Warum hast Du zu wenig Backlinks? 6 Gründe + Lösungswege! [Search Camp 248]

18. Oktober 2022 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Viele Websites haben zu wenig Backlinks. In dieser Episode geht es darum, die Gründe dafür herauszufinden. Denn: Wer die Gründe kennt, kann auch entsprechend gegensteuern und wertvolle Backlinks generieren.

 

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Warum hast Du zu wenig Backlinks? 6 Gründe + Lösungswege!

Das Backlink-Thema bleibt. Und ganz ehrlich, gerade in den Gesprächen bei der SEO-Sprechstunde, wo ich eher so, ich sage mal, mit kleineren Unternehmen und zum großen Teil auch mit Startups rede, Backlinks ist eigentlich immer ein Thema. Natürlich sind auch andere Sachen dabei, Content und so, aber Backlinks, ja, ist gerade bei kleineren Unternehmen immer ein großes Thema.

Es gibt aber Gründe, warum man zu wenig Backlinks hat. Und darauf möchte ich heute mal eingehen. Zu wenig ist natürlich erstmal immer ein schwieriges Thema. Zu wenig ist jetzt nicht fünf oder drei oder 17 oder 42, sondern es hängt ja immer von der Konkurrenzsituation ab. Da würde ich dich verweisen auf die Episode “Alles auf Start 55”, da habe ich nämlich schon mal drüber gesprochen: Wie viele Backlinks braucht man eigentlich? Denn natürlich, es ist eine Frage der Konkurrenzsituation.

Und es gibt so ein paar Segmente, wo ich häufig merke, dass Websites zu wenig Backlinks haben. Gerade im Local Bereich ist es eigentlich fast immer ein Thema. Aber auch Onlineshops, auch da habe ich es relativ oft, gerade bei den SEO-Seminaren bei Shopware, dass da durchaus interessante Shops sind, zum Teil Nischen-Shops – weiß nicht – die verkaufen, dann einfach nur Wärmeverbundsysteme. Und das ist jetzt nicht gerade so das mega sexy Thema, wo alle mega freiwillig drauf verlinken. Und da merkt man dann leider auch schon, dass da durchaus dann Shops dabei sind, die haben einfach null Backlinks. Und dann ist man leider ein bisschen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Bezug auf Google.

Ich habe insgesamt sechs Gründe mitgebracht, warum du zu wenig Backlinks hast.

 

Grund #1: Du bist nur nach innen gerichtet unterwegs

Wie entstehen eigentlich Backlinks? Ich glaube, eine Möglichkeit ist dadurch, dass ich nach außen gehe, dass ich zum Beispiel Vorträge halte. Also ich bin ein Energieberater, ich halte einen Vortrag bei einer IHK-Veranstaltung und die verlinken eben auch – wenn ich mich jetzt nicht zu dämlich anstelle – auf meine Website. Oder ich mache einen Podcast, so wie das hier. Ich mache irgendwelche YouTube-Videos, erlange dadurch Bekanntheit. Ich habe vielleicht einen Blog, in dem ich relevante Statistiken veröffentliche, aber ich mache eben was fürs Außen.

Und deswegen: Wer nur eine Website hat und sonst nichts hat, was nach außen gerichtet ist, der wird es wirklich schwer haben. Das ist natürlich immer so im Durchschnitt und es gibt Spezialfälle und so, aber ich merke das total oft, dass es einfach Unternehmen gibt, die haben einfach nur eine Website. Die ist dann oft auch nicht so besonders, das ist noch das andere Problem. Aber hauptsächlich, die haben nur eine Website. Und das reicht eben heute einfach nicht mehr.

 

Grund #2: Du nutzt bestehende Beziehungen nicht aus

Und das oft aus Unwissen. Angenommen, du bist ein Onlineshop, du hast ja eine Beziehung mit Lieferanten von deinen Produkten und die haben auf ihrer Website auch Bezugsquellen aufgelistet mit Onlineshops. Aber du fehlst da. Du hast vielleicht eine Partnerschaft mit einer Uni, aber die verlinkt jetzt gar nicht auf dich. Du bist Mitglied in einem Verband, aber hast dich da nicht um dein Profil gekümmert.

Und das merke ich auch relativ oft, gerade mit etwas etablierteren Unternehmen, die auch viele Beziehungen schon haben, dass sie diese Beziehungen in der Regel nicht in links ummünzen. Deswegen ist natürlich immer die erste Frage: Welche Beziehungen hast du denn so mit wem? Eine Möglichkeit, sich dem Ganzen zu nähern, ist einfach mal das gute alte „Follow the Money“. Also wessen Rechnungen bezahle ich denn eigentlich so? Also wenn ich zum Beispiel sehe, ich kriege sicherlich eingehende Rechnungen von meinen Lieferanten, Ah, okay, gucke auf deren Website, verlinken die auf solche Unternehmen? Falls ja, lass dich da listen. Oder du hast eine Mitgliedschaft in einem Verband, dann wirst du jährlich eine Rechnung von denen kriegen. Und dann eben zu sagen, Ah ja, okay, wie habe ich denn das, was ich hier investiert habe, auch in einen Link umgewandelt? Nicht, dass du das wegen des Links machst. Nein, du hast da eine Beziehung. Und ja, die solltest du eben auch ausnutzen.

 

Grund #3: Du bist nur in der Innensicht unterwegs

Also, du hast vielleicht einen Blog bei dir auf der Website, aber eben mit der Innensicht. Du hast zum Beispiel einen Beitrag wie, “Wir haben die neue Kollektion von Amano Ramiro.” Das ist Innensicht. Du hast was Neues. Schön für dich. So. Würde ich darauf verlinken? Njet, interessiert mich nicht.

Aber wenn du vielleicht den perfekten Ratgeber hast, „die perfekte Kleidung für ein Vorstellungsgespräch“, dann gehst du in die Außensicht. Nämlich: Welche Probleme haben eigentlich deine zukünftigen Kunden? Und damit kann – und “kann” ist sehr fett unterstrichen – und damit kann man Backlinks generieren.

Diese Sicht, muss ich ganz ehrlich sagen, fällt vielen schwer. Also überhaupt so ein Blog oder Magazin oder Ratgeber, irgendetwas zu betreiben, fällt vielen schwer. Uns Onlinemarketern sicherlich nicht, wir haben immer irgendwas zu erzählen. Alles gut. Aber ich höre das total oft, sowas, “Ja, wir sind doch keine Redakteure.” oder “Dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen Päckchen packen.”

Grundsätzlich stimmt das ja auch, ist noch nicht mal eine blöde Ausrede, aber die Notwendigkeit ist eben trotzdem da. Also mit dem Schreiben tun sich viele schwer und dann tun sie sich auch noch damit schwer, die Innensicht zu verlassen und über ihre ganzen Produkte zu reden und das ganze Zeugs. Deutlich besser über Probleme zu reden und dann können auch eher Backlinks entstehen.

 

Grund #4:  Du glaubst noch an das alte Mantra “Guter Content erzeugt auch Backlinks”

Es ist schwierig, dieses Thema zu beleuchten. Erstens: Guter Content kann Backlinks erzeugen. Das ist so. Aber es ist eben kein Automatismus. Also nicht, weil du jetzt einen mega Beitrag geschrieben hast, werden automatisch Backlinks entstehen. Das passiert nicht. Nicht alle Inhalte generieren auch starke Backlinks. Und da sind für mich immer drei Punkte wichtig.

Punkt eins ist für mich, dass man ein resonanzfähiges Thema findet, über das ich schreibe. Also wenn du – weiß nicht – einen Beitrag darüber schreibst, wie du eine Schraube in die Wand drehst, Okay, jetzt nicht so superspannend. Aber gerade so Aufregerthemen, lustige Themen, aber auch ganz bestimmte Themenbereiche wie Ernährung und Finanzen, das regt oft einfach zum Verlinken eher an. Und auch Themen, die uns trennen. Also gerade so der Klassiker, Frau gegen Mann, Land gegen Stadt, Arm gegen Reich, das sind alles Themen, da räsoniert irgendetwas, weil dieses Trennende, das ist so ein Spiel, das spielen die Medien seit Jahrzehnten gegen uns und wir steigen da voll drauf ein. Also das Thema muss erstmal resonanzfähig sein. Es muss irgendjemanden da draußen geben, den dieses Thema interessiert und den es also nicht nur interessiert, sondern der dann in irgendeiner Weise auch darauf einsteigt.

Punkt zwei in meinen Augen ist immer das Seeding. Das heißt, es ist eben auch wichtig, wenn ich eine spannende Ressource entwickelt habe, auch rauszugehen und den Leuten das zu sagen, weil nur weil ich was Geiles erstellt habe, wissen das ja nicht unbedingt Leute. Die würden drauf verlinken, aber sie wissen einfach nicht, dass das existiert. Also ein klassisches Arbeitsthema eigentlich. Also so ein Exekutionsthema, das muss man einfach machen. Punkt. Macht keinen Spaß, muss sein.

Und dann auch nochmal Thema Nummer drei: Zielgruppe. Zielgruppe meine ich jetzt nicht als Zielgruppe der Website, sondern sich wirklich anzugucken, was ist die Zielgruppe für diesen Content? Also gibt es eine ausreichend große Menge an Websites, die darauf verlinken können? Und die, die darauf verlinken können, haben die auch gute Vitaldaten? Also wenn ich irgendwas finde und ich sage mal, 30 vegane Portale verlinken auf mich, dann sind diese veganen Portale gut verlinkt und diese Links bringen mir richtig was. Wenn ich 20 Links von Häschenzüchtervereinen kriege, hmm, sind die in der Regel nicht gut verlinkt, dann kommt für mich auch wenig dabei rum. Aber gerade dieses Zielgruppenthema ist sehr, sehr wichtig. Fällt natürlich auch mit dem Seeding zusammen. Also ich muss ja erst mal eine Zielgruppe identifizieren und kann sie dann über das Seeding ansprechen. Und ganz ehrlich, da denkt einfach kaum jemand drüber nach. Und deswegen ist es dann oft eben so, dass man zwar guten Content erzeugt hat, der allerdings dann bestenfalls zufällig mal einen Backlink erzeugt.

 

Grund #5: Du hast nichts zu erzählen

Ist relativ oft so. Also gerade so in langweiligen Umfeldern. Und das meine ich nicht böse. Es gibt natürlich einfach Themengebiete – ich war eben schon bei der veganen Ernährung, da gibt es immer irgendwas zu erzählen. Du kannst ein tolles Rezept rausholen oder über irgendwelche Nährstoffe sprechen, wie auch immer. Aber wenn du linksdrehende Gewindeschaftbolzen herstellst, dann ist es schwierig. Also da kannst du jetzt nicht so die mega Sache rausziehen, zumindest in der Regel nicht.

Viele sitzen auf einem Schatz, aber die machen nichts daraus. Es geht halt wirklich darum, relevante Neuigkeiten zu finden, spannende Geschichten. Also das Stichwort Storytelling. Und die gibt es oft irgendwo im Unternehmen versteckt. Man holt sie einfach nicht ans Licht. Da sind wir als Agentur übrigens auch nicht extrem gut drin. Das passiert uns auch noch oft, dass da irgendwie ein spannendes Thema gerade entsteht, und dass wir jetzt auch nicht unbedingt gerade Zeit und Lust haben, darauf aufzuspringen. Oder dass wir manchmal auch gar nicht erkennen, was das für ein spannendes Thema ist, dass es für uns vielleicht total banal ist. Okay, haben wir jetzt abgehakt. Haken dran. Aber für alle da draußen, die sind total – gehen total steil auf das Thema. Und auch hier ist deswegen immer die Außensicht spannend. Manche Themen sieht man auch nicht, weil sie einfach viel zu normal sind.

Es ist zum Beispiel normal, dass so ein Mittelständler einfach ausbildet. Und trotzdem kann man daraus gerade in diesen Zeiten ja was machen. Also auch da gibt es ja immer spannende Themen, die man daraus ableiten könnte, wenn man denn wollte. Aber man muss natürlich auch dieses Gespür haben für resonanzfähige Themen, für Spannendes, was man erzählen möchte. Und ganz ehrlich, in manchen Unternehmen, wo ich so bin, da herrscht dieser Spirit nicht so ganz.

Also die Azubis, die sind dann immer relativ fit, die sind sowieso den ganzen Tag auf Insta. Wobei, das reicht manchmal nicht. Also einfach nur, ich sage mal soziale Medien zu nutzen heißt nicht unbedingt, dass man das dann ins Unternehmen transferieren kann, dass man sagen kann, Okay, privat like ich die ganzen Katzenvideos und so und deswegen bin ich jetzt auch ein guter Social Media Mensch für das Unternehmen. Das ist jetzt auch nicht so oft, aber es ist natürlich schon so, dass man sagen muss, es gibt in manchen Unternehmen große Mengen an Führungskräften, die mit sozialen Medien zum Beispiel nicht so viel am Hut haben, die das privat auch gar nicht nutzen. Und dann hat man vielleicht auch nicht immer so diese Sichtweise auf das, was jetzt gerade eigentlich gut geht. Das, was für andere jetzt gerade interessant ist.

 

Grund #6: Du suchst nicht aktiv nach Backlinks

Wir hatten ja eben schon so ein paar Themen, wo man sagen muss, ja, du schreibst oder du erzeugst guten Content und das kann gute Backlinks generieren. Ja. Es gibt aber natürlich auch immer noch ganz klassische Potenziale, wo du Verzeichnisse, wo du Listen, wo du Portale identifizierst und dann eben guckst, was du dort machen kannst.

Und es gibt viele Bereiche, in denen es relevante Ressourcen gibt. Also nochmal das Beispiel vegane Ernährung oder auch Mountainbiken oder so was. Also alles gerade so im Sport, im Freizeitbereich eignet sich natürlich ziemlich gut dafür. Nicht so unbedingt im B2B-Bereich. Und deswegen würde ich immer empfehlen, auch hier noch mal eine klassische Backlink-Analyse von Konkurrenten zu machen und dann eben auch proaktiv nach relevanten Ressourcen zu suchen.

Dafür kann man auch ganz normal eine Google-Suchanfrage nehmen wie “vegan Blog”, “vegan Portal”, “vegan Links”, vegan Verzeichnis”. Und so weiter und so fort. Aber mal gucken, was kommt denn da so? Und dann ja, ich weiß, das ist dann runterarbeiten.

Und da würde ich eben immer empfehlen, das Ganze nicht nur als Linkaufbau zu sehen. Natürlich ist das – das mag auch vielleicht die vordergründige Motivation sein. Aber das ist natürlich viel mehr. Das ist eben auch Markenbekanntheit erzeugen, das ist auch direkten Traffic erzeugen vielleicht. Also wenn ich als Hersteller von veganen Produkten auf einem veganen Blog erwähnt werde, klar generiert mir das einen richtig relevanten, Themen nahen Backlink. Alles gut, aber es kann mir ja auch Markenbekanntheit erzeugen und es kann eben auch direkten Traffic erzeugen. Leute, die in dem Blog unterwegs sind und dann da draufklicken. Also da ganz klar nicht nur einfach den Link für Google aufbauen, sondern eben insgesamt.

Und dann ist es übrigens auch immer ein sehr schönes Kriterium, weil dann scheiden ganz viele Linkquellen auf einmal aus. Also diese ganzen 0815-Link-Websites oder so, die scheiden aus. Oder du gehst auf eine Linkliste, wo unten noch so ein kleines Hündchen als animiertes GIF rumrennt, weil seit 20 Jahren hat keiner diese Website angepasst. Ganz ehrlich, dann will ich von der auch keinen Link haben. Ich will Links haben von Websites, die geil aussehen, die eine thematische Nähe besitzen, die autoritär sind. Das will ich hinbekommen.

 

Finale

Ja, und damit sind wir auch schon, glaube ich, durch für heute. Ich hoffe, ich konnte euch den kleinen Anstoß bringen und wie gesagt, vor allem dieses Thema nach innen gerichtet, oder Innensicht, das ist ein ganz großes Thema. Ich muss halt etwas machen, was für andere relevant ist. Und dafür muss ich mein Büro verlassen. Entweder physisch, indem ich einen Vortrag halte, zum Beispiel. Oder eben digital, indem ich einen Podcast aufnehme, indem ich auf YouTube irgendwas zaubere. Irgendwas muss ich da machen.

Und ansonsten ist vieles davon, muss man ganz ehrlich sagen, einfach Fleißarbeit. Und es gibt leider immer noch zu viele Unternehmen, die darauf keine Lust haben. Aber zum Teil glaube ich auch, weil sie es zu beschränkt als Linkaufbau sehen. Und das wäre etwas, was ich so nicht unterschreiben würde. Wenn man Linkaufbau macht, nur um Links aufzubauen, dann macht man es falsch.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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