Podcast-Traffic erhöhen: Hilft mehr Text? Und was ist mit YouTube?
Mein Podcast Search Camp macht mir zunehmend Spaß – auch weil ich sehe, dass sich die Zahlen gut entwickeln. Um das zu verbessern, habe ich mich im Weihnachtsurlaub hingesetzt und u. a. zwei Maßnahmen beschlossen, deren Erfolg ich jetzt mal bewerten möchte.
1. Test: Transcripts veröffentlichen
Seit Episode 16 veröffentliche ich hier im Blog zu jedem Podcast auch ein Transcript (via audiotyped.de, z. B. bei Episode 20). Bringt das Mehr an Text auch wirklich ein Mehr an Besuchern auf die Podcast-Profilseiten?
Das habe ich mal in Google Analytics überprüft, indem ich die organischen Besuche auf allen Podcast-Profilseiten ausgewertet habe:
- 90,35 % der organischen Besucher landen auf einer Seite mit Transcript.
- 9,65 % der organischen Besucher landen auf einer Seite ohne Transcript.
Klare Schlussfolgerung: Der Text hilft immens dabei, Rankings zu generieren. Klar, das hätte mir als SEO auch klar sein müssen. Ich habe vielleicht ein wenig gehofft, dass Google mittlerweile auch alternative Signale heranzieht, um auch Seiten mit wenig Text gut zu ranken.
2. Test: Veröffentlichung der Podcasts auf YouTube
Es erscheint zunächst kontraintuitiv, den Podcast (nur Audio!) auf der Videoplattform YouTube zu veröffentlichen. Der zusätzliche Zeitaufwand für das Erstellen der Videos (eine Folie erstellen, Video mit Camtasia generieren, auf YouTube hochladen) liegt bei ca. 10–15 Minuten.
Lohnt sich dieser zusätzliche Aufwand? Bekomme ich auf dem Wege mehr Zuhörer?
Die Antwort liefert mir YouTube Analytics. Für einen konkreten Podcast kann ich mir da anschauen, woher die Zuschauer kamen. An Platz 1 der Zugriffsquellen steht dort bei allen Podcasts immer „Funktionen zur Auswahl von Inhalten“:
Wer also z. B. unseren YouTube-Kanal abonniert hat, erhält per Feed eine Benachrichtigung, dass ein neuer Podcast vorliegt. Das sind sehr wahrscheinlich Nutzer, die ich sonst nicht erreicht hätte.
Aber auch andere YouTube-Funktionen sorgen für recht viel Traffic:
Darunter fallen z. B. Benachrichtigungen per E-Mail oder App. Aber auch die YouTube-Suche ist vom Traffic her durchaus interessant:
Da sind natürlich auch ein paar Suchanfragen dabei, die „navigational“ sind. Aber sowas wie „was ist rankbrain“ hätte ich sonst nicht abgegriffen.
Insgesamt ist es recht schwer zu sagen, wie viel Traffic mir YouTube bringt, den ich nicht auf anderem Wege auch bekommen hätte. Hinsichtlich der Größenordnung bin ich aber insgesamt schon positiv überrascht.
Fazit
Beide Maßnahmen sind meiner Meinung nach wertvoll, um über organische Suchanfragen auf Google und YouTube Besucher auf meinen Podcast zu lenken. Deswegen bleibe ich auch dabei – und teste parallel natürlich auch immer noch andere Strategien.
Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.
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Mai 30th, 2017 at 09:35
Jetzt musst Du nur noch analysieren wie sich die Zahlen entwickeln, wenn Du ein YoutTube-Video aufnimmst und die Tonspur dann als Podcast auskoppelst.
Für die Reputation ist ein Bild noch einmal deutlich mehr wert, wobei der Aufwand natürlich auch steigt. Bedenkt man, dass viele bei solchen Inhalten dann eh eher “nebenher” das Video laufen lassen, dürfte ein reiner Audiopodcast gefühlt im besseren Aufwand/Nutzen-Verhältnis stehen.
Mai 30th, 2017 at 09:52
Ganz so eindimensional sehe ich das nicht… klar: ein Bild ist besser als nur Ton…
Aber: Ich glaube, dass man sich eher einen 15-Minuten-Podcast auf dem Weg zur Arbeit anhört als dass man sich auf der Arbeit ein 15-Minuten-Video reinzieht…
Wir werden aber in Zukunft auch mit Videos mehr experimentieren… ich halte das grundsätzlich für ein starkes Format… aber das muss irgendwie knackiger und absolut auf den Punkt sein, damit das meiner Meinung nach funktioniert…
Mai 30th, 2017 at 10:26
Kleiner Tipp für Zeitersparnis: Wir nutzen für das Umwandeln für Youtube die kostenlose Version von https://auphonic.com/ .
Mai 30th, 2017 at 10:43
Guter Tipp. Hatte ich für den Zweck noch nicht auf dem Schirm…
Juni 1st, 2017 at 18:10
Hallo Markus, das ist wirklich ein spannender Test. Wenn man bedenkt, dass man bei einer Podcast-Folge mit 60 Minuten so um die 10.000 Wörter zusammenbekommt (Sprechgeschwindigkeit normal), dann sind so viele ungeahnte Long Tails möglich. Und die 10.000 Wörter / Stunde, wenn man die Podcast-Vor- und Nachbereitung mal außen vor lässt, das muss man erstmal mit einem “normal” geschriebenen mehrwertigen Blog-Artikel hinbekommen.
Ich kann mir da durchaus noch weitere Tests vorstellen. Es bleibt sicher spannend.