Google-Richtlinien: Abstrafung riskieren oder auf der sicheren Seite? [Alles auf Start 31]

4. März 2021 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Die Google-Richtlinien regeln die Beziehungen zwischen Website-Betreibern und Google. Was geht, was geht nicht – und kann zu einer Abstrafung führen? Ein Überblick über das wohl wichtigste Grundlagendokument, um mit und nicht gegen Google zu arbeiten.

 

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Shownotes

 

Google-Richtlinien: Abstrafung riskieren oder auf der sicheren Seite?

Schön, dass ihr wieder da seid bei „Alles auf Start“. Heute mit einem, vielleicht ein langweiliges Thema, weiß ich gar nicht. Es geht nämlich darum, was eigentlich in den Google Richtlinien steht. Also ein Dokument, was Google mal aufgestellt hat, also die Regeln festlegt zwischen den Website-Betreibern und Google. Es ist natürlich wichtig, sich damit zu beschäftigen.

Den Link dazu packe ich euch in die Shownotes, aber wenn ihr seht, das ist nur eine Seite oder eine URL, dann stimmt das nicht ganz. Es gibt da noch zig Unterseiten. Von daher, wenn ihr das alles durcharbeiten wollt, habt ihr definitiv ein paar Wochen zu tun, ja, ein paar Tage, ein paar Stunden vielleicht, wie auch immer.

Ich glaube, was erst mal klar sein muss, ist: Diese Richtlinien sind wichtig. Die enthalten sowohl positive Aspekte, also Sachen, die du machen solltest, als auch negative Aspekte, also Sachen, die du nicht machen solltest. Und vor allem, wenn du das nicht machen solltest, wenn du das außer Acht lässt, dann kann es sehr gut passieren, dass du abgestraft wirst von Google. Dann kriegst du eine sogenannte Penalty, dann bekommst du in der Google Search Console eine Benachrichtigung, dass du gegen diese Richtlinien verstoßen hast. Und dann geht’s deinen Rankings erst mal relativ schlecht. Du hast dann die Chance, den Grund für diese Abstrafung zu beheben und dich dann wieder von Google quasi neu einsetzen zu lassen. Dann wird diese Penalty geliftet und dann ist auch wieder fast alles gut.

Damit es erst gar nicht dazu kommt, ist es in meinen Augen wichtig, diese Google Richtlinien zu kennen. Und dafür sitzen wir hier heute zusammen. Ich will die jetzt nicht unbedingt vorlesen, weil große Teile davon, muss man sagen, sind eher so Standard. Ich fasse das Ganze für euch ein bisschen zusammen. Ihr könnt euch ein bisschen zurücklehnen, hört einfach zu, was davon ist relevant. Und vor allem sage ich natürlich immer, wo kannst du denn jetzt eigentlich gegen Richtlinien verstoßen?

 

Grundprinzipien

Es gibt natürlich erst mal, und die werden auch relativ klar kommuniziert, ein paar Grundprinzipien.

Ein wichtiges Grundprinzip: Erstelle Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen. Das schwebt so über allem. Man sieht das ja nicht unbedingt, wofür eine Seite erstellt wurde. Natürlich ist manches einfach mit der Suchmaschine im Hinterkopf, aber es gibt eben so ein paar Tricks, wo man sagt, das ist jetzt sehr offensichtlich, dass das jetzt nur für Suchmaschinen ist. Also früher gab es die sogenannten Doorway Pages, also massig erstellte inhaltsleere Seiten, die man einfach nur für Suchmaschinen gemacht hat. Da kommt auch vieles von diesen Richtlinien übrigens noch her. Weil diese Richtlinien gibt es schon sehr lange und wie gesagt, vieles kommt noch eher aus einer Zeit, wo der Kampf zwischen Website-Betreibern und Google noch ein bisschen härter gefochten wurde, weil es auch nötig war.

Deswegen ein weiteres Grundprinzip: Täusche die Nutzer nicht. Da gab’s ja früher so Sachen wie weißer Text vor weißem Grund und solchen Quatsch.

Ebenso wie das Grundprinzip: Vermeide Tricks, die das Suchmaschinen-Ranking verbessern sollen.

Und dann gibt’s noch das vierte Grundprinzip, das finde ich eigentlich ganz gut: Überlege, was deine Website besonders wertvoll oder attraktiv macht. Gestalte deine Website so, dass sie sich von anderen in deinem Bereich abhebt. Yo! Das stimmt. Das ist wirklich ein Punkt, der wichtig ist. Der jetzt sicherlich sehr schwammig ist erst mal. Aber wenn du eine Copycat-Website hast, die den gleichen Mist bietet wie 100 andere auch, dann lass es doch einfach gleich sein. Also das waren diese Grundprinzipien.

 

Allgemeine Richtlinien

Dann kommen wir in einen Bereich der allgemeinen Richtlinien, heißt das Ganze. Und das sind quasi die Dos, also das, was man tun sollte. Da gibt’s einmal den Aspekt, dass man Google helfen sollte, Inhalte auch zu finden. Also alles soll intern verlinkt sein, Standard, XML-Sitemaps sollten vorliegen, es sollte – die Empfehlung teile ich vielleicht nicht mehr so ganz – auch eine HTML-Sitemap auf deiner Seite geben. Und ansonsten noch so ein paar andere Tipps, dass du eine robots.txt hast, wenn du unbegrenzte Bereich auf deiner Website hast. Also um den Crawler so ein bisschen einzugrenzen. Auch wenn Google sonst oft sagt, dass Crawl-Budget-Optimierung für sie jetzt nicht so wahnsinnig wichtig ist, aber hier an der Stelle erwähnen sie es noch mal. Also das ist eigentlich alles Standard.

Das war jetzt Finden der Seite, jetzt kommt Google beim Erkennen der Seiten oder vielmehr, beim Erkennen der Inhalte unterstützen. Da sagt Google, du solltest eine klar strukturierte Seitenhierarchie haben. Gut, das haben die meisten sowieso. Oder du sollst eine informative Seite haben, die auf sinnvolle Suchbegriffe abgestimmt ist. Na, das hat schon nicht unbedingt jeder.

Und jetzt kommen halt noch ein paar Sachen, die Google eben noch mal kommuniziert, nämlich a) es sollten keine Ressourcen geblockt werden, die fürs Rendern wichtig sind. Das muss man wirklich immer beachten, weil aus Versehen kann es vorkommen, dass man zum Beispiel die CSS-Datei für Suchmaschinen sperrt. Das passiert gar nicht so selten. Oder dass man Bilder sperrt. Also schon Ressourcen, die für so Rendern der Seite wichtig sind. Das kann man einmal überprüfen mit der Google Search Console, zum Beispiel mit URL-Prüfung, was wird eigentlich alles geblockt. Um zu gucken, ob man da safe ist.

Dann gibt’s noch so einen Punkt bei diesem Erkennen der Seiten, und zwar Google schreibt: Achtet darauf, dass die wichtigsten Inhalte deiner Website standardmäßig sichtbar sind. Da geht es halt so um Sachen, die eingeklappt sind. Viele kennen das von euch, gerade bei Shops ist es gerne so, dass es auf einer Produktdetailseite unten so drei, vier Tabs gibt, einer heißt vielleicht „Beschreibung“, einer heißt „Bewertungen“ und so weiter. Und genau das ist damit gemeint, diese Tabs, das sind eben auch Inhalte, die vielleicht nicht standardmäßig sichtbar sind, sondern ich muss auf der Website erst irgendwohin klicken, damit diese Inhalte sichtbar werden. Google schreibt extra: Wir stufen diese Inhalte jedoch als weniger zugänglich für Nutzer ein und sind der Ansicht, dass die wichtigsten Informationen in der Standard-Seitenansicht sichtbar sein sollten. Das schreiben sie. Sie behaupten zwar interessanterweise, gerade John Mueller, also ein Sprachrohr von Google, kommuniziert in der Außendarstellung das oft anders, aber so steht es immer noch in den Richtlinien. Und ich finde das total wichtig, sich das eben vor Augen zu führen.

Ich halte es für wichtig, dass man sich eben überlegt: Auf meiner Seite, was sollte direkt sichtbar sein? Wenn ich sehr lange Texte habe, klappe ich die irgendwann ein? Oder gerade, wenn ich eine Produktdetailseite habe oder eine andere Detailseite, was ist direkt sichtbar und wo muss ich erst irgendwohin klicken, um das Ganze aufzuklappen?

Wie gesagt, Google sagt, das ist ja eigentlich gar nicht mehr so, steht aber in den Google Richtlinien. Es gibt auch ein paar Studien, die in diese Richtung zeigen, dass es offensichtlich wirklich noch einen Unterschied gibt, ob Sachen eingeklappt sind oder nicht.

Das war eigentlich das, dann gibt’s noch einen anderen Bereich, wo für mich sehr viel Standardkram drin ist. Der heißt nämlich: Besucher beim Verwenden der Seiten unterstützen. Da steht zum Beispiel drin, dass man Text nicht als Bild abspeichern sollte, wenn da denn was Wichtiges drinsteht. Da steht aber auch drin: Ladezeiten optimieren. Da steht auch drin: Mobiltauglich sein. Da steht auch drin: https nutzen. Aber eben Sachen, die sehr, sehr häufig heute Standard sind. Von daher können wir das jetzt eigentlich relativ schnell vorspulen und sagen, da müssen wir jetzt vielleicht nicht so drauf gucken.

 

Inhaltsspezifische Richtlinien

Das waren diese allgemeinen Richtlinien und dann gibt es noch die inhaltsspezifischen Richtlinien. Da geht’s um die Themen Bilder, Video, AMP und Ajax. AMP und Ajax lassen wir jetzt mal raus. AMP hat sowieso kaum einer, also jetzt bezogen auf die Gesamtheit aller Websites. Und Ajax ist heutzutage auch nicht mehr so das Problem, was es vielleicht schon mal unbedingt war, aber das lassen wir raus.

Bilder und Videos ist für die meisten von euch das stärkste Thema. Und auch da noch mal ein paar Tipps eben, um vor allem mit Bildern in der Bildersuche zu glänzen. Natürlich wichtig, dass man sowas wie ein Alt-Attribut setzt. Aber Google selber sagt auch, Hinweis Nummer 1: Platziere Bilder möglichst in der Nähe von relevantem Text. Das ist wirklich so, dass der Text, der sich in der Nähe eines Bildes befindet, auf das Ranking des Bildes einzahlt. Deswegen ist es immer relativ blöd, wenn man auch auf der Website geografisch sozusagen Bilder und Text voneinander trennt. Sondern das Beste ist wirklich, ein Bild zu haben mit einer schönen Bildunterschrift, und da drunter oder da drüber, je nachdem, auch direkt Text, der das beschreibt, worum es in dem Bild eigentlich geht.

Google weist auch noch mal hin, die Nutzung von Markup ist natürlich hilfreich. Das heißt, dass Google auch versteht, auf was bezieht sich denn das Bild. Ist das ein Produktbild, ist das ein News-Bild oder sowas? Dafür gibt’s halt Markup, um Google hier noch ein bisschen weiter zu helfen. Aber auch das, würde ich sagen, ist alles relativer Standard.

 

Qualitätsrichtlinien

Damit kommen wir in den letzten Bereich, die sogenannten Qualitätsrichtlinien. Und Qualitätsrichtlinien, das sind die Don’ts. Also das schreibt Google auch, und die schreiben: Diese Qualitätsrichtlinien decken die häufigsten Formen von Täuschung und Manipulation ab. Da steht erst mal „häufigste“, das heißt, es kann natürlich Sachen geben, die sich jemand ausdenkt, die in diesen Qualitätsrichtlinien jetzt nicht mit abgedeckt sind, dann könntest du trotzdem abgestraft werden. Aber ich glaube, die kennen ihre Pappenheimer mittlerweile schon sehr gut. Deswegen lasst uns das Ganze mal durchgehen, was man nicht machen sollte.

 

Automatisch generierte Inhalte

Also einmal geht’s um automatisch generierte Inhalte. Das sind zum Beispiel von einem automatisierten Tool übersetzte Texte, die vor der Veröffentlichung nicht manuell überprüft oder zusammengestellt werden. Damit sagt Google noch mal ganz klar, ich meine, manche Mittelständler kommen ja einfach auf den Trichter und sagen, so, ich habe hier meine wertvollen Inhalte, die packe ich jetzt in Google Translate rein und schon habe ich sie jetzt auch auf Chinesisch. Und da sagt Google eben: Ja, okay, du kannst das machen, aber du musst sie noch mal manuell gegenprüfen. Das würde ich auch auf jeden Fall empfehlen, weil natürlich die Tools schon wirklich unglaublich weit sind, das stimmt, zumindest, was so Alltagssprache angeht, aber natürlich im B2B-Bereich kann das relativ kritisch sein.

Und dann sagt Google noch ein paar andere Sachen, die nicht sein dürfen, zum Beispiel: Texte, die mit automatisierten Techniken zur Synonymisierung oder Verschleierung generiert werden. Auch da gibt’s ja das, was man klassisch Spinning nennt. Also in jedem Text, in dem das Wort Auto vorkommt, ersetze ich es einfach mal durch KFZ oder Wagen oder sowas. Und wenn ich viele dieser Regeln habe, dann sorge ich natürlich schon dafür, dass der Text irgendwann mal zumindest inhaltlich gleichbleibt, aber für eine Suchmaschine anders aussehen könnte. Das funktioniert in der Praxis gar nicht so wahnsinnig gut. Also von daher sollte man da auf jeden Fall vorsichtig sein. Spinning, finde ich, macht man heute nicht mehr, aber darf jeder für sich selber entscheiden.

Und es gibt noch den Punkt, da geht’s auch noch mal um die automatisch generierten Inhalte, und zwar Zusammenfügen oder Kombinieren von Inhalten aus verschiedenen Webseiten ohne ausreichenden Mehrwert. Das ist auch der Standard, ja, so Scraping, also ich hole mir irgendwo Inhalte raus, hier noch ein bisschen Wikipedia, da noch ein bisschen von dem und von dem, klatsche das alles in eine Seite rein, aber auf der Seite ist kein uniquer Content. Das heißt natürlich nicht, dass man jetzt nicht hingehen darf und einfach mal ein kleines Zitat aus der Wikipedia reinbauen sollte. Darum geht’s nicht. Es geht wirklich um großflächige Strukturen, die man da macht.

 

Verlinkungen

Und dann gibt’s natürlich einen großen Bereich zum Thema Linken, Verlinken. Dieser Punkt heißt immer noch Linktauschprogramme. Das finde ich irgendwie ein bisschen seltsam vielleicht übersetzt, macht eigentlich keinen Sinn. Also was darf man mit Links alles nicht machen?

Punkt 1: Gekaufte oder verkaufte Links. Also da ist der Kauf quasi aus beiden Seiten gesehen. Es zählen immer nur Links, die auch Pagerank weitergeben, also nicht Nofollow-Links. Und natürlich immer der Hinweis: Es geht dabei sowohl um den direkten Kauf als auch die Bereitstellung durch einen geldwerten Vorteil. Das heißt natürlich, Kauf ist klassisch: Ich schicke dir Geld. Und dann gibt’s natürlich noch den geldwerten Vorteil: Ich schicke dir Produkte zum Testen und die darfst du später behalten. Auch das wäre alles nicht erlaubt.

Was steht da noch, was ist auch noch verboten? Exzessiver Linktausch. Das heißt, Linktausch an sich ist okay, also ich verlinke auf dich und du von deiner Website wieder zurück auf mich. Kann ich machen. Es darf halt nur nicht exzessiv sein. Weil Google sagt schon: Das ist ja schon mal normal, dass man sich unter Partnern verlinkt, aber vielleicht nicht mit 100 Partnern. Also damit vorsichtig sein.

Was darf man noch nicht im Bereich Linkaufbau oder Links? Das Thema Artikel-Marketing. Das ist das, was wir so eher unter Gastbeiträge verstehen. Verboten ist Artikel-Marketing im großen Stil, also hier geht’s auch wieder um die Menge der Links, oder das Posten von Kampagnen als Gast mit Ankertext-Links, die viele Keywords enthalten. Auch das kommt eher so ein bisschen aus der Vergangenheit, weil früher hat man dann halt Gastbeiträge veröffentlicht auf anderen Plattformen und dann war mittendrin einfach das Wort „Regal“ auf meine Regal-Kategorie verlinkt, weil das für Google was gebracht hat. Macht man heute nicht mehr. Das heißt, hier nochmal wichtig: In meinen Augen, Gastbeiträge finde ich nach wie vor ein halbwegs spannendes Thema. Funktioniert natürlich absolut nicht in allen Branchen. Ich würde es, wenn, immer als Beimischung machen. Und natürlich auch jetzt nicht nur für SEO, sondern auch da kommen natürlich reale wertvolle Besucher drüber.

Was darf ich noch nicht? Ich darf nicht, das ist schön umschrieben, mit Anforderungen eines Links im Rahmen von Nutzungsbedingungen eines Vertrages oder einer ähnlichen Vereinbarung, ohne dass Dritte den ausgehenden Link bei Bedarf kennzeichnen können. Also hier geht’s alles eben darum, wo irgendwo vertraglich vereinbart wurde, dass der andere einen Link schaltet. Das kann man schon mal machen, wenn man irgendwie so ein Partnerprogramm hat. Oder ich habe das auch schon mal gesehen, da gab‘s dann so eine Art Franchise-Netzwerk und der Netzwerkgeber hat dann von seinen Franchisenehmern verlangt, dass sie einen Link auf ihn setzen. Auch sowas darf ich eben nicht.

Ebenfalls nicht erlaubt sind Links mit optimiertem Ankertext in Artikeln oder Pressemitteilungen. Also optimierter Ankertext ist hier das Stichwort. Ich darf natürlich nach wie vor Pressemitteilungen verschicken, aber eben nicht mittendrin das Wort „Regal“ verlinken. Es gab ein paar Plattformen, mit denen man das machen konnte, das war eine Zeit lang echt verbreitet. Sehe ich allerdings in der Praxis auch schon nicht mehr, dass das jemand machen würde.

Ebenso wenig wie der letzte Punkt, nämlich: Forum-Kommentare mit optimierten Links im Beitrag oder in der Signatur. Die meisten Foren laufen sowieso mittlerweile auf nofollow oder haben sehr starke Kontrolle über die Beiträge und gucken da sehr genau drauf, wo Leute jetzt noch einen Link reinklatschen. Das heißt, in der Praxis ist das eh nicht mehr so der Renner und sollte man sowieso eigentlich nicht machen. Das war das mit den Links.

 

Cloaking

Dann gibt es noch ein Thema, das heißt Cloaking, auch das darf man nicht. Cloaking meint ein Verfahren, bei dem für menschliche Nutzer andere Inhalte oder URLs als für Suchmaschinen bereitgestellt werden. Kurz durchatmen! Hat man auch eine Zeit lang mal gemacht. Kann man auch immer noch machen. Das heißt im Prinzip, die Webseite erkennt, wer jetzt gerade darauf zugreift. Wenn Google darauf zugreift, dann liefere ich irgendeine Seite aus, und wenn der Nutzer darauf zugreift, liefere ich eine andere Seite aus. Das kann man machen, früher konnte man das zum Beispiel nutzen, da hat man einfach der Suchmaschine fünftklassige keyword-optimierte Texte rübergeschickt, die der Nutzer natürlich nie sehen sollte. Und deswegen ist man dann eben auch hingegangen und hat dann gesagt, das muss der Nutzer gar nicht sehen und hat denen das gar nicht erst ausgeliefert. Also würde man heutzutage nicht mehr machen.

 

Verborgener Text und verborgene Links

Auch da muss man immer aufpassen, gerade weißer Text auf weißem Grund. Ich meine, das macht heute wirklich niemand mehr. Aber auch, dass man einen Link irgendwo so versteckt. Man könnte mal irgendwo einen Bindestrich verlinken, einfach nur, um den Link unterzubringen. All solche Sachen sind auch verboten.

 

Brückenseiten

Dann steht da noch, was auch verboten ist, ist das Thema Brückenseiten. Das ist das, was ich eben so nannte mit Doorway Pages, und dann gab’s Gateway Pages und sowas. Macht man heute nicht mehr. Also alle Seiten sollten eigentlich eine hohe Qualität besitzen und manuell geschrieben sein. Das ist, finde ich, nach wie vor absolut richtig und wichtig.

 

Kopierte Inhalte

Das hatte ich eben schon gesagt, so alles aus der Wikipedia einfach raus und auf die eigene Website drauf. Google nennt das auch so, ohne Mehrwert hinzuzufügen. Das heißt, wenn ich einfach nur eine Wikipedia-Seite kopiere, habe ich keinen Mehrwert erzeugt. Wenn ich jetzt Teile daraus rauskopiere und das irgendwie annotiere und irgendwie einen Mehrwert da rausbringe, dann ist das Ganze okay. Also typischerweise heißt das eben noch mal: Kopiere einfach nichts großflächig aus anderen Publikationen heraus.

Es gibt noch dieses: Websites, die Inhalts-Feeds von anderen Websites reproduzieren, ohne Inhalte auf einzigartige Weise zu organisieren. Blablabla! Im Prinzip ist das immer das gleiche. Ich hole mir irgendwoher Content und reichere den irgendwie vielleicht an oder so, aber nicht so, dass jetzt wirklich noch ein Mensch da dran wäre.

 

Affiliate-Programme

Dann gibt’s noch einen Absatz, der ist auch immer ein bisschen kritisch zu sehen oder wird von manchen kritisch gesehen, es gibt einen über Affiliate-Programm, also über Partnerprogramme. Viele Website-Betreiber unterstellen Google, dass sie Affiliate-Websites nicht mögen. Das stimmt erst mal nicht, also du kannst natürlich in deine Website Affiliate-Links einbauen. Das ist überhaupt keine Frage.

Aber auch hier ist wieder die Frage: Wo kommen deine Inhalte eigentlich her? Und gerade bei diesen Affiliates gab’s schon lange Zeit die Tradition, dass man Inhalte eher kopiert oder spinnt oder so, aber auf jeden Fall nicht eigene Inhalte erzeugt. Und da sagen sie eben noch mal ganz klar: Das geht einfach auch nicht. Also nicht einfach nur 1000 Seiten von irgendwem rüber kopieren und auf die eigene Website packen und Affiliate-Links einbauen. Das ist nicht okay. Wenn du natürlich, und das machen ja auch diverse, auch große Medien, dass sie Affiliate nutzen, ist es natürlich noch nach wie vor vollkommen okay, wenn denn der Content, der den Affiliate-Link umschließt, auch okay ist.

 

Irrelevante Keywords

Es gibt noch so ein paar interessante Punkte, wollte ich noch vorlesen, nämlich es gibt noch den Straftatbestand, wenn man so möchte, der irrelevanten Keywords. Und zwar sagt Google: Was nicht geht, sind Textblöcke mit Städten und Ländern, für die eine Website im Ranking erscheinen möchte. Das, muss ich sagen, sieht man schon, ich sehe das relativ häufig interessanterweise bei Agenturen, die dann halt eine Seite machen „Hallo! Wir sind die Webagentur für Hamburg, Köln, Berlin, München, Stuttgart“. Das heißt, solche Sachen besser nicht machen. Manche kommen dann immer noch auf die Idee, dass sie pro Stadt dann eine eigene Seite basteln. Das wäre sowieso schlauer. Ob es das immer bessermacht im Ergebnis, weiß ich jetzt nicht. Aber nochmal: Solche Auflistungen von Städten, oder auch ein paar Handwerker machen das „Wir verlegen Ihr Parkett in Emsdetten, Saerbeck, Greven und was immer noch da im Münsterland so an Städte sind“. Sollte man eher nicht machen. Ist ein Verstoß gegen Richtlinien.

 

Nutzergenerierter Spam

Und dann gibt’s noch einen letzten Punkt, der mir aufgefallen ist, und das bezieht sich auf nutzergenerierten Spam. Da sagt Google, was du zum Beispiel nicht machen solltest, sind Spam-Beiträge in Foren oder auch Kommentar-Spam in Blogs. Auch das wurde ja sehr lange Zeit gemacht.

Dann immer bei irgendeinem Blog, was noch Dofollow-Links hatte, wurde ein Kommentar geschrieben von „Herbert Fertighaus“ und verlinkt auf die Website zum Thema Fertighaus. Was halt noch mal einen schönen Keyword-Link erzeugt hat. Oder der „Herr Spanienurlaub“ hat auch sehr oft Kommentare geschrieben in Blogs. Das ist zum Glück sehr lange her, gleichwohl muss man darauf aufpassen, dass man eben auch damit gegen Richtlinien verstoßen kann. Das heißt, wenn man solche Maßnahmen durchführt, und ich persönlich bin nach wie vor erschüttert, muss ich sagen, was immer noch so an Blog-Kommentaren bei uns im Blog ankommt. Seit es nofollow ist, ist es natürlich viel ruhiger geworden in dem Blog, überhaupt keine Frage, gleichwohl gibt’s immer noch ein paar Granaten, die das versuchen. Und klar, unterbinden wir das auf unserer Seite. Aber es wäre eben auch wirklich was, was dir Probleme in Bezug auf Google einbringen könnte.

 

Finale

Das war meine Zusammenfassung der Google Richtlinien. Noch nicht auflegen! Denn es gibt noch mehr Richtlinien.

Es gibt zum Beispiel pro Produkt oder pro Vertical bei Google eigene Richtlinien. Es gibt zum Beispiel für Google Maps eigene Richtlinien, was auf Maps erlaubt ist und was nicht.

Es gibt zum Beispiel auch pro Markup Richtlinien. Also für das JobPosting Markup gibt’s eigene Inhaltsrichtlinien. Das kann ich jetzt heute nicht mehr machen, sonst sitzen wir hier wirklich am späten Abend noch rum, und das würdet ihr eh auch gar nicht mitmachen. Insgesamt geht’s immer um die Frage: Wenn ich versuche, zu tricksen? Lass es lieber sein! Was nur für Suchmaschinen ist, ist in der Regel mindestens fragwürdig.

Das heißt, da muss man schon sehr genau hingucken. Was man ja wirklich sagen kann, jetzt komme ich noch aus einer anderen Zeit als die meisten von euch. Also das Thema SEO begleitet mich jetzt seit 2001. Und das meiste von dem, was ich jetzt eben vorgelesen habe, habe ich mindestens gesehen, wenn nicht sogar auch selber praktiziert in den Early Days, wie man es so schön nennt. Vieles davon ist heutzutage nicht mehr Praxis, es steht aber immer noch als Klarstellung in den Richtlinien drin.

Also da nicht wundern, wenn da so Sachen drinstehen, wo du sagst, boah, wer würde denn sowas machen? Ja, es haben aber Leute gemacht und natürlich, wann immer irgendwas gemacht wurde und das Google übel aufgestoßen ist, wurden die Richtlinien eben quasi verschärft und es wurde mit aufgenommen.

Das war damals ein großes Thema. Mittlerweile gibt’s in den Richtlinien, finde ich, in den allgemeinen Google Richtlinien eigentlich eher so kleine Verfeinerungen, dass mal ein Wort ausgetauscht wird. Ansonsten passiert da eigentlich nicht mehr viel. Ich hoffe, dass du jetzt eigentlich dasitzt und sagst, okay, alles, was der Hövener eben gesagt hat, das habe ich bei mir auf der Website nicht. Das wäre super. Ansonsten musst du halt dran an die Sache und deine Taktiken vielleicht mal ein bisschen anpassen, deine Website vielleicht ein bisschen anpassen. Und dabei wünsche ich dir natürlich viel Glück. Ich hoffe natürlich, dass du eher in die erstgenannte Kategorie fällst.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

Ein Kommentar zu “Google-Richtlinien: Abstrafung riskieren oder auf der sicheren Seite? [Alles auf Start 31]”

  1. Avatar-Foto Sophie

    Super Zusammenfassung über die wichtigsten Google-Richtlinien. Zumindest ein Grundwissen über diese ist die Basis für eine erfolgreiche SEO-Strategie. Das Wissen muss dann natürlich noch eingesetzt werden, ansonsten läuft man Gefahr abgestraft zu werden.

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