Online-Marketing in Corona-Zeiten: Diese Tipps können helfen!
Die Corona-Pandemie trifft viele Unternehmen schwer und unerwartet hart. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, zusammenzutragen, wie das Beste aus dieser Zeit herausgeholt werden kann und man sie vor allem sinnvoll nutzt!
Die folgenden Tipps zu verschiedenen Online-Marketing-Kanälen sind ein Mix aus klaren Handlungsempfehlungen und Inspirationen.
Die freie Zeit richtig nutzen mit SEO
Genau jetzt kann die richtige Zeit sein, in langfristige Projekte zu investieren. In vielen Unternehmen wird das Thema SEO oft deshalb nicht angegangen, weil die zeitlichen Ressourcen, aber auch die schnellen Ergebnisse fehlen. Die in vielen Unternehmen überschüssige Zeit sollte genau hierfür eingesetzt werden und die Grundlage ebnen, nach Ende der Corona-Pandemie schnell wieder zum Normal-Zustand zurückzukehren. Für Onlineshops kann SEO auch während der Pandemie helfen. Sollte die Schließung der stationären Geschäfte länger anhalten, kann die steigende Mediennutzung genutzt werden, um weiterhin Profit zu generieren. Direkte Tipps dazu, was genau optimiert werden kann, finden sich hier: SEO Tipps für Shops
Klare Handlungsanweisung
Die Devise heißt hier: klare Kommunikation an die Kund*innen. Hierbei greift Google den Unternehmen unter die Arme:
- Google MyBusiness anpassen: Google hat auf die aktuelle Situation reagiert und ermöglicht es nun, die Öffnungszeiten auf „Vorübergehend geschlossen“ zu setzen. Auch ist es möglich, ausnahmsweise Zusätze wie „Lieferservice“ oder „Außer Haus-Verkauf“ beim Namen zu ergänzen.
- Google hat einen neues Markup herausgebracht, mit dem der aktuelle Status eines Events – genauer gesagt, dessen Absage – an Google kommuniziert werden kann. Mehr dazu gibt es hier: https://t3n.de/news/seo-corona-zeiten-google-fuehrt-1263744/
Tipps und Inspiration
- Die eigene Kommunikation sollte aktuelle Themen aufgreifen. Momentan wird z. B. verstärkt nach Rezepten und DIY-Ideen gesucht. Hier sollte ein Abgleich zwischen diesen Themen und den eigenen Produkten und Dienstleistungen stattfinden. Der darauffolgende Traffic kann sowohl Onlineshops als auch anderen Unternehmen, die nicht online verkaufen, helfen. Hier zählt es, im Gedächtnis zu bleiben.
- Viele Tool-Betreiber wollen auf die Unternehmen, die sich gerade in schwierigen Situationen befinden, eingehen und stellen ihre Tools für einige Monate kostenlos zur Verfügung. Bekannte Beispiele sind Sitebulb oder auch Majestics. Eine Übersicht findet sich hier: http://www.searchstarterpack.com/
- Auch über das Abschalten einer Seite spricht Google und rät hiervon ab. Auch wenn zurzeit nichts über eine Seite gekauft werden kann, sollte sie nicht abgeschaltet werden, um SEO-Signale nicht zu verlieren. Es sei besser, transparent das Problem zu kommunizieren und z. B. bei Onlineshops die Kauffunktion zu deaktivieren.
In eigener Sache
Leider können sich gerade die kleinen Unternehmen nicht immer professionelle SEO-Beratung leisten. Doch wir wollen helfen, damit direkt richtig gestartet wird, und bieten einmal pro Quartal (wenn die Nachfrage sehr hoch ist, auch öfter) eine kostenlose 30-minütige online SEO-Sprechstunde an – speziell ausgerichtet auf Startups und KMU.
Mehr Informationen gibt es hier: seosprechstunde.de
Schlaue Entscheidungen treffen beim Thema SEA
Auch beim Thema SEA gibt es in dieser Zeit einige Dinge zu beachten. Daher haben wir auch hierfür einige Tipps, um die Zeit zu nutzen. Auch Google hat hier Neuigkeiten für uns, passt sich dieser Situation an und greift den Unternehmen unter die Arme.
Google Ads-Gutschrift
Google vergibt in der nächsten Zeit ein Werbeguthaben an kleine und mittelständische Unternehmen, die seit dem 01.01.2019 aktiv werben, sodass der Kontakt zu Kunden aufrechterhalten werden kann. Dies wird dann per Gutschriftsbenachrichtigung mitgeteilt. Dieses Guthaben kann während des gesamten Jahres 2020 eingelöst werden. Wann genau dies geschieht, wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Mehr Informationen gibt es hier: Google Ads-Werbeguthaben
Tipps für Google Ads
Auf der Suche nach aussagekräftigen Tipps, wie die Krise mit Werbung für das eigene Unternehmen und dessen jeweiligen Erfolg genutzt werden kann, ohne Geld aus dem Fenster zu werfen? Das Ganze ist jedoch nicht zu pauschalisieren. Das optimale Vorgehen hängt hier sehr stark davon ab, ob sich das jeweilige Unternehmen im Gewinner- oder Verlierersegment befindet.
Verlierersegment
Branchenbeispiele
- Travel-Branche
- Organisatoren von Konzerten und Theater, Kinos
- Restaurants und Caterer
- Sportveranstalter
Tipps
- Branding-Kampagnen oder Upper-Funnel-Kampagnen sind aktuell wenig sinnvoll
- Produkte oder Dienstleistungen in digitale Form übertragen
- Gültigkeit von Gutscheinen verlängern
Gewinnersegment
Branchenbeispiele
- Anbieter digitaler Produkte und Dienstleistungen
- Entertainment-Branche
- Anbieter für Produkte für Heim und Garten/Baumärkte
- Drogerien und Apotheken
- Lebensmittelhersteller und -händler
Tipps für Gewinnersegment
- Mit Upper-Funnel-Kampagnen neue Zielgruppen erfassen (Ausnahme: Lieferschwierigkeiten sind in absehbarer Zeit möglich)
- Budgets verringern, sobald Lieferengpässe absehbar sind
- Kampagnenbudgets nicht limitieren
Weitere Tipps
- Krise nutzen, um die Marke mit etwas Positivem zu verbinden
- Erhöhtes Konsumverhalten durch Einschränkung von Freizeitaktivitäten nutzen
- Rabattaktionen anbieten
Mehr Informationen gibt es hier: Krisenstrategien Google Ads
Chance 2020: Social Media
Ein Kanal, dem in dieser besonderen Situation vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, ist Social Media. Warum, zeigen Studien wie die der Influencer:innen-Agentur Obviously. Die Agentur konnte für die ersten zwei März-Wochen in ihren Kampagnen eine Steigerung der addierten Likes auf Instagram für Postings mit dem Hashtag #ad um 76 % feststellen. Je mehr Personen weniger oder gar nicht mehr arbeiten gehen können und so zwangsläufig mehr Freizeit haben, desto größer wird die Mediennutzung im Allgemeinen. Daher sollten Unternehmen gerade jetzt auf die sozialen Netzwerke setzen.
Noch ein Argument dafür: Durch die vermehrten Werbe-Plätze, die die gesteigerte Mediennutzung mit sich bringt, sowie die geringere Konkurrenz (es gibt einige Unternehmen, die ihre Budgets eingefroren haben) sind die CPM-Preise günstiger als sonst.
Facebook selber möchte kleinen Unternehmen durch die Krise helfen. Hierfür hat der Konzern ein Zuschussprogramm ins Leben gerufen und stellt 100 Millionen USD dafür bereit.
Teilnahmebedingungen sind:
Das Unternehmen muss
- zwischen 2 und 50 Mitarbeiter haben,
- seit über einem Jahr betrieben werden,
- erschwerte Geschäftsbedingungen durch die COVID-19-Pandemie haben und
- dort einen Standort haben, wo Facebook aktiv ist.
Mehr Informationen dazu: https://www.facebook.com/business/boost/grants
Auch hat Facebook die Funktion „Temporäre Service-Änderungen zu der eigenen Unternehmens-Fanpage hinzuzufügen“ eingeführt. Dies soll es Unternehmen erleichtern, z. B. vorübergehende Schließungen oder den Wechsel zu einem Online-Service zu kommunizieren.
Mehr Informationen dazu: https://www.facebook.com/business/news/making-it-easier-to-display-temporary-service-changes-on-facebook-pages
Quelle: Facebook Business
Weitere Tipps zum Thema Social Media
- Mit situationsbezogenen Gutschein-Aktionen Aufmerksamkeit und Umsätze generieren.
- Viele Nutzer*innen sind von der Situation genervt und deswegen schnell reizbar. Deswegen immer (!) schnell und professionell auf Kommentare reagieren – gerade auch auf die kritischen.
- Trigger-Gefahr: Vorsichtig mit dem Thema Corona in Kampagnen und Post umgehen. Hier kann ein vorher festgelegtes empathisches Wording helfen.
Tools
Nicht jeder war auf die aktuelle Situation und die damit verbundene plötzliche Änderung im Arbeitsalltag vorbereitet. Umso mehr haben wir gemerkt, dass die richtigen Tools das A und O sind, um mit Kollegen und Kunden im bestmöglichen Austausch zu bleiben – auch aus dem Homeoffice. Hier haben wir einige Tool-Vorschläge, die das alltägliche Miteinander für verschiedene Arbeitssituationen erleichtern sollen:
Videotelefonie, Telefonie, Chat
Um auch mit den Kollegen bestmöglich in Kontakt bleiben zu können und die gewohnten Meetings weiterhin beibehalten zu können, sind die richtigen Tools für Videotelefonie unabdingbar. In der Regel kann mithilfe dieser auch gechattet und ein Bildschirm übertragen werden. Auch für eine gemeinsame Mittagspause oder die Einarbeitung neuer Kollegen sind sie ein absolutes Must-have unter den Tools:
Präsentationen
Für diejenigen, für die auch das Führen von Präsentationen oder Seminaren zur Arbeit gehört, haben wir hier zwei Top-Tools, mit denen das Ganze auch aus dem Homeoffice ein Klacks ist. Professionelle Präsentationen mit Chat- und Audio-Funktion für die Fragen der Zuhörer machen diese Tools auch für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter unverzichtbar.
- GoToMeeting/ GoToWebinar
- YouTube Live
Ein paar Tipps abseits vom Online- Marketing
Mal ganz abgesehen von unserer Arbeit als Online-Marketing-Agentur möchten wir gerade in der Krise natürlich auch in anderen Bereichen Tipps mit an die Hand geben, die auch ganz ohne Google Ads und Co. nützlich sein können.
Stehen noch Fragen im Raum, die unbeantwortet blieben? Dann haben wir hier noch einige Antworten auf häufig gestellte Fragen!
Gibt es eine lukrative Alternative zur Vor-Ort-Beratung?
Ja. Aus unseren Tool-Vorschlägen kann ein geeignetes Tool ausgewählt werden – anmelden und schon ist der Weg für die Video-Beratung frei. Natürlich muss das Ganze einmal eingerichtet und einige Mitarbeiter müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Das sollte allerdings nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Einmal eingerichtet, ist diese Möglichkeit eine gute Hilfe in puncto Kundenbindung.
Meine Kunden dürfen meinen Laden nicht mehr betreten. Was nun?
Auch hier gibt es eine Lösung: Schon über die Möglichkeit eines Lieferdienstes nachgedacht? Welche Produkte auch vertrieben werden, für die meisten ist das eine gute Lösung zur Überbrückung der aktuellen Situation. Da weniger Vorort-Berater benötigt werden, sind meist noch Kapazitäten frei. Diese können genutzt werden, um die Produkte bis zur Haustür des Kunden zu bringen.
Wie können meine Außendienstler den Kontakt zu den Kunden wahren?
Klassisch über das Telefon ist das Ganze sicher nicht ganz optimal und ersetzt auch den persönlichen Kontakt nicht. Was hier die Lösung sein könnte, ist die Durchführung einer PowerPoint-Präsentation mit der dazu sprechenden Stimme über die Aufnahme per Audio-Spur und Webcam-Video. Und so geht’s:
- Bildschirmpräsentation > Bildschirmpräsentation aufnehmen
- Datei als MP4 abspeichern > fertig
Wie gehe ich als Führungskraft mit der Situation um?
Wie trete ich am besten vor meinen Mitarbeitern auf? Worauf muss ich achten? Wie und was kommuniziere ich?
Kommunikation ist das A und O
- In der Krise sollte die Balance zwischen Optimismus und Negativität gehalten werden – Realistisch bleiben und keine falschen Hoffnungen machen
- Ehrlichkeit bewahrt das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzen und stärkt es bestenfalls
- Regelmäßige Updates an die Mitarbeiter bewahren mentale Gesundheit und Stabilität
- Die Art und Weise, wie man Dinge sagt, entscheidet darüber, wie etwas beim Gegenüber ankommt
- 55 % Mimik
- 38 % Tonlage
- 7 % Inhalt
- Klare Kommunikation, wo die Prioritäten liegen
Dezentralisierung
- Auch wenn das Management in dieser Situation am liebsten alles selbst machen möchte, um die Kontrolle zu haben, ist genau das Gegenteil von Bedeutung
- Aufgaben bedacht verteilen, sodass jeder seinen Fokus hat
- Nicht jede Entscheidung muss vom Management getroffen werden – lokale Teams sind oft näher am Geschehen
- Das Management sollte stets den Überblick behalten
- Alle Teams sollten ihr Input geben, aber es sollte dennoch klar feststehen, wer am Ende die Entscheidung trifft
Mehr Informationen gibt es hier: leadership lessons to the coronavirus pandemic
Wie sorge ich dafür, dass meine Kunden mich nicht vergessen?
Mithilfe von Angeboten bleibt man im Gedächtnis der bestehenden Kunden und generiert bestenfalls auch noch Neukunden. Ein Beispiel hierfür kann das Anbieten von B-Ware über Instagram sein. Dies zieht sowohl Umsatz als auch Interessenten an. Noch ein Tipp für Dienstleistungsunternehmen, die noch Kapazitäten frei haben: Kostenlose Services anbieten. So bleibt man im Gespräch, rückt ein Stück näher an die Kunden und bindet sie langfristig.
Wie gehe ich mit verlängerten Lieferzeiten oder sinkenden Warenbeständen um?
Ehrlich sein und die sich ändernden Dinge offen und transparent an die Kunden kommunizieren. So kommt es nicht zu Missverständnissen, abweichenden Erwartungen und Kritik. Die Kunden wissen um die aktuelle Situation und werden Verständnis haben. Zudem wird Vertrauen aufgebaut oder gar verstärkt. Wichtig ist, dass Ängste der Kunden ernstgenommen werden und darauf eingegangen wird. Auch kann es hilfreich sein, besonders nachsichtig und kulant zu sein.
Wie bleibe ich mit meinen Kunden in Kontakt?
Kundenkontaktpunkte, wie beispielsweise E-Mail- und Telefon-Service, sollten weitestgehend aufrechterhalten werden. Dies ist mit einer guten technischen Organisation auch aus dem Homeoffice möglich. Auch aktive Werbemaßnahmen über diverse Kanäle, wie SEO, SEA und Social Media, sorgen dafür, dass ein Unternehmen im Kopf der Kunden bleibt, denn diese sind gerade aktuell mehr online unterwegs denn je.
Wir hoffen, dass wir mit einigen dieser Tipps weiterhelfen konnten. Sollten Sie noch weitere Tipps haben oder Best-Practice-Beispiele teilen wollen, tun Sie dies gerne in den Kommentaren. Und letzten Endes: BLEIBEN SIE GESUND!
Lisa Ernst
Lisa Ernst (geb. Heidemann) ist studierte Kommunikationsmanagerin und war bis August 2024 Team Lead SEO bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion.
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April 21st, 2020 at 12:19
Vielen Dank für diesen umfassenden Beitrag! Da sind ein paar sehr hilfreiche Ideen und Inspirationen dabei. Auch wenn es für viele, vor allem kleinere Unternehmen eine schwierige Zeit ist und die genauen Folgen nach wie vor nicht klar abzuschätzen sind, so wird momentan vor allem auch der Bedarf an digitalen Strukturen und Vertriebswegen deutlich. Wer jetzt seine (gezwungenermaßen) freie Zeit in eine umfassende und nachhaltige Online-Strategie investiert, erhöht definitiv die eigenen Chancen nach und eventuell auch schon während der Krise wertvolle Marktpotentiale abzuschöpfen.
Von der Kontaktaufnahme über verschiedene Angebote und den Bestellprozess bis hin zum anschließenden Paket Versenden, lohnt es sich, die komplette Online-Customer-Journey umzusetzen. Vor allem die Suchmaschinenoptimierung als Teil des eigenen Onlinemarketings – wie im Beitrag beschrieben – bietet sich hier gut an. Langfristig lohnt es sich definitiv, in einen gelungenen Webauftritt zu investieren.
April 21st, 2020 at 13:31
Sehr gerne. Schön, wenn die Informationen weiterhelfen. 🙂