sind die Kosten pro 1000 Impressionen uns fokussieren, während wir dann bei Performance-Kampagnen in den Auswertungen natürlich Kosten-Umsatz-Relation oder Kosten pro Conversion eher in den Vordergrund rücken.

Markus Hövener: Lass uns über die Umsetzung sprechen. Jetzt bin ich nicht so der Google Ads Experte, aber dafür haben wir dich, welche Kampagnentypen braucht man denn, um diese beiden Zielsetzungen umzusetzen?

Marlen Voelkner: Genau, also auch da gibt es eben auf jeden Fall sehr unterschiedliche Varianten, denn wenn es um den Branding-Effekt geht, also sprich, darum die eigene Marke bekannter zu machen, Neukunden zu gewinnen und eben insgesamt in einem früheren Bereich der Customer Journey aktiv zu werden, dann arbeitet man zum Beispiel mit YouTube oder mit Displaykampagnen, sprich, man erstellt eben attraktive Banner oder auch kurze Spots und entscheidet sich dann, wer beworben werden sollte, also sprich, was für eine Zielgruppe wir ansprechen möchten oder eben wo geworben werden sollte. Sprich, sollten bestimmte Keywords oder Themen auf den Webseiten vorhanden sein oder man wählt tatsächlich sogar konkrete Placements aus. Placements sind also die Webseiten, die im Google-Display-Netzwerk drin sind und sich bereit erklärt haben eben Werbeplätze zur Verfügung zu stellen. Und diese Kampagnen, die können dann eben je nach Reichweite oder Ausrichtung am schon auch hohe Kosten verursachen, sprich, da sollte man auf jeden Fall strategisch planen und nicht komplett alle Nutzer im World Wide Web als Zielgruppe targeten, sondern hier eben ganz klar sich darauf fokussieren, was ist das Wesentliche. Man kennt ja seine Nutzer auch, man hat im besten Fall irgendwelche Personas zum Beispiel sich überlegt und das ist natürlich auch im Online-Marketing dann anzuwenden. Die Kosten insgesamt, auch wenn sie je nach Branche zum Beispiel hoch sein können, sollten aber auf jeden Fall eben als Investition in zukünftige Kunden betrachtet werden, also nicht losgelöst von den Performance-Kampagnen, sondern quasi als Basis, als Grundlage dafür. Manchmal hilft es, wenn man bei den Kosten vielleicht ein bisschen entgeistert ist, weil sie im Vergleich zu Performance-Kampagnen zum Beispiel ein bisschen teurer sind, weil eben keine Conversions erzielt oder sehr wenige, da hilft es auf jeden Fall sich den Kauftrichter zum Beispiel mal für die Offline-Maßnahmen auch anzuschauen. Also was würde man, um das gleiche Stadium der Nutzer offline anzusprechen, was würde man da machen? Also zum Beispiel TV- oder Radio- Werbung oder auch Anzeigen in Magazinen, und ich glaube da wissen die meisten Unternehmen da draußen, wie teuer das sein kann und von diesen Kosten kann im Online-Bereich halt gar nicht die Rede sein.

Markus Hövener: Dann lass uns das Ganze vielleicht etwas Richtung Performance drehen. Was muss ich da machen?

Marlen Voelkner: Bei Performance-Kampagnen, das ist halt das klassische, wo es eben darum geht, dass man Conversions erreichen möchte, das heißt Conversion-orientiert wirbt und dementsprechend natürlich auch Kampagnen aufsetzen möchte, die sich selber tragen. Da wählt man dann die klassischen Suchkampanien oder Shopping-Kampagnen oder auch Remarketing-Kampagnen, sprich, das sind dann Displayanzeigen, die werden dann aber nur Nutzern angezeigt, die eben schon mal auf meiner Seite waren. Und bei all diesen Maßnahmen, da wird eben ein ganz klares Bedürfnis, was der Nutzer schon hat oder ein klares Interesse eben in Form einer Such- oder Shopping-Anzeige beantwortet, um Verkäufe zu erzielen. Um diese Herangehensweise zu wählen, muss man natürlich seine potenziellen Kunden ziemlich gut kennen, das heißt, man muss wissen, nach welchen Keywords wird der Nutzer wahrscheinlich suchen. Und das heißt, hier muss man die Kampagnen eben sehr strukturiert aufbauen und sich da eben auch im Vorfeld sehr, sehr viele Gedanken machen und auch stetig weiteroptimieren, weil auch die Suchbegriffe der Nutzer für das gleiche Produkt verwendet, auch die ändern sich mit der Zeit mit dem Sprachgebrauch, und deswegen hier muss man auf jeden Fall am Ball bleiben. Klassisch beim Kauftrichter wird man hier eben am Ende aktiv, wo offline dann zum Beispiel Flyer oder andere Ins-Haus-Werbung eben ansetzen würden.

Markus Hövener: Jetzt hast du natürlich gesagt, dass Brand- und Performance-Ziele ein bisschen unterschiedlich sind von dem, was es kostet. Ich weiß, es ist schwierig, kann man das irgendwie konkretisieren, kannst du sagen, wie viel Geld man in die Hand nehmen muss, um Branding-Kampagnen in Google Ads zu starten?

Marlen Voelkner: Ja, also das ist natürlich eine Frage, die immer wiederkommt, das haben wir auch bei den normalen Google Ads Suchkampagnen, was kostet das Ganze, wie viel Budget brauche ich. Ich kann das verstehen, dass das eine Frage ist, die natürlich Unternehmer plagt, und ich weiß, dass auch meine Antwort jetzt wiederum wenig befriedigend natürlich diesbezüglich sein wird, denn wie bei so vielen Sachen kann man das natürlich nicht pauschal sagen. Man kann diese Frage nicht einheitlich beantworten, denn natürlich gibt es da ganz starke Unterschiede je nach Branche, je nach Produkt und natürlich auch je nach Konkurrenz. Wenn Sie ein junges Start-up sind, was irgendwas Innovatives geschafft hat, was so noch nicht viele Mitbewerber auf dem Markt haben, dann könnten Sie natürlich deutlich Glück haben und müssten weniger investieren. Wenn Sie natürlich aber jemand sind, der Damen-Online-Mode verkauft, dann haben Sie natürlich einen sehr gesättigten Markt, Sie haben große Konkurrenz und Sie haben vor allem Konkurrenz, die mit großen Budgets arbeitet, das heißt, hier wird da natürlich die Luft auch ein wenig enger. Und was man auch noch sagen muss, unabhängig von den Unternehmen und unabhängig von den Produkten hängen die Kosten auch stark von den Placements zum Beispiel ab. Das heißt, wenn man wirklich konkrete Websites sich aussuchen möchte aus dem Display Netzwerk, wo man eben erscheinen möchte, dann können auch da die Kosten sehr unterschiedlich sein, sprich, qualitative, also sehr hochwertige Placements wie zum Beispiel Nachrichten-Websites oder eben große Modemagazine, die lassen sich ihre Werbeplätze natürlich auch bezahlen, das ist ganz klar. Und wenn man hier aber bereit ist vielleicht auch einige Abstriche zu machen oder auch ein bisschen kreativer ist einfach, was die Ausrichtung angeht, indem man sich zum Beispiel ganz genau überlegt, welche benutzerdefinierte Zielgruppe könnte ich mir jetzt auswählen, also nach welchen Merkmalen könnte ich meine Nutzer so genau wie möglich eingrenzen, dass ich wenig Streuverluste habe, dann kann man auch schon mit kleinen Budgets arbeiten. Da muss man auch ganz klar sagen, dass wir zum Beispiel auch Fälle haben, die arbeiten eben mit 500 Euro im Monat für ihre Branding-Kampagnen, das ist jetzt nicht viel, aber es ist auf jeden Fall möglich, wenn man eine sehr relevante Zielgruppe erreichen möchte und jetzt nicht das gesamte Internet als Zielgruppe hat.

Markus Hövener: Wenn ich da kurz nachhaken darf, also so absolute Zahlen sind natürlich schwierig, gibt’s vielleicht irgendwie einen Prozentsatz oder eine Verteilung, dass man sagt, soundso viel stecke ich Branding, soundso viel in Performance. Macht das Sinn?

Marlen Voelkner: An sich muss man natürlich sagen, dass im Branding-Bereich je nach Branche tatsächlich die Kosten auf jeden Fall insgesamt höher sein können. Zum Beispiel, wenn wir jetzt von einem Online-Shop für Damenmode ausgehen, dann können da die Branding-Kosten tatsächlich bis zu 50 Prozent auf jeden Fall einnehmen von dem, was man für Performance-Kampagnen zahlt, man kann aber auch locker das Doppelte ausgeben. Also deswegen ist so diese prozentuale Angabe, natürlich macht es Sinn, dass man überhaupt einen gewissen Grundbetrag erstmal investiert, also wenn Sie jetzt zum Beispiel ein Google Ads Budget für Ihre Suchkampagnen von sagen wir 10.000 Euro haben, dann macht es schon Sinn, dass Sie davon auf jeden Fall auch Ihre 20 Prozent für Branding auf jeden Fall investieren.

Markus Hövener: Dann vielleicht noch die abschließende Frage, ich meine, wir haben drüber gesprochen, wie das Ganze in Google Ads abgebildet wird, aber irgendeiner muss die ganze Arbeit ja auch noch leisten, idealerweise eine Agentur wie wir oder es gibt natürlich auch Inhouse-SEAs, die das einfach auch selber machen. Gibt’s für die beiden Zielbereiche unterschiedliche Arbeitsaufwände?

Marlen Voelkner: Da gibt es auf jeden Fall ganz deutliche Unterschiede und das mag jetzt vielleicht für den ein oder anderen ein bisschen verblüffend sein, denn auch wenn die Kosten und wenn man sich die Leistungswerte anschaut, das Ganze sich eher zum Negativen für Display-Werbung verschiebt, vermeintlich, dann sieht das Ganze beim Arbeitsaufwand doch etwas anders aus. Denn Performance-Kampagnen, das muss man sich einfach vorstellen, die haben deutlich größere Schwankungen, sprich, allein schon Saisonalität ist hier ein großes Thema, zu manchen Monaten wird ein bestimmtes Produkt benötigt, zu anderen nicht, sprich, irgendwie im Frühjahr, Sommer, da suche ich mir vielleicht meinen Pool und da suche ich mir groß meine Gartenutensilien, im Winter interessiert mich das eher wenig. Das heißt, wir haben im Performance-Bereich einfach einen sehr hohen Optimierungsbedarf, wir müssen da regelmäßig reinschauen, nicht nur was die Suchanfragen angeht, auch was das Budget angeht und die Gebote, die wir im Endeffekt dann auch setzen. Hier spielt auch immer groß eine Rolle, wenn zum Beispiel ein Mitbewerber sich jetzt einfach mit an unsere Keywords dranhängt, sprich, wir haben da jetzt einfach eine deutlich höhere Konkurrenz, es steigen die Kosten. Eventuell führt das dazu, dass wir wiederum eine schlechtere Kosten-Umsatz-Relation erreichen, das heißt, hier müssen wir dann auch gegensteuern. Also sprich, Performance-Kampagnen sind wirklich ein bisschen als Diven zu bezeichnen, hier muss man wirklich dabeibleiben und hier muss man wirklich auch regelmäßig reinschauen und daran arbeiten. Bei Branding-Kampagnen da sieht das Ganze ein bisschen anders aus, denn hier ist der Aufwand auf jeden Fall deutlich geringer, die Aufsetzung der Kampagnen, die nimmt Zeit in Anspruch. Allein schon die Erstellung von attraktiven Werbemitteln, die wirklich bei manchen Unternehmen dauert das bis zu Monaten bis man die Banner bereitgestellt bekommt. An sich aber das Aufsetzen der Kampagne ist wirklich relativ schnell getan, man muss halt einfach nur seine Ausrichtung auswählen, im besten Falle noch Placements recherchieren, dann lädt man die Werbemittel hoch und dann startet man die Kampagne. Da muss man am Anfang noch dabeibleiben und gucken, dass da nicht irgendwie Kosten aus dem Ruder laufen, gegebenenfalls nachjustieren, aber an sich läuft das Ding dann irgendwann, und dann muss man da auch nicht mehr viel machen, außer es kommen neue Produktbereiche dazu, die man bewerben möchte oder man möchte irgendwann seine Banner natürlich aktualisieren, damit sie auf dem neuesten Stand bleiben. Was man alles in allem sagen kann, je nachdem wie groß die Kampagnen sind, ist das für Brand-Kampagnen jetzt nicht ganz so relevant, aber bei Performance-Kampagnen kann man sich zum Beispiel auch ganz viel des Arbeitsaufwands durch zum Beispiel automatische Gebotsstrategien abnehmen lassen. Wenn man zum Beispiel eine feste KUR hat, also ein Kosten-Umsatz-Relation, auf die man aussteuert, kann man eben einfach den Kehrwert, den sogenannten ROA, eben festsetzen als automatische Gebotsstrategie. Und wenn Sie da genug Daten zur Verfügung haben als Shop, sprich, wenn Ihre Kampagnen schon eine Weile laufen und Sie da ihre 30 bis 50 Conversions im Monat haben, dann läuft eben diese automatische Gebotsstrategie im Hintergrund und nimmt Ihnen sehr, sehr viel Arbeit ab, auch bei saisonalen Schwankungen. Und deswegen da gibt’s auf jeden Fall Möglichkeiten, die einem da den Arbeitsaufwand auch noch mal minimieren.

Markus Hövener: Nur mal so eine Rückfrage. Glaubst du, dass es Branchen gibt oder auch Themengebiete, in denen Branding eher sinnvoll ist als in anderen? Du hattest auch schon B2B und B2C genannt.

Marlen Voelkner: Tatsächlich ist es natürlich eher eine Sache des eigenen Interesses der Firma, ob sie quasi überhaupt bereit sind das Budget zu investieren, denn an sich macht Branding natürlich immer Sinn. Was man aber wirklich sagen muss, in so umkämpften Märkten wie eben zum Beispiel noch mal Damenmode, da müssen Sie natürlich auch realistisch vorher die Einschätzung treffen, Ihre Konkurrenz ist enorm hoch, können Sie da überhaupt was erreichen, wenn da irgendwelche Big Player wie Zalando oder Aboutyou oder Otto.de eben auch noch mitspielen, das ist dann wirklich die Frage. Aber gerade bei kleineren innovativeren Firmen, die eben zum Beispiel ein Produkt haben, was so vielleicht noch gar nicht so viel zur Verfügung steht oder auch wenn Sie ein B2B-Hersteller sind, denn die haben häufig ein großes Budget zur Verfügung, sie sind nur noch nicht soweit, dass sie das tatsächlich auch in das Online-Marketing rein shiften, auch hier kann es sehr relevant sein. Wir haben zum Beispiel B2B-Kunden, die zum Beispiel ihre Messeauftritte auch in Form von Branding-Kampagnen bewerben. Das heißt, wenn eine große Baumesse ansteht oder eine große Konferenz, wo sie eben vertreten sind mit einem Stand oder mit Vorträgen, dass man eben auch das in Form von Displaykampagnen dann wirklich nutzt, um die eigene Marke bekannter zu machen. Da ist dann natürlich die Ausrichtung auf die Zielgruppe oder auch wirklich 2, 3 Placements sehr, sehr viel geringer, der Effekt kann aber enorm größer sein. Also hier ist wirklich die Kreativität eher gefragt und deswegen würde ich da jetzt gar nicht so spezifisch sagen, dass das für eine Branche wichtiger ist als für die andere.

Markus Hövener: Dann lass uns ein Fazit ziehen, was haben wir jetzt auf dem Zähler, 18 Minuten, wie würdest du das zusammenfassen?

Marlen Voelkner: Alles in allem würde ich sagen, dass man bei der Online-Werbung genauso wie im Offline-Bereich ganz genau planen sollte, wie man die einzelnen Stadien der potenziellen Kunden quasi erreichen kann, welche Ziele man verfolgt und dementsprechend dann natürlich die Maßnahmen aufsetzen. Im Endeffekt, das mag jetzt auch schon glaube ich deutlich rausgekommen sein, bin ich kein Freund davon, wenn man eben wirklich einfach nur von Performance-Marketing spricht, denn auch die Branding-Kampagnen können einen großen Effekt auf die Performance-Kampagnen haben und dementsprechend würde ich da definitiv zweigleisig fahren, um eben auch alle Bereiche der Customer Journey im Endeffekt abzudecken. Das macht man nicht nur im Offline-Bereich, sondern das sollte eben definitiv auch im Online-Bereich mittlerweile stattfinden, denn nur so kann man natürlich auch die Kunden ganzheitlich ansprechen und nachhaltig da eben auch eine Kundenbindung herstellen. Und ganz klare Nachricht noch von mir zum Ende, Branding ist definitiv nicht nur was für globale Unternehmen mit Riesen-Werbebudget, sondern auch als Nischenunternehmen kann man da definitiv sich positionieren.

Markus Hövener: Perfektes Schlusswort. Vielen Dank! Ich habe vielleicht nur einen kurzen Mini-Werbeblock, und zwar für alle da draußen, die an dem SEA-Thema interessiert sind, die entweder inhouse arbeiten oder auch in Agenturen, es ändert sich immer wahnsinnig viel und wir haben jetzt unter omcampus.de ein neues Produkt gelauncht, wo wir einmal im Halbjahr, immer jeweils am Ende eines Halbjahres alles zusammenfassen, was im letzten halben Jahr in Sachen Google Ads passiert ist, das wird Ende Juni auch wieder der Fall sein. Da gibt unser Head of SEA, Martin Röttgerding noch mal den kompletten Rutsch und wenn ihr euch dafür anmelden wollt, den Link packe ich euch in die Shownotes. Ich würde mich freuen, wenn wir uns da sehen oder auf einer der nächsten Konferenzen natürlich, oder überhaupt irgendwann mal. Also nochmal vielen Dank! Danke fürs Zuhören und bis bald. Tschüss!

Marlen Voelkner: Tschüss!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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