USA: Google möchte das Kampagnenmanagement übernehmen
In den USA haben einige Werbetreibende Mails von Google bekommen, in denen Google angibt das Kampagnenmanagement zu übernehmen, sofern nicht innerhalb von sieben Tagen die Opt-out-Funktion gewählt wird.
In der Mail heißt es wortwörtlich “We’ll focus on your campaigns, so you can focus on your business”. Google möchte demnach die Performance steigern und verspricht, das komplette Kampagnenmanagement zu übernehmen. Dies beinhaltet sowohl die Umstrukturierung der Anzeigengruppen, das Anpassen der Keywords und Anzeigentexte, das Ausprobieren neuer Features als auch das Bidding. Lediglich das aktuell eingestellte Budget wird nicht verändert.
Die Mail beinhaltet eine Opt-out-Funktion, mit der man die Übernahme verhindern kann. Klickt man diese Option nicht an, startet Google sieben Tage nach Erhalt der Mail mit dem Kampagnenmanagement.
In einer kleinen Fußnote wird zudem darauf hingewiesen, dass die Veränderungen nicht zwingend zu einer Verbesserung führen und dass sowohl die Kampagnen-Performance als auch die Höhe der Ausgaben sich ändern können. Werbetreibende sollen also trotzdem regelmäßig in das Konto schauen, um die Veränderungen zu verstehen und gegebenenfalls eingreifen zu können.
Quelle: Tweet von aaron levy
Warum man die Opt-out-Funktion wählen sollte
Für kleine Unternehmen, die selbst keine Kapazitäten für das Kampagnenmanagement haben, scheint dieses „Angebot“ sicherlich verlockend. Jedoch besteht hier ein Interessenkonflikt: Googles Ziel ist schließlich nicht, die CPA’s und CPC’s so niedrig wie möglich zu halten, sondern den eigenen Umsatz zu steigern. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man allgemein Googles smarte Kampagnen, die sogenannten Best Practices oder auch den „Service“ der Übernahme des Kampagnenmanagements in Erwägung zieht.
Google hat eine große Datenbasis und eine ausgefeilte künstliche Intelligenz, wodurch zumindest nicht auszuschließen ist, dass durch Googles Übernahme von Bidding und Budgets die Effizienz von Google Ads gesteigert wird. Jedoch kann (bisher) keine Maschine alles bieten, was für ein erfolgreiches Kampagnenmanagement nötig ist: Erst wenn man das Unternehmen und die Unternehmensziele, aber auch die Kunden versteht, können Anzeigen und Gebote entsprechend optimiert werden. Zudem gibt Google in der Email auch schon an, dass die Ergebnisse nicht zwingend besser werden und man die Kampagnen selbst im Blick behalten sollte.
Was bedeutet das für uns?
In Deutschland wurden solche Mails noch nicht gemeldet, daher besteht erst einmal kein Grund zur Panik. Dennoch kann man davon ausgehen, dass Google auch außerhalb der USA in Zukunft gern das Kampagnenmanagement an sich nehmen würde. Sollten diese Emails eines Tages Deutschland erreichen, sollte man auf jeden Fall die Opt-out Funktion wählen. Falls man seine Emails nicht allzu regelmäßig checkt, ist es auch hilfreich, die Budgets auf den Betrag zu reduzieren, den man maximal ausgeben möchte. Sollte Google eines Tages unbemerkt das Kampagnenmanagement übernehmen, können zumindest die Ausgaben nicht deutlich steigen, da das Budget ja nicht angerührt wird. Die spätere Möglichkeit zum Opt-out ist dann trotzdem noch gegeben.
Miriam Eilers
Miriam Eilers ist Teamleiterin und Online-Marketing-Managerin im Performance-Marketing-Team bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog berichtet sie über Google Ads und andere SEA-Themen.
Wenn sie nicht gerade die Konten ihrer Kunden optimiert oder sich um ihr Team kümmert, verbringt sie viel Zeit mit ihren zwei Kaninchen oder ist auf Reisen mit ihrem Bulli. Außerdem ist sie Fan von Werder Bremen und grundsätzlich immer viel und gerne unterwegs.
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