SEO: Ich mach doch schon so viel, aber es funktioniert nicht… [Alles auf Start Episode 9]

16. April 2020 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

In dieser Episode geht es um ein Problem, das SEO-Anfänger oft haben: Sie investieren viel in SEO-Maßnahmen, aber diese führen nicht zu besseren Rankings. Woran kann das liegen? Warum ist „viel“ und „oft“ nicht unbedingt das Mittel der Wahl?

 

 

Hinweis: Von unserem Podcast "Alles auf Start" werden leider keine neuen Episoden mehr veröffentlicht (letzte Episode: Dezember 2023). Mehr SEO auf die Ohren? Dann können wir Dir natürlich unseren Podcast Search Camp empfehlen!

 

Transcript

Hallo! Schön, dass ihr wieder einschaltet. Heute mit dem Thema: Ich mach doch schon so viel, aber es funktioniert nicht. Es geht natürlich um SEO. Und dieses Thema, was ich jetzt mitgebracht habe, das habe ich wirklich aus einem Seminar geklaut, wo das jemand gesagt hat. Hat gesagt, ich mach doch schon so viel. Was funktioniert nicht? Ich reiße mir den Hintern auf in Bezug auf SEO, aber es verbessert sich einfach gar nichts. Und das soll heute mein Thema sein.

Grundsätzlich muss man sagen: Es gibt eigentlich immer zwei mögliche Antworten darauf. Die eine Antwort ist: Die Menge macht es definitiv nicht. Also wenn du 100 Beiträge geschrieben hast und die haben nicht funktioniert, bringt es relativ wenig, wenn du noch 100 weitere davon schreibst. Es ist nie die Menge, also Frequenz oder Quantität, es ist immer die Qualität, die wichtig ist. Es ist wichtig, das Richtige zu machen.

Und das Zweite ist, was man eben auch anerkennen muss: Es gibt manchmal einfach Schwellwerte. Ein Beispiel. Gucken wir uns das Thema Backlinks an. Bei den Backlinks, also externe Verlinkungen, ist es ja so, das ist nach wie vor ein relativ wichtiges Rankingkriterium. Und das heißt, wenn ich jetzt einen Online-Schuhshop aufbaue, dann habe ich Zalando und Konsorten gegen mich. Das heißt, wenn ich jetzt 5 Backlinks habe, habe ich keine Chance gegen die. Wenn ich jetzt noch 10 drauflege, habe ich immer noch keine Chance gegen die. Irgendwo gibt es da mal so einen Schwellwert, wo das Ganze anfängt Spaß zu machen, aber der ist relativ weit weg.

Also das sind so die beiden großen aus 30.000 Fuß Höhe betrachtet Gründe, die es gibt, warum ich viel mache und es einfach nicht funktioniert. Also entweder mache ich nicht das Richtige oder ich muss halt erst über so eine ganz bestimmte Schwelle treten, damit das Ganze auch funktioniert. Jetzt habe ich euch insgesamt, lasst mich nicht lügen, 4 Themenbereiche mitgebracht, die ich jetzt mal abklopfen möchte auf den Punkt: Was kann ich eigentlich machen, was keinen Effekt hat? Also viele hätten es gerne andersrum: Hey, was kann ich denn machen, das was bringt. Aber nein. Wo kann ich was machen, was dir nichts bringt?

 

Themengebiet #1: Content

Und ich möchte mit dem ersten großen Block anfangen und der heißt Content. Content ist King, das ist definitiv so und Content schlägt auch viele andere Aspekte um Längen, also hinsichtlich der Relevanz. Und auch bei Content gilt vor allem, viel ist nicht das Ding. Es geht um den richtigen Content.

Ich habe es manchmal, dass Leute sagen: Ja, mein Konkurrent hat 1000 Wörter auf der Startseite, also muss ich 2000 machen. Dann sage ich: Klar, kannst du machen. Liest sowieso kein Mensch und für die Suchmaschine macht es überhaupt schon mal gar keinen Unterschied. Es geht nicht um die Menge. Also was kann ich machen, was keinen Effekt zeigt?

Das eine, was ich machen kann, ist: Ich kann den Search Intent vergessen. Also es gibt klassische Search Intents wie Commercial oder Informational. Das heißt, Google klassifiziert so eine Suchanfrage und liefert dann bestimmte Arten von Ergebnissen aus. Angenommen, ich suche jetzt nach „Gartenhaus kaufen“, dann weiß Google: Ah, hat einen Commercial Intent, da will jemand was kaufen. Also was ist sinnvoll? Natürlich Shop-Ergebnisse ausliefern und nicht Ratgeberbeiträge. Deswegen ist es eben ganz besonders wichtig, wenn ich mir einen Suchbegriff angucke und darüber was schreibe, mir erstmal die Suchergebnisse anzugucken. Was kommt denn da? Kommen da Shops? Dann keinen Beitrag schreiben. Kommen da redaktionelle Plattformen? Dann Beitrag schreiben. Und für „Gartenhaus kaufen“ werde ich es wahrscheinlich niemals mit einem Ratgeberbeitrag nach vorne kriegen. Also das ein sehr beliebter Fehler.

Zweiter Fehler beim Content: Thin Content. Das heißt dünner Content, also wenig Text pro Seite. Jetzt mal ganz einfach übersetzt. Das heißt, ich habe vielleicht viele Beiträge, die sind aber inhaltlich eher schwach. Und da muss man sagen: Okay, wenn die schwach sind, da Google die Qualität einer Seite bewertet, werden die auch nicht sonderlich gut ranken. Manchmal ranken die auch dann auch gar nicht. Und das andere, was noch wichtig ist: Wenn ich viel Thin Content habe, also viele schwache Seiten, dann kann das zu einer negativen Gesamtbewertung meiner Website führen. Das heißt, dieser Thin Content reißt sogar noch meinen guten Content nach unten. Und das will ich auch nicht. Also Content muss einfach umfänglich sein, muss vollumfänglich eine Suchanfrage beantworten, dann ist er guter Content. Also nicht einfach nur 100 hinrotzen und glauben, dass das Ganze funktioniert.

Problem Nummer 3 ist natürlich: Der Suchbegriff, den ich mir ausgesucht habe, der kann vielleicht auch zu konkurrenzstark sein. Muss man ja ganz ehrlich mal sagen. Also wenn ich irgendwas eingebe und auf Platz 1, 2, 3 kommen Vogue, Jolie und wie sie alle heißen, muss ich ganz ehrlich sagen, wahrscheinlich habe ich nicht so eine richtig gute Chance, wenn die was Gutes gemacht haben. Das Blöde ist leider, das Ganze ist unglaublich schwer zu messen. Es gibt zwar so Sachen wie den Keyword Difficulty Index, die versuchen dann zu berechnen, wie schwierig so ein Keyword eigentlich ist. Ich bin überhaupt kein Freund davon. Guckt euch realistisch die Suchergebnisse an. Zum Beispiel, wenn du eine kleine Website bist und alle anderen sind Megakonzerne, Megabrand, noch ein Konzern, noch ein Konzern, noch ein Konzern, noch ein Megabrand, dann ist das vielleicht einfach nicht so ganz dein Keyword.

Problem Nummer 4. Was du natürlich auch machen kannst ist: Du schreibst einfache über viele Themen, aber über Themen, die keiner sucht. Habe ich auch schon total oft erlebt. Keyword-Recherche ist das Wichtigste, was du machen musst. Und das ist ein total häufiges Problem gerade bei Online-Shops. Die machen so einen Blog, Magazin, Ratgeber, wie auch immer das dann heißt und schreiben und schreiben und schreiben. Aber sie vergessen einfach nur in Keywords zu denken. Sie schreiben: Hier ist eine neue Kollektion eingetroffen und hey, jetzt machen wir Tag der offenen Tür. Total lustig. Sucht leider kein Mensch.

Numero 5 werde ich nur relativ kurz aufreißen. Das Thema heißt Kannibalisierung. Das heißt, du produzierst fortlaufend Content für Suchbegriffe, die du über andere Seiten schon perfekt abdeckst. Auch das kann passieren. Du schreibst immer über das gleiche Thema. Und du wirst nur mit einer Seite ranken können, das heißt, du produzierst mehr Content, aber in Bezug auf Google bringt dir das Ganze nichts.

Und vielleicht der letzte Fehler, den ich auch noch ganz oft sehe, das ist jetzt nicht ein klassischer Fehler beim Produzieren von Content, denn Produzieren ist das eine, aber aktuell halten das andere. Und viele schreiben halt viel, halten aber alte Beiträge einfach nicht auf dem Stand der Dinge. Da sind wir bei unserem Blog, beim Bloofusion Blog jetzt auch dabei. Wir haben einen relativ großen Teil der Inhalte auf noindex stehen, weil wir sie zwar noch behalten wollen, weil sie allerdings überhaupt nicht mehr aktuell sind. Also ich möchte einfach nicht, dass ein Suchmaschinen-Nutzer darauf landet. Und gleichzeitig sind wir aber im Prozess, dass wir ältere Artikel, die immer noch, in Anführungsstrichen, zu „retten“ sind, natürlich auch aktualisieren. Und das ist eben auch immer wichtig. Also nicht nur immer produzieren und denken, Content heißt, ich muss mehr schreiben. Überhaupt nicht. Content heißt eben auch: Das, was man hat, aktuell zu halten. Das war das erste große Thema Content.

 

Themengebiet #2: Backlinks

Das zweite große Thema, ich hatte es am Anfang schon gesagt: Backlinks. Man muss ganz ehrlich sagen: Natürlich früher haben Leute beim Backlinkaufbau viele Abkürzungen genommen. Gut, dass mir das jetzt grad noch einfiel. Ich wollte erst was anderes sagen, aber genau. Sie brauchten halt 100 Backlinks, also gehst du irgendwohin zu einem Typen, legst dem Geld auf den Tisch und sagst, ich brauche 100 Backlinks und Schwupps hast du 100 Backlinks. Das hat Google natürlich erkannt. Und dann gab es ein großes Update, das Pinguin Update, und danach gab es noch verschiedene Verfeinerungen von diesem Pinguin Update.

Und grundsätzlich heißt das: Nicht die Menge macht es aus, sondern die Qualität. Also thematische Nähe, Autorität der verlinkenden Website, das ist wichtig.

Grundsätzlich muss man immer sagen: Ein Link, der schnell aufgebaut werden kann, ist nichts wert.

Und man muss auch sagen: Ein guter Link kann 100-mal mehr wert sein als ein „So la-la“ Link.

Das heißt, natürlich kannst du hingehen und, weiß nicht, mit einem riesigen Aufwand viele nicht so ganz so spritzige Links bekommen. Aber wie gesagt, manchmal ist dieser eine Link, das ist der Ritterschlag, den du brauchst, der irgendeinen Schwellenwert überschreitet und dann auf einmal ein sehr autoritärer Link, das ist es dann. Grundsätzlich muss man sagen, wenn du viele schlechte Links hast, dann werden die in der Regel ignoriert. Das heißt, die haben sowieso keinen Effekt. Das heißt, von denen kannst du so viel aufbauen wie du möchtest, es bringt dir einfach nichts.

Was jetzt ein schlechter und guter Link ist, ist natürlich in der Praxis immer relativ schwer zu unterscheiden, aber in der Regel wirst du das sehen können. Also die klassische Frage ist: Gibt es diesen Link nur für Google? Und natürlich: Glaube ich, dass wirklich auch Besucher über diesen Link auf meine Website kommen? Das ist immer so der ganz einfache Lackmustest.

Man muss auch sagen: Wenn ich viele, viele schlechte Links habe, dann kann das natürlich auch zur Abstrafung oder Abwertungen führen. Das ist heute relativ selten, dass das passiert, weil eben alle schon jetzt wirklich gelernt haben.

Grundsätzlich muss man sagen: Das Thema Linkaufbau hat einen gewissen Zusammenhang auch mit Content, denn guter Content kann Links generieren. Auch da habe ich oft den Fall, dass jemand sagt: Ja, ich schreibe doch so viel in meinem Blog und das soll jetzt so gute Links bringen. Da muss man sagen: Ja, das ist eine super Idee, aber es passiert einfach nicht automatisch, sondern du brauchst Content Seeding. Content Seeding heißt: Du musst rausgehen und die Leute aktiv ansprechen, dass du jetzt hier so einen total tollen Content hast. Und vor allem musst du eben vorher darüber nachdenken. Viele produzieren erst den Content, denken dann über Seeding nach und stellen fest, oh, es gibt überhaupt keinen auf der Gegenseite, den ich jetzt gut targeten kann, um ihn anzusprechen und um eine Verlinkung zu bitten. Also vorher darüber nachdenken.

Und insgesamt muss man natürlich wirklich sagen, ich habe das am Anfang gesagt, es ist alles eine Frage der Konkurrenzsituation. Das heißt, wenn die Konkurrenzsituation einfach zu hart ist, also ich habe ein Zalando und zig andere Shops oder so zum Beispiel gegen mich, dann kann ich so viel Links aufbauen, wie ich möchte, ich werde wahrscheinlich nicht dagegen ankommen. Da kann ich wirklich machen, was ich will, ich habe keine Chance.

 

Themengebiet #3: Social Media

Block Nummer 3, das Thema Social Media. Hey, werdet ihr vielleicht sagen, was hat das mit SEO zu tun? Wir reden doch über SEO, nicht über Social Media. Ja, also ich persönlich würde das auch so denken. Es ist leider so, dass ich ganz häufig gerade in Einsteigerseminaren dann Leute habe, die sagen: Ja, ja, ja, hier, und ich habe das nicht selten, sage ich, nicht selten, ich schreibe jeden Tag oder ich schreibe zweimal in der Woche was auf Social Media, also Facebook und Co., um in Bezug auf Google davon zu profitieren, denn Google zählt das ja.

Und dann muss ich immer relativ sagen: Nein, also faktisch hat Social Media keinen direkten Einfluss auf SEO. Die ganzen Links, die da stehen, das sind alles Nofollow-Links, die zählen sowieso nicht. Wie viele Likes, Shares, Tweets du hast, das kann Google gar nicht erkennen. Die haben gar keinen Zugriff auf diese Daten.

Also bitte fallt niemals auf diesen Trick rein, dass ihr sagt, so, hey, Social Media ist gut für SEO. Es gibt diesen Begriff der sozialen Signale. Aber nochmal, das hat erstmal direkt keinen Einfluss. Kann man sich total schenken.

Trotzdem muss man natürlich sagen: Social Media kann indirekte Effekte haben. Das heißt, jemand sieht vielleicht etwas über Social Media und verlinkt dann auf mich. Oder er sucht in Google nach meiner Marke, nach meiner Brand, dann kann das positive Effekte haben. Aber das ist eben alles nachgelagert, das ist eben alles indirekt. Also bitte nochmal, wenn ihr das macht, und wie gesagt, das passiert nicht selten, lasst es sein, es bringt nichts.

 

Themengebiet #4: Technische Maßnahmen

Block Numero 4, eines meiner Lieblingsthemen ehrlichgesagt, nämlich technische Maßnahmen. Auch da muss man sagen: Du kannst einige Maßnahmen umsetzen, die haben einen Effekt auf deine Website, und du kannst relativ viele Sachen umsetzen, die haben keinen positiven Effekt auf deine Website.

Ein mögliches Thema dabei ist Pagespeed-Optimierung. Das heißt, wenn deine Website zu langsam ist, dann wird sie in der mobilen Suche abgewertet. Soweit so gut. Wenn sie aber nicht langsam ist, dann bringt dir Pagespeed-Optimierung nichts. Und das ist nicht so ein lineares Ding, je schneller deine Website ist, desto besser rankst du. Nein, es gibt einen Schwellenwert, und wenn du da drüber bist, dann rankst du normal und wenn du darunter bist, dann kriegst du irgendwas abgezogen in der mobilen Suche.

Falls dich das Thema interessiert, ich hatte das unlängst in einer Episode von Search Camp, nämlich Episode 119, das sogenannte SEO Themenradar, bin ich noch mal darauf eingegangen, welche technischen Maßnahmen und so überhaupt sinnvoll sind. Das heißt nicht, dass man Pagespeed-Optimierung nicht machen sollte. Das kann ja auch für den Nutzer hilfreich sein. Aber trotzdem, hier geht es ja um SEO. Und für SEO kann es sein, dass du in Pagespeed-Optimierung sehr viel Zeit investierst und nichts dabei rauskriegst.

Zweites technisches Thema: hreflang. hreflang braucht man ja so für internationale Websites. Und ich habe es schon oft gesagt, deswegen auch hier halte ich mich relativ kurz, hreflang, wenn ich das einbaue, es verbessert nicht meine Rankings. Es sorgt nur dafür, dass international gesehen die jeweils richtige Seite in den Suchergebnissen steht. Aber es hat keinen positiven Effekt auf den SEO-Traffic. Bestenfalls auf die Conversion Rate oder grundsätzlich wie zufrieden die Nutzer mit meiner Website sind. Aber es hat keinen Effekt auf SEO.

3. Thema Markup. Markup sind ja strukturierte Daten, das heißt, ich baue in den HTML-Code so Markierungen ein und dann kann Google erkennen, um was es in der Seite geht. Total toll. Es gibt echt viele Markups, kann man auf schema.org alle nachlesen. Und viele nutzen das und spielen damit rum. Das kann einen signifikanten positiven Effekt für meine Website haben, aber nur für einige ausgewählte Markups.

Dann folgt aus dem Markup ein sogenanntes Search Feature, das heißt, ich habe irgendeine schönere Darstellung oder eine größere Darstellung in den Suchergebnissen und dann kriege ich eine höhere Klickrate und eben dadurch auch mehr Klicks. Auch nicht zwangsweise ein besseres Ranking, aber am Ende des Tages ist es mir egal, warum ich mehr Besucher kriege.

Es kann auch sein, dass ich mit manchen Markups in Spezialsuchen reinkommen wie Google Jobs oder Google Event.

Aber nochmal, das sind immer einige ausgewählte Markups. Ich weiß nicht genau, wie viele es gibt, das müssen so ungefähr 20 sein, die irgendeinen Effekt haben. Alle anderen bringen im Moment einfach gar nichts. Und deswegen sollte man natürlich schon prüfen, welche Markups einen Effekt haben, und sich dann darauf fokussieren. Wen es interessiert, bei uns im Blog, im Bloofusion Blog, gibt es extra eine Checkliste für Markups. Da stehen eben die drin, die jetzt gerade auch wirklich, also die man nutzen sollte, die einen nachweislichen Effekt haben oder haben können.

Noch mehr technischer, also Punkt 4 bei den technischen Sachen, ich habe das mal unter Kleinscheiß beschrieben. Das sind so Sachen wie Optimierung der H1 Tags, also ob das jetzt eine Hauptüberschrift ersten Grades oder zweiten Grades ist. Auch da fummeln viele dran rum bis sie das alles geradegezogen haben. Das URL-Schema und alles solche Sachen. Muss man sagen, in der Regel hat das keinen Effekt.

Warum nicht? Ja, Google ist halt echt superschlau geworden. Also Google gibt es jetzt seit mehr als 20 Jahren, das heißt, die haben verstanden, dass manche Sachen da draußen einfach so funktionieren wie sie funktionieren. Und natürlich ist es schön, wenn du es optimal machst. Das heißt aber nicht, dass es irgendwas Positives bringt. Insgesamt muss ich natürlich sagen, SEO ist Best Practice. Also sowas wie die H1 Überschriften, das würde ich immer machen. Aber trotzdem, in der Regel hast du nichts davon zu erwarten.

Und das heißt eben auch: Wenn der Aufwand zu hoch ist das zu tun, solltest du es einfach nicht machen. Es hat einfach keinen Effekt oder einen so geringen Effekt, dass du es niemals spüren wirst. Also bei allem, was so technisch zu tun ist, bitte immer prüfen. Also erstmal: Habe ich damit überhaupt ein reales Problem? Und dann vor allem: Was ist das Ergebnis dieser Maßnahmen? Also wenn ich das jetzt ändere, zum Beispiel hreflang, was ist das Ergebnis?

Das ist ein Problem, weil viele Unternehmen da draußen das nicht richtig bewerten können, weil sie einfach die Erfahrung nicht besitzen, was ihnen das bringt. Aber dann kann ja zur Not mal einen SEO fragen und sagen. Also ich persönlich habe das wirklich sehr oft, vor allem seit ich diese SEO-Sprechstunde habe, dass Leute kommen und fragen: Hallo, wir haben folgendes vor. Sollen wir das machen? Und in der Regel muss ich sagen: Das, was ihr euch da überlegt habt, das bringt euch nicht einen Millimeter weiter, nicht einen Millimeter. Und deswegen bitte: Steckt keine Zeit rein. Und noch schlimmer, viele stecken halt auch noch Geld rein, also dass eine Agentur das umsetzt und einfach nur sagen muss, das braucht es alles nicht.

 

Zusammenfassung

Also das waren so die großen 4 Bereiche. Ich sag nochmal: Content, Links, Social-Media-Zeugs und technische Maßnahmen. Ich hoffe, du konntest so zwischen den Zeilen lesen, was jetzt wirklich wichtig ist. Ich versuche das noch mal für deinen Fokus zu sagen.

Punkt 1 ist: Viel Content produzieren ist es nie. Häufig Content produzieren ist es auch nicht. Du musst das Richtige machen. Das heißt, du musst dir die richtigen Suchbegriffe heraussuchen, die zum Search Intent passen. Das heißt, wenn du einen Blog befüllst, brauchst du einen Informational Search Intent. Guck bitte: Ist das zu konkurrenzstark? Zur Not lass die Finger davon. Ist es überhaupt ein Thema, was jemand sucht? Habe ich vielleicht sowieso schon zu diesem Thema ganz viel geschrieben, dann musst du nicht noch einen Beitrag schreiben. Und vor allem das Thema Thin Content. Also ist es so, dass ich überhaupt eine signifikante Menge an Text dazu schreiben kann? Das bringt dich nach vorne.

Beim Thema Links ist es wirklich Qualität, also thematische Nähe, Autorität der verlinkenden Website. Und da muss man ganz ehrlich sagen: Das kriegst du in der Regel nicht so hin, dass du da einfach eine E-Mail hinschreibst, 200 Euro überweist und dann hast du den Link. Sondern die richtig geilen Links musst du dir verdienen, dadurch dass du hochwertige Inhalte hast und dadurch, dass du sie richtig an den Mann / die Frau bringst.

Punkt 3, Social Media habe ich euch alles zu erzählt, hat keinen Effekt auf SEO. Lasst es sein. Ich meine, macht Social Media, überhaupt keine Frage, haut rein, Vollgas, aber auch da macht bitte das Richtige. Aber nochmal, für SEO keinen Effekt.

Und Punkt Nummer 4: Bitte guckt erstmal nach, welche technischen Probleme ihr eigentlich wirklich habt. Und was ich eigentlich immer sagen kann, ist: Markup ja. Wenn du dir richtigen Markups aussuchst, dann hat das einen positiven Effekt. Es gibt von Google unter Google Developer gibt es eine schöne Liste in der Search Gallery, wo all die Markups drinstehen, die dir was bringen. Alle anderen haben zurzeit wahrscheinlich keinen positiven Effekt auf das Ranking. Pagespeed-Optimierung ist dann extrem sinnvoll, wenn deine Website langsam ist. Das heißt, da guckst du einfach mal nach in der Google Search Console unter Geschwindigkeit, ob du langsame Seiten hast. Wenn du sie hast, machst du deine Website schneller, ansonsten lass die Finger davon. Wahrscheinlich ist das keine Baustelle für dich. Und hreflang, solltest du nutzen, wenn du international unterwegs bist. Aber auch nur dann, wenn du Content für überlappende Regionen hast. Das heißt, klassisch, du hast deutsche Inhalte und englische Inhalte, ist perfekt voneinander getrennt. Aber angenommen, du hast eine Website für Deutschland und für Österreich, das heißt, du hast zwei Länder mit der gleichen Sprache, dann brauchst du hreflang. Und ansonsten nochmal ganz wichtig: Halte dich nicht mit Kleinscheiß auf. Also dieses ganze, hier das URL-Schema habe ich nochmal ein bisschen angepasst. Da kann man ehrlichgesagt viel mehr bei kaputtmachen, als man dadurch gewinnen kann. Und auch sowas wie H1 Tags oder es gibt ganz viele Sachen, wo Leute sagen, hey, mein Code ist nicht valide oder das Verhältnis von HTML-Code zu Content muss verbessert werden. Alles davon Mumpitz, nichts, was dich weiterbringen wird.

 

Ausklang

Okay, das war es für heute. Ich hoffe, ich konnte dich ein bisschen auf den rechten Pfad bringen in Richtung dessen, wo du nicht mehr sagst, ich mache doch schon so viel, aber es funktioniert nicht, sondern dass du einfach noch mal ein paar Maßnahmen rausstreichst und dass du einfach ein paar Sachen in die richtige Richtung lenkst. Und dass du leider auch anerkennen musst, es gibt manchmal solche Schwellwerte und erst, wenn ich einen ganz bestimmten Punkt erreicht habe, ab dann fängt es an, Spaß zu machen. Aber davor musst du sehr lange reinbuttern bis du überhaupt irgendwas bemerkst. Und manchmal, muss ich ganz ehrlich sagen, für manche Websites, und vielleicht hier an der Stelle kurz der Verweis, wir bieten ja jetzt ab sofort regelmäßig die SEO-Sprechstunde an, unter www.seosprechstunde.de könnt ihr euch da einfach für anmelden, 30 Minuten kostenlose Beratung, vollkommen unverbindlich, keine Verkaufsveranstaltung, einfach nur eine nette Dienstleistung.

Und da hatte ich letztes Mal auch zwei dabei, wo ich einfach sagen musste: SEO wird für dich in 100 Jahren kein wertvoller Kanal sein. Lass es sein! Da war ein relativ kleiner Laden, die haben so Schmuck produziert, wo man ganz ehrlich sagen muss: Schmuck ist leider sehr konkurrenzstark. Und du müsstest einen sehr hohen fünfstelligen Betrag investieren, um überhaupt erstmal in eine Region zu kommen, wo es Spaß macht. Und man muss einfach auch anerkennen, manchmal macht das alles keinen Sinn. Und dann sind andere Kanäle viel besser für dich wie Amazon oder auch SEA, also Google Ads zum Beispiel. Ist für dich dann vielleicht deutlich besser, da steckst du auch Geld rein, überhaupt keine Frage, aber du kriegst ein Ergebnis. Und wenn du unterhalb bestimmter Schwellwerte bist und du musst erstmal 50.000 Euro ausgeben, um dahin zu kommen, dass es überhaupt anfängt Spaß zu machen, muss man ganz ehrlich sagen: Wir sind ja hier ein Blog für Start-ups und KMU. Das haben extrem wenig Leute vor allem derzeit so im Schrank liegen oder unter dem Kopfkissen. Und dann lasst es lieber sein.

Okay, das war meine Zusammenfassung, das waren meine Worte für dich.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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