Mitschrift von der SMX Advanced: “SEO for Google vs. Bing: How different are they?”
9am. Der erste SEO-Track an diesem Morgen.
Speakers:
Matt Cutts (Google), Janet Driscoll Miller (Search Mojo), Rand Fishkin (SEOmoz), Sasi Parthasarathy (Microsoft)
Janet Driscoll Miller
Why worry about Bing? Nicht nur Marktanteil. Interessante Daten: Bing ist in manchen Aspekten besser, z.B. Pages/Visit, Time on Site und Bounce Rate. Bleibt das auch so, wenn Bing und Yahoo zusammengehen? Offene Frage.
XML Sitemaps: Auf jeden Fall einsetzen, aber Bing kann keine Video- oder News-Sitemaps. Standard-Sitemaps und Index-Dateien beherrschen beide Suchmaschinen.
Local Listings: Bei Google über Google Places, bei Bing heißt das Bing Listing Center. Gibt es aber in Deutschland derzeit nicht.
Geolocation Results: Bing scheint sehr gut darin zu sein, die eigene Position zu erkennen und die Ergebnis darauf abzustimmen. Beispiel: Suche nach “snow” und Bing zeigt einen “Local Ski Report”. Dito für “wetter” oder Kinofilme. Google macht das aber zu einem großen Teil auch.
Sitelinks: Bei Google kann man Sitelinks über die GWT entfernen, bei Bing geht das leider nicht.
Link Building, Link Value: In den Bing Webmaster Tools gibt es eine “Backlinks”-Sektion. Page Score wird angezeigt (=Link Value). Der Page Score bewertet Links anscheinend nach thematischer Nähe. Hoher Page Score = hohe thematische Relevanz. Man kann die Top 1000 Links runterladen.
Bing News: Kein formulaisierter Prozess. RSS feed erzeugen und dann bns@microsoft.com kontaktieren. Kann lange dauern, bis der Feed angenommen wird.
Shopping: Google Produktsuche ist kostenlos. Bing: Paid only. Cashback gibt es ab Juli auch nicht mehr.
Document Preview: Bing zeigt oftmals Informationen rechts vom Suchbereich an. Die Informationen werden aus der Seite geholt, vor allem <h1>, erster Absatz Text und gerne auch Kontaktdaten. Man kann das auch abschalten durch <meta name=”msnbot” content=”nopreview”>.
Rand Fishkin
Motto: “Bring more science to the SEO process”
Keywords kommen im Domain-Namen vor: Kein signifikanter Unterschied zu Google. Hohe Korrelation bei beiden für “exact match domain” (dogs.com für Suchanfrage “dogs”). Sehr starker Ranking-Faktor bei Google und Bing. In jedem Fall: Es ist relevant, die Suchbegriffe in den Domain-Namen aufzunehmen.
Exact Match Domains by TLD Extension (keyword.net vs. keyword.org): Bing scheint neutraler zu sein und auch .net und .org zu mögen (im Vergleich zu Google). Insgesamt ist für die USA aber .com immer noch die erste Wahl.
Keywords in Subdomains: Google mag Keywords in Subdomains, aber Bing kann damit gar nichts anfangen. Vielleicht ein Problem von Bing im Umgang mit Subdomains. Suchbegriffe in Subdomain sind nicht so stark im Vergleich zum Domain-Namen selber.
On-Page Keyword Usage: Keywords im Alt-Attribute ist interessant. Keywords in URLs ist eine gute Idee. Seitentitel sind gut. Aber insgesamt: On-Page-Faktoren sind nicht so wichtig. Geringe Korrelation bei beiden Suchmaschinen. Rand stellt klar, dass man natürlich On-Page trotzdem richtig machen muss.
Links: Bei Bing ist die Anzahl der verlinkenden Domains etwas wichtiger als bei Google (in beiden Fällen aber hoch). Diversity ist also wichtiger als die schiere Anzahl.
TLD extensions: Bing ist offener für TLDs wie .gov, .edu, .info, .net. Aber: Es gibt eine negative Korrelation für .edu-Domains – auch bei Google! Und: .org scheint sehr gut zu funktionieren.
Length of Domain and URL: URL-Länge ein Negativkriterium (kurz ist besser), vor allem bei Bing.
Website Homepages: Bing zeigt häufiger Startseiten als Google. Google mag Startseiten auch, aber nicht so ausgeprägt wie Bing.
Anchortext bei Links: Anchortexte sind wichtig, aber Diversity spielt hier wieder eine extrem große Rolle: Also: Links von vielen Domains.
Zusammenfassung: Bing und Google sind doch näher beieinander als man denkt.
Matt Cutts
Zweifelt etwas an der Legitimität der Daten von SEOmoz (Rand). Meint, das das Sample zu klein ist und dass man zu sehr auf bestimmte Seiten schaut, die alle Kriterien per se erfüllen.
Sasi Parthasarathy
Das alte Mantra: Content ist wichtig.
Außerdem wichtig: Tu nichts spezielle für Google oder Bing. Wird schon immer für beide Suchmaschinen gut funktionieren.
Q&A
Frage an Rand: Wenn .org so gute Ergebnisse zeigt, könnte das an der Wikipedia liegen? Rand meint, dass Wikipedia.org nicht aus den Daten herausgenommen wurde und daher die Daten erklären könnte. Also wohl eher keine Präferenz für .org-Domains insgesamt.
Frage an Sasi: Was passiert mit dem Yahoo Site Explorer nach dem Yahoo-Bing-Merger? Er meint, dass die Daten erhalten bleiben werden. Bestätigung, dass die Yahoo- und Bing-Resultate 1:1 identisch sein werden.
Frage an Sasi: Bing holt meistens weniger Seiten als Google ab. Wie kann man das ändern? Sitemaps sollen helfen (“is a good signal”). Sonst kann er aber im Einzelfall nichts dazu sagen.
Matt Cutts sagt nochmal, dass Video-Sitemaps extrem wichtig sind, wenn man Videos indexiert haben möchten. Google sei derzeit sehr bemüht, alle Video-Inhalte zu erfassen.
Frage an Rand: Brand Names wurden für die Studie herausgelassen.

Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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Juni 9th, 2010 at 11:30
Hallo,
danke für die tolle Gegenüberstellung, hilft ungemein bei der Marktanalyse, wer wohl ihn Zukunft die Nase vorn und wenn ja was man bei Bing mehr beachten muss.
MfG Dan
Juni 17th, 2010 at 11:27
Ergänzend zur Gegenüberstellung “Rankingfaktoren: Google vs. Bing” und Matt Cutts ist skeptisch … aktuelles Posting (vom 16.06.): http://www.seomoz.org/blog/bing-vs-google-prominence-of-ranking-elements