Lohnt sich ein Besuch beim Searchmetrics Summit?

23. November 2017 | Von in Agenturleben

Am 21.11.2017 war Bloofusion erstmalig beim Searchmetrics Summit in Berlin mit von der Partie. Die Veranstaltung des Tool-Anbieters lockt mit internationalen Rednern rund um SEO, Content-Marketing und Online-Marketing insgesamt. Doch zahlt sich die Teilnahme am Konferenztag aus? Ein Recap.

TL;DR: Ja, es lohnt sich.

Searchmetrics Summit Saal

Zunächst ganz kurz zu den Basics – sozusagen den Konferenz-Hygienefaktoren:

  • Location: Top. Palais der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg
  • Catering: Hervorragend
  • WLAN: Funktionierte

Tatsächlich bleibt für mich nur ein einziger Kritikpunkt zur Organisation: Zwischen den einzelnen Sessions (je 30 Minuten + 10 Minuten Q+A) waren keine Pausen eingeplant. Das machte das Wechseln zwischen den zwei Sälen “Management Track” und “Expert Track” etwas wuselig.

Nun aber zu den Inhalten.

Die Top-5 Online-Marketing-Impulse für 2018

1. Rankingfaktoren vergessen

Nach der eröffnenden Keynote von Volker Smid stellte Marcus Tober einige interessante Ergebnisse der aktuellsten Searchmetrics-Studie zu Rankingfaktoren vor. Kernbotschaft: Allgemeine Rankingfaktoren gibt es nicht mehr, für jede einzelne Nische sollte man sich anschauen, was die Seiten in den Top-10-Suchergebnissen tun und sich fragen, warum das die Nutzerintention bestmöglich erfüllt. Da es im Vortrag meiner Meinung nach zu kurz kam, möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier um Korrelationsdaten handelt. Zusammenhänge dürfen also nicht kausal interpretiert werden. Das heißt im Klartext: Wenn in der Reisebranche alle Websites mit Top-Platzierungen in der Google-Suche viele Bilder auf der Seite haben, heißt das noch lange nicht, dass die Bilder der Grund für diese Platzierungen waren.

2. Vorsicht mit JavaScript

In seinem sehr unterhaltsamen Vortrag zeigte Bartosz Góralewicz von Elephate klar die Grenzen des Googlebots auf, wenn es um das Crawlen und Indexieren von JavaScript geht. Große praktische Implikationen haben die Ergebnisse seiner SEO-Experimente leider nicht, denn eines gibt er selbst zu: Google wird immer besser. Das heißt Probleme, die es heute noch mit JS-Versionen und Frameworks gibt, könnten schon im nächsten Jahr behoben sein. Bis dahin sind die Erkenntnisse aber auf jeden Fall wertvoll. Die ganze Präsentation gibt es hier: https://www.slideshare.net/goralewicz/javascript-indexing-and-seo-the-naked-truth-state-of-search-2017-80617471

3. Schnelle Seiten bauen

Wie sein Vorredner im Expert-Track, bewegte sich auch Bastian Grimm von der Peak Ace AG auf einem Niveau für technisch fortgeschrittene Online-Marketer. Seine neun grundlegenden Tipps für bessere Seitengeschwindigkeit sollte sich allerdings jeder zu Herzen nehmen und im Zweifelsfall Wissenslücken schließen oder Unterstützung dazu holen, denn das Thema Seitengeschwindigkeit ist und bleibt akut:

  1. Time to First Byte (TTFB) verkürzen: Serverantwortzeiten verringern. Testen: https://tools.keycdn.com/speed
  2. HTTP-Anfragen reduzieren: Bilder komprimieren, asynchrone Anfragen (HTML 5 async, JavaScript Workaround oder Loader)
  3. Individuelle Schriftarten: Am besten vermeiden. Ansonsten Fontloader (z. B. webfont.js) verwenden
  4. Pre-Fetching + Pre-Rendering: Machen. Überlegen, wofür das Sinn ergbit (DNS Pre-Fetching, HTTPS Pre-Connecting, Pre-Loading von Warenkorb oder Seite 2 oder …)
  5. AMP: Schnelle Seiten kann man auch ohne Accelerated Mobile Pages haben!
  6. HTTPS und HTTP/2: Machen!
  7. Tooltips: webpagetest.org, Google Lighthouse
  8. Besser messen (z. B. mit Google Analytics + Google Tag Manager):
  9. Critical Rendering Path: Inhalte “Above the Fold” ohne Verzögerung rendern, alles andere kann warten. Dazu gibt es gute Leitfäden von Google.

4. Augen auf bei Relaunch und Migration

Immer noch eine großes Herausforderung, die regelmäßig zu mittleren bis großen Katastrophen führt, sind Relaunches und Website-Umzüge. Gleich zwei Vorträge am Nachmittag widmeten sich diesem Thema, zunächst Björn Beth mit seinem “großen haarigen Relaunch-Monster” und anschließend Daniela Matos Campos. Eine Zusammenfassung wäre an dieser Stelle müßig, denn wer sich an unsere große SEO-Relaunch-Checkliste hält, steht auf der sicheren Seite.

5. Internationalisierung: hreflang-Fehler vermeiden

Wer mit seiner Online-Präsenz mehr als ein Land bzw. mehr als eine Sprache bedient, sollte bei der Implementation des hreflang-Tags die zehn Fehler vermeiden, die Gianna Brachetti-Truskawa vorstellte. Tatsächlich gibt es bei der internationalen Suchmaschinenoptimierung allerdings noch mehr zu beachten, daher sei Interessierten der Kompakt-Ratgeber International SEO empfohlen.

Fazit

Eine sehr schöne Veranstaltung, bei der wir auch im nächsten Jahr gerne wieder dabei sind.

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Andreas Schülke

Head of Agency bei Bloofusion Germany GmbH

Andreas Schülke leitet als Head of Agency die Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Er schreibt schwerpunktmäßig zu den Themen Content-Marketing, Linkaufbau und SEO.

Privat treibt er viel Sport und ist Spielertrainer beim Freizeitliga-Verein SC Münster United. Außerdem ist er Fan von Werder Bremen und musikbegeisterter Hobbykoch.

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