Das Konsortialpartnernetzwerk von Microsoft: Können Sie damit Kunden erreichen?
Im Suchnetzwerk von Microsoft haben Werbetreibende verschiedene Möglichkeiten, um ihre Werbeanzeigen zu platzieren. So können die Anzeigen zum Beispiel auf Websites von sogenannten Konsortialsuchpartnern ausgespielt werden. Doch was bedeutet das, wer gehört dazu und werden darüber überhaupt Conversions generiert?
Was ist das Suchnetzwerk von Microsoft?
Das komplette Suchnetzwerk, das durch Microsoft Advertising verwaltet wird, enthält von Bing, AOL und Yahoo! unterhaltene und betriebene Websites sowie Websites von deren sogenannten Konsortialsuchpartnern. Durch diese Erweiterung des Netzwerks der Konsortialsuchpartner können Werbetreibende ihre Reichweite ausbauen und mehr Kunden ansprechen.
Im Folgenden haben wir eine kleine Auswahl dieser Websites bzw. Internetportale des Suchnetzwerks von Microsoft zusammengetragen.
Ecosia
Art des Portals: nachhaltige Suchmaschine
Alleinstellungsmerkmal: nutzt Gewinn durch Werbeanzeigen für Wiederaufforstung
Zielgruppe: umweltbewusste, nachhaltige Nutzer*innen
Marktanteil von Desktop-Suchmaschinen in Europa: 0,59 %
Wissenswertes: im Dezember 2020 konnten durch die Anzeigen knapp 5 Millionen Bäume finanziert werden
DuckDuckGo
Art des Portals: Suchmaschine
Alleinstellungsmerkmal: speichert keine personenbezogenen Daten
Traffic: Im Januar 2021 mehr als 95 Mio. Suchanfragen
Zielgruppe: datenschutzbewusste Nutzer*innen
Marktanteil von Desktop-Suchmaschinen in Europa: 0,7 %
Wissenswertes: Privatsphäre + Datenschutz stehen hier besonders im Fokus
MSN
Art des Portals: Webportal von Microsoft
Alleinstellungsmerkmal: Spezialisierung auf Infodienste
Zielgruppe: relativ groß + bunt gemischt, spricht breitere Masse durch Themenvielfalt an
Wissenswertes: bietet kostenlose Infodienste sowie werbefinanzierte Angebote an
Yahoo!
Art des Portals: Suchmaschine
Alleinstellungsmerkmal: viele Webdienste integriert (z. B. Yahoo Mail, News, Wetterportal)
Zielgruppe: Internetpioniere der ersten Stunde
Desktop-Suchmaschinen-Anteil in Europa: 1,53 %
Wissenswertes: Dinosaurier unter den Suchmaschinen
Zusammenfassung
In den letzten zwölf Monaten lag der Marktanteil von Desktop-Suchmaschinen in Europa für DuckDuckGo und Ecosia bei knapp 1,3 %. Microsoft Bing und Yahoo! kommen gemeinsam auf einen Anteil von knapp 9,2 %.
Obwohl der Marktanteil von Bing & Yahoo! sehr viel mehr als das Doppelte im Vergleich zu DuckDuckGo und Ecosia ausmacht, werden über diese „kleineren Suchmaschinen“ immer noch viele Millionen Nutzer*innen im Monat angesprochen.
Doch natürlich müssen diese Zahlen aber auch in Relation zum Suchmaschinen-Riesen Google betrachtet werden. Hier liegt der Desktop-Suchmaschinen-Marktanteil für Europa nämlich bei knapp 87 %.
Jedoch sollte man den Traffic (auch wenn dieser im Vergleich zu Google viel geringer ausfällt) und die Möglichkeiten, die Microsoft Werbetreibenden bietet, ausschöpfen und für sich nutzen.
Denn man erreicht über diese Suchmaschinen des Konsortialpartnernetzwerks von Microsoft sehr spezielle Zielgruppen. Hier sind Nutzer*innen zu finden, die sich bewusst für die jeweilige Suchmaschine entschieden haben und denen daher bestimmte Voraussetzungen beim Surfen besonders wichtig sind.
Werbetreibende können diesen wachsenden Traffic der Netzwerke für sich nutzen und steuern, indem sie beispielsweise bestimmte Websites in ihren Microsoft Advertising-Konten ausschließen und sich auf rentable Websites konzentrieren.
Auswertung der Websites
Um zu bestimmen, wie erfolgreich diese Internetportale von Microsoft für Werbetreibende tatsächlich sein können, haben wir uns die Daten unserer Kunden im vierten Quartal 2020 angeschaut.
Dazu haben wir vier Kunden ausgewählt, die im B2C-Sektor zu verorten sind. Bei all diesen Kunden ist eine Conversion (oder ein Abschluss) mit einem Kauf gleichzusetzen. Interessant für uns war, ob und wie viele dieser Conversions von Oktober bis Dezember 2020 in den jeweiligen Netzwerken generiert wurden.
Durch die Aufbereitung der Daten aus den Microsoft Advertising-Konten konnten die einzelnen Websites sehr genau bestimmt und konnte die Leistung der Anzeigen überprüft werden. Die folgenden Grafiken sollen einen kleinen Einblick zur Performance liefern.
Konsortialpartner vs. Bing + Yahoo!
Das folgende Balkendiagramm gibt Aufschluss über die Anzahl der Käufe auf Websites der Konsortialsuchpartner im Verhältnis zu Yahoo! und Bing.
Jede Farbe wurde einem Kunden zugeordnet. So sehen wir beispielsweise, dass bei „Kunde grau“ insgesamt 12 Conversions im Konsortialsuchpartnernetzwerk und 78 Conversions in der Bing- und Yahoo!-Suche generiert werden konnten. Dieses Verhältnis spiegelt sich auch bei den anderen Kunden wider: Über Bing und Yahoo! wurden bei allen Kunden die meisten Conversions erzielt.
Conversions im gesamten Suchnetzwerk
Die nächste Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Käufe im Microsoft-Netzwerk und verdeutlicht nochmal, dass ein Großteil der Conversions tatsächlich über die Bing- und Yahoo!-Suche generiert wurden. Jedoch konnten auch mehr als 10 % der Conversions den Websites der Konsortialsuchpartner zugeordnet werden.
Anmerkung
Insgesamt müsste man für eine genauere Analyse sicherlich einen längeren Zeitraum betrachten. Weitere Faktoren, wie etwa Kosten, Umsatz, Kosten pro Conversion usw. sollten dann berücksichtigt werden.
Wir hoffen, dass wir mit dieser Auswertung trotzdem schon einen ersten Eindruck zum Kaufverhalten der Nutzer*innen im Konsortialsuchpartnernetzwerk geben konnten und werden bald weitere Erkenntnisse dazu veröffentlichen.
Fazit
Wer an Microsoft Advertising und die Platzierung seiner Werbeanzeigen denkt, hat wahrscheinlich direkt Microsoft Bing vor Augen. Doch die anderen Websites der Konsortialsuchpartner sollten nicht außer Acht gelassen werden.
Gerade durch Suchnetzwerke wie etwa DuckDuckGo und Ecosia werden wachsende Zielgruppen erreicht und Nischen abgedeckt. Durch die Nutzung von Microsoft Advertising können Werbetreibende ihre Werbeanzeigen somit auf unterschiedlichsten Netzwerken platzieren.
Grundsätzlich werden über die Partner-Websites viele Nutzer*innen erreicht und Conversions generiert. Diese Chance sollte man sich also nicht entgehen lassen.
Doch wie so oft im Online-Marketing gilt auch hier, dass erstmal getestet, beobachtet und ausgewertet werden sollte. Nur dann lassen sich für das eigene Unternehmen sinnvolle Rückschlüsse ziehen und zielgerichtete Maßnahmen ableiten.
Sarah Wulf
Sarah Wulf ist Senior Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog berichtet sie über Google Ads, Microsoft Advertising und andere SEA-Themen.
Sie hat eine Vorliebe für das Backen von aufwendigen Rezepten und das Lesen dicker Fantasy-Schmöker. Zum Glück lassen sich Torten und Bücher wunderbar mit einer großen Tasse Kaffee kombinieren.
Sarah ist in den folgenden sozialen Netzwerken vertreten:
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März 10th, 2021 at 22:18
Ist das Problem bei Bing nicht der ganze Schrott-Traffic über die ganzen ‘Meta’ Suchmaschine mit Sitz in Dubai & Co? Was ich hier das letzte Mal aussortiert habe, war krass.
März 16th, 2021 at 18:32
Ja, komplett wäre es wirklich erst mit Kosten oder einem entsprechenden Index, um zu schauen, wie die Profitabilität ist / ob mensch anschaltet oder ausschaltet.
Gleichwohl danke für Info & Anregungen!