Wie erstelle ich einen Facebook Chatbot in 6 Schritten? (Teil 2)

11. September 2020 | Von in Social Media

Im ersten Teil dieser Blogreihe haben wir bereits geklärt, was ein Chatbot eigentlich ist, auf welchen Plattformen Chatbots ihre Verwendung finden und welches mögliche Einsatzgebiete für Chatbots sind. In diesem Teil erfahrt ihr in einem Step-by-Step-Guide, wie man einen Chatbot in 6 einfachen Schritten erstellen kann und was man dabei beachten muss.

Der Chatbot-Step-by-Step-Guide:

Schritt 1: Inhalte festlegen – Was soll der Chatbot können und machen?

Um einen Chatbot zu erstellen, sollte man sich als Werbetreibender im ersten Schritt darüber Gedanken machen, welche Funktionen der eigene Chatbot später haben und welcher Service damit abgedeckt werden soll. Wie schon im ersten Teil dieser Blogreihe beschrieben, gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für Chatbots. Diese können von einem einfachen Support-Bot bis hin zu komplexen Geschenke-Bots mit Shop-Integration sehr vielfältig sein.

Bei der Planung eines Chatbots ist daher auf Folgendes zu achten:

  • Wie hoch sind die zu erwartenden Nutzerzahlen des Bots?
  • In welchem Verhältnis steht der Kosten/Nutzen-Aufwand des Bots?
  • Je größer der Funktionsumfang, desto komplexer wird die Erstellung und Pflege des Bots!

Schritt 2: Die richtige Plattform & Software wählen?

Sind nun der Funktionsumfang und die Inhalte des Bots im ersten Schritt definiert, geht es im zweiten Schritt darum, die richtige Plattform sowie die passende Software für den Chatbot zu bestimmen. Im ersten Teil dieser Blogreihe wurden bereits die meistgenutzten Plattformen und Softwarelösungen vorgestellt. Einen Marktüberblick über 18 Chatbot-Softwarelösungen findet ihr unter Contentmanger.de. In diesem Artikel werden 18 Chatbot-Lösungen miteinander verglichen. Dabei ist anzumerken, dass hierbei weitaus nicht alle Anbieter aufgelistet sind und es sich daher immer lohnt, selbst verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen und individuelle Angebote einzuholen.

Bei der Auswahl des richtigen Anbieters sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Deckt die Softwarelösung alle im ersten Schritt festgelegten Inhalte ab und ist der Funktionsumfang ausreichend?
  • Ist die Softwarelösung mit allen relevanten Plattformen kompatibel?
  • Wie ist das Preismodell strukturiert, passt es zu meinen Anforderungen?
  • Ist die Softwarelösung benutzerfreundlich aufgebaut?
  • Kann ich den Chatbot selbst erstellen und pflegen oder wird dazu weiteres Fachpersonal, wie beispielsweise ein Programmierer, benötigt?

Schritt 3: Zielgruppe definieren – Mit wem spricht der Chatbot am häufigsten?

Ist nun die perfekte Softwarelösung gefunden, wird es Zeit, sich mit der Zielgruppe zu befassen. Dabei sollte klar definiert werden, wer die Hauptnutzer sind, was sie ausmacht und wie sie am besten angesprochen werden können. Dieser Schritt ist sehr wichtig, da die Zielgruppe den Grundstein für die weitere Ausrichtung des Chatbots hinsichtlich der Funktionalität, des Designs, der Ansprache und des Wordings legt. Grundlegend muss hier entschieden werden, ob der Chatbot auf B2B- oder B2C-Nutzer ausgerichtet werden soll. Bei der Definition der Zielgruppe ist es oft hilfreich, entsprechende Personas anzulegen. Diese sollten die nachfolgenden Gesichtspunkte berücksichtigen:

  • Geschlecht
  • Alter
  • Familie
  • Lebenswelt (urban, ländlich, expat etc.)
  • Bildungsgrad
  • Beruf
  • Hobbys

Schritt 4: Ansprache wählen – Wie kann ich meine Zielgruppe am besten erreichen?

Sind die Personas erstellt und ist damit die Zielgruppe festgelegt, geht es in Schritt 4 darum, die passende Ansprache zu wählen. Dabei muss nicht nur die Entscheidung getroffen werden, ob der Chatbot die Nutzer mit „Sie“ oder „Du“ ansprechen soll, sondern auch, welches Wording das Passende ist.

Schritt 5: Mein Chatbot – Gib deinem Chatbot eine Persönlichkeit!

Quelle: Facebook Messenger – Lego Bot

Um eine hohe Akzeptanz des Chatbots bei den Nutzern zu erreichen und somit die Interaktionsrate zu erhöhen, ist es oft hilfreich, dem Chatbot eine Art Persönlichkeit zu verleihen. Diese Persönlichkeit kann ähnlich wie bei den Zielgruppen als Persona definiert werden. Hierbei müssen dem Chatbot aber nicht nur ein Name und ein äußeres Erscheinungsbild zugeordnet werden, sondern auch einige Charaktereigenschaften, welche man am einfachsten über beschreibende Adjektive definieren kann. Über folgende Fragen sollte die Persönlichkeit eines Chatbot definiert werden:

  • Wie sieht mein Chatbot aus?
  • Wie heißt mein Chatbot?
  • Was für ein Mensch wäre der Chatbot? (Geschlecht, Alter, Familie)
  • Welche Adjektive beschreiben den Chatbot am besten?
Template – Wer ist mein Chatbot?

Schritt 6: Dialoge erstellen – Wie kommunizieren die Nutzer mit meinem Bot?

In Schritt 6 geht es nun daran, die finalen Dialoge des Chatbots zu erstellen. Dabei sollte man damit beginnen, die 3 Fragen zu formulieren, welche der Chatbot am häufigsten beantworten muss. Passend dazu sollten in diesem Schritt auch Antworten in Stichpunkten vorliegen. Aus diesen Fragen und den weiteren Funktionen, welche der Chatbot später haben soll, kann man nun Templates erstellen, welche zur Gestaltung des Chatbots dienen. Diese sollten widerspiegeln, wie ein Gespräch zwischen dem Chatbot und dem Nutzer ablaufen kann.

Template – Die 3 wichtigsten Fragen
Template – Chatbot Dialog

Dabei sollte man folgende Fragen beachten:

  • Wie begrüßt der Chatbot den Nutzer?
  • Wie leitet er eine Frage ein?
  • Wie formuliert er seine Aussagen?
  • Welchen Ton schlägt der Chatbot dabei an?

Fazit und Ausblick:

Dieser Step-by-Step-Guide soll euch eine Hilfe bei der Erstellung von Chatbots sein und euch wichtige Punkte aufzeigen, welche ihr bei der Planung und Erstellung eines Chatbots beachten müsst. Im nächsten Teil diese Blogreihe erfahrt ihr, welche Datenschutz-Regeln ihr bei der Erstellung und Verwendung eines Chatbots beachten müsst und welche Marketing-Möglichkeiten euch bei Facebook Chatbots zur Verfügung stehen.

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Mario Hochmuth

Online Marketing Manager bei Bloofusion Germany GmbH

Mario Hochmuth war bis 2023 Online-Marketing-Manager bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog berichtete er über Google Ads sowie Facebook Ads und andere Themen.

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