One Pager + SEO: Geht das zusammen? [Alles auf Start 48]
One Pager sind nach wie vor recht beliebt – vor allem bei kleineren Unternehmen, die so bequem alle Informationen auf einer Seite unterbringen können. In Bezug auf SEO sind diese aber recht kritisch zu sehen. Gibt es da eine gute Lösung?
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One Pager + SEO: Geht das zusammen?
Heute mit dem Thema One Pager. Eigentlich finde ich, das Thema ist gar nicht mehr so richtig aktuell, in dem Sinne, One Pager war, finde ich, schon mal ein heißeres Thema. Aber weil diese Frage so oft kommt in verschiedenen Seminaren, aber auch in der SEO Sprechstunde zum Beispiel, habe ich gedacht, mach ich mal eine kurze Episode dazu. Fangen wir mal an.
Was ist eigentlich ein One Pager?
Eigentlich relativ klar, one page, also man hat eine lange Seite mit ganz vielen Informationen. Das heißt, das, was man sonst vielleicht auf verschiedene Seiten aufteilt wie „Über uns“ oder „Unsere Leistungen“ oder „Öffnungszeiten“, wie auch immer, das macht man nicht mehr auf verschiedene Seiten, sondern auf eine lange Seite. Ich will jetzt hier gar nicht darüber streiten, ob das für den Nutzer besser ist oder nicht, sondern das ist erstmal eine Möglichkeit, die man hat, eine Website aufzubauen.
Warum ist das schlecht für SEO?
Müssen wir uns genauer angucken. Das Problem ist, man hat dann eine multithematische Website. Ein Beispiel ist: Du bist ein Zahnarzt und du hast auf diesem One Pager ganz viele verschiedene Informationen. Du hast Informationen über dein Behandlungsspektrum, zum Beispiel Implantologie. Du stellst dein Team vor, du schreibst was über Angstpatienten oder was du für Kinder machst und all das.
Wenn ich jetzt aber zum Beispiel nach „Implantologie Zahnarzt Castrop-Rauxel“ suche, da wo eine Praxis mutmaßlich jetzt mal ist, dann sucht Google nach spezialisierten Seiten, nach monothematischen Seiten, auf denen es genau darum geht. Wenn man sich jetzt deine Website, diesen One Pager dagegen anguckt, muss man sagen, Implantologie ist nur ein ganz kleines Thema auf der Seite und der Rest, die 98 anderen Prozent Text, da geht’s um was ganz anderes. Nämlich zum Beispiel um das Team oder Hilfe für Angstpatienten oder was auch immer.
Deswegen wird Google in der Regel, wenn ich nach etwas Speziellem suche, was der Teil einer Seite ist, wird Google diese Seite in der Regel nicht besonders hoch ranken. Das mag natürlich sein, wenn du jetzt der Einzige bist, der das in Castrop-Rauxel anbietet, hast du natürlich trotzdem eine gute Chance. Aber es ist relativ unwahrscheinlich, dass dem so ist.
Die Seite kann natürlich trotzdem tranken, also wenn du so einen One Pager hast, aber dann eben nur für die Gesamtheit dessen, um was es geht. Und das ist eben nicht „Implantologie Castrop-Rauxel“, sondern zum Beispiel „Zahnarzt Castrop-Rauxel“. Dafür kannst du noch gefunden werden, aber eben nicht für diese speziellen Sachen.
Passage-Based Indexing?
Jemand, der so richtig tief im SEO-Thema drin ist, der würde jetzt vielleicht sagen: Markus, wie ist es denn mit Passage Based Indexing? Gute Frage. Google hat einen Algorithmus-Update herausgebracht, bei dem dieses Monothematische quasi ausgehebelt wird. Also wenn Google feststellt, dass ich nach etwas sehr Speziellem suche und auf einer Seite, da gibt es einen Bereich, wo es darum geht, dann kann Google trotzdem diese Seite nach oben heben und sagen: Okay! Es geht nicht auf der ganzen Seite um das Thema, sondern nur auf diesem Teil einer Seite. Aber – das habe ich verstanden, diese Seite ist trotzdem besonders relevant dafür – deswegen hebe ich sie nach oben.
Man weiß sowieso sehr wenig über dieses Passage Based Indexing, aber ich glaube, dass hier ist ein Teil, der hier nicht sonderlich gut greift. Dass es nach wie vor so ist, obwohl Google daran gearbeitet hat an dieser Thematik, dass es trotzdem so sein wird, dass Google eine monothematische Seite zum Thema Implantologie deutlich besser ranken wird.
Was ist die Lösung?
Und Lösungen gibt’s natürlich erstmal, ich verzichte auf meinen One Pager. Wenn ich sage, aus SEO-Gründen oder SEO ist mir wichtig, das überschreibt alle anderen Anforderungen, dann kann ich das natürlich ganz einfach sagen: Gut, dann mache ich keinen One Pager, sondern ich mache eine klassische Website. Und für alle Themen, die mir wichtig sind, lege ich jeweils eine konkrete Unterseite an. Also eine für Implantologie, eine für Parodontologie und was ich auch immer sonst noch habe an wichtigen Themen, an Zielkunden.
Die gute Nachricht ist aber, es gibt noch eine Lösung, nämlich: Mach deinen One Pager, den kannst du vollkommen okay machen, aber lege dann trotzdem gezielt Unterseiten für wichtige Themen an. Das heißt, für die meisten Nutzer, die einfach bei dir auf der Startseite einsteigen, die sehen diesen One Pager und können sich sehr schnell durch ein bisschen Scrollen informieren, was du so hast und was dich so ausmacht. Und jemand, der etwas Spezielles sucht wie Implantologie oder Parodontologie, der wird dich trotzdem finden, weil du dafür, für diese wichtigen Themen hast du noch gezielt Unterseiten aufgebaut.
Dann wäre es natürlich schön, wenn du diese wichtigen Unterseiten, die du angelegt hast, auch noch zentral verlinkst. Also zum Beispiel aus dem Footer heraus, so dass jede Seite deiner Website auf diese wichtigen Themen verlinkt. Das hilft nochmal ein bisschen bei der internen Verlinkung, das hilft ein bisschen bei der Relevanzbewertung. Und wie gesagt, dann kann es auch gut sein, dass du mit einem One Pager, auch wenn der eigentlich schlecht für SEO ist, trotzdem ein hervorragendes Google-Ergebnis erreichen wirst.
Finale
Das soll‘s auch gewesen sein. Wie gesagt, One Pager ist, wenn man nur einen One Pager hat, oft ein sehr schlechtes Thema. Aber es gibt diese Hybrid-Lösung und mit der kann man sich eigentlich in der Regel sehr gut behelfen und damit auch sehr gute Ergebnisse erzielen.
Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.
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