Recap: Welche 5 grundsätzlichen Gedanken dich von der AFBMC und AIMC beschäftigen sollten
Da ist sie schon wieder vorbei, die großartige AFBMC! Und großartig passt mittlerweile ziemlich, denn bei 1000 Besuchern und 5(!) parallelen Tracks ist die Konferenz wohl wirklich die größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum.
Vorweg: Bei insgesamt 40 Tracks bei der AFBMC und immerhin zehn bei der AIMC konnten wir in der ganzen Power von einer Person leider nicht alle Tracks ansehen – erklärt sich irgendwie von selbst. Trotzdem haben wir hier fünf grundsätzliche Gedanken aufgeführt, die wir für dich mitgenommen habe.
1. Heute ist ein guter Tag, um etwas zu verändern
Ein Slogan aus der Keynote von Karl Kratz, der aber sicher auch darüber hinaus Anklang finden sollte. Denn nicht ohne Grund ist Karl schon lange im Online Marketing aktiv und bricht hier bewusst die alten Denkfelder der verschiedenen Online-Disziplinen auf. Die digitale Berührung lässt sich entsprechend nicht nur auf den Bereich Website anwenden, sondern auch auf viele andere Bereiche unserer täglichen digitalen Arbeit.
Wer es heute tatsächlich noch schaffen will, Menschen mit seinem Angebot, mit seiner Website oder mit seinem Produkt zu berühren, der muss sich stetig weiterentwickeln und den Mut haben, etwas zu verändern. Und damit fängt man am besten an, indem man sich zuerst selbst fragt, was einen fasziniert, was einen berührt und was Sehnsüchte in einem auslöst.
Genau diese Phantasie ist es, die wir für Veränderung brauchen und die wir auch in unseren Inhalten intensivieren müssen, damit wir auch bei unseren Kunden und Nutzern diese Faszination, Sehnsucht und Phantasie wecken und ihnen in unserer Einzigartigkeit im Gedächtnis bleiben. Und dabei ist es doch eigentlich zweitrangig, ob wir unsere Website, unsere Werbung oder unseren Social-Media-Auftritt meinen …
2. Instagram ist der Ort für schöne Bilder, aber Facebook steckt dahinter
In dem Vortrag von Philipp Roth sind hoffentlich vielen Instagram-Herzchen-Verteilern die Augen geöffnet worden. Dafür wurden einige Entwicklungen genannt, die vermutlich auf kurz oder lang eintreten und sicher den ein oder anderen an seiner bisherigen Arbeit zweifeln lassen werden.
Zum einen sollte die Hashtag-Schlacht bald ihr Ende finden: Was bringt es, den Post mit irrelevanten Hashtags zuzuballern, wenn damit eine völlig falsche Zielgruppe angesprochen wird? Zum anderen: Was bringt es als Unternehmen Diskussion zu fordern, wenn dann nur mit Pseudo-Interaktion geantwortet wird? Wer auf Instagram Erfolg haben will, sollte nicht nur eine klare Strategie haben, sondern den Kanal vor allem auch als das verstehen was er ist: Ein Social-Media-Kanal, der echtes Storytelling und keine falsch herausgeblasene Einwegkommunikation braucht.
Dazu muss aber auch der Umgang mit dem Netzwerk professionalisiert werden und das führt uns zur Ausgangsaussage zurück: Auch wenn wir uns hier vielleicht primär schöne Bilder anschauen möchten, steckt doch der riesige Facebook-Mechanismus dahinter. Und um diesen zu verstehen und für sich zu nutzen, braucht es ein gewisses Grundverständnis. Denn die ganze riesige Advertising-Maschinerie, die bei Instagram läuft (und die ja immer mehr Unternehmen für sich nutzen wollen), wird nun einmal primär über den großen Bruder gesteuert. Wer hier keine Ahnung von hat, wird bei Instagram genauso Geld verbrennen wie vorher vielleicht auf Facebook …
3. Das A-Team kommt: Befasst euch mit Facebook Analytics und Attribution
Fast schändlich diese beiden großen Brocken in einen Abschnitt zu packen, doch soll es hier ja auch nur als genereller Hinweis dienen. Facebook hat im letzten Jahr mit Analytics und Attribution zwei sehr mächtige Tools für Werbetreibende herausgebracht, die unbedingt Beachtung und eine intensive Auseinandersetzung erhalten sollten. Nicht ohne Grund wurden beide Themen jeweils von Sebastian Vogg (Analytics) und Dennis Fäckeler (Attribution) in einem 70-Minuten-Deep-Dive vorgestellt.
Analytics dient dabei zur umfangreichen Analyse von Seiten, Pixel und Apps und bietet die Möglichkeit, diese in eine Ereignisquellgruppe zusammenzufassen und flächendeckend zu untersuchen. Dabei lassen sich extrem spannende Insights zu Nutzerverhalten, Funnel-Struktur und Events einsehen und je nach Schwerpunkt zu eigenen Dashboards zusammenstellen.
Attribution ist dagegen ein Tool, was vor allem die ewigwährenden Diskussionen um Attributionsmodelle und Zurechnungsmethoden vielleicht nicht ein endgültiges Ende, aber zumindest eine gute Lösung entgegensetzen soll. Denn Facebook Attribution bietet uns die Möglichkeit, die Performance unserer Marketing-Leistung übergeordnet nachvollziehen zu können und den unterschiedlichen Touchpoints unserer Nutzer die richtige Gewichtung zu geben.
Mit beiden Tools sollte sich also in den kommenden Monaten auf jeden Fall beschäftigt werden …
4. Neues, Altes, Bekanntes und Unbekanntes ausprobieren, adaptierten und besser machen
Wer in den Vorträgen der beiden „großen Thomase der Branche“ saß, wird vielleicht auch diesen Gedanken gehabt haben: Wir müssen einfach viel mehr ausprobieren. Auch wenn inhaltlich natürlich zwei verschiedene Themen behandelt wurden, scheint doch eine Charaktereigenschaft den beiden ähnlich zu sein: Den Bock auf Neues und den Bock auf (immer wieder) neue Wege zu finden.
Während Tom Thaler Hacks gezeigt hat, mit denen man noch viel mehr aus seinen Ads rausholen kann, zeigte Thomas Hutter wie Instant Experience erfolgreich genutzt werden können. Und während die Hacks (ausnahmsweise) fast alle legal waren und es damit also kein Grund gibt, sich nicht mit einem ausgefeilten Pixel-Einsatz, dem Event-Editor oder auch dem Anlegen von verschiedenen „Wertigkeits-Custom-Audience“ über den Kauf-Wert zu beschäftigen; zeigten die Instant Experience, dass diese durchaus auch für harte Conversion-Kampagnen funktionieren und vor allem dank der Vorlagen auch zur Not ohne Grafiker und Designer zu erstellen sind.
Zeit also ganz dringend, sich wieder ein bisschen mehr aus dem „Wir-machen-das-was-schon-lange-funktioniert-Modus zu bringen, hin in den „ich-will-auch-geilen-Shit-ausprobieren“…
5. Sagt Good Buy zu den Bifi-Influencern und ihren Frauds, sagt Hallo zu echten Kennzahlen, Prozessen und Wertigkeit
Wenn man sich Influencer Marketing in seiner Entwicklung der letzten zwei, drei Jahre anschaut und wie sich die Themen auf den Konferenzen verändert haben, so kann man (glücklicherweise oder nicht) eine extreme Entwicklung beobachten, was die „kritischen“ Untersuchungen und die großen Bemühungen anbelangt, das Ganze professioneller darzustellen. Nicht nur sind Agenturen und Tools hierzu noch einmal um ein Vielfaches aus dem Boden geschossen, auch wissenschaftlich wird das Thema mittlerweile untersucht. Auf der AIMC war daher ein wirklich guter Mix an Vorträgen und Speakern, die echt spannenden Input lieferten.
Dazu gehörte immer wieder das Thema Frauds, also Fake-Follower oder auch Fake-Engagement, welche von jedem „Influencer“ einfach und günstig zu kaufen sind. Genau hier setzen nicht nur (Analyse-)Tools ein, die diese Frauds erkennen sollen, sondern vor allem der Wunsch vieler aus der Branche, mittelfristig andere Kennzahlen zurate zu ziehen, welche nicht so leicht zu manipulieren sind. Zudem sollen einheitliche Prozesse etabliert werden, mit denen die Wertigkeit eines Influencers und einer möglichen Kooperation einfach überprüft werden kann.
Wünschenswert also, dass sich genau diese Ideen weiterentwickeln und immer mehr standardisieren lassen, um zukünftig den Mehrwert für alle Beteiligten sicherzustellen und mit echten Messwerten zu belegen …
Julia Leutloff
Julia Leutloff ist Head of Social Media bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und betreut dort Kunden im Bereich Social Media Advertising und Marketing. Hier im Blog schreibt sie deshalb mit Vorliebe rund um das Facebook-Universum und seine vielen unterschiedlichen Galaxien.
Privat ist Julia vor allem sportlich unterwegs und ist eigentlich immer irgendwo an der Wand, auf dem Wasser oder im Schnee zu finden.
Julia ist zudem als OMT-Expertin ausgezeichnet.Julia Leutloff ist in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:
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