Was Du über Google Sitelinks wissen musst! [Alles auf Start 92]
In den Google-Ergebnissen findet man relativ oft Sitelinks – und genau darum geht es in dieser Einsteiger-Episode. Was genau sind denn diese Sitelinks? Wie kannst Du davon profitieren? Hast Du darauf Einfluss? Was genau solltest Du unbedingt prüfen?
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Was Du über Google Sitelinks wissen musst!
Was sind denn eigentlich Sitelinks? Es gibt zwei verschiedene Arten. Fangen wir mit der ersten Art an. So, ist dir wahrscheinlich schon mal aufgefallen.
Die erste Art von Sitelinks erscheint hauptsächlich bei Brand-Suchanfragen. Also du suchst zum Beispiel nach “Otto” oder nach “Zalando”. Dann wirst du sehen, dass die Suchergebnisse eigentlich immer gleich aussehen: Auf Platz eins hast du die Startseite. Und da drunter eingerückt hast du sogenannte Sitelinks. Und das sind im Moment typischerweise vier. Das war in der Vergangenheit auch schon mal deutlich anders, gab es schon mal auch viel mehr davon. Aber im Moment sind es nach meinem Stand typischerweise vier Sitelinks, die du dann bekommst.
Wenn du z. B. einen Shop hast, wählt Google typischerweise allgemeine wichtige Kategorien auf der Seite aus, wie „Sale“ oder „Herren“ oder „Damenmode“. Also nichts Spezielles, sondern etwas, was jemand, der nach der Brand sucht, auch sehr wahrscheinlich anspringen kann. Denn diese Sitelinks, die sind ja nicht „zum Spaß da“, sondern Google will damit ja was erreichen. Und ja, erreicht werden soll eben, dass Nutzer nicht nur jetzt einfach auf die Otto-Startseite klicken, sondern vielleicht direkt auf die Sale-Kategorie.
Zwei Fun Facts für euch. Erstens: Sitelinks sind manchmal lokalisiert. Das heißt, wenn ich zum Beispiel hier im wunderschönen Emsdetten nach “Douglas” suche, dann kann es sein, dass mir unter den vier Sitelinks eine Emsdetten-Seite angezeigt wird. Das passiert natürlich nur bei mir. Wenn du in Köln sitzt, Berlin, Bremen, Hamburg, sieht das bei dir ganz anders aus. Also das ist Lokalisierung.
Das zweite, was man provozieren kann, ist eine Individualisierung. Das kannst du einfach mal ausprobieren. Also, du suchst im ersten Schritt einfach mal in Google nach “Otto”. Dann wirst du sehen, da sind vier Sitelinks, die merkst du dir. Kannst du auch ausdrucken, auf Papier abschreiben, wie auch immer, aber irgendwie musst du wissen, was sind eigentlich die normalen Sitelinks. Im zweiten Schritt suchst du jetzt mal nach “Otto Möbel”. Und auf Platz eins wirst du sehen, da ist eine Kategorie, und die klickst du an. Und jetzt, im dritten Schritt suchst du nochmal nach “Otto”, und du wirst typischerweise feststellen, dass du jetzt einen anderen Sitelink hast, nämlich die Möbelkategorie. Die erscheint jetzt auch in den Sitelinks. Also, ist nur ein Fun Fact. Diesen Case kriegen natürlich die wenigsten hin, aber zusammengenommen, aus Lokalisierung und Individualisierung folgt, nicht unbedingt alle sehen exakt die gleichen Sitelinks. Es kann also sein, dass du etwas siehst, was die anderen nicht sehen.
Wie beeinflusse ich diese Sitelinks?
Typischerweise, wie gesagt, hast du dann da diese vier Links. Die sind halt ein bisschen eingerückt. Und so ein Link, so ein Sitelink besteht immer aus einem Linktext, aus einem Title Link und darunter einen Text Snippet. Also, du hast das, was verlinkt ist, und darunter noch einen Textausschnitt. Der Title Link, der wird algorithmisch bestimmt aus dem Seitentitel und aus dem internen Ankertext. Da hast du eigentlich faktisch keinen Einfluss darauf. Oder sehr wenig. Auf den Textausschnitt hast du deutlich mehr Einfluss, denn der wird häufig aus der Meta Description übernommen, so wie es bei einer normalen Seite ja auch ist. Aber Google übernimmt viel weniger davon, weil der Sitelink zeigt ungefähr nur 60 Zeichen von diesem Snippet an. Konsequenz daraus: Eine Meta Description Text hat man ja typischerweise so auf 150 Zeichen. Wenn du weißt, dass eine ganz bestimmte Seite ein Sitelink ist, dann würde ich dafür sorgen, dass in den ersten 60 Zeichen exakt das wichtigste drinsteht. Das ist erst mal eine Möglichkeit der Optimierung, die man hat.
Was sind Sitelink-Gruppen?
Ich habe eben gesagt, es gibt zwei Arten von Sitelinks. Ja, stimmt, es gibt nämlich auch noch die Sitelink-Gruppen. So heißt das Ding auf Deutsch. Und da sieht es so aus: Du hast ein normales Suchergebnis, und direkt da drunter ist noch eine zusätzliche Zeile unter diesem Suchergebnis. Typischerweise mit drei bis vier Links. Und das sind entweder Links auf Unterseiten oder Sprungmarken auf dieselbe Seite. Das heißt, ich suche jetzt mal nach “Herrenkleidung XL”, dann sehe ich in den Suchergebnissen bigtex.de, und dann sehe ich, dass da drunter direkt Sitelinks sind wie “kurze Hosen” oder “Herrenhemden”. Das heißt, er wählt sich eben hier konkrete Unterseiten aus, die eben für diese Seite, die er eigentlich anzeigt, also die da quasi drunter liegen.
Welche Vorteile bieten Dir Sitelinks?
Sitelinks haben also insgesamt, egal ob es der erste oder der zweite Typ ist, Vorteile: Du nimmst mehr Raum in den Suchergebnissen ein. Und das ist erstmal ganz gut, denn typischerweise sagt man, je mehr Raum du einnimmst, desto weniger Raum haben die anderen, desto besser ist deine Klickrate. Bei den Sitelinks ist das vielleicht nicht so das absolut entscheidende, aber trotzdem, du nimmst erstmal mehr Raum ein.
Und es gibt noch einen zweiten Vorteil: Die Nutzer klicken direkt auf eine wichtige Unterseite. Ich habe eigentlich nach Otto gesucht und sehe jetzt direkt den Sitelink Sales und springe so direkt in die Sales-Kategorie rein, was für mich als Shopbetreiber vielleicht nicht unwichtig ist, dass jemand direkt auf tolle Angebote bei mir kommt.
Wer bekommt denn eigentlich Sitelinks?
Ich habe eben Otto und Zalando als Beispiel genannt. Also, es stimmt natürlich nicht, dass das jetzt nur Shops bekommen. Sondern jede Webseite auf dem Planeten kann das bekommen. Auch B2B, Travel, was auch immer.
Auswerten kannst du das relativ schlecht, ob du die hast, denn in der Search Console, da wird es dir nicht angezeigt. Du kannst natürlich Tools nutzen wie SISTRIX. Da gibt es nämlich zum Beispiel einen Filter dafür, der heißt “Treffer mit Mini-Sitelinks”. Damit könntest du auswerten, ob du das hast.
Insgesamt muss man leider sagen, Google wählt diese Sitelinks algorithmisch aus. Und wenn das in etwas späterer Vergangenheit vielleicht mal viele unsinnige Ergebnisse hervorgebracht hat, muss man sagen, ist eigentlich nicht mehr so. Also, du hast eigentlich keinen direkten Einfluss darauf, was da ausgewählt wird. Und es wirkt manchmal auch ein bisschen erratisch, das heißt, eine Website hat diese Mini-Sitelinks, eine andere hat die dann eben einfach nicht.
Den besten Einfluss, den du noch haben kannst, ist einfach, eine normale Website-Struktur zu haben, nämlich dass du Ober- und Unterseiten hast und dass du das eben auch ordentlich strukturiert hast. Aber das haben eigentlich fast alle Websites.
Hast Du noch mehr Einfluss?
Google wird das ganze algorithmisch auswählen. Hast du trotzdem Einfluss darauf? Also, was passiert, wenn Google eine unpassende Seite als Sitelink anzeigt oder irgendwas, was du da nicht haben willst?
Früher, da gab es in einem Vorläufer zu der Google Search Console, nämlich die Google Webmaster Tools, da gab es die Möglichkeit, Sitelinks zu entwerten. Ich konnte also sagen, diesen Sitelink hier, den will ich nicht mehr. Und ganz ehrlich, damals war das auch nötig, weil Google in der algorithmischen Bestimmung dieser Sitelinks noch nicht so wahnsinnig gut unterwegs war. Das geht heute nicht mehr. Also, wenn da jetzt erst mal ein blöder Sitelink steht, den ich eigentlich da nicht haben möchte, habe ich keine Chance. Wenn ich also zum Beispiel Sale nicht haben möchte, sondern ich möchte eigentlich, dass die Leute auf meine normal bezahlten Produkte draufgehen, dann kann ich das nicht.
Es gibt einen Weg, nämlich ich kann diese Seite, um die es geht, aus dem Index ausschließen, über Noindex. Das kann ich machen. Aber das ist ja eine Regel nicht das, was ich wirklich machen möchte.
Was solltest Du machen?
Also Punkt eins: Gib mal deinen Brand ein und guck nach, welche Sitelinks werden dir dort angezeigt, falls überhaupt. Das muss nicht unbedingt sein. Wenn dein Brand eine generische Suchanfrage ist – also z. B. „Immobilien Frankfurt“ -, dann ist das zwar deine Brand, aber für Google ist das eher eine generische Suchanfrage, und dann werden dort für dich keine Sitelinks angezeigt.
Aber wenn du Otto, Zalando, irgendwas heißt und als starke Marke etabliert bist, dann wirst du auch Sitelinks sehen. In der Regel ist das kein Thema, also das, was Google da für dich ausgewählt hat, das passt schon so.
Falls du feststellst, dass du einen Link da auf gar keinen Fall haben willst, hast du nur Noindex als Möglichkeit, aber das eben auch mit den Konsequenzen, dass sie in der normalen Suche auch nicht mehr gefunden werden.
Und falls du bemerkst, dass der Textausschnitt unter dem Sitelink nicht so wahnsinnig sinnvoll ist, dann ist deine Möglichkeit immer noch, die Meta Description anzupassen, sodass in den ersten 60 Zeichnen auch wirklich das wichtige drinsteht, was hier ein Nutzer sehen sollte. Und da kann man durchaus mal das Ganze zu Tode durchspielen und alle Möglichkeiten ausnutzen.
Was diese anderen Sitelinks, diese Sitelinksgruppe angeht, wenn du Zugriff auf ein SEO-Tool wie SISTRIX hast, kannst du prüfen, welche Seiten bei dir eine Sitelinkgruppe haben. Aber auch hier gilt: In der Regel ist das alles okay, und falls nicht, bleibt dir auch nur die Möglichkeit, unliebige als Sitelink genannte Seiten per Noindex auszuschließen, was in der Regel nicht das ist, was du möchtest.
Ich habe mir in der Vorbereitung natürlich viele Sitelinks nochmal angeguckt, und wie gesagt, in Regel passt das Ganze schon, und wie gesagt, du hast eigentlich faktisch kaum Möglichkeiten, da etwas zu optimieren. Außer das mit der Meta Description.
Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.
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