SEO für Google Bildersuche: Ein starkes Potenzial für Dich? [Alles auf Start 86]
Die Bildersuche von Google kann für viele Unternehmen interessant sein. Wie findest Du heraus, ob das auch für Dich gilt? Was ist dabei zu beachten? Und wie funktioniert diese Bildersuche überhaupt? Darüber sprechen wir – in einer neuen Einsteigerepisode von Alles auf Start.
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SEO für Google Bildersuche: Ein starkes Potenzial für Dich?
DasThema Bildersuche kam letztens in einem Seminar auf. Und ja, da ist mir wieder mal aufgefallen, dass die Bildersuche zwar für viele spannend ist, man sie aber erst mal konzeptionell verstehen muss. Und deswegen diese Folge, und, ja, ich hoffe, du kannst was mitnehmen!
Die Google Bildersuche
Also: Die Bildersuche kann wichtig sein für deinen SEO-Traffic. Ich denke, das kennen alle. Ihr könnt ja einfach was Normales in den Suchschlitz eingeben, und dann habt ihr oben aber zusätzlich noch ein Tab “Bilder”. Der ist nicht immer an der gleichen Position. Wem das schon mal aufgefallen ist: Die Position oder die Reihenfolge der Tabs da oben, die ändert sich. Das hängt eben einfach von der Suchanfrage ab. Das heißt, typischerweise das, was der erste Tab ist, das ist auch das Wichtigste. Danach wird es sortiert. So, das ist erstmal die Bildersuche.
Die Bildersuche muss man nicht lange erklären, da kann man halt Bilder drin suchen. Ja, deswegen der Name. Und das kann eben durchaus wichtig für dich sein, denn nicht wenige nutzen diesen Tab. Es gibt einmal die Möglichkeit natürlich, dass Leute direkt oben auf den Tab Bildersuche klicken und dann etwas suchen, weil sie schon wissen, dass sie ein Bild suchen. Es gibt aber auch den anderen Fall, dass du etwas Normales suchst, zum Beispiel “Teppich mit Fransen” und dann siehst du in den normalen Suchergebnissen eine Bildereinblendung. Und bei “Teppich mit Fransen” ist die relativ groß, die nimmt relativ viel Raum ein. Und die thront vor allem über dem ersten organischen Suchergebnis. Sie ist also sehr prominent. Die zeigt dann trotzdem auf die Bildersuche, ist aber natürlich ein schöner Mechanismus, um Leute aus der „normalen“ Suche in die Bildersuche zu überführen.
Das heißt: Gerade auch für Shops kann das Thema Bildersuche total spannend sein, obwohl es natürlich auch den Tab Shopping gibt. Ja, aber ich erlebe das bei mir auch manchmal, oder was heißt manchmal, gar nicht mal so selten, dass ich auch eher die Bildersuche für die Produktsuche nehme, weil für manche Zwecke ist die einfach deutlich besser.
Ist die Bildersuche auch für Dich spannend?
Jetzt haben wir über Shops gesprochen. Ja, da sehe ich natürlich ein starkes Potenzial. Aber auch zum Beispiel für B2B-Themen wie Maschinenbau oder so. Es gibt nicht immer so eine allgemeine Regel. Es gibt ein paar B2B-Suchbegriffe, wo ich denke, warum spielt Google da die Bildersuche aus? Das macht überhaupt keinen Sinn. Aber ja, wer bin ich, dass ich Google hinterfragen dürfte, denn Google spielt die Bildersuche ja nicht zum Spaß aus. Also, die würfeln ja nicht. Die sagen nicht, zeigen wir es jetzt oder zeigen wir es jetzt nicht? Sondern Google versucht sich ja, den Search Intent anzugucken, und wenn sie der Meinung sind, dass für viele Personen, die da suchen, die Bildersuche hilfreich ist, dann wird die Bildersuche halt prominent ausgespielt. Sonst eher unprominent oder vielleicht sogar gar nicht.
Das heißt, wenn du so eine Suchanfrage eintippst wie “steuersatz rentner“, dann wirst du sehen, dass keine Bildersuche kommt. Das macht auch total Sinn, denn was will man da für ein Bild ausliefern? Das ist keine sinnvolle Antwort auf diese Frage. Wenn ich aber die Suchanfrage “frisurentrends” eintippe, dann wirst du sehen, dass die Bildersuche sehr prominent ausgespielt wird, und dann ist sie eben auch für dich wieder spannend.
Und deswegen resultiert daraus auch ein wichtiger Teil der Antwort auf die Frage: Ist die Bildersuche für dich relevant? Man kann sie ganz einfach beantworten: Wenn Bilder in der Google-Suche ausgespielt werden, im normalen Google-Ergebnis, dann in der Regel ja. Kommt gleich noch eine Einschränkung dazu, aber erstmal, wenn es um Traffic geht, ja.
Wie funktioniert die Google Bildersuche?
Wir müssen noch auf eine Sache gucken. Also angenommen, du hast jetzt für dich entschieden, Bildersuche = spannend! Man muss eine Sache verstehen. Ein Bild steht niemals allein da. Und das ist anders als bei der „normalen“ Suche.
Normale Suche heißt ja: Du suchst etwas, kriegst zehn Suchergebnisse. Da werden dir Dokumente angezeigt, also HTML-Seiten in der Regel, aber zum Beispiel auch PDF-Dateien. Und wenn du da draufklickst, dann landest du auf eben diesem Dokument.
In der Bildersuche ist das anders. Also mit einem kleinen Zwischenschritt vielleicht, aber du klickst auf das Bild, und du landest nicht auf dem Bild auf der Seite, also dir wird nicht einfach nur das Bild dann angezeigt, sondern du landest auf dem Dokument, in dem das Bild eingebunden ist.
Und das ist wichtig zum Verständnis, denn Bild und Dokument gehören immer fest zusammen. Und das hat einen guten Grund: Google muss ja wissen, wofür dieses Bild eigentlich ranken soll. Und das Bild hat in der Regel diese Information gar nicht bei sich.
Das Bild hat vielleicht eine URL wie dscn3418.jpg. Da ist aber eigentlich ein Sofa auf dem Bild. Das kann Google aber erstmal nicht erkennen. Google versteht nicht, was auf dem Bild drauf ist. Dann muss es ja irgendwo her eine Information haben, wofür soll dieses Bild eigentlich ranken? Also was tippt jemand ein, um dieses Bild zu finden? Und die reine Bild-URL, die gibt das einfach nicht her. Das heißt, wenn Google sich nur das Bild anguckt, dann würde die Bildersuche gar nicht funktionieren können oder kaum.
Und dann ist die Frage: Wo kommt dieser Kontext denn dann eigentlich her? Und man ahnt es schon, es entsteht durch die Einbettung in eine HTML-Seite. Da haben wir zum Beispiel sowas wie ein Alt-Attribut. Man kann auch argumentieren, dass es ein alt-Text ist, aber nennen wir es Alt-Attribut, weil ich glaube, das hat sich auch so ein bisschen durchgesetzt. Wie auch immer, also man kann durch die Einbettung in eine HTML-Seite, wenn man ein Bild einbettet, ein Alt-Attribut mitgeben. Da kann man dann zum Beispiel sagen: „Sofa in Blau“. Und das hilft Google dann eben zu verstehen: Ah, das Bild zeigt ein Sofa in Blau, und wenn jemand danach sucht, dann kann ich das Bild ausspielen.
Es ist nicht zwangsweise nur ein Alt-Attribut, das wäre so meine bevorzugte Lösung. Aber es gibt zum Beispiel auch Bildunterschriften oder überhaupt umgebender Text. Also, ich habe einen Blogbeitrag, irgendwann kommt da ein Bild. Da drunter kommt ein Text mit, “wie Sie auf dem Sofa in blau sehen”. Ja, das kann Google eben helfen zu verstehen, worum es in dem Bild geht, wofür das ranken soll.
Das hat aber auch was Gutes. Das heißt auch: Selbst wer nichts optimiert hat an seinen Bildern oder an den Alt-Attributen, Alt-Texten, der hat oft schon Traffic aus der Bildersuche. Also, das Bild ist komplett unoptimiert, ist aber egal, Google holt sich ja den Kontext aus den Seiten. Und solange da nicht auch Blabla-Grütze steht, kann Google oft einfach daraus lernen, für was dieses Bild eigentlich relevant sein soll.
Und das könnt ihr einfach schon mal gucken, nämlich ihr geht in die Search Console, in den Report Leistung, und da gibt es oben links einen Suchtyp, und da wählt ihr einfach mal „Bild“ aus. Und das heißt eben, damit könnt ihr die Bildersuche auswerten. Dann seht ihr erstmal: Wie viele Klicks hattet ihr eigentlich über die Bildersuche?
Wie optimiert man für die Bildersuche?
Und wenn ihr jetzt sagt, so, ja, da habe ich ja schon ein paar Besucher, dann wird sich natürlich irgendwann die Frage stellen, kann ich noch mehr dafür kriegen? Und da haben wir eben schon bisschen drüber gesprochen.
Ich finde nach wie vor: Der wichtigste Hebel wäre ein Alt-Attribut, beziehungsweise Alt-Text, die sinnvoll auf Suchbegriffe abzielen. Also wenn das ein Sofa in blau ist, dann steht da nicht irgendwie “New World in blue”, so wie das Sofa vielleicht vom Handelsnamen her heißt, nein, da muss “Sofa in blau” stehen. Oder “Zweisitzer Sofa blau mit Rückenstütze”. Also typischerweise würde ich so fünf bis zehn Wörter empfehlen. Ja, dürfen auch mal elf sein oder auch mal vier, aber dass man so insgesamt versucht, auch viel Kontext mitzuliefern.
Falls ihr das mit einem Alt-Attribut nicht machen könnt, dann nutzt die anderen Möglichkeiten oder prüft, was ihr an Möglichkeiten habt, um eben auf der HTML-Seite möglichst viel Kontext in die Nähe des Bildes zu stellen, also zum Beispiel eine Bildunterschrift. Falls ihr übrigens beides macht, also Alt-Attribut und Bildunterschrift, dann bitte immer dafür sorgen, dass alles in die gleiche Richtung geht. Also nicht irgendwie, Alt-Attribut ist “Sofa in blau” und die Bildunterschrift ist dann “Jetzt günstig kaufen”. Das könnte Google natürlich verwirren, und ja, einfach den Wert, den das Ganze hat, verwässern.
Tipp #1: Nicht alle Bilder sind wichtig!
Ich habe jetzt noch zwei wichtige Tipps für euch, wenn ihr sagt, oh, Bildersuche, das interessiert mich. Tipp eins ist eigentlich eine Warnung, muss ich sagen. Ich hatte das letztens wieder, und vielleicht habe ich hier schon mal darüber erzählt, aber es hat mich total erschreckt. Also, wenn ihr SEO-Tools nutzt, also Crawling Tools wie ein Screaming Frog oder ein SISTRIX oder was auch immer. Und die beschweren sich gerne, dass diese Alt-Attribute bei Bildern fehlen. Und da hatte ich eben letztens jemand, der die alle nachgepflegt hat, einfach nur damit das SEO-Tool sich nicht mehr beschwert.
Ihr müsst nicht für jedes Bild auch ein Alt-Attribut liefern, nur für relevante Bilder. Naja, was ist denn jetzt relevant? Also, wenn es auf einer Seite um ein Produkt oder eine Leistung geht, und das Bild zeigt das Produkt oder die Leistung, dann ist das in der Regel relevant. Ihr habt einen redaktionellen Beitrag, da ist eine Infografik drin, da ist eine Analyse drin, da ist ein Chart, das solltet ihr optimieren. Wenn ihr ein kleines Icon im Footer habt, das einfach nur sagt, dass ihr CO2-neutral seid, dann muss nicht zwangsweise für SEO jetzt ein Alt-Attribut ran. Oder habt oben so ein Mood-Bild, wo drei Kühe sind, die auf der Weide stehen. Ja, meine Güte, willst du dafür ranken? Drei Kühe auf einer Weide? Wahrscheinlich nicht. Also, sowas ist in der Regel komplett irrelevant. Sondern, wie gesagt, Produkt, Leistungsbilder, solche Sachen. Und natürlich, wie gesagt, auch bei redaktionellen Beiträgen.
Tipp #2: Nutzt die Google Search Console, um das Potenzial zu ergründen
Habt ihr Bildersuche-Traffic? Welche Seiten haben eigentlich Bildersuche-Traffic? Welche Seitentypen bei euch im Shop oder eben nicht im Shop, in der Website, haben Bildersuche-Traffic? Zum Beispiel, ihr habt viel in dem redaktionellen Bereich, aber keine bei den Pressemitteilungen. Das macht ja auch Sinn, dass ihr dann guckt: Wie könnt ihr das noch weiter verstärken? Habt ihr vielleicht da auch noch Seiten, die einfach sehr langweilig optimiert sind? Oder ihr habt da einfach nur irgendein Alt-Attribut reingeschrieben, aber noch nichts Richtiges. Ihr seht, dass ganz bestimmte Suchanfragen für euch viel Traffic bringen.
Tipp #3: Traffic ungleich Conversions
Ihr wollt in der Regel keinen Traffic haben, ihr wollt Geld verdienen, ihr wollt Umsatz machen. Punkt.
Aber guckt bitte nicht nur da drauf. Ihr könnt ja in der Search Console die Suchanfragen sehen. Sind das Suchanfragen, von denen ihr glaubt, dass jemand dann auch bei euch kauft? Und wenn das so ist, klatscht in die Hände, feiert euch, dann ist alles gut. Aber guckt eben nicht nur darauf, hey, wie krieg ich jetzt 1.000 mehr Besucher über die Bildersuche? Das ist nicht das, was ihr eigentlich wirklich wollt. Das ist etwas, was ihr natürlich erstmal haben müsst, um dann hinten heraus die Conversion zu machen.
Ihr habt vielleicht irgendwelche Ausmalbilder bei euch auf der Website, und die kriegen wahnsinnig viel Traffic über die Bildersuche, die sind für euch conversiontechnisch aber null relevant, dann müsst ihr da auch keine Energie mehr reinstecken. Aber ihr verkauft Teppiche, und ihr seht, für “Teppich mit Fransen” kriegt ihr richtig Traffic. Warum? Weil ihr ein Bild ordentlich optimiert habt auf “Teppich mit Fransen”. Jetzt habt ihr aber noch viele andere Teppiche, die haben eben noch kein Alt-Attribut, zum Beispiel, dann könnt ihr hingehen und sagen, okay, ich sehe, dass Teppich mit Fransen für mich wertvoll ist. Folgerichtig werden auch andere Teppichsuchbegriffe für mich relevant sein, und damit mache ich richtig Geld, richtig Umsatz, und deswegen stecke ich da auch Energie rein in das ganze Thema.
Und das Bildformat?
Das war das, was ich euch heute zur Bildersuche mitgeben wollte. Was an dieser Stelle etwas unwichtig ist: Welches Bildformat ist denn das beste? Weil es natürlich schon Tools gibt, die sich gerne beschweren, dass Bilder zu groß sind oder dass es heute aktuellere Bildformate gibt. Mag alles sein, dass .jpg nicht mehr das Nonplusultra ist.
Für die Bildersuche hingegen ist das faktisch nicht relevant. Dafür ist es eigentlich nur relevant, dass es ein Bild gibt und vielleicht auch noch, dass es relativ hochauflösend ist, also nicht einfach nur ein kleines Icon, sondern schon, ich sag mal, was Ordentliches. Aber dafür ist das Bildformat überhaupt nicht relevant.
Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.
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Juni 15th, 2023 at 12:39
Wie verhält es sich eigentlich mit Bildern von Bildern, z.B. Buchcovern? Für Google sollte doch, das Alt-Attribut “Vorderansicht des Buches Milchkrimi” reichen. Für die Barrierefreiheit noch zusätzlich “Drei Kühe auf der Weide”?