Neues Anzeigenformat für Preisvergleiche: Comparison Listing Ads
Anfang der Woche hat Google per Mail eine Beta-Version zum weiteren Ausbau des CSS-Partner-Programms angekündigt: Die Comparison Listing Ads – im Deutschen auch Vergleichsanzeigen genannt. Was es mit diesem Format auf sich hat, wird hier beschrieben.
Was ist eigentlich das CSS-Partnerprogramm von Google?
Im Jahr 2017 wurde Google von der EU-Kommission abgestraft, da Google in der Google-Suche seinen eigenen Preisvergleich Google Shopping unrechtmäßig bevorzugt und somit gegen Kartellrecht verstoßen hat. Dies hatte ein Rekord-Bußgeld in Höhe von 2,42 Milliarden Euro zur Folge. Daraufhin war Google gezwungen, die Suchergebnisse auch für andere Preisvergleiche, also CSS – Comparison Shopping Services, zu öffnen. Google Shopping wurde dabei als eigenständige Einheit ausgelagert, die sich selbst wirtschaftlich tragen muss. Daher behält Google Shopping in der Google-Suche einen Teil des Klick-Gebots ein, wodurch Händler über andere Preisvergleiche eine Klickkosten-Ersparnis von etwa 20 % realisieren können.
Das neue Modell hat nicht nur bestehende Preisvergleiche wie shopping24.de auf den Plan gerufen. Insbesondere Online-Marketing-Agenturen haben hier den Vorteil für ihre Kunden gesehen, sodass sich viele dazu entschlossen haben, selbst einen funktionalen Preisvergleich zu öffnen. So bildeten laut einer Studie von Searchmetrics Marketing-Agenturen im Herbst 2018 gut zwei Drittel der aktiven Preisvergleiche (ohne Google-Shopping). Diese raschen Entwicklungen hat wohl auch Google in der Form nicht kommen sehen. So hat Google zuletzt Ende Januar die Bedingungen für das CSS-Programm verschärft und die Mindestanzahl an Händlern, die auf der Preisvergleichsplattform vertreten sein müssen, heraufgesetzt. Noch mehr Infos rund um das Thema Preisvergleich gibt es auch zum Nachhören in unserem Bloofusion-Webinar (ab Minute 18:38) oder im Search Camp (Episode 65).
Die Idee hinter den Vergleichsanzeigen
Die Vergleichsanzeigen, die erstmal nur als Beta in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ausgerollt werden, sind exklusiv den Preisvergleichsportalen vorbehalten, die am CSS-Partnerprogramm von Google teilnehmen. Google begründet das neue Format mit dem Wunsch der Preisvergleiche, ihre Brands zu stärken und Kunden direkt auf ihren Preisvergleich zu lenken. Auf der Suchergebnisseite könnten künftig zwei Tabs erscheinen, zwischen denen der Nutzer wechseln kann: Produkte und Vergleichswebseiten. Im Tab mit den Vergleichswebseiten werden Anzeigen-Karussells von unterschiedlichen Preisvergleichen angezeigt. Hier gibt es einen Überblick über diverse Produkte von verschiedenen Händlern innerhalb eines Preisvergleichs, die alle zur Suchanfrage des Nutzers passen. Klickt der Nutzer auf die Vergleichsanzeige, wird er zum Preisvergleich auf eine extra hinterlegte Landingpage weitergeleitet. Das Anzeigenformat erinnert entfernt an die Showcase-Shopping-Anzeigen. Nur dass diese für Händler spezifisch sind, während die Vergleichsanzeigen von den Preisvergleichen selbst geschaltet werden.
Fazit
Die Vergleichsanzeigen sind noch im frühen Beta-Stadium. Live konnten wir sie bei Ankündigung zunächst nicht entdecken. Seit Ende April werden sie vermehrt ausgespielt. Da der Großteil der Preisvergleiche von Marketing-Agenturen betrieben wird, bleibt abzuwarten, ob sich das neue Anzeigenformat dauerhaft durchsetzen wird. Die Preisvergleiche der Marketing-Agenturen wurden ins Leben gerufen, um von dem Vorteil durch Klickkosten-Ersparnis zu profitieren. Nur die wenigsten Preisvergleiche sind ansprechend aufgebaut, daher sollten sie wohl kaum Interesse daran haben, mittels Anzeigen Traffic für ihre Seite einzukaufen.
Stefanie Entrup
Stefanie Entrup ist Team Lead Webanalyse und CRO sowie Team Lead Performance bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog liefert sie Insights zu Webanalyse- und SEA-Themen.
Sie liebt Medien und verbringt viel Zeit mit Büchern, Serien, Filmen & Co. Ihre kreative Ader lässt sie beim Malen und Basteln aus.
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