SEMrush: Ein Blick hinter die Kulissen [Search Camp Episode 142]

25. August 2020 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

In dieser Search Camp Episode geht es um den Tool-Anbieter SEMrush. Evgeni Sereda, Marketingverantwortlicher für die DACH-Region, gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Wie hat alles angefangen? Wie hart ist der Wettbewerb? Und wie geht es mit dem SEO-Tool-Markt weiter?

 

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Transcript

Moin und herzlich willkommen zu Search Camp, dem Online-Marketing Podcast mit wichtigen Insights rund um SEO, SEA & Co.. Mein Name ist Markus Hövener und jetzt geht’s auch direkt los. Viel Spaß!

Markus Hövener: Moin, herzlich willkommen wieder bei Search Camp. Heute blicken wir ein bisschen hinter die Kulissen der SEO-Tool-Industrie. Ich meine, wir alle nutzen SEO Tools en masse, immer gerne, aber vielleicht was dahintersteht, das sehen wir vielleicht nicht immer so. Da freue ich mich sehr, dass sich Evgeni in der Leitung habe. Der lässt uns heute einfach ein bisschen dahintergucken, wie entsteht eigentlich so ein Tool, was ist notwendig damit, dass funktioniert. Erst mal Hallo Evgeni, schön, dass du da bist.

Evgeni Sereda: Hallo Markus, danke dir für diese Einladung. Es ist wirklich eine große Ehre für mich, hier endlich mal in deinem Podcast zu sein.

Markus Hövener: Sehr gerne. Wer Evgeni nicht kennt, ganz wenige werden es sein, weil er ist auch extrem umtriebig, er ist Marketing-Verantwortlicher für die DACH-Region, also Deutschland, Österreich, Schweiz.

Evgeni Sereda: Sorry, dass ich dich unterbreche, jetzt heißt es unter anderem Senior Marketing Manager. Marketing-Verantwortlicher wollte ich ja eigentlich so geschrieben haben, weil das wie in so einem amerikanischen Unternehmen oft mal gemacht wird. Man bekommt irgendeine Bezeichnung, Berufsbezeichnung, dann kann keiner damit was anfangen, man weiß einfach nicht, wo man steht.

Markus Hövener: Ich habe grad noch bei dir auf der Website nachgeguckt, da steht’s nämlich noch so.

Evgeni Sereda: Ja. Ich muss es nur überall ändern.

Markus Hövener: Alles gut. Also auf jeden Fall, du bist bei SEMrush, das ist, glaube ich, extrem wichtig noch.

Evgeni Sereda: Ja, sieht stark danach aus. Ja.

Markus Hövener: Genau. Wer schon mal auf Konferenzen in Deutschland, Österreich, Schweiz unterwegs war, du bist quasi der Statthalter für Deutschland, Österreich und die Schweiz, der uns SEMrush näherbringt. Richtig?

Evgeni Sereda: Ja, ich bin das Gesicht schon seit vier Jahren, wenn ich mich mal so bezeichnen darf, und bin auch für diese drei tollen Länder zuständig.

Markus Hövener: Cool.

Evgeni Sereda: Ich habe auch viel Spaß damit.

Markus Hövener: Wie bist du denn überhaupt zum Online-Marketing gekommen?

Evgeni Sereda: Oh Gott, 2007 war das, da ging es damals noch um eine Reise für, genau, ich wollte eine Reise buchen für meine Mutter. Bin auf irgend so eine italienische Seite gekommen, da konnte man es buchen und dahinter stand, glaube ich, noch ein Italiener, der hat es verkauft. Ich habe mit ihm mal versucht irgendwas zu machen, habe auch mal seine Seite umprogrammiert. SEO-Wissen damals, oh Gott, das war 2007, glaube ich. SEO-Wissen damals hieß, okay, Title brauchen wir und Meta Descriptions, ach, und Keywords, Keywords müssen wir auch noch irgendwohin packen. Irgendwie hat es ab und zu mal funktioniert, mehr Wissen hatte ich nicht. Und dann erst 2010, ich muss diese Person auf jeden Fall nennen, Fabian Drescher, vielleicht kennst du den noch?

Markus Hövener: Ja. Hat bei uns mal ein Praktikum gemacht.

Evgeni Sereda: Ja, das wusste ich nicht, aber ich habe bei ihm Praktikum gemacht, wo er seine Agentur gerade aufgemacht hat. Und ich habe von ihm so viel gelernt, eine ganze Menge, und ich bin bis heute ihm immer noch sehr, sehr dankbar. Ich glaube, Fabian ist jetzt leider nicht mehr bei uns.

Markus Hövener: Ja.

Evgeni Sereda: Und das tut mir immer noch leid, also wenn ich jetzt darüber spreche, dann wird meine Stimme noch ganz weich, weil der war auch als Person sehr, sehr nett. Also was ich bei ihm gelernt habe und was er mir alles gezeigt hat, das war wirklich unglaublich.

Markus Hövener: Und wie bist du dann zu SEMrush gekommen? Wie war da so der Weg?

Evgeni Sereda: Ich bin zurück nach Petersburg umgezogen und habe gedacht, okay, jetzt will ich einfach mal Location ändern. Ich bin eigentlich in St. Petersburg geboren worden, das muss ich auch mal erwähnen. Da habe ich zunächst mal in einem relativ großen Unternehmen gearbeitet, da ging’s auch wieder mal um SEO, aber um SEO auch teilweise für Yandex. Und Yandex war damals, das hat sich schon stark unterschieden von Google. Also für mich war es natürlich ein Schock, eine komplett neue Suchmaschine lernen zu müssen. Dann habe ich dort auch mal gearbeitet, ich glaube, das war ein Klinikum. Da ging es auch nicht nur um SEO, sondern auch teilweise um die ganz Marketingaktivitäten. Dann habe ich gearbeitet für ein Unternehmen, welches sich mit SAP beschäftigt hat, unter anderem mit Hybris, also da habe ich auch zum ersten Mal diese Hybris-Erfahrung gemacht. Das ist so ein, wenn ich das mal noch richtig im Kopf habe, ein E-Commerce-Produkt von SAP. Und 2016 bin ich dann zu SEMrush, weil ich wollte wieder in der deutschen Region arbeiten, aber noch in St. Petersburg wohnen, und da hat es sehr, sehr gut gepasst.

Markus Hövener: Dann gib uns doch mal den Sales Pitch für SEMrush, also was ist das, was kostet das, was kann das? Gib uns mal einen Überblick.

Evgeni Sereda: Sales Pitch. Also wenn du mich so danach fragst, denke ich mir, oh, wo soll ich anfangen? Ja, auf jeden Fall, was uns wirklich von allen anderen Tools unterscheidet, wir bieten für Online-Marketing wirklich alles an. Wenn ihr unser Produkt kauft, dann bekommt ihr Tools für PPC, also für Paid Search, für die bezahlte Werbung. Ihr bekommt eine Unmenge an Tools für SEO. Da sind unter anderem Backlink Analytics, Backlink Audits, auch teilweise Tools, mit denen man nach Google Updates schauen kann. Site Audit, Position Ranking, damit kann man die Rankings abchecken. Ihr bekommt auch noch die Analyse von den echten Traffic-Daten. Ihr bekommt auch noch das gesamte Paket der Analyse von den Konkurrenten. Dazu habe ich auch viele Vorträge gehalten, auch mit realen Cases. Und, fast habe ich es vergessen, natürlich auch noch Content Marketing. Da gibt es auch eine ganze Menge an Tools mit Content-Audit. Und ihr bekommt auch noch Social Media, da ist auch eine ganze Menge, könnt eigene Profile analysieren, also wirklich vertiefte Analysen. Oder Cross Postings machen oder sogar Facebook Ad Manager, könnt ihr vergessen, mit unserem Tool das Ganze abdecken. Wir haben noch zusätzliche Services, mit denen man Texte erstellen kann oder den Paid Traffic kaufen kann, sowas wie Google Display Netzwerk, ähnliche Geschichte. Also wirklich eine ganze Menge, Reporting. Ich bin noch nicht fertig, ist noch eine ganze Menge. Anbindung an Google Data Studio, wir haben unsere eigenen Konnektoren. Und natürlich auch weitere Schätze wie die Daten. Die Daten sind ja wohl das Allerwichtigste, das ist das, worum momentan eigentlich der heiße Kampf auf dem Tool-Markt zugeht. Wir haben, wie gesagt, echte Traffic-Daten, wir haben unsere eigene Backlink-Datenbank und viele Anbindungen an Google Analytics, Google Search Console. Dann sogar an Majestic haben wir auch noch. Keywords, eine Keyword-Datenbank, auch eine ganze Menge, 142+ Länderdatenbanken sind es. Teilweise sind es, glaube ich, Datenbanken, die extra erstellt oder zusammengestellt wurden für Kunden, aber da bin ich jetzt noch nicht so ganz sicher. Also wirklich eine ganze, ganze Menge, was man da bekommt und das hat wirklich kein einziges Tool auf dieser Welt, sage ich auch so, zu bieten. Wenn es um die Preise geht, ich kann das, darf ich das hier so offen kommunizieren, ist das okay?

Markus Hövener: Klar. Ja. Zur Not schneide ich es raus.

Evgeni Sereda: Okay. Danke dir. Dann höre ich mir so, und dann ist es komplett weg so. Ja, was machst du? Stille! Okay, das war eine gute Antwort. Danke. Preise beginnen, bei uns werden Preise in Dollar angegeben, das heißt in Euro, ich versuche es Pi mal Daumen umzurechnen, pro Version bekommt man so 83 Euro monatlich. Wir haben übrigens überhaupt keine Vertragsbindung, das heißt, ihr nutzt das monatlich. Wenn es nicht passt, dann ist es halt weg. Wenn kein Geld da ist auf der Karte und die Karte ist im System nicht mehr drin, dann ist es halt vorbei. Wir wollen auch keinen Kunden festhalten, machen wir auch nicht. Und das ist auch einer der Punkte, welcher von den Kunden auch sehr geschätzt wird. Was bekommt man pro Paket? Man bekommt SEO Tools, die gesamte Palette, auch einen Kleinteil von Content-Marketing Tool, Social Medial Toolkit bekommt man mit allem Drum und Dran. Social Media Toolkit ist momentan übrigens immer noch kostenlos, das haben wir seit der Corona-Zeit so gemacht. Man bekommt die ganzen Reporting-Geschichten. Man hat natürlich auch bestimmte Begrenzungen, also man kann keinen Zugriff auf die historischen Daten haben. Was die echten Traffic-Daten anbetrifft, die sind so zusammengestellt, zusammengepackt, da kann man auch die Marktanalyse machen et cetera pp, das kostet monatlich zusätzlich zu jedem Tarif 200 Dollar. Und es gibt dann noch den Guru-Tarif, das ist so die populärste Version überhaupt, da ist alles drin bis auf API, bis auf Google Data Studio Konnektoren, noch ein paar beschränkten, aber ich sag mal so, für doch sehr viele ausreichend, außer man ist eine große Firma oder wirklich eine Agentur. Und sonst hat man auch bestimmte Rabatte, wenn man das jährlich bezahlt, also wie immer. Man kann das immer auf der Seite anschauen, genauso wenn man sich für Daten interessiert, kann man auf die Seite das finden, ganz nach unten scrollen, finde ich immer noch keine beste, keine gute Lösung, aber gut. Und da steht, glaube ich, „SEMrush in Zahlen“.

Markus Hövener: Dann lass uns mal zurückgucken. Also du bist dann erst seit vier Jahren dabei, aber wie hat SEMrush so angefangen?

Evgeni Sereda: Oh, also offiziell heißt es, SEMrush gibt es seit 2008. Das stimmt aber nicht. Ich habe versprochen, dass ich mehr Insights gebe, also nur in deinem Podcast ganz exklusiv. Also es gibt eigentlich zwei Personen, die das gegründet haben. Der Oleg Shchegolev, der sitzt jetzt auch momentan nur noch in den USA. Man kann ihn auch nur dort finden. Und der Dmitry, ich habe den Namen vergessen, ganz peinlich, der Dmitry. Die haben damals noch, glaube ich, 2003 war es sogar, haben sie in 2003, 2004 haben sie angefangen, Affiliate-Geschichten zu machen und haben auch mal SEOquake Plugin programmiert. Und haben irgendwann mal gesehen, hey, das funktioniert ja super, die Leute wollen das immer mal kaufen. Und 2012 haben sie dann angefangen wirklich auf Basis einer Firma zu machen und auch die Dienstleistungen zu verkaufen, die Daten zu verkaufen. Da gab es einen kurzen Zusammenschluss mit einer anderen Firma, dann waren sie wieder selbstständig. Und seitdem, ich habe sie, glaube ich, zum ersten Mal getroffen 2013. Ich kann mich gut erinnern, ach genau, da habe ich mich zum ersten Mal beworben, bin reingekommen ins Office. Der Oleg hat mich begrüßt, damals ganz persönlich, und er hat mir auch dieses komische, also für mich damals ein ganz komisches agiles Management-System vorgestellt, so in der Art, es gibt hier einen Kreis, hier gibt es viele Teams, Selbstverantwortung. Und ich habe mir gedacht, wo bleibt der Chef, also wie soll das funktionieren? Ich war total baff. Und ich habe es irgendwann gesehen, habe gedacht, okay gut. Also die Denkweise von mir damals war immer noch hier, ich bin noch nicht bereit für diese Art, für das agile Management-System. Aber ich muss sagen, der war auch sozusagen der erste, der es, glaube ich, damals in ganz Russland ausprobiert hat, also einer der Pioniere. Und seit 2015 ging’s dann richtig aufwärts, aber so richtig aufwärts, besonders in den USA. Und SEMrush ist ja jetzt komplett in den USA, die meisten Offices sind dort. Und man sagen, es ist eine amerikanische Firma seit 2017, 2018 würde ich mal sogar, ist es dann ganz komplett ganz seriös geworden mit zusätzlichen Offices, mit zusätzlichen Mitarbeitern, mit, wie heißt das jetzt auf Englisch, Vice Presidents gibt es auch mehr. Und jetzt sind wir bei fast 900 Mitarbeitern.

Markus Hövener: Wow! Wo du schon bei Zahlen bist, möchtest du noch ein paar mehr Zahlen, also weiß nicht, Anzahl Server, Anzahl Länder? Hast du da mehr?

Evgeni Sereda: Ja, zu den Servern darf ich leider nichts sagen, ich habe sie extra gefragt, auch, um die Frage jetzt mal zu beantworten. Das steht leider unter NDA, darf ich leider nicht sagen, ist auch ein Geschäftsgeheimnis. Weil das ist absolut überlebenswichtig für SEMrush, dass die Zahlen in absoluten Sicherheit sind, weil dort natürlich auch die ganzen Daten sind, auf welche dann die Leute zugreifen, wenn sie das Ganze nutzen. Was Länderdatenbanken anbetrifft, 142+, wie ich das schon vorher gesagt habe. Welche zahlen kann ich da noch nennen? Also wir arbeiten sehr transparent, man kann die Zahlen immer bei uns auf der Seite sehen, SEMrush in Zahlen, da sieht man auch, wie viele Daten es in den einzelnen Datenbanken gibt. Und der einzige Unterschied, es gibt zwei Datenbanken, einmal die analytische Datenbank, mit der analysiert man die Domains, und die Keywords-Datenbank, mit der analysiert man die Keywords. Die Keyword-Datenbank ist natürlich immer größer. Aber wenn man was schnell analysieren möchte, eine Domain, da wird natürlich die Domain, analytische Datenbank zum Tragen kommen. Ich möchte jetzt natürlich auch nicht ausufern, weil ich kann jetzt eine ganze Menge von dem Zeug erklären, das kommt aber, ich glaube, der Frage nicht ganz nahe. So, welche Zahlen noch? Mitarbeiter, wir haben auch Vice Presidents, wie viele es sind, kann ich jetzt leider nicht sagen. Aber wenn man jetzt an die Länder denkt, wo wir präsent sind, ich würde sagen, fast überall, also von Japan, Australien, Brasilien, USA, Mexiko, Kolumbien, Russland, Deutschland, also Europa überall, in Afrika, auch mittlerer Osten, man findet wirklich SEMrush überall, also unser Produkt ist absolut global.

Markus Hövener: Aber ich würde natürlich schon denken, dass ihr auch sehr viel lokale Konkurrenz habt. Also ich denke, das Spiel in Deutschland sieht ganz anders aus als in den USA, oder?

Evgeni Sereda: Ja. Also was Deutschland anbetrifft, Markus, also ich muss schon sagen, also ich bin schon stolz auf Deutschland, weil Deutschland ist immer was Einzigartiges, also ich will jetzt kein anderes Land irgendwie schlechter machen. Aber es ist so, also erstens ist Deutschland wirtschaftlich komplett anders aufgestellt als andere Länder, zweitens Mentalität und drittens, die Deutschen waren und bleiben immer noch die Tüftler für sich. Es gibt hier andere Anbieter, die auch lokal schon vorher da waren. Ich möchte auf jeden Fall den ganz bekannten Vertreter nennen, das ist Johannes Beus mit Sistrix. Johannes Beus, den kenne ich, mein Gott, was heißt kennen, also gehört natürlich, also ich habe ihm ein paar Mal die Hand geschüttelt, wir sind jetzt zwar Konkurrenten, heißt aber nicht, dass wir uns nicht mögen. Nur halt ins Gespräch war ich noch nie gekommen. Von dem habe ich ja schon seit, wo ich noch angefangen habe, glaube ich, gab es den Johannes Beus schon mal, wenn ich mich noch richtig entsinne. Also 2010 war Sistrix auf jeden Fall da. Bei dem ist das so, der ist ja schon seit Ewigkeiten hier auf dem Markt und sein Produkt kennen hier viele. Deswegen lokal würde ich sagen Sistrix, wobei Sistrix jetzt auf der globalen Ebene überhaupt keine Rolle spielt. Also ist, wie gesagt, ich möchte jetzt keinen schlechterstellen, nur um die Frage zu beantworten. Lokal ja, aber es gibt auch genügend Märkte, wo wir nahezu die komplette Übermacht haben, also kein Monopol, aber Übermacht, weil wir mehr Daten haben, mehr Leistungen anbieten. Nur auf dem deutschen Markt ist das komplett anders, da gibt es schon starke lokale Player und natürlich auch Marktgegebenheiten. Das muss man auch bedenken, ich habe vor vier Jahren angefangen, ich weiß nicht, ich glaube, nach drei Monaten habe ich da, glaube ich, einen Artikel geschrieben, soweit ich mich noch erinnern kann, da standen wir sogar in Verbindung. Und sonst, um da bei den Leuten irgendwie durchzukommen, neue Leute kennen zu lernen, es braucht Zeit, es braucht echt viel Zeit. Also es ist nicht so, dass du mit offenen Armen empfangen wirst, das stimmt überhaupt nicht, du musst erst mal die Leute kennenlernen. Und das erst mal mindestens ein Jahr gedauert, die ganzen Konferenzen, dann persönliche Gespräche, und jetzt sind wir schon ziemlich bekannt in Deutschland. Und das wird ja noch weiter so zugehen.

Markus Hövener: Gibt es noch andere Länder, ich meine, hier in Deutschland haben wir irgendwie sehr viel eigene Tools oder zumindest welche, die hier entstanden sind, Sistrix oder auch ein Xovi und solche Sachen, gibt’s andere Länder, wo das auch noch so ist, wo es einfach schon eine sehr aktive Szene gab, bevor ihr kamt? #00:18:30.4#

Evgeni Sereda: Ja. In den USA ist das auf jeden Fall so. Historisch gesehen war MOZ einer unserer Hauptkonkurrenten. Wir haben uns bei den Produkten, das war 2015, 2016 waren wir dann schon zumindest mal in der Funktionalität sehr, sehr ähnlich. Jetzt hat MOZ stark nachgelassen, die sind aber immer noch Nummer 2, wenn es KMUs geht, also da sind sie immer noch relativ stark. Was gibt es da noch? Vielleicht kann ich noch den Ahrefs nennen, die sind auch global vertreten, bieten aber den Umfang nicht an, den wir jetzt mal haben. Ist ja klar, natürlich, es ist jetzt meine Ansicht, man muss auch mal bedenken, dass ich jetzt bei SEMrush arbeite, deswegen so sage, man kann natürlich nicht zustimmen. Ich behaupte hier und jetzt offiziell, dass wir momentan global gesehen also Nummer 1 sind bezogen auf die Funktionalität, auch bezogen auf SEO-Tool-Funktionalität.

Markus Hövener: Jetzt ist es so, ich meine, wir nutzen ja auch Tools und ich weiß, mein Gefühl ist, es gibt immer einen hohen Lock-in. Also wenn du ein Tool nutzt, dann wechselst du nicht alle drei Monate dein Tool-Set, sondern du stimmst dich auch ab, du baust auch Prozesse, wie du die Tools einbindest in deine gesamte Arbeit. Also meine These ist, es gibt einen hohen Lock-in. Und Frage an dich: Ist das so und wie geht ihr damit eigentlich um, wenn ihr jetzt auf Neukundenakquise geht?

Evgeni Sereda: Das ist eine wirklich gute Frage und es ist auch eine sehr, sehr schwierige Frage. Den einen Punkt habe ich schon genannt, wir haben keine oder wir machen keine Verträge mit den Kunden. Außer wenn es um irgendwelche Partner geht, aber das hat ja mit der Frage nichts zu tun. Der Kunde kann sich registrieren, er kann sich für einen Monat SEMrush kaufen. Es gibt aber Fälle, die Kollegen melden sich an, kaufen SEMrush, probieren das eine Zeit lang, bezahlen monatlich, das kann bis zu sieben Monate dauern, es kann bis zu acht, bis zu zehn Monate dauern, es kann drei Monate dauern, das ist wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Und dann machen sie vielleicht mal ein Upgrade, wenn sie vorher auf Pro waren, machen sie ein Upgrade auf Guru. Und dann irgendwann entscheiden sie sich, okay, jetzt spare ich einfach mal und zahle das mal jährlich. Aber es ist immer noch so eine, ich nenne es immer so eine Hürde, wenn eine Person jetzt plötzlich für ein Jahr zahlen müsste. Er muss schon sehr, sehr sich sicher sein über seine Zukunft und über seine Erträge. Wobei was unsere Retention anbetrifft, trotz der Tatsache, dass wir keine Verträge haben, trotz der Tatsache, dass bei uns monatliche Zahlung sehr populär ist und auch zum Beispiel von den Deutschen immer sehr, sehr gut angenommen wird, ist es eigentlich sehr, sehr gut. Wir machen auch nichts Schlechtes, wie soll ich es erklären, nicht schlechtes machen? Wenn es darum geht, dass wir die Leute irgendwie dazu animieren, uns Geld zu bezahlen, wir machen jetzt keine versteckten Kosten, wir machen jetzt nichts dergleichen, wo der Kunde kommt und sagt, oh je, ich habe jetzt Geld bezahlt, jetzt muss ich aber noch mehr zahlen, sowas machen wir auch nicht. Also der Grund ist ganz einfach. Man hat vielleicht einmal so einen Kunden, der unzufrieden ist, der sagt, okay, das sind Betrüger und dann kommt es durch die Szene durch. Oder was noch vorkommen kann, derjenige kommt, zahlt, findet, das ist vielleicht mal doch nichts für mich, schreibt uns an, unter Umständen kann es sein, dass wir ihm das Geld auch mal erstatten. Natürlich nicht, wenn er jetzt mal einen Monat lang ein Produkt genutzt hat und sagt, hier, das passt mir nicht, aber wenn es wirklich ein paar Tage sind und sagt, das ist doch nichts für mich, dann wird das Geld anstandslos erstattet. Also das ist auch unsere Idee. Wir geben das Produkt, Dienstleistung, alles ist ehrlich, alles ist offen, du kannst zahlen, du kannst es nutzen, wenn du es nicht nutzen willst, kannst du ohne Probleme gehen. Also er wird da auch nicht danach terrorisiert mit irgendwelchen 1000 Anrufen, er soll doch lieber zurückkehren, so ist es nicht. Und ich muss auch mal sagen, wir reagieren auf Feedback, wir sind auch sehr aktiv in Social Media, sehr aktiv, wenn es darum geht, wenn wir per E-Mail Feedback bekommen et cetera pp, das macht schon auch einiges aus. Ich selbst bemühe mich auch sehr online zu sein, auch in Social Media, in Konferenzen und für mich ist das egal, ob das jetzt nur ein Inhaber eines lokalen Geschäfts ist oder Inhaber einer Agentur ist, absolut egal. Ich bin der Meinung, Marketing muss immer ein menschliches Gesicht haben und das macht schon einiges aus, wenn die Leute sehen, dass es wirklich eine Ansprechperson gibt und die Probleme auch gelöst werden oder die Fragen beantwortet werden.

Markus Hövener: Feedback ist vielleicht ein super Stichwort. Es werden wahrscheinlich eure Kunden auch mal sagen, hey, das und das fehlt mir in dem Tool oder das und das gefällt mir gerade nicht, das müsste anders sein. Kommen da wirklich viele Vorschläge oder Ideen aus der Community oder wie geht ihr grundsätzlich damit um? Also wie bleibt ihr immer am Puls der Zeit?

Evgeni Sereda: Oh ja, Markus, da kommt echt eine ganze Menge. Ich selbst stehe in Kontakt mit verschiedenen Experten. Ich will jetzt die Namen nicht nennen, aber ich denke, die werden es ja schon wissen, wenn ich jetzt erstmal sage, dass es schon teilweise direkte Menschen sind, mit ihrer direkten Art, die ich auch sehr zu schätzen weiß. Die sagen, Scheiße funktioniert nicht. Dann fragst du nach, du bekommst sehr, sehr schön erklärt, was nicht funktioniert, und da ich eigentlich den direkten Draht zu den Product Ownern habe, gebe ich das auch so weiter. Ich bemühe mich auch, dass das möglichst schnell gelöst wird. Natürlich haben die Product Owner auch ihre Ziele, aber wenn ich auch aus meiner Sicht sehe, ich meine, ich bin ja selbst SEO, und wenn ich sehe, dass ein Problem wirklich ein größeres ist, dann bemühe ich mich sehr, dass das möglichst schnell behoben wird. Sonst, wenn wir jetzt über die Product Owner sprechen, also das sind ja Leute, die für das Produkt zuständig sind, dann machen sie Interviews. Sie müssen, wenn ich mich nicht irre, pro Jahr um die 3600 Interviews mit denen Usern machen. Das ist sehr, sehr wichtig, denn nur so können sie ein wirklich mehr oder weniger vollständiges Bild über das Produkt erhalten. Wenn Sie fünfmal oder sagen wir vielleicht 100-mal pro Jahr ein Paar Interviews machen, also nicht jeder Product Owner muss das machen, also insgesamt bei 30 Product Ownern sind es 3600. Also nicht, dass ich jetzt hier missverstanden werde, weil 3600 pro Product Owner, da bist du nur noch dabei mit Menschen zu sprechen. Das ist auf jeden Fall schon eine ganze Menge und da kommt eine ganze Menge an Feedback zusammen. Dann wird das Ganze kategorisiert, strukturiert, dann wir auch mal entweder weiter nachhakt, dann wird auch diskutiert, ausdiskutiert, was man als erstes nehmen sollte und realisieren sollte, ob auch die zu dem passen, was gerade im Produkt ist et cetera pp. Also wie gesagt, ein ganzer Prozess.

Markus Hövener: Wie lokal ist das Tool überhaupt? Also klar, für jedes Land, was ihr bedient, gibt es eine Keyword-Datenbank und natürlich habt ihr das sprachlich angepasst, aber ist SEMrush in Deutschland, bis auf diese Ausnahme, ist es exakt das Gleiche wie in den USA oder gibt es manchmal noch spezielle Anpassungen?

Evgeni Sereda: Es gibt bestimmte Tools, die momentan nur in den USA funktionieren, das ist Sellerly, Sellerly ist das, glaube ich, Sellerly und Oppty. Das sind Tools, die zum Beispiel jetzt Leads verkaufen. Also wie gesagt, wir bieten schon eine ganze Menge aus Online-Marketing an. Es gab mal ein Tool, welches nur in Australien und auch nur in den USA war und ich glaube in den UK auch, und zwar Listing Management. Ab März oder ab Februar ist es auch in Deutschland verfügbar. Damit kannst du Station machen, also Local-SEO-Geschichte. Wir sind da in Partnerschaft eingegangen. Das kann man dann auch machen. Sonst, meines Wissens nach, gibt es eigentlich keine weiteren Unterschiede. Außer wenn du dich bei uns einloggst, siehst du auch viele Beschriftungen, Beschreibungen auf Englisch. Das ist auf der einen Seite ein Problem, auf der anderen Seite, bei uns kommen ja fast jede Woche neue Updates, also irgendwas wird verbessert, es kommen neue Funktionen et cetera pp und die werden zunächst mal auf Englisch gemacht. Wir kommen einfach mit der Übersetzung nicht nach, deswegen muss man sich auch mal gedulden. Man sieht es zunächst mal auf Englisch und dann kommt die Übersetzung auf Deutsch, Englisch, Italienisch, auf Japanisch haben wir es, glaube ich, auch, auf Chinesisch haben wir es sogar auch. Also auf jeden Fall schon ein ganzes Übersetzungssystem dahinter. Also wo jetzt der Unterschied, welchen ich noch nennen kann, und zwar ich bin der einzige, also der deutsche Markt ist der einzige, der jetzt in den Genuss von meinen Videos kommt, The SEMrush Updates. Sowas wird in keinem einzigen Land gemacht für SEMrush, nur in Deutschland wöchentlich, wenn es genügend gute Updates gibt. Das mache ich nur für die deutschen Kollegen, immer so zehn Minuten gehe ich mal kurz, die Updates erzähle und erkläre auch mal ganz schnell. Also das ist nur hier, nur für die deutschen Kollegen.

Markus Hövener: Ihr macht natürlich viel lokales Marketing, Webinare, Artikel schreiben und all solche Sache. Das macht ihr dann aber quasi immer für das konkrete Land oder für die konkrete Sprache immer?

Evgeni Sereda: Ja, das machen wir. Allerdings ab dem dritten Quartal wird sich das Ganze noch ein bisschen ändern. Wir haben da auch einiges umstrukturiert. Ich habe zunächst mal die Webinare auf Pause gestellt, es wird noch ein Webinar geben mit Viola Eva. Da geht es um Kunden, um das Produkt, wie man das Ganze miteinander in Verbindung setzt, wie man die Strategie schnell umstellt und so weiter. Aber es ist momentan so, dass letzte Webinar, da müsste man schauen, wie es mit den Ressourcen aussieht. Weil das frisst ja eine ganze Menge an Ressourcen, weil es um Promotion geht, um die Vorbereitung geht. Und was die Inhalte, was die Texte anbetrifft, was die Artikel anbetrifft und auch die ausländischen Experten, die auf Deutsch übersetzt worden sind, dass muss ich mir auch noch mal überlegen. Aber sonst alle Inhalte haben wir selbst vorbereitet, die Webinare bereiten wir auch selbst vor. Es gab übrigens wirklich ein tolles Webinar mit Ralph Sebold zu Negative SEO, das fand eigentlich zum ersten Mal statt, also denke ich mal fast, ich würde mal schon behaupten, also komplett in Deutschland fand das so zum ersten Mal statt. Und es war wirklich sehr, sehr gut, weil wir haben das in echten Beispielen gezeigt. Das sind jetzt keine Webinare, eigentlich sind es nur so Praxis-Webinare, wo wirklich Praxisfälle gezeigt werden, wenig Theorie, Praxis wird live gezeigt, wie es geht beziehungsweise nachgezeigt.

Markus Hövener: Wenn ich jetzt heute auf die Idee käme, ich würde jetzt auch gerne so ein Tool aufbauen, dann hätte ich natürlich ein Problem, dass mir diese ganzen historischen Daten fehlen, auf denen ihr alle sitzt, also die SEMrusher, Sistrixe und Xovis. Glaubst du, man könnte überhaupt heute noch bei null anfangen mit so einem Tool? Würde das Sinn machen?

Evgeni Sereda: Wie viel Geld hast du eigentlich? Fangen wir mal so an.

Markus Hövener: Ich glaube, dafür nicht genug.

Evgeni Sereda: Weil die Daten werden jetzt immer mehr Geld kosten. Das ist Fakt. Es gibt nicht mehr so viele Datenquellen, du kannst nicht überall alle Datenquellen anzapfen, du musst richtig groß werden, um dir das leisten zu können. Das ist auch Fakt. Heute habe ich, glaube ich, ein Gespräch mit Markus Tandler gehabt, da war er komplett dieser Ansicht, hat gesagt, je weniger, Datenquellen kosten mehr Geld. Und ich glaube nicht, dass wenn es wirklich darum geht, dass du ein Tool bauen möchtest, welches auf historischen Daten sitzt oder historische Daten bearbeitet, zugreift, dass du das so nachmachen kannst. Du kannst aber eine Partnerschaft mit einem Toolanbieter angehen und sagen, okay, ich möchte zum Beispiel die historischen Daten für die Rankings abrufen für soundso viel Geld. Und du kannst dein Tarifsystem natürlich so zusammenbauen und dann im Endeffekt zu sagen, okay, für 15 Euro pro Monat kannst du für 100 oder für 10 Domains zum Beispiel die historischen Daten dir mal ausgeben lassen, und zwar 500 Zahlen. Du musst das alles auf jeden Fall vorrechnen, man muss dann schauen, was das kostet, weil du müsstest dann über API zugreifen und das alles kostet Credits und die Credits kosten ja auch dementsprechend Geld. Wenn man das Ganze jetzt vorrechnet, wenn du jetzt vorher noch eine anständige Marktanalyse gemacht hast und eine Bedarfsanalyse gemacht hast und hast rausgefunden, das geht, okay, es gibt genügend Menschen, die bereit wären für 15 Euro pro Monat für diese Daten zu bezahlen, dann könnte es sich noch rechnen.

Markus Hövener: Zahlen ist natürlich ein gutes Thema. Du hattest am Anfang die Seite erwähnt „SEMrush in Zahlen“, da war ich natürlich auch mal drauf, wo ihr auf jeden Fall viele zahlen habt, wie viele Nutzer ihr habt, wie viele Keywords und so. Ist das Ganze, ich meine, du bist ja auch ein Vertriebsmensch, ist das Ganze für euch auch ein Zahlenspiel? Also würde einer wirklich sagen, ich brauche eine Datenbank mit 20 Millionen Keywords oder ist das für die Kunden wichtig oder sind andere Sachen für die Kaufentscheidung wichtig?

Evgeni Sereda: Wir haben so viele verschiedene Kunden und deren Wissenstand ist auch teilweise sehr verschieden. Manche greifen meistens nur auf Position Tracking, also auf diese Rankingverfolgung zurück. Für die ist es wichtig, die haben dort meistens ihr eigenes Keyword-Set, dass jetzt alles schön funktioniert, dass es täglich abgefragt wird, dass alles super ist, dass auch die lokalen Rankings abgefragt sind, sind die glücklich und zufrieden. Es gibt welche, die legen viel Wert auf die Keyword-Recherche, aus welchem Grund auch, aber für die meisten, sie können da jetzt keine großen Unterschiede erkennen. Wenn ich jetzt sagen würde, okay, für die deutsche Datenbank haben wir 24 Millionen Desktop-Keywords, und das ist schon viel, sagen sie, okay, 24 Millionen Keywords, das scheint schon viel zu sein. Dann kommen sie ins Tool und dann suchen sie danach, da kommen wir schon zum Punkt, dass sie wahrscheinlich eine Domain eingeben, dann bekommen Sie diese Daten, dann sind Sie erst mal in dieser domain-analytischen Datenbank und die ist ja nicht für die Keyword-Recherche da, sondern für die Analyse von den Domains, historischen Daten. Und sie müssen eigentlich auf die Keyword-Datenbank zugreifen, da kommen wir schon zu dem Wissensstand, was ich vorher gesagt habe. Wenn wir jetzt über die Keyword Magic Tool Datenbank sprechen, für Deutschland sind es, glaube ich, 600 oder stehen 689 Millionen Keywords zur Verfügung. Und da kommt es wirklich darauf an, welche Ergebnisse wir liefern. Denn das hatte ich, glaube ich, bei einem Kollegen, den Namen habe ich jetzt nicht im Kopf, der hatte irgendwas pharmazeutisch, irgendwas für Pharmaindustrie was gemacht. Das sind jetzt wirklich ganz, ganz spezifische Keywords. Der hat es bei uns eingegeben, war eigentlich sehr, sehr zufrieden. Es kommt wirklich nur darauf an, wie qualitativ hochwertig die Daten sind, wenn es wirklich um die Daten geht, wie schnell wir diese Daten liefern, welche Daten wir liefern. Das betrifft übrigens auch nicht nur Keywords, sondern auch die echten Traffic-Daten. Das ist, glaube ich, so ziemlich das Teuerste, was man liefern kann. Wenn ein Kollege kommt und der hat eine kleine Domain, da kann es natürlich sehr gut sein, dass wir einfach nicht genügend Daten haben. Man kann es zwar im Tool sehen, da steht irgendwie nur ein Kästchen, ein ausgefülltes Kästchen, wenn es um die Datenqualität geht, wir zeigen auch an, wie akkurat diese Daten sind, dann ist er natürlich zunächst mal enttäuscht. Sagt, okay, wozu habe ich das gekauft? Das kann schon alles passieren. Aber wir sagen schon im Vorfeld, welche Daten wir haben, wie gut diese Daten sind, aber die Zahlen an sich, wir haben es für die Transparenz gemacht, alles andere müssen wirklich die Leute ausprobieren, anders geht es nicht, wir bieten auch die Trials an, da können sie sich das mal anschauen gefahrlos.

Markus Hövener: Hast du noch einen Ausblick für uns, also wie geht es mit SEMrush weiter, wie geht es mit dem SEO-Tool-Markt insgesamt weiter?

Evgeni Sereda: Was den SEO-Tool-Markt anbetrifft, das wird ein harter Kampf. Es wird jetzt schon gekämpft. Ich denke mal, in zwei Jahren wird es einige Tools so nicht mehr geben. Einige sind bekannt, vielleicht mal aus der Vergangenheit, die wird es hundertprozentig so nicht mehr geben. Ich sag es mal ganz dreist, wir werden noch größer, weil wir uns so ziemlich in jede Richtung entwickeln, egal ob es jetzt Content-Marketing ist, Traffic-Analyse, SEO, PPC et cetera pp. Unser Ziel ist auch, für den Kunden eine All-in-One-Lösung für einen sehr angemessenen und vor allem einen bezahlbaren Preis zu bieten. Der Kampf wird härter. Es wird wirklich wahrscheinlich mit harten Bandagen gekämpft. Ich sehe es jetzt schon teilweise im Internet, da stoße ich auf Sachen, die sind nicht mehr feierlich. Aber das ist so, die Konkurrenz wird es immer geben. Ich hoffe, dass es sie auch immer geben wird. Also unser Ziel ist auf keinen Fall irgendwie ein Monopolist zu werden, so ist es nicht. Bitte nicht missverstehen, wir streben jetzt keinen SEMrush Imperium an, das wollen wir auch nicht. Und es wird natürlich immer spezialisierte Tools geben, zum Beispiel nehmen wir mal Hubspot. Sie bieten auch etwas an, sie bilden dafür auch aus, damit kannst du wirklich aus meiner Sicht sehr schöne Sachen machen. Du kannst damit auch die, wie heißt das, jetzt habe ich das vergessen, also auf jeden Fall sehr schöne Sachen für den Content machen. Dabei stehen wir mit Hubspot auf keinen Fall in Konkurrenz und wir sind, ich würde mal behaupten, Freunde. Also ich kenne auch die Leute, die bei Hubspot arbeiten und wir kooperieren auch sehr, sehr gerne. Aber sonst, wenn es den SEO-Tool-Markt betrifft, da tobt ein wirklich harter Kampf. Man sieht es vielleicht nicht, aber das ist auf jeden Fall so.

Markus Hövener: Ich hätte keine Fragen mehr auf meinem Zettel. Haben noch irgendwas vergessen, wo du sagst, da sollten wir jetzt noch drüber reden?

Evgeni Sereda: Ich glaube, wir haben schon ziemlich viel erzählt und wir sind, glaube ich, schon bei 40 Minuten, wie ich das mal sehen kann. Ich möchte die Leute auch nicht langweilen.

Markus Hövener: Es läuft.

Evgeni Sereda: Genau. Die Zeit ist schon sehr schnell, 40 Minuten, ich bin sehr überrascht. Habe mich jetzt wirklich in das Gespräch vertieft.

Markus Hövener: Wie die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat.

Evgeni Sereda: Genau. Ich fand auch dieses Gespräch sehr, sehr entspannt. Ich bin auch gegen irgendwelche Sales Pitches und so weiter, deswegen war ich erst mal ein bisschen baff, kannst du für SEMrush ein Sales Pitch machen. So, oh, jetzt war ich aber nicht vorbereitet. Aber ich schätze sehr, dass du mir diese Gelegenheit gegeben hast, SEMrush den Leuten ein bisschen näher zu bringen, auch mal zu erzählen, zu erklären, ein paar historische Insights zu geben, auch sonst Insights zu geben, auch unsere Denk- und Sichtweise.

Markus Hövener: Vielen Dank, dass wir hinter die Kulissen gucken durften und vor allem vielen Dank für deine Zeit. Ich hoffe, dass wir uns irgendwann auch mal wieder, also wir hätten uns sehr wahrscheinlich in diesem Jahr mehrfachst gesehen, wenn diese komische Sache da nicht passiert wäre. Ich hoffe, dass wir uns in diesem Jahr noch mal sehen.

Evgeni Sereda: Das hoffe ich sehr, das hoffe ich sehr, Markus. Würde mir viel Freude bereiten.

Markus Hövener: Gut. Ich danke dir. Ich hoffe, ihr habt einen guten Einblick oder einen schönen Einblick bekommen in das …

Evgeni Sereda: Markus, jetzt weiß ich auch, bevor du zum Abschluss kommst …

Markus Hövener: Sag an!

Evgeni Sereda: … mein letztes Abschlusswort: Kauft SEMrush! Denn damit kauft ihr das beste Produkt.

Markus Hövener: Ja, war jetzt nicht zu niederschwellig, also das passt schon. Gut, an euch da draußen, vielen Dank fürs Zuhören. Schön, dass ihr dabei wart und schaltet nächstes Mal wieder ein. Bis dann. Tschüss!

Evgeni Sereda: Bis dann. Tschüss!

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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