PPC Masters 2018 – Die Bloofusion-SEAs auf PPC-Tauchgang

26. Februar 2018 | Von in Allgemein

Wir bleiben auf dem Laufenden. Das betrifft natürlich auch die bezahlte Suche und sonstige bezahlte Klicks. Kathrin Schröpfer, Jan Büchter, Helen Ramm und Martin Röttgerding waren in der vergangenen Woche in Berlin auf der PPC Masters. Letzterer war auch als Referent geladen. Wir haben einiges an Insights mitgenommen und geben unsere Erkenntnisse und Erlebnisse als umreißenden Einblick gerne weiter. 

Martin Röttgerding – AdWords 10 Mal besser machen

Von Jan Büchter.

Gleich zu Beginn startete die Konferenz mit Martin Röttgerding in Track 1. In seinem Vortrag AdWords 10 Mal besser machen stellte er nicht 10, sondern gleich 15 Tipps und Tricks vor, mit denen sich die Performance der Kampagnen optimieren lässt.

Zu Anfang der Präsentation ging Martin darauf ein, dass Anzeigen auf Suchpartnern wie GMX oder auch Shopping-Portalen wie eBay erscheinen. Das Problem dabei ist, dass die Anzeigen auf Shopping-Portalen kaum sichtbar und weit weniger präsent als in der Google Suche oder bei Suchpartnern sind. Hierfür bietet sich dann die Lösung an, die Suchpartner über die sogenannten benutzerdefinierten Spalten herauszurechnen und separat zu betrachten.

Des Weiteren stellte er einige weitere Möglichkeiten mit den benutzerdefinierten Spalten vor. So lassen sich auch künstliche Suchanfragen, die zum Beispiel eher nach Kategoriebäumen als nach tatsächlichen Suchanfragen ausschauen, aufspüren und ausschließen. Zudem lassen sich typische Ergebniskennzahlen, wie zum Beispiel die Kosten-Umsatz-Relation oder erweiterte CPA- oder KUR-Kennzahlen, wie die gesamte Ersparnis manuell erstellen. Die eigenen Kennzahlen lassen sich dann per Chart optisch darstellen und auswerten. Auch das Thema Remarketing blieb nicht unangetastet. Hier wurden die Standardzeiträume hinterfragt und Lösungen aufgezeigt wie man beispielsweise trennscharfe Zielgruppen überschneidungsfrei erstellen kann.

Der vorletzte Punkt sollte direkte Auswirkungen auf den Geldbeutel haben. Und zwar lassen sich über einen Umweg im Datenfeed die dynamischen Suchanzeigen auch mit Rabattangaben gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers erweitern, was nochmal einen optischen Reiz beim potenziellen Kunden auslösen kann.

Für den einen oder anderen PPC-Master dürfte hier sicherlich noch einiges Hilfreiches mit dabei gewesen sein.

Marcel Pirlich – Wo künstliche Intelligenz hilft und wo nicht. Was PPC-Management können muss.

Von Jan Büchter.

Vor der Mittagspause ging es im Vortrag von Marcel Pirlich um künstliche Intelligenz und wie diese unseren Job verändern kann.

Eine Zeitreise ins Jahr 1998 zeigte uns, wie damals alles begonnen hat. Er nannte zum Beispiel Bill Gross von GoTo.com als Person, welche das PPC-Modell erfunden hat und erläuterte, dass das Auktionsmodell mittlerweile in sämtlichen Bereichen zum Standard für das Advertising geworden ist.

Künstliche Intelligenz kann unser Arbeitsleben verbessern und in vielen Bereichen Erleichterung schaffen. Effiziente Maschinen können komplexe Rechenarbeiten leisten und sind in der Lage, unzählig viele Daten zu berücksichtigen und auch zu verarbeiten. Künstliche Intelligenz ist der nächste logische Schritt, genau wie der Schritt von der Landkarte hin zum Navigationsgerät oder von der manuellen Steuerung eines Bootes hin zum Autopiloten. Die Methoden der Dateneingaben werden sich verschieben, so wie mittlerweile Voice Search mittels Amazons Alexa oder Apples Siri heute bereits einen immer größeren Stellenwert bei der Suche darstellt und in Zukunft auch noch weiter wachsen wird.

Die Probleme, welche die bisher noch nicht vollständig ausgereifte künstliche Intelligenz mit sich bringt, liegen auf der Hand. Es sind die Fähigkeiten, die den Menschen so stark machen: Kreativität, Emotion, Strategie und Abstraktion. Eine Kombination aus künstlicher Intelligenz und menschlichen Fähigkeiten ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Insgesamt durften wir einen gelungenen Vortrag von Marcel Pirlich erleben, welcher uns mit einer Art Zeitreise durch die Entwicklung und den Fortschritt von der Vergangenheit bis hin zur Zukunft bzw. Gegenwart geführt hat.

Hase oder Igel? Mobile-Tipps von Sebastian Grebasch

Von Kathrin Schröpfer.

Nach dem Mittag entschied ich mich für den Vortrag von Sebastian Grebasch. Er arbeitet seit gut drei Monaten bei Google als Mobile Specialist. Ich empfand den Vortag als sehr erfrischend, wenn wir mal ehrlich sind, ist es nach dem Mittagessen nicht immer einfach einem Vortrag aktiv zu lauschen. Dies fiel mir allerdings bei Sebastian nicht schwer. Mit seiner positiven Ausstrahlung brachte er die Fakten auf die Leinwand.

Wie zum Beispiel, dass 53 % der User die Website wieder verlassen, wenn die Ladezeit mehr als drei Sekunden beträgt. Hierbei handelt es sich um die wahrgenommene Ladezeit. Die Inhalte, welche der User als erstes auf Ihrer Mobilesite sieht, sollten zuerst geladen werden. Man sollte sich auf den ersten Blick des Users konzentrieren. Als effektives Beispiel nannte er die Slider, die in vielen Shops an erster Stelle erscheinen.

Sebastian sagte auch, dass eine Ladezeit von 2-5 Sekunden die optimale Ladezeit sei, der User Flow. Eine zu schnelle Ladezeit einer Mobilesite würde den User stutzig machen, aber das wird in Deutschland wohl auch nicht unbedingt möglich sein. Deutschland liegt im europäischen Ladezeiten-Vergleich auf einem der hinteren Plätze.

Was ich auch sehr interessant fand, war das Testing der Bouncerate. Sebastian bzw. Google testete den Anstieg der Bouncerate in Verbindung mit dem mobile Speed. Eine Sekunde mehr Ladezeit ließ die Bouncerate um 50 % steigen. Dies zeigt wieder, wie wichtig eine gute mobile Seite mittlerweile ist. Mit einfachen Schritten sind ein paar Sekunden Ladezeit gespart. Indem man zum Beispiel die Seite cacht, das heißt, dass Bilder, Schriftarten, Scripts und Vector-Grafiken (Logos, etc.) auf der Website ein „Haltbarkeitsdatum“ bekommen. Gute Tipps, die für jeden leicht umzusetzen sein sollten.

Den Kunden begleiten: Customer Journey in Google Analytics

Von Helen Ramm.

Christian Vollmert von der Agentur luna-park aus Köln zeigte den PPClern, wie man die Customer Journey in Google Analytics begleiten und optimieren kann. Laut Christian liegen häufig vier Stolpersteine im Weg, um sich nicht intensiv mit der Customer Journey auseinander setzen zu können.

  • Knowhow: Natürlich muss Knowhow im Unternehmen vorhanden sein. Jeder SEA-Berater sollte zumindest die Basics der Webanalyse beherrschen. Christian Vollmert gab die Empfehlung, sich selbst auf dem Laufenden zu halten und Mitarbeiter zu schulen.
  • Qualität: Ganz klar, die Daten müssen stimmen, mit denen man hantiert. Eine hohe Datenqualität muss also sichergestellt sein. Hier ist beispielsweise die Überprüfung der Datenerfassung und gesetzte Filter ein wichtiger Bestandteil.
  • Aufwand: Die Customer Journey bei Google Analytics konsequent für jede Zielgruppe zu begleiten, ist mit großem Aufwand verbunden. Christian empfahl uns, sich für das Thema regelmäßig „einzuschließen“ und dann fokussiert daran zu arbeiten.

Wie kann man nun Kunden in Analytics auf ihren Wegen begleiten? Eine A-B-C-Perspektive ist hierbei laut Christian besonders wichtig. Dazu zählen:

  • A = Acquisition: Welche Kanäle sind relevant?
  • B = Behaviour: Welche Inhalte sind wichtig?
  • C = Conversions: Welche Ziele verfolge ich?

Mein Eindruck war, dass Christian Vollmert das Publikum ein wenig wachgerüttelt hat und eine gute Sensibilisierung für das Thema Customer Journey in Google Analytics geschaffen hat.

Die perfekte Symbiose: SEA und SEO

Von Kathrin Schröpfer.

Der zweite Vortrag, über den ich berichten möchte, war von Désirée Kellner. Sie ist seit 2009 bei der Kölner Agentur morefire Head of Paid Media. Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, dass die Bereiche SEO und SEA viel öfter und intensiver Hand in Hand arbeiten sollten.

Désirée hat anhand eines Beispiels eine mögliche Zusammenarbeit der Bereiche SEO und SEA widergegeben. Dabei wurde das AdWords-Budget durch den Kunden gekürzt. Dieser kommt aus einem hart umkämpften Umfeld mit sehr hohen Klickpreisen bis zu 6 €. Sie analysierte alle möglichen Kennzahlen zweier Keywords, um herauszufinden, welche besser performen.

Kurze Rede, langer Sinn: Sie nutzte ein Skript, welches Keywords mit Labels versieht und dabei die organische Positionierung anzeigt. Das Skript kann leider nur bei genau passenden Keywords angewendet werden. Ich fand es trotzdem sehr interessant, da wir auch einen kleinen Einblick in die Arbeit anderer Agenturen bekamen.

Automatisierung im SEA mit Hilfe von Google Big Query

Von Martin Röttgerding.

Ein Highlight war der Vortrag von Philipp Mainka von Sixt. Vorgestellt wurden zunächst die Herausforderungen, vor denen Sixt steht: Viele Länder mit vielen Stationen, die sowohl aus dem Land selbst als auch aus vielen anderen Ländern gesucht werden, ergeben eine komplexe Kontenstruktur mit vielen Sprachen.

Da kein am Markt etabliertes Tool genau auf die Bedürfnisse passte, hat Philipps Team begonnen, eigene Tools zu bauen. Als Grundlage diente die Google Cloud Platform, insbesondere Googles Data Warehouse „BigQuery”. Vorgestellt wurden unter anderem Ansätze zur Verarbeitung von Suchanfragen mittels Natural Language API und Data-Studio-Dashboards für die tägliche Arbeit. Alles in allem ein ungewöhnlicher Vortrag, der einige Denkanstöße geboten hat.

Fazit

Wir hatten eine schöne Zeit in Berlin auf der PPC Masters. Auch in diesem Jahr hat uns das abwechslungsreiche Programm überzeugt. Das Essen (insbesondere die leckeren Frikadellen und Mini-Berliner/Pfannkuchen) hat uns begeistert. Gerne hätten wir noch ein paar mehr SEA-Nerd-Sachen gesehen, aber jeder konnte für sich einiges mitnehmen und lernen. Danke und bis zum nächsten Jahr!

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Helen Ramm

Helen Ramm war Teamleiterin des SEA-Teams in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Ihr Steckenpferd war außerdem die Datenanalyse mit Google Analytics.

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