Recap – Digital Marketing Camp 2024

30. April 2024 | Von und in Agenturleben

Letzte Woche Mittwoch machte sich ein Bloofusion-Dreiergespann auf den Weg nach Düsseldorf. Was da los war? Wir haben uns selbst ins Camp geschickt, um uns dort am „Lagerfeuer“ zu versammeln und den Online-Marketing-Pros zu lauschen. Für uns (Katrin und Gina) war es der erste „Camp-Besuch” beim Rheinwerk Verlag, Markus stand bereits des Öfteren auf der Bühne – wie auch in diesem Jahr. Was wir für unser Team Marketing mitgenommen haben und ob sich das Digital Marketing Camp lohnt, erfährst du hier!

Wie früher nur besser!

Um bei allen Teilnehmer:innen direkt Camp-Feeling aufkommen zu lassen, fand das Digital Marketing Camp 2024 in einer Jugendherberge statt. Back to youth!
Apropos Jugend, das war auch das Stichwort zur Keynote von Felix Beilharz, der die Konferenz für die 150 Teilnehmenden eröffnete. Das Thema: Snapchat, Bibi, Gronkh und Co. – Wer die Generation Z nicht kapiert, verliert! Trotz anfänglicher technischer Probleme konnte er uns folgende Learnings nahebringen:

  • Jugend erreichen geht mit mobile first 
  • Inhalte sollten mehr auf den jeweiligen Kanal zugeschnitten werden 
  • Social Media wird für die Jugend immer mehr Suchmaschinenersatz 
  • Marken sollen (und dürfen) in Bezug auf z. B. Politik Haltung zeigen

Träumen Androiden von elektrischen Schafen?

Besonders abgeholt hat uns Petra Sammer mit ihrem Vortrag über emotionale Trigger im Storytelling. Selten hatten wir mehr Gänsehaut beim Anblick von Schwarznasenschafen (süß) und selten haben wir innerhalb von 45 Minuten mehr über Emotionen gelernt. Nach den Basics, dass Emotionen eben Reaktionen sind und wir diese bewusst und unterbewusst erleben, ging es um Emotionen im Marketing und wie wir sie für Werbung nutzen können.

Neugierde → Spannung
Bestätigung → Problem und Lösung
Freude → Ankündigung 

Dies sind wichtige, aber nicht sehr tief wirkende Emotionen. Die drei erfolgreichsten Emotionen, die wir fürs Marketing nutzen können, sind daher: 

Überraschung → Staunen, Bekanntes stärken, Muster brechen, Unerwartetes kombinieren
Empathie → Auf Grundbedürfnisse setzen, Insight Stories
Vertrauen → Erfahrungsabgleich, echte Geschichten

Von diesen Aktionen rät Petra Sammer dringend ab: zu dick auftragen, Gefühlsreaktion vorschreiben und ganz wichtig – der Call to Action ist KEINE Emotion.
Die Zusammenfassung ihres Vortrags: Knowing your Punchline!

B2B-Marketing-Automation: Vom Lead zum Stammkunden

Nach Petra Sammer ging es für mich (Gina) weiter zum Vortrag von Robin Heintze, der eben über die Automation von Marketingmaßnahmen sprach. Wichtiger Hinweis vorab: Man sollte sich zuerst die Strategie überlegen und dann erst die passende Software wählen. Nicht umgekehrt!

Robin hat seinen Vortrag in fünf Teile gegliedert. Im ersten ging es ganz allgemein darum, mit welchen Maßnahmen man Leads generieren kann. Unter die Lead-Magneten fallen u. a. Checklisten, Case Studies, Webinare uvm. 

Dann kam es zum Quick Start in der Leadgenerierung. Was nichts Neues ist, aber immer wieder erwähnt werden muss, ist, dass im B2B deutlich mehr Touchpoints bis zum Abschluss nötig sind als im B2C. Seine Empfehlung: 

  • 1–2 Mails, die inhaltlich zum Lead-Magneten passen 
  • 3–4 Mails mit Problemlöser-Inhalten 
  • Und dann die direkte Kontaktaufnahme bzw. das Versenden eines Angebots

Nach diesem Exkurs ging es um das Thema Datenanreicherung. Zu Beginn einer E-Mail-Strecke empfiehlt es sich, nur die notwendigen Daten (Name, Mail-Adresse, Firmenname) abzufragen. In den nächsten Schritten können die Daten durch das Verhalten der Kontakte angereichert werden. 

Darauf folgte das Lead Scoring – also: Wie bewerte ich, wie wertvoll ein eingegangener Lead für uns ist? Dafür gibt es vier Kriterien, die mithilfe eines Scorings bewertet werden können:

  • Unternehmensgröße 
  • Persona 
  • Touchpoints 
  • Aktualität 

Dann kommt alles in die Automation und bespielt die Kontakte mit passendem Content, der einen Mehrwert bietet und Vertrauen schafft. Wichtig ist hier eine enge Zusammenarbeit mit dem Vertrieb.

KI-Content-Kreation: Die Geschichte eines Parfums

Und während Gina sich von Robin Heintze einiges über die Automation von Marketingmaßnahmen erzählen lies, habe ich (Katrin) es mir nicht nehmen lassen, den Vortrag von Andreas Berens & Carsten BolkEine neue Ära des digitalen Erzählens – Content Creation mit Künstlicher Intelligenz” anzuschauen. Ich durfte 2023 im Zuge der Rheinwerk Online Marketing Konferenz bereits einen KI-Vortrag von ihnen anschauen. Damals übrigens mein ganz persönliches Highlight des Online-Events.
Dieses Mal ging es um Parfum. Und zwar um die Kreation eines neuen Trend-Parfums und alles, was dazugehört: Von der Duftkomposition über die Entwicklung eines passenden Flacons, die Persona-Ermittlung, die Definition von Kommunikatioszielen, die Marketing-Strategie bis hin zu einzelnen Marketing-Maßnahmen.

Alles mit KI generiert. Die beiden Herren haben in ihrem 45-minütigen Vortrag mal eben alles unter Zuhilfenahme der KI durchgespielt. Mit wirklich ansehnlichen Ergebnissen!

Meine Learnings:

  • KI sollte auf jeden Fall als Think-outside-the-box-Hilfe, Inspirations- und Brainstorming-Quelle genutzt werden! Richtig angewandt, liefert sie gute Ergebnisse, die wir dann für unsere weitere Arbeit nutzen können. Also: Die KI gibt uns einen Rohdiamanten, der dann von uns Expert:innen so bearbeitet bzw. geschliffen wird, wie wir ihn brauchen.

Blick in die Glaskugel – Google SGE

Vor der Mittagspause haben wir noch Markus‘ Vortrag gelauscht, der über den AI-Einfluss auf SEO-Strategien gesprochen hat. Er hat sechs Thesen mitgebracht, welche wir hier kurz erwähnen möchten: 

  • Search Journeys werden kürzer 
  • Bestimmte Arten von Content werden unwichtiger 
  • Detailseiten werden wichtiger 
  • Keyword-Datenbanken werden evtl. nicht mehr ausreichen 
  • Suchmaschinen werden mit AI-Content geflutet (und Google reagiert darauf!)
  • Das SEO-Spiel wird wieder (ein bisschen) diverser

Das sind natürlich harte Aussagen, aber Markus endete mit den Worten: „Don´t panic!” SEO wird weiterhin relevant sein. Vielleicht sogar relevanter als zuvor.

Halbzeit!

Kannst du dich noch erinnern? Mittagessen im Jugendherbergs-Style: Selbstbedienungsbuffet, nette Damen, die, wie früher, kellenweise das Essen auf die Teller bringen, und lange Gruppentische, die viel Raum für regen Austausch lassen … Na, fühlst du es auch? 😊
Nach dem Input des Vormittags hatte man auf jeden Fall genug Zeit, durchzuatmen und in den informationsreichen Nachmittag zu starten.

Weiter geht´s …

Die zweite Hälfte wurde mit einer Podiumsdiskussion eingeleitet, an der Markus, Karin Postert, Nina Roser und Robin Heintze teilnahmen, Es ging um das Thema Briefing und darum, wie Unternehmen Agenturen erfolgreich anleiten können, wobei die Anmerkung wichtig ist, dass hier zu ¾ Agenturen vertreten waren. Alle vier gaben wertvolle Insights und Publikumsfragen wurden umfangreich und ehrlich beantwortet.

Local Marketing Super Hero – Sven Deutschländer

Wer jetzt noch nicht aus dem Mittagstief erwacht war, wurde spätestens bei Svens Vortrag gepusht. Selten haben wir einen so energiegeladenen Vortrag mit so vielen direkten Handlungsempfehlungen gehört, denn es ging um das Google Business Profile … Mannomann, was kann dort alles eingestellt werden! Wir haben uns eine schöne Liste geschrieben, welche Punkte wir direkt bei uns überprüfen und evtl. hinzufügen wollen. Sven, vielen Dank für deinen ganzen Input!

Britta Behrens entmystifiziert LinkedIn

Also da haben sich wohl viele, viele und noch mehr Menschen überlegt, den Vortrag von Britta Behrens anzuschauen. Und natürlich hat das DMC diesen Vortrag in den kleinen der beiden Räume gelegt. Schließlich sind wir ja im Camp. Und so fühlte ich mich auch wirklich, als ich mir in einer kleinen Lücke auf dem Boden einen Platz sichern konnte und der Präsentation „Innovative Marketing-Strategien für das größte Business-Netzwerk” lauschen durfte.

Britta zeigte u. a. auf, warum Corporate Influencer so unglaublich wichtig für ein Unternehmen sind. Sie

  • geben dem Unternehmen ein persönliches Gesicht,
  • stärken die Glaubwürdigkeit,
  • fördern Kundenbindung, Geschäftsbeziehungen und das Vertrauen
  • erhöhen die Sichtbarkeit und Brand Awareness
  • sind Frühwarn-System für Trends

Daher sind in diesem Bereich aktive Präsenz und strategische Content-Platzierung unerlässlich, um die Sichtbarkeit deines Unternehmens zu steigern. 

Wo gibt’s Updates? Was ist sonst noch wichtig? 

In Stichpunkten:

  • Verifizierungen
  • Service-Seiten
  • Creator Modus 
  • Follow vs. Vernetzung
  • Algorithmus 
  • Reposting
  • Umfragen und Dokumente via LinkedIn? Brittas Antwort: „Sie fliegen!”
  • Beiträge vorplanen: Kein negativer Reach
  • Video is coming

Fazit

Insgesamt können wir sagen, dass wir sehr viel Input mitgenommen haben und das Digital Marketing Camp die Crème de la Crème der Speaker:innen im Programm hatte. Alle Speaker:innen haben sehr gute Inhalte für die Teilnehmenden aufbereitet und es war unserer Meinung nach für jeden etwas dabei. Dafür, dass es die erste Veranstaltung unter diesem Namen war, war es ein sehr gelungener Auftakt.

Natürlich gibt es auch immer Luft nach oben und wir würden uns sehr wünschen, dass sich der Veranstalter vorab intensiver mit der Raumverteilung beschäftigt und besonnener bei der Wahl der Moderation vorgeht. Die Wahl der Location ist auf jeden Fall mal etwas anderes. Also wir wissen bis jetzt von keinem, der auf einer Konferenz in einer Jugendherberge war. Nichtsdestotrotz sollte auch hier auf eine bessere Ausschilderung der Speisen (vegan, Allergene) wert gelegt werden und wenn wir noch einen Wunsch äußern dürften … Marketer:innen lieben Cola! Bis nächstes Jahr!

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Katrin Twardon

Katrin Twardon ist Senior Online Editor bei der Online-Performance-Agentur Bloofusion.

Wenn sie in der Agentur nicht am Rechner steht, dann fotografiert sie für den Fotoclub Creativ, geht ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, nach, ist beim Wohnungsverschönern oder bei der Kinderbelustigung anzutreffen. Ach ja: Auch Musik, Bücher und Hiking sind ihr wichtig.

Katrin ist in den folgenden sozialen Netzwerken vertreten:

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