OMCap 2017 – Ein Rückblick

20. Oktober 2017 | Von in Agenturleben, Content Marketing, SEA, SEO

Gestern waren mein Kollege und Head of Content Marketing Andreas Schülke und ich zu Besuch in der Hauptstadt. Nach einem kurzen Spaziergang vom Alexanderplatz durch das Nikolaiviertel – dem historischsten Stadtteil von Berlin – kamen wir bei den Spreewerkstätten an, diesjährige Location der OMCap. Da wir dieses Jahr sowohl von SEO- als auch SEA- Seite vertreten waren, konnten wir uns perfekt auf die drei Tracks und 21 Vorträge aufteilen.

Industrie-Location

Nach dem Kosmos und der Kulturbrauerei hat sich die Berliner Marketing-Konferenz in diesem Jahr für eine historische und weniger kommerzielle Location entschieden. Die Spreewerkstätten befinden sich auf dem Gelände der Alten Münze, einer Prägeanstalt, in der Münzen der Reichsmark bis zum Euro geprägt wurden. In der Fassade finden sich noch Einschusslöcher aus den letzten Kriegswochen, innen hängen Kabel von den Decken, die Holztreppe knarrt. Alles in allem bildete das alte Industriegebäude einen angenehmen Kontrast zu den durchgestylten Präsentationen, die uns an diesem Tag erwarten sollten. Die Vorträge fanden in drei Tracks auf drei Etagen verteilt statt. So entzerrte sich das Publikum, was zu einer geringen Geräuschkulisse und angenehmen Arbeitsatmosphäre führte.

 

„Track 3 sponsored by Google“

Als SEA Consultant habe ich mich der Search Advertising Vorträge auf dem Programm angenommen. Bereits bei der Planung meines Tages fiel mir jedoch auf, dass diese Themen zu 90 % im Track 3, der von Google gesponsert war, stattfanden. Ursprünglich sollte dieser Track eine Masterclass von Google werden, die dann kurzfristig doch allen Besuchern der OMCap zugänglich gemacht wurde. Nur zwei Vorträge fanden in anderen Tracks statt, aber alle wurden von Google Mitarbeitern gehalten. Dies spiegelte sich leider auch im Inhalt der Vorträge wider, die sich im Grunde genommen alle um Mobilisierung, Machine Learning und Automatisierung drehten. Teilweise sah man die gleichen Folien sogar in mehreren Präsentationen nacheinander.

Optimierung von mobilen Landigpages

Kernaussagen waren zum einen, dass Werbende ihre Ladezeiten unbedingt verbessern sollten. Alles über drei Sekunden würde zu hohen Absprungraten und Conversion-Verlusten führen. Im gleichen Atemzug wurde dann mit den AMP Seiten geworben über die wir kürzlich berichtet haben. Sie sollen eine einfache Lösung für Werbetreibende bieten, um die Ladezeit von profitable Landingpages zu verkürzen. Aber auch ohne AMPs kann man mobile Seiten optimieren, indem man sich an drei Regeln hält: Die Seite sollte laut Google insgesamt nicht über 500 KB groß sein, die Ladezeit sollte idealerweise drei Sekunden nicht überschreiten und Redirects sollten vermieden werden, da jeder Redirect ca. zwei Sekunden dauert.

Smart Bidding und seine Tücken

Zum anderen wurde empfohlen automatisierte Gebotsstrategien von AdWords zu nutzen, um mehr Zeit für kreative Tätigkeiten, wie das Verfassen von zielgruppenspezifischen Anzeigentexten zu haben. Wir empfehlen Smart Bidding allerdings nicht allen Kunden, da diese Strategien häufig eine große Anzahl an Klicks oder Conversions in den letzten 30 Tagen brauchen um verlässliche Gebote zu bestimmen.

Künstliche Intelligenz – Die Zukunft von Search Advertisement?

Liz Waltons Vortrag zum Thema künstliche Intelligenz war sowohl aus technischer als auch aus inhaltlicher Sicht mein persönliches Highlight des Tages. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigte sie verschiedene Wege, die User heutzutage gehen, um Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen zu bekommen. Dabei machte sie deutlich, dass User sich schon längst in sozialen Netzwerken, auf Bewertungsplattformen und anderen Seiten als der Homepage des Werbetreibenden ihre Informationen beziehen. Dies bedeutet nichts geringeres als dass Marketer in Zukunft deutlich mehr Kanäle managen beziehungsweise im Auge behalten müssen, um ihre Markenpräsenz unter Kontrolle zu behalten.

Fazit zur OMCap 2017

Als Neuling der Agentur, war die OMCap für mich die erste Konferenz und angesichts der Organisation und der besonderen Location habe ich sie als sehr gelungen empfunden. Großes Manko war für mich jedoch die absolute Monopolstellung von Google bei den Vorträgen zum Thema SEA. Im Vergleich zu den SEO Vorträgen hat es in meinem Bereich somit definitiv an Diversität gefehlt. Gerne hätte ich zum Beispiel auch die Einschätzungen von unabhängigen Speakern zu den neuesten Entwicklungen gehört oder Themen wie Bing Ads auf der Agenda gesehen.

 

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Marlen Voelkner

Marlen Voelkner war bis August 2019 Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Sie schreib schwerpunktmäßig über Google Ads und andere SEA News.

Ein Kommentar zu “OMCap 2017 – Ein Rückblick”

  1. Avatar-Foto Torsten

    Dass Google AMP immer weiter pusht wundert nicht. Man möchte eben seine Position als Gatekeeper zementieren. Wird auch genug geben, die das mitmachen, anstatt Seiten AMP-konform ohne AMP zu erstellen. 😉

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