SEO für Einsteiger – Teil 5: Tipps für die Homepage

23. Mai 2018 | Von in SEO
Im letzten Teil der SEO Einsteigerserie wurde von mir das Thema „SEO-Dschungel – wo fange ich eigentlich mit SEO an?“ behandelt. Dabei wurden verschiedene Maßnahmen für die Optimierung der einzelnen Seiten angesprochen. Heute wollen wir uns die Startseite etwas genauer anschauen, weil hier häufig der Seiteneinstieg für Nutzer beginnt. Es stellt sich die Frage, welche Inhalte gebe ich eigentlich auf meiner Startseite aus, die für Nutzer und Suchmaschinen interessant sind?

Was ist die Homepage eigentlich?

Schaut man sich die Übersetzungen für den Begriff Homepage an, werden einem Übersetzungen, wie „Eingangsseite“, „Einstiegsseite“, „Hauptseite“ oder auch „Startseite“, ausgegeben. Häufig ist die Homepage daher als die zentrale Ausgabeseite einer Internetpräsenz definiert. Sobald eine Domain aufgerufen wird, ist die Homepage meistens die Seite, die angezeigt wird. Auf dem Server, auf dem die Internetpräsenz zu finden ist, liegt meistens eine Index-Datei (z. B. index.html) im Root-Verzeichnis, die als Homepage definiert ist. Eine Homepage kann man also gut mit dem Eingangsbereich eines Geschäftes oder mit einem Buchcover vergleichen. Je nachdem, was der Nutzer hier zu Gesicht bekommt, fällt sein Urteil über eine Seite aus.

Warum ist die Homepage so wichtig?

Meistens hat die Homepage den meisten Traffic. Zum einen, weil Nutzer die Seite direkt ansteuern, und zum anderen, weil Nutzer während ihres Besuchs auf der Website irgendwann auf die Startseite stoßen, weil sie sich z. B. über die Marke oder das Unternehmen informieren möchten. Typischerweise ist die Homepage also gleichzeitig auch eine wichtige Landingpage.

Welche Funktion erfüllt die Homepage?

Eine Homepage sollte mehrere Funktionen erfüllen, wie z. B.:
  1. Überblick
  2. Orientierung
  3. Information
  4. (meistens) Landingpage

Welche Inhalte helfen Nutzern und Suchmaschinen?

Seitentitel, Meta Description und Co. Selbstverständlich sollten, wie im vorherigen Beitrag beschrieben, die üblichen SEO-Elemente, wie der Seitentitel und die Meta Description, auch für die Startseite optimiert werden. Damit lässt sich die Darstellung in den Suchergebnissen optimieren. Im Seitentitel sollte unbedingt der Unternehmensname zu finden sein. Text mit Keywords Wir SEOs lieben ja bekanntlich Texte. Auch auf der Startseite sollte es daher Textelemente geben, die Keywords abdecken. Das können z. B. eher generischere Keywords sein, wie z. B. “Onlineshop für Schuhe” oder “Hersteller für Rasendünger”, die in Überschriften und im Text verwendet werden. Speziellere Suchanfragen (Long-Tail) sollten über entsprechende Unterseiten abgedeckt sein. Von reinen Keyword-Textwüsten, die irgendwo am unteren Ende der Seite zu finden sind, ist auf jeden Fall abzuraten. Diese helfen dem Nutzer nicht und folglich auch nicht der Suchmaschine. Vielmehr sollten Texte nutzerrelevante Informationen beinhalten. Orientierung und Navigation In der Regel besitzt die Homepage die größte Autorität, weil die meisten Backlinks darauf zeigen. Gemäß des Link-Juice-Modells ist der Link Juice daher auf der Startseite am höchsten. Über die Homepage hat man also die Möglichkeit, den Link Juice zu steuern. Eine weitere wichtige Funktion, die unmittelbar mit dem Link Juice verknüpft ist, ist die Navigationsfunktion. Alle wichtigen Kategorien sollten über die Homepage erreichbar sein. Neben den Kategorien sollten auch die Top 10 Produkte oder die wichtigsten Marken verlinkt werden. Aus Gründen der Vollständigkeit sei an dieser Stelle noch die Orientierung durch das Logo erwähnt. Zahlreiche Studien belegen, dass die Blicke der Nutzer nach links oben gehen, um zu erkennen, ob sie das Logo des Unternehmens wiedererkennen.

Beispiel für eine gelungene Kombination von Logo und erklärendem Slogan.

Value Proposition Wichtig ist es, dass dem Nutzer klar wird, worum es auf der Seite geht. Welchen Nutzen hat der Kunde, wenn er ein Produkt oder eine Dienstleistung des Unternehmens in Anspruch nimmt. Große Marken, wie Amazon oder Zalando, brauchen dem Kunden nicht mehr zu erklären, wer sie eigentlich sind oder warum sich jemand für sie interessieren sollte. Für alle anderen gilt jedoch, dass der Nutzer erstmal überzeugt werden muss. Folgende Fragen können bei der Formulierung einer Value Proposition helfen:
  • Was bekommt der Nutzer?
  • Welchen Vorteil hat der Nutzer?
  • Wer soll mit dem Produkt adressiert werden?
  • Warum bin ich besser als die anderen?
  • Warum sollte sich der Kunde ausgerechnet für mein Unternehmen entscheiden?
Die Verwendung bestimmter Keywords ist dabei unumgänglich. Sie erleichtern auch der Suchmaschine zu begreifen, worum es auf der Seite geht. Es gibt kein Paradebeispiel für Value Propositions. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten mehrere Varianten erstellt und nach und nach in A/B-Tests überprüft werden. Bilder, Grafiken, Videos Durch Bilder und Grafiken kann die Value Proposition bildlich untermalt werden. Für komplexere Produkte oder Video-affine Zielgruppen können natürlich auch Videos zum Einsatz kommen, um die Vorteilskommunikation zu unterstützen. Above the Fold Den sichtbaren Bereich in einem Browser, den ein Nutzer ohne zu scrollen erreichen kann, nennt man „above the fold“. Wichtige Inhalte sollten in der Regel hier platziert werden. Es empfiehlt sich, den Bereich aber nicht allzu sehr „vollzustopfen“. Vielmehr sollte der Nutzer erkennen können, dass unterhalb dieses Bereiches noch weitere Informationen zu finden sind und dazu gezwungen werden, weiter nach unten – über die fold line hinaus – zu scrollen. Vertrauen Ein Social Proof steht für die soziale Bewährtheit eines Unternehmens. Sehen potenzielle Kunden, dass andere Personen ein Produkt gekauft haben, kauft der potenzielle Kunde auch, weil er anderen Kunden bei ihrer Kaufentscheidung vertraut. Dies kann z. B. durch die Anzeige von Experten-Kommentaren (Expertise) oder die Sterne-Bewertung (Schwarmintelligenz) realisiert werden. Profile in sozialen Medien können auf der Startseite direkt verlinkt werden. Die Anzahl an Likes und Followern kann ein Indikator für Nutzer sein, dass die Seite vertrauenswürdig und beliebt ist. Vertrauen kann auch dadurch geschaffen werden, dass Logos oder Symbole angezeigt werden. Das können z. B. ein Magazin oder eine Zeitung sein oder auch Zahlungsmethoden, die man akzeptiert. Weit verbreitet ist auch die Verwendung von Zertifizierungen.

Zertifikate können Vertrauen beim Kunden schaffen.

CTA Fungiert die Homepage als Landingpage, sollte der Nutzer zum Handeln auffordern werden. Mit CTAs – sogenannte Call-to-Actions – werden die Nutzer direkt angesprochen und aufgefordert eine gewünschte Aktion durchzuführen. Ein Beispiel für ein sehr einfachen CTA ist “Jetzt kaufen” oder “Jetzt informieren”.

Fazit

Bei der Homepage steht – wie eigentlich immer bei der Suchmaschinenoptimierung – nicht die Suchmaschine, sondern der Nutzer im Fokus. Die Homepage sollte dem Nutzer einen möglichst guten Einstieg in die Seite ermöglichen und dabei informieren, Orientierung bieten und dem Nutzer einen Überblick geben. Gleichzeitig fungiert die Homepage häufig auch als Landingpage. Wer die Möglichkeit hat, sollte auf jeden Fall unterschiedliche Varianten für seine Homepage erstellen und diese A/B-testen.

Alle Artikel aus der Serie SEO für Einsteiger

Teil 1: Die Funktionsweise von Suchmaschinen

Teil 2: Wie baue ich meinen ersten Link auf?

Teil 3: Keywords, Keywords, Keywords

Teil 4: Wo fange ich eigentlich mit SEO an?

Teil 5: Tipps für die Homepage

Teil 6: Strukturierte Daten, Markups & co.

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Andreas Engelhardt

Andreas Engelhardt ist Head of Digital Analytics + CRO bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion.

Dort berät er Kunden bei der Webanalyse und der Optimierung ihrer Seiten für mehr Sales und Leads. Zudem bloggt er regelmäßig im Bloofusion Blog.

Andreas Engelhardt ist unter anderem in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:

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