13x SEO-Maßnahmen, die nichts/wenig bringen [Alles auf Start 25]

26. November 2020 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Mit wenig SEO-Erfahrung kann man schnell Zeit und/oder Geld in Maßnahmen investieren, von denen man sich viel verspricht – die aber faktisch nichts oder extrem wenig Erfolg bringen werden. In dieser Folge geht es daher um 13 „Irrwege“: Maßnahmen, die man sich gut sparen kann.

 

Hinweis: Von unserem Podcast "Alles auf Start" werden leider keine neuen Episoden mehr veröffentlicht (letzte Episode: Dezember 2023). Mehr SEO auf die Ohren? Dann können wir Dir natürlich unseren Podcast Search Camp empfehlen!

 

Transcript

Moin! Schön, dass ihr wieder dabei seid bei „Alles auf Start“ – Folge 25. Ich habe heute ein Thema mitgebracht, das habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Und ich muss sagen, da freue ich mich immer ganz besonders. Ich hatte Kontakt mit dem Oliver, und Oliver, wir haben ein paar E-Mails hin- und hergeschickt und er hat mir eine Frage geschrieben:

Wie wäre es mit einer Folge mit Themen, die sich eben nicht oder nur sehr gering auf SEO auswirken?

Also zum Beispiel, und jetzt kommen ein paar Themen, und da genau möchte ich heute mal darauf eingehen. Ich habe mir mal 13 Themen insgesamt herausgesucht, von denen ich denke, dass sie entweder gar nichts mit SEO zu tun haben oder recht wenig. Der Hintergrund ist natürlich, dass solche Sachen relativ oft auch bei der SEO-Sprechstunde auftauchen, gerade wenn Einsteiger anrufen: Ja, ich habe da was gehört und könnte das hier nicht was bringen? Und meistens muss ich dann sagen: Nein, das bringt einfach nichts. Punkt!

Und deswegen habe ich euch heute eine Liste mitgebracht von Sachen, wo ich denke, das bringt nichts. Einfach, um euch vielleicht ein bisschen Zeit zu sparen, um euch auch ein bisschen Geld zu sparen. Sachen, wo ihr vielleicht irgendwas investiert und dann muss man sagen, es bringt dir aber nichts. 13 Themen habe ich wie gesagt mitgebracht.

 

Thema 1: Page Speed

Hatte der Oliver auch so angefragt das Thema Pagespeed. Jetzt muss man ja grundsätzlich sagen, Pagespeed wirkt sich auf Rankings aus. Das ist vollkommen richtig. Das heißt, es ist natürlich Ranking-relevant. Warum taucht es in dieser Liste dann auf?

Naja, es ist halt ein binärer Faktor, es ist dichotom, wie man auch so schön sagt. Google hat ja Grenzwerte vorgelegt, die so genannten Core Web Vitals, und hat gesagt: So, hier gibt’s ein paar Metriken und die musst du erfüllen. Wenn du die erfüllt hast, dann hast du quasi keinen Nachteil in den Suchergebnissen. Wenn du die nicht erfüllst, dann rankst du einfach ein bisschen weiter unten. Ganz so einfach ist es nicht, aber wir gehen mal kurz davon aus.

Wenn du allerdings die Page-Speed-Grenzwerte einhältst, es gibt zum Beispiel den LCP, den Largest Contentful Paint, und da liegt der Grenzwert bei 2,5 Sekunden. Das heißt, bis dahin muss das meiste von deiner Webseite geladen worden sein. Angenommen du bist jetzt bei 2,4 Sekunden, dann hast du natürlich den Grenzwert erfüllt. Wenn du den jetzt weiter verbesserst, angenommen, du kommst auf 1,8, dann bringt dir das nichts mehr. Wie gesagt, das ist ein binärer Faktor, entweder erfüllst du den oder nicht, aber Übererfüllung bringt jetzt auch nichts mehr.

Und deswegen natürlich immer der erste Gang von mir in die Google Search Console, in den Report Core Web Vitals, um da dann nachzugucken: Wo stehst du denn so? Bist du langsam oder bist du schnell? Und wenn du schnell bist, können wir den Punkt ehrlich gesagt auch erst mal abhaken.

Man sollte natürlich regelmäßig reingucken. Es könnte natürlich passieren durch einen Wechsel des Hostings oder durch irgendwas, was ich zusätzlich auf meine Website gepackt habe, dass sie jetzt auf einmal langsamer wird. Hm, nicht so ganz wahrscheinlich, aber sollte man im Blick behalten.

 

Thema 2: Bewertungen auf fremden Plattformen

Das können zum einen soziale Netzwerke sein, zum Beispiel Facebook, oder auch Google My Business. Es können aber auch kommerzielle Anbieter sein, zum Beispiel Trusted Shops. Und da kann man sich ja bewerten lassen auf fremden Plattformen und jetzt ist die Frage: Was macht Google da eigentlich mit? Da muss man grundsätzlich sagen: Für SEO bringt das faktisch nichts.

Für SEA ist es viel spannender, weil bei den Anzeigen, da werden halt wirklich die Bewertungen von anderen Plattformen zusammengezogen und werden darunter angezeigt. Das verbessert jetzt auch nicht das Ranking, aber es sorgt erst mal dafür, dass die Sterne angezeigt werden. Also nochmal: Selbst, wenn du 1005 Sterne-Bewertungen auf Facebook oder sonst wo hast, für SEO bringt dir das erst mal nichts.

Jetzt kann man das so ganz platt vielleicht nicht unbedingt sagen, denn es gibt ja zum Beispiel von Google die Quality Rater Guidelines und da ist das Thema Reputation Management durchaus ein Thema. Das heißt, wie ich auf anderen Plattformen wahrgenommen werde, hat durchaus Einflüsse vielleicht auf mich, aber sehr wahrscheinlich eben nicht so direkt, sondern vielleicht einfach, dass wenn irgendwo 1000 Bewertungen von mir existieren, dass ich eben auch wirklich relevant bin, aber nicht, dass es eben einen direkten SEO-Vorteil hat.

 

Thema 3: Markups

Kann man so pauschal auch nicht sagen, denn Markups oder auch strukturierte Daten haben einen Vorteil für deine Website.

Vorteil Nummer 1: Du kriegst in der Regel einfach einen optischen Vorteil in der Suche, in den Suchergebnissen.

Vorteil Nummer 2: Du rutschst in manche Spezialsuchen rein, wie die Google Job-Suche.

Warum habe ich trotzdem diesen Punkt hier? Es gibt ein paar wenige Markups, die mir in diesen beiden Aspekten helfen. Das Gros der Markups bringt mir aber erst mal für das Ranking überhaupt nichts und auch nicht für optische Vorteile oder irgendwas.

Also es gibt sehr viele Markups, die eben für mich keinen Vorteil haben und deswegen muss ich immer erst mal gucken: Welche Markups sind denn für mich erst mal überhaupt möglich? Und dann muss ich noch herausfiltern: Welche davon will ich eigentlich wirklich haben? Denn das Implementieren von Markup kostet auch immer Zeit und Geld. Und in der Regel, wenn dieses Markup eben keinen optischen Vorteil hat, bringt’s mir auch nichts. Bei Google in den Google Developers gibt’s eine sehr schöne Seite, da werden alle Markups aufgeführt, die einen Vorteil bringen. Wie gesagt, alle anderen kannst du machen, ist nice to have, bringt dir aber einfach nichts.

 

Thema 4: URL

Jetzt gibt’s ja manchmal so SEO Tools, die sagen: Da in der URL hast du Großschreibung, Kleinschreibung oder du hast vielleicht einen Unterstrich als Trenner, aber es müsste eigentlich ein Bindestrich als Trenner sein. Und deine URL ist ein bisschen zu lang, mach sie doch ein bisschen kürzer. All diese Sachen.

Man muss mittlerweile wirklich sagen, die URL, natürlich ist es schön, wenn da Keywords drinstehen, ich würde auch immer dafür sorgen, dass das passiert, aber als Rankingfaktor ist es dann doch hinreichend unwichtig geworden.

Und vor allem, man muss ja immer sehen, angenommen, du änderst jetzt was an deinen URLs, dann musst du auch dafür geradestehen, dass du auch korrekte 301-Umleitungen von den alten URLs auf die neue hast. Weil ansonsten hast du halt das Risiko, oder nicht das Risiko, es ist einfach garantiert, dass du aus dem Index plumpsen wirst und wieder neu rein, ohne deine ganze Historie. Also URL anpassen hat gerade für SEO-Einsteiger und überhaupt technik-inaffine Menschen auch immer den Nachteil, dass es mir nicht nur keinen Vorteil bringt, sondern eben wirklich Nachteile im Index.

 

Thema 5: XML-Sitemaps

Hm, kann man so ganz nicht stehen lassen. Sitemaps sind ja erst mal Auflistungen aller wichtigen Seiten meiner Website. Und das kann ich zum Beispiel in die Google Search Console eintragen mit der Hoffnung, dass Google die dann auch alle indexiert. Was meine ich also mit diesem Punkt?

Zum einen, man kann in diese Sitemaps relativ viel reinschreiben. Ich habe schon oft Leute erlebt, die das zu Tode optimiert haben. Da gibt’s zum Beispiel so Felder für Frequency oder Priority, also wie oft ändert sich die Seite und wie prioritär ist sie innerhalb der Website. Das sind Fakten oder Daten, die liest Google eigentlich sowieso schon mal gar nicht aus. Das heißt, du kannst da eintragen, was du möchtest, interessiert kein Schwein.

Das zweite, was man auch immer sagen muss: Eine XML-Sitemap kann natürlich dabei helfen, dass meine Webseite besser gecrawlt und indexiert wird. Ich habe vielleicht ein paar Seiten, die innerhalb meiner Website gar nicht verlinkt sind, das heißt Google findet diese Seiten eigentlich erst mal gar nicht, aber sie tauchen in der Sitemap auf.

Dann ist es leider aber auch in der Regel so, dass sie dann zwar gecrawlt und indexiert werden, allerdings hinreichend schlecht ranken. Und dann bringt‘s mir trotzdem wieder relativ wenig.

Also: Sitemaps würde ich natürlich immer machen, es hat auch viele Vorteile Sitemaps zu haben, überhaupt keine Frage. Gerade wenn du eine sehr große Website hast, kann das wirklich helfen. Ansonsten ist der Effekt allerdings relativ beschränkt. Und nochmal: Man muss immer sehen, Indexierung hilft mir erst mal eigentlich gar nichts. Also ich habe 50.000 Seiten und die 50.000 will ich auch im Index haben. Das ist kein Ziel. Ich meine, klar, es ist erst mal eine schöne Voraussetzung dafür, aber das Wichtige muss ja nachgelagert erst passieren, nämlich ich muss auch noch gute interne Signale haben und vor allem müssen Inhalte natürlich auch auf Suchbegriffe abgestimmt sein.

 

Thema 6: Crawl Budget

Wer da mehr darüber erfahren möchte, sei auch auf die Episode „Search Camp“ Numero 88 verwiesen. Da gehe ich auch noch mal auf das ganze Thema ein. Das ist ein Thema, was komplett überzogen wird, was für die meisten da draußen komplett irrelevant ist.

Crawl Budget heißt ja: Google crawlt bei deiner Website so und so viele Seiten am Tag. Und vor allem irgendwann, wenn sie lernen, du hast vielleicht eine Seite, die hast du seit fünf Jahren nicht angefasst, dann wird Google sie auch jetzt nicht jeden Tag neu crawlen, weil die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich was geändert hat, ist sehr gering und die Ressourcen von Google sind begrenzt. Also: Crawl Budget ist einfach ein begrenzender Faktor.

Das heißt aber erst mal nichts. Natürlich, viele Websites verschwenden Crawl Budget, aber das heißt dann eben nur, dass eine neue Seite vielleicht nicht innerhalb von 23 Minuten neu indexiert wird, sondern dass es 37 Minuten braucht. Und beides ist im Effekt aber gar nicht messbar. Deswegen muss man da immer sehr, sehr vorsichtig sein, dass man nicht anfängt, sich mit so einem Kleinkram hier zu beschäftigen.

Denn da kann man hinreichend viel Zeit reinstecken, man kann Logfiles analysieren und ganz viele Sachen machen, die auch für sehr große Websites absolut und mega-sinnvoll sind, aber für die meisten Websites da draußen dann eben doch einfach nicht.

 

Thema 7: Hreflang-Tags

Das wäre jetzt so die Zeit, wo ich eigentlich an die Wand gestellt werden müsste, aber … Also Hreflang-Tags, worum geht’s dabei? Das ist ja ein Mittel im Themenkomplex International SEO. Also ich habe eine Website, die hat eine deutsche Sektion und die hat eine englische Sektion. Und über Hreflang-Tags kann ich diese Seiten miteinander verbinden. Ich kann quasi in die deutsche Seite für Abfallsysteme kann ich sagen: Hey, die gibt’s aber auch noch mal in Englisch. Und auf der englischen steht dann noch mal: Hey, die gibt’s aber auch in Deutsch. Also die sind alle miteinander wechselseitig verlinkt über diese Hreflang-Tags.

Hreflang-Tags ist definitiv ein Best Practice, aber erstens, Hreflang-Tags braucht man eigentlich eher dann, wenn man verschiedene Sektionen oder Websites hat, wo man Überschneidungen hat. Also angenommen ich habe eine Website für die deutsche Sprache für Deutschland und ich habe eine Website für die deutsche Sprache in Österreich. Also auf Deutsch übersetzt: Ich habe website.de und website.at. Und da ist jetzt die Frage: Wenn ich in Google etwas auf Deutsch suche, welche dieser Websites soll Google denn jetzt als Suchergebnis ausspielen? Und das ist ein Fall, da helfen mir Hreflang-Tags. Da kann ich nämlich sagen, die eine Seite, die ist für Deutschland, die andere ist für Österreich, und bitte nimm doch je nachdem, wo der Nutzer gerade sucht. Vollkommen richtig.

Wenn ich allerdings, ich habe eine deutschsprachige Sektion und ich habe eine englischsprachige Sektion, dann wird Google das eigentlich in der Regel auch schon sehr gut rausfinden, wo er den Nutzer hinschickt. Denn wenn ich etwas Deutsches suche wie „Abfallsysteme“, dann wird er mich nicht in die englische Sektion dafür schicken, sondern in die deutsche. Und dann bringen Hreflang-Tags wieder nichts.

Und was man auch sagen muss: Hreflang-Tags verbessern in keinster Weise das Ranking. Sie tauschen einfach nur die Seiten aus. Nichts anderes passiert da. Das heißt, du hast eigentlich faktisch nur den einzigen Vorteil, dass der Nutzer auf der für ihn passenden Seite landet. Mehr ist es nicht. Das ist natürlich ein hinreichend wichtiges Ziel für viele Unternehmen, keine Frage, aber für die meisten Websites, die ich da draußen kenne, muss ich sagen: Hreflang-Tags sind nicht relevant für euch. Und gerade, wenn man dann auch noch sieht, wie viel Zeit und Geld man da reinstecken kann, die Hreflang-Tags korrekt zu implementieren, wenn es für dein Content Management System vielleicht kein Plug-in gibt, dann schenk dir den Aufwand lieber.

 

Thema 8: Meta Keywords

Ich weiß gar nicht, seit wann die von Suchmaschinen nicht mehr ausgelesen werden, ist eine Möglichkeit, im HTML-Code Keywords zu hinterlegen. Und ganz am Anfang war das mal ein großes Ding, da hast du halt Keywords reingeklatscht und dann hast du auch mal Keywords reingepackt, die relativ wenig mit der Seite zu tun hatten. Hat ja mal alles ganz gut funktioniert, vielleicht mal irgendwie vor 20 Jahren, ist aber schon seit Ewigkeiten tot. Kannst du dir also wirklich schenken. Also wenn irgendwo so ein Feld ist für Keywords, lass es, bringt nichts.

 

Thema 9: rel-next-prev

Das sind so Tags, mit denen kann man Komponenten-Seiten miteinander verlinken. Also Komponenten-Seiten heißt ja: Ich habe eine Paginierung, ich habe zum Beispiel eine Rubrik. In meiner Rubrik sind 40 Produkte, aber pro Seite werden nur 20 angezeigt. Also habe ich unten so ein „weiter auf Seite 2“ und dann gibt’s aber auch eine Seite 2, auf die ich gehen kann. Das ist Paginierung mit Komponenten-Seiten. Und diese einzelnen Seiten kann man jetzt wieder zusammenfügen durch dieses rel=”next”, rel=”prev”.

Da hat Google aber im letzten Jahr entschieden oder bekanntgegeben, dass sie das eigentlich seit Jahren schon gar nicht mehr nutzen. Kannst du dir also schenken. Also wenn du irgendwie denkst, du brauchst das: brauchst du nicht. Es gibt andere Suchmaschinen wie Bing, die nutzen das noch. Angesichts des Marktanteils von Bing kann man darüber streiten, ob sich das lohnt. Das Streiten überlasse ich dir.

 

Thema 10: Links aus sozialen Medien

Ich hätte fast aus asozialen Medien gesagt, aber wo habe ich meine Gedanken? Also Links aus sozialen Medien. Auch das kommt total oft, wenn ich irgendwo einen Vortrag halte zum Thema Linkaufbau. Und ich habe grad ein so ein Ding, wo ich zweimal im Jahr vor absoluten SEO-Einsteigern spreche, und da ist die erste Frage, du kannst echt den Wecker danach stellen, es fragt auf jeden Fall: Ja, dann poste ich doch einfach was auf Facebook, dann habe ich ja auch einen Link. Nein, so funktioniert‘s nicht.

Also soziale Medien haben auch mit SEO erst mal gar nichts direkt zu tun. Das heißt, erst mal die Links, das sind alles so genannte Nofollow-Links, das heißt, sie werden von Google ignoriert. Kann man jetzt auch ein bisschen drüber streiten, aber für jetzt lassen wir es einfach mal bei diesem Wissensstand. Also diese Links werden ignoriert.

Analog natürlich auch, alles andere, was auf sozialen Netzwerken passiert. Wenn du 40 Likes hast, 50 Pins oder was auch immer, auch das kann Google erst mal nicht auslesen. Das haben sie strukturiert nicht vorliegen, bringt dir also nichts. Indirekt kann dir soziales Gedöns natürlich trotzdem was bringen, weil irgendjemand sieht was und postet vielleicht was über dich und hinterlässt irgendwo einen Link oder so. Kann passieren. Selten, sehr selten.

 

Thema 11: Häufiges Aktualisieren

Da muss ich sagen, habe ich so ein bisschen, da geht gerade so mein Kopfkino los. Ich habe den Punkt mal häufiges Aktualisieren genannt. Ich hatte nämlich mal, durfte ich vor einem weltweit tätigen großen deutschen Mittelständler sprechen und aus der ganzen Welt waren halt die ganzen Vertreter da und haben so ihre SEO-Annahmen mir mitgeteilt. Und dann habe ich ihnen halt gesagt, was jetzt wirklich gilt und was nicht. Und mit einer Dame war ich halt hinreichend strittig unterwegs, da ging es nämlich um das Aktualisieren einer Website. Und das hört man jetzt gar nicht so selten, so: Oh, ich habe jetzt ein halbes Jahr an meiner Website nichts mehr getan, jetzt werde ich bestimmt abgestraft. Das an sich wäre sowieso schon mal falsch, aber ist es schlimm, wenn ich meine Website nicht regelmäßig aktualisiere?

Jetzt muss man das Ganze vielleicht am einfachsten mal hinten herum gucken, nämlich: Was ist für Google eigentlich wichtig? Für Google ist wichtig, dass sie die relevanteste Ressource herausholen. Und sorgt regelmäßiges Aktualisieren dafür, dass eine Ressource relevanter wird? Und da muss man sagen, per se erst mal nicht.

Es kann natürlich funktionieren, zum Beispiel, ich habe einen Artikel mit den Sofatrends dieses Jahres und jedes Jahr aktualisiere ich diesen Beitrag, bringe ihn immer wieder auf den neuesten Stand, dann kann es natürlich was bringen. Es kann auch was bringen, wenn ich neue Blogbeiträge schreibe und diese Blogbeiträge auf Suchbegriffe abgestimmt sind. Also durch mehr Content erzeuge ich dann noch mehr Rankings. Das kann auch funktionieren. Aber per se erst mal muss man sagen, das Aktualisieren an sich hat erst mal keinen Mehrwert, sondern es ist immer die Frage: Was mache ich denn da, was aktualisiere ich denn da?

 

Thema 12: CMS/Shop-System

Hier bitte der Querverweis auf „Alles auf Start“ – Folge 2, wo ich mich eigentlich relativ stark über das Thema ausgelassen habe. Deswegen mache ich jetzt hier gerade auch nicht so viel darüber. Grundsätzlich muss man sagen: Das CMS ist eigentlich vollkommen egal.

Also ob das jetzt WordPress ist oder Drupal oder Joomla oder was auch immer oder Shopify oder Shopware, was auch immer ihr benutzt, es ist eigentlich egal. Es ist wichtig, dass das System sauberes HTML erzeugen kann, klar. Das ist natürlich schön, wenn du auf alle Tags, die du so hast wie Seitentitel, Meta Description, Hauptüberschrift und so, wenn du darauf Zugriff hast. Auch das schön, super Sache, keine Frage, aber grundsätzlich das CMS, also quasi, was im Hintergrund passiert, ist für das, was im Vordergrund passiert, eigentlich vollkommen egal.

Also: Das im Vordergrund muss stimmen. Wie die Seite zusammengebastelt wird oder ob du die als statische HTML-Seite ablegst oder selber mit dem Windows Editor im HTML-Code rumwuselst, das ist der Suchmaschine wirklich vollkommen schnurz.

 

Thema 13: h1, h2 …

Und dann hätte ich noch den 13. und letzten Punkt, weil auch darauf gerne immer sehr viel Zeit und zum Teil auch Geld verschwendet wird, und das sind die H1 bis H6.

Also es gibt ja Überschriften im HTML-Code und dafür gibt es semantische Auszeichnungen, nämlich eine H1 heißt eben die Hauptüberschrift ersten Grades. Und da gibt’s die H2, zweiten Grades, und so weiter und so fort. Und da wird immer gerne sehr viel Energie rein verschwendet, dass man sagt: Ja, und die Reihenfolge muss da ganz richtig sein. Und jetzt: Oh, jetzt habe ich zwei H1 eingebaut, aber ich darf nur eine. Geht’s jetzt richtig runter damit?

Also auch hier wieder: Ich bin schon Best Practice Mensch. Also ich finde, jede Seite sollte eine H1 haben und darauf sollte man auch hinarbeiten. Wenn es aber partout nicht geht, also entweder kannst du das einfach nicht oder du hast zwei H1, dann ist es halt so. Meine Güte! Das sieht natürlich in manchen SEO Tools blöd aus, weil die auch die H1 sich angucken und sagen, hey, die gibt’s doppelt. Ja, aber Google ist nicht SEO Tool. Und deswegen, was so diese Themen angeht, H1, H2, H3, bin ich auch relativ unkritisch.

Früher hätte ich das anders gesehen, aber da Google mittlerweile einfach die Seiten rendert, können sie auch einfach erkennen, was ist oben, was ist unten, was ist groß, was ist klein. Und ob das jetzt eine H1 ist oder ein <div class=“irgendwas“>, ist am Ende des Tages, meiner Meinung nach, ziemlich egal. Nochmal: Ich würde es immer optimal machen, aber das ist eher so: Warum sollte man es schlecht machen, wenn man es gut machen kann? Aber es wäre jetzt nichts, wo ich jetzt sagen würde: Da musst du jetzt unbedingt dran, wenn deine H1 jetzt keine H1 ist, sondern eine H2.

 

Finale

Das waren meine 13 Punkte. Ich hoffe, das hat dich weitergebracht, hat dir vor allem geholfen, dir vielleicht ein bisschen Geld zu sparen oder auch Zeit. Weil nochmal: Das sind alles so Sachen, das merke ich total oft. Ich hatte mal so einen ganz schlimmen Fall, da haben Leute wirklich tausende Meta Descriptions falsch überarbeitet und haben dann Zeit reingesteckt, das war echt nicht mehr schön. Und deswegen, ich versuche gerne, die Leute vor Unsinn zu bewahren. Am einfachsten ist es, glaube ich, oft, wenn ihr auch einfach denkt: Wie würde Google jetzt denken? Wenn es wirklich so ist, dass es reicht, wenn das Keyword in der URL auftaucht oben, also /artikel/blaue-maeuse, wenn das ausreicht, damit eine Seite gut rankt, dann hat Google in 20 oder 25 Jahren, glaube ich, einfach nicht viel hinzugelernt.

Das ist bei ganz vielen Themen so, sich auch immer zu fragen: Hat Google eigentlich diese Informationen? Zum Beispiel mit den Bewertungen auf Facebook. Google crawlt Facebook gar nicht so intensiv, dass sie das alles mitkriegen würden. Für viele Websites liegen diese Informationen gar nicht vor und Facebook übermittelt sie auch nicht strukturiert an Google. Deswegen ist das Ganze wirklich in vielen Fällen, dass man sich einfach mal hinsetzen muss und ein bisschen überlegt: Ist das jetzt wirklich sinnvoll oder nicht? Und ja, ich habe euch für die 13 Punkte jetzt meine Meinung mitgegeben. Ich hoffe nochmal, ich konnte euch ein bisschen davon abhalten, Zeit und Geld zu verschwenden, und mehr Zeit und Geld in das Richtige zu investieren, was vor allem Content ist und vor allem Brand ist.

The following two tabs change content below.
Avatar-Foto

Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

Kommentieren