Recap: OMX und SEOkomm 2018

28. November 2018 | Von in Agenturleben, SEO, Social Media

Oliver Hauser und sein Team von get on top haben es auch in diesem Jahr geschafft, zwei gelungene und stimmige Online-Marketing-Konferenzen auf die Beine zu stellen. Aus dem Bloofusion-Team waren Lisa und ich dabei und berichten von unseren Highlights aus den vergangenen Tagen.

Vom 22.–23.11.2018 trafen sich internationale Online-Marketing- und SEO-Experten in der Brandboxx in Salzburg, um Wissen, Inspiration und neue Kontakte mit ins Büro zu nehmen. Und erneut haben sie eine Schippe drauf gelegt…

Sowohl in der Organisation als auch im Branding kann man sich als Veranstalter eine dicke Scheibe abschneiden. Das Redesign (seit Oktober 2018) wurde im digitalen und im Offline-Bereich konsequent durchgezogen. Nur die OMX-Farben kommen mir irgendwie bekannt vor…

OMCampus vs. OMX

Links: Seit Oktober 2017 | Rechts: Seit Oktober 2018 Hmm… 😉

 

 

 

 

 

 

 

Die hohe Kunst der Organisation drei Tracks parallel laufen zu lassen und trotzdem problemlos als Gast wechseln zu können, das beherrscht die Agentur bereits im Schlaf. Was mir besonders gut gefallen und für etwas Abwechslung gesorgt hat, waren die kleinen Stände mit regionalen Produkten zum Probieren, z. B. Naturkaffee (bessere Alternative zu den Standard-Kaffeemaschinen vor Ort 😉) und Kahli Kakaolimonade.

Der erste Kaffee an dem Morgen… und er war großartig!

Tag 1 OMX

Facebook: Vom Social Media Kanal zum Geburtstagskalender und Mama-Messenger

Frech und locker erzählt der 16-jährige Jungunternehmer Charles Bahr (tubeconnect media), womit sich die „Gen Z“ in seiner Freizeit wirklich beschäftigt. (Mit Gen Z bezeichnet er Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen ca. 13 und 24 Jahren.) Schauen sie Fernsehen, wird die Werbepause genutzt, um den Newsfeed der top Social Media Plattformen abzuchecken. Darunter zählen Tik Tok (ehemalig musical.ly), Twitter, Twitch, Instagram und Snapchat.

OMX 2018: Chrales Bahr

Die Likes sollte man somit nicht mehr messen und aus seinem KPI-Repertoire streichen.

Aber wo ist Facebook geblieben?

Facebook ist in der Gen Z nicht mehr angesagt. Laut Charles Bahr nutzt er es lediglich um nach den Geburtstagen seiner Freunde zu schauen und mit seiner Mutter zu schreiben. Die mangelnde Aktivität dort ist in seiner Altersgruppe kein Einzelfall. Daher ist er der Meinung, dass Facebook Ads, die für eine Altersgruppe zwischen 13 und 24 Jahren ausgespielt werden, keinen Sinn ergeben, da diese Zielgruppe sich so gut wie gar nicht mehr darin befindet, geschweige denn aktiv ist.

Also: Auch wenn für uns die Netzwerke keine Relevanz haben, sollten wir sie ins Visier nehmen und Mut haben, uns damit auseinander zu setzen, um die Kunden von morgen abzufangen. Dabei darf allerdings nicht mit plumper Werbung gearbeitet werden, denn das finden sie langweilig und „entliken“ sogar sponsored Posts bewusst. Stattdessen: „geilen“ Content produzieren, die der Zielgruppe einen wirklichen Mehrwert bietet (und sei es bloß Unterhaltung).

Seine drei Learnings:

  1. „Pay Attention to Gen Z“: Beschäftige dich mit der Zielgruppe und finde heraus, was sie wirklich will.
  2. „Adults Stay Young Longer“: Auch die „Älteren“ fühlen sich durch die Inhalte angesprochen, die ursprünglich an die Gen Z gerichtet waren.
  3. „New Platforms“: Plattformen mit wenig Werbung bieten Marken die Möglichkeit, sich durchzusetzen.

Psychologie für deine Website

Inspirierend, wissenswert und interaktiv – So lässt sich der Vortrag von Sarah Weitnauer (Psyketing) kurz zusammenfassen. Die psychologischen Effekte im Online-Marketing sind ihrer Meinung nach unterschätzt. Mit kleinen Praxisübungen, die die Zuschauer interaktiv mitmachen konnten und selbst auf den Prüfstand gestellt haben, zeigte sie, welche Prozesse im Gedächtnis ablaufen und Kaufentscheidungen beeinflussen. Entscheidend am Ende war, wie der Kunde durch Priming und gezieltes Triggern konvertiert.

Ankereffekt: Produkt 1 zu billig oder Produkt 2 zu teuer?

„Sage ich die Zahl 20. Welche Zahl sagst du mir?“ In der Regel wird es eine Zahl sein, die sich in der unmittelbaren Umgebung befinden wird. Das beschreibt grob den Ankereffekt. Bezogen auf den E-Commerce hat das folgende Wirkung: Stehen im Onlineshop zwei Produkte nebeneinander, wobei Produkt 1 im zweistelligen Bereich kostet und Produkt 2 daneben im dreistelligen Bereich liegt, kann der Besucher denken: „Ist das zweite Produkt nun unverschämt teuer oder ist das erste sehr günstig?“ Wenn man mit diesem Effekt ein Ziel verfolgt, z. B. den Abverkauf von P1, kann man es anwenden. Im Normalfall sollte auf diese ungleichmäßige Preisgestaltung in der Übersichtsseite vermieden werden.

 

OMX-2018-Lisa-Heidemann-Mandy-Greiser

Für jeden gab es einen Abzug aus der Fotobox. <3

Die OMX Aftershow Party / SEOkomm Warmup Party

Das Motto in diesem Jahr lautete „Goulash Disko“ (und ich dachte, es gäbe Gulaschsuppe ☹). Damit war eine „pikante und äußerst tanzbare Mischung aus Balkangrooves, Gypsystyle und Romano Punk mit DJ Mr. Harvey Miller und Liv e-Trompeter Afro Lou sowie Special-Acts“ gemeint. Tanzbar: auf jeden Fall! Das Event fand wieder im Salzburger Fuxn statt, das mit mehrgängigen Snacks und Getränken zum Networken einlud. Die Fotobox durfte natürlich nicht fehlen. 😉

 

Tag 2 SEOkomm

Ausgeschlafen und motiviert ging es in den nächsten Tag. Der Energizer war wieder mal die Keynote von Marcus Tandler – 420 Slides in 45 Minuten, das soll dem “Mediadonis” erst mal einer nachmachen!

Er hat in seiner Präsentation einen Blick in die Zukunft gewagt und dabei über eine Web-Suche auf Basis des Google Play Stores und einen weltweiten Index philosophiert. Doch am meisten hat er sich für die Wichtigkeit von strukturierten Daten ausgesprochen, denn “unstrukturierte Texthaufen haben keine Zukunft!”

Das Video zu seinem Auftritt gibt es übrigens auf Facebook.

Amazon-SEO: Erst das gute Produkt, dann die Optimierung

Hier habe ich schon einen Vorgeschmack auf Trutz Fries (REVOIC) bekommen, der am 07.02.2019 einen Vortrag bei uns auf der BLOO:CON in Münster halten wird. Trutz gab uns ein Update zum größten Marktplatz der Welt, Amazon, und verriet, worauf es bei der Optimierung eines Listings ankommt.

Ein Listing bei Amazon ist mit vielen Vorgaben verknüpft, da gewünscht ist, dass der Nutzer ein „einheitliches Gefühl und Erscheinungsbild“ auf der Website empfinden soll. Daher können die verschiedenen Styleguides als Fluch oder Segen gesehen werden. Dennoch sind sie bei der Erstellung eines Listings zu empfehlen, um die optimalen Chancen auf Amazon zu nutzen. Hier ein paar Tipps von Trutz:

Titel

Halte ihn möglichst kurz (ca. 60–70 Zeichen), da er im mobilen Bereich gekürzt wird, und achte darauf, dass die USP’s des Produkts enthalten sind.

Bilder

Fun Fact zuerst: Amazon verstößt gegen die eigenen Bildrichtlinien, aber so ist das eben mit dem Hausrecht. 😉
Die Produkte müssen laut den Styleguides auf reinweißem Hintergrund abgelichtet sein und mindestens 80 % Fläche einnehmen. Um die Kaufintention des Nutzers zu steigern, besser mehr als ein Bild vom Produkt zeigen und die Fotos in HD (1000 Pixel) aufnehmen, damit der Lupeneffekt (Zoom) funktioniert.

Bulletpoints

Da nur die ersten 1000 Bytes indexiert werden, sollte man diesen Platz sinnvoll nutzen und z. B. auf Emojis verzichten.

Produktbeschreibung (A+/EBC)

A+ Content bzw. Enhanced Brand Content funktioniert leider nicht bei jedem Händler, sondern nur bei „Vendoren“ (Händler, die ihre Produkte direkt an Amazon verkaufen, Quelle: https://www.amalytix.com/enhanced-brand-content-fuer-amazon-seller/). Das bietet einige Vorteile:

  • Das Produkt wird von Amazon besser in Szene gesetzt
  • Sie wirken sich positiv auf die Conversion Rate aus
  • Responsive Ausspielung auf mobilen Endgeräten

Aber leider wird die organische Sichtbarkeit in den Suchergebnissen bei Amazon immer schwieriger, da Amazon immer mehr Eigenmarken dazwischen hat, die die eigenen Produkte nach unten schieben. Wie lange das noch so funktioniert, bleibt noch offen, denn augenscheinlich missbraucht hier Amazon seine Markenmacht, was wiederum nicht rechtens ist.

Optimales Amazon-Listing: Die Großen können es eben nicht immer besser

Trutz präsentierte kurz die Studie seiner Agentur Revoic, die sich 100 verschiedene Marken mit insgesamt 4400 Produktlistings anschaute. Dabei untersuchten sie alle relevanten Produktinformationen, wie u. a. Beschreibungen, Bilder, Videos und erstellten am Ende ein Ranking. Hierbei zeigte sich, dass sich durch grobe Fehler in der Basis der großen Marken Chancen für die kleinen Marken ergeben (z. B. nicht so gut abgeschnitten haben Lego und Playmobil). Die Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden: http://www.revoic.com/amazon-marken-2018/

 

Fazit:

Die zwei Tage gingen wieder erstaunlich schnell rum. Ich persönlich habe spannendes Online-Marketing-Wissen, Inspirationen für das Veranstaltungsmanagement und Motivation für meine eigene Marketingplanung mitgenommen – Entertainment-Faktor und Wohlfühl-Charakter inklusive! Mit der App habe ich mich sehr gut zurecht gefunden und Papier gespart. Ein paar Kinderkrankheiten müssen noch ausgemerzt werden, aber für die erste Version verdient sie eine 2+! Die OMX und SEOkomm werden auch im nächsten Jahr wieder in meinen persönlichen Konferenzkalender aufgenommen. 😉


Save the Date:
OMX 21.11.2019 und SEOkomm 22.11.2019


 

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Mandy Reckert

Mandy Reckert war bis 2020 für die Marketingtätigkeiten sowie das Eventmanagement der Online-Marketing-Agentur Bloofusion zuständig.

Hier im Blog berichtete sie über die Neuerscheinungen des suchradar Magazins, Neuigkeiten zu Bloofusion-Veranstaltungen und über nationale + internationale Online-Marketing-Konferenzen.

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