Was muss man als SEO eigentlich alles können? [Search Camp Episode 333]

27. August 2024 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

In der täglichen Praxis passiert es immer wieder, dass jemand als SEO arbeitet, aber einige Skills nicht beherrscht und gleichzeitig Sachen kann, die gar nicht gebraucht werden. In dieser Episode versuche ich mal meinen total objektiven und wahrscheinlich auch nicht perfekt vollständigen Blick: Was sollte man so drauf haben?

 

Die wichtigsten Podcast-Links:

 

Was muss man als SEO eigentlich alles können?

Was muss man als SEO eigentlich alles können?

Erforderliche Skills

  1. Google grundsätzlich verstehen:
    • Search Intent
    • Verticals
    • Crawling/Indexierung
    • Aufbau der Suchergebnisse
  2. Überblick der Ranking-Faktoren im Allgemeinen: On-Page vs. Off-Page
  3. Keyword-Recherche, Nutzung von Keyword-Datenbanken, Suchbegriffe clustern …
  4. Content-Erstellung/-Optimierung (primär bezieht sich das auf Text; möglich sind aber Medien, z. B. Bilder, Videos)
  5. Der Klebstoff dazwischen:
    • Wie macht man aus einzelnen Seiten eine stimmige Website-Struktur und betont wichtige Seiten über die interne Verlinkung?
  6. E-E-A-T:
    • Ein wichtiges Konzept aus den Quality Rater Guidelines, das laut Google wohl alle Suchergebnisse betrifft. Gleichzeitig ist das Konzept aber auch schwer zu greifen, weil es – anders als z. B. bei Backlinks – nur wenig „greifbares“ gibt.

 

Technik

Viele tun sich schwer damit, sich das nötige Technikwissen in der Tiefe anzueignen. Gerade das manchmal komplexe Zusammenspiel aus HTML, CSS, JavaScript und Server-Technologie ist für Nicht-Programmierer nicht immer ganz einfach.

Mein Tipp: Wer nur selten mit Technik zu tun hat, kann entsprechende Aufgaben auch an Agentur/Freelancer:innen auslagern, da das oft viel effizienter ist.

Insgesamt ist Technik ohnehin oft kein starker Hebel, weil die unterschiedlichen Content-Management- oder Shop-System häufig schon sehr gut „out of the box“ sind oder Funktionalitäten einfach per Plugin nachgerüstet werden können.

Häufig benötigtes Technik-Wissen:

  • Markup/strukturierte Daten
  • Steuerung von Crawling und Indexierung (Noindex/robots.txt, Status Codes)
  • Page-Speed-Optimierung
  • Rendering
  • XML-Sitemaps

Seltener benötigt:

  • Hreflang
  • JavaScript und deren Auswirkungen auf HTML

 

Off-Page-Optimierung

Zunächst: Einige Unternehmen benötigen überhaupt keine Off-Page-Optimierung, da sie bereits sehr gut verlinkt sind (Konzern vs. Startup). Wenn man sich aber doch damit beschäftigen möchte, sollte man mind. die folgenden Skills beherrschen:

  • Basics wie Nofollow/Dofollow, Domain Pop, IP Pop …
  • Kenntnis der Google-Richtlinien (Search Essentials), um Abstrafungen zu vermeiden
  • Besonders wichtig: die Link-Strategie
    • Zentrale Fragen: Woher kommen in der jeweiligen Branche überhaupt Verlinkungen? Mit welchen Maßnahmen und Inhalten will man diese Verlinkungen realisieren?
    • Je nach Branche kann das komplett unterschiedlich aussehen. Bei Local SEO genügen manchmal schon fünf Backlinks, die auch aus Verzeichnissen kommen können. Beim E-Commerce braucht man deutlich mehr – z. B. von Bloggern, Brands und aus lokalem Umfeld.

 

Tools

Was wären die SEOs ohne ihre Tools? Ohne Tools geht es einfach nicht. Allerdings merke ich auch oft, dass viele Unternehmen auf zu viele Tools setzen, die sie dann im Detail gar nicht immer gut beherrschen. Also: lieber wenige Tools, dafür aber mit tiefer Kenntnis der jeweiligen Metriken, Daten, Workflows, etc.

Welche Tools sollte man kennen?

  • Google Search Console: unerlässlich für jeden SEO – vor allem wg. der Leistungsdaten (Keywords und Klickverhalten)
  • Crawler wie der Screaming Frog SEO Spider, um auch bei großen Websites effizient technische Probleme zu identifizieren und Quick Wins (z. B. zu kurze/lange Seitentitel) aufzudecken
  • Keyword-Datenbanken (siehe oben): Ohne geht’s einfach nicht. Idealerweise nutzt man mehrere unterschiedliche Tools für unterschiedliche Zielsetzungen (z. B. AlsoAsked).
  • SISTRIX, SEMrush & Co.: Wichtig, um z. B. Veränderungen in der Sichtbarkeit zu diagnostizieren und um vor allem von Wettbewerbern zu lernen: Für welche Keywords sind meine Wettbewerber zu finden, ich aber noch nicht?
  • „Kleine“ wichtige Google-Tools für Spezialaufgaben: Rich Results Tester, PageSpeed Insights, Lighthouse …
  • Andere Google-Tools, vor allem für die Verticals: Lokale Unternehmensprofile, Merchant Center …

 

Und sonst noch?

Es gibt ja nicht nur Google, sondern z. B. auch Bing als internationale Suchmaschine. Auch YouTube kann durchaus relevant werden. Und wer international unterwegs ist, sollte sich auch mit Suchmaschinen wie Yandex oder Baidu auseinandersetzen.

Ausgelassen habe ich in dieser Episode übrigens auch interpersonelle Themen, denn SEO ist nur selten eine Ein-Mann/Frau-Show. Das sind dann die oft zitierten Soft Skills, die vielleicht sogar noch wichtiger sind als die anderen hier genannten Themen …

The following two tabs change content below.
Avatar-Foto

Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

Kommentieren