Print und E-Mails sind nicht tot! [RECAP]
Das wurde am vergangenen Donnerstag auf der ersten Online-Marketing-Konferenz des Rheinwerk Verlags in Köln gezeigt. Während ihrer Veranstaltungspremiere bewiesen sie getreu nach ihrem Motto „Ein Verlag in Bewegung“, dass sie neben Büchern auch Veranstaltungen machen können.
Zu Beginn ein großes Dankeschön an die Teilnehmer und Speaker für das Bildmaterial in diesem Recap, da die Kamera meines Smartphones versagt hat und nur Selfies von mir sehr langweilig geworden wären.
„Bin ich hier richtig?“ Das fragte sich bestimmt der eine oder andere Teilnehmer, als er an der Location in Köln-Deutz ankam. Neben einem baufälligen Industriegebäude befindet sich das DOCK.ONE – mit einem rustikalen Aussehen von außen und einer gemütlichen Atmosphäre im Inneren. Schnell einen hippen Jutebeutel und ein Hipster-Getränk mitgenommen, dann ging es auch schon zur Hauptbühne, dem großen Dock. Dort begrüßte Hendrik Flanagan-Wevers (zuständig für das Kommunikation Computing beim Verlag) die Teilnehmenden.
Anschließend verteilten sich die über 200 Teilnehmenden innerhalb eines Raumes auf zwei Etagen und drei Tracks: Neben der Hauptbühne gab es eine offene „Empore“, wo die Sitzplätze mit Funkkopfhörern ausgestattet waren, um sich voll und ganz auf die Vorträge konzentrieren zu können.
Stärker als der Kaffee am Morgen: Der Vortrag von Dr. Kerstin Hoffmann
Mit ihrer Keynote zum Thema „Die Zukunft der digitalen Kommunikation – Strategien, Ängste und Prognosen“ weckte die Tönisvorsterin* erstmal die Teilnehmenden. In puncto technologischer Fortschritt steht Deutschland mit sehr vielen Ländern in Konkurrenz – wie in ihrem Beispiel, womit man nicht gerechnet hätte, Usbekistan (die Datenschutzbedingungen dabei ausgenommen).
Zudem nahm sie Print-Liebhabern die Angst, dass es mit Büchern und Magazinen schnell zu Ende gehen könnte. Trotz der Digitalisierung ist der Faktor Mensch wichtig, also das Physische. Somit wird es ihrer Meinung nach weiterhin print-affine Menschen geben. Also müssen wir um unsere Bücher noch nicht trauern, bevor sie weg sind. Diese Zielgruppe ließ sich in den Pausen beim Schmökern an den zwei großen Büchertischen vom Rheinwerk Verlag beobachten.
*Wer es nicht kennt: Tönisvorst ist ein Ort bei Krefeld.
Mal aus dem Hamsterrad treten: Die eigene Online-Marketing-Strategie hinterfragen
Wo ist die Grenze zwischen „Jetzt habe ich mich sicher eingearbeitet und meine Abläufe sind routiniert“ und „Dieser Prozess/diese Strategie/diese Maßnahme ist überholt und muss angepasst werden“? Zweiteres durfte ich während des Vortrages von Olaf Kopp mit dem Titel „Marketing-Strategie: Kennen Sie Ihre Online-Marketing-Strategie?“ erfahren. Meiner Meinung nach war er nicht nur für Content-Einsteiger, sondern auch für erfahrenere Marketer interessant, die zwischendurch mal ihre To-dos aktualisieren sollten.
Sehr anschaulich zeigte er die Customer Journey (die man sich immer mal wieder vor Augen führen sollte!) und an welcher Stelle die Marketingmaßnahmen einsortiert sind.
Bestehenden Content verknüpfen entlang der Customer Journey – aber nur in eine Richtung! Als Beispiel diente die Marketingstrategie von Hornbach, der das sehr gut umgesetzt hat. Auch ließ sich dieses Beispiel gut in die sogenannte Nutzen-Zweck-Matrix einordnen.
„Die E-Mail ist tot!“: Warum sich E-Mail-Marketing weiterhin lohnt (oder warum man damit anfangen sollte)
In einigen Punkten ist die E-Mail vielleicht nicht mehr die erste Wahl (vor allem im privaten Bereich), z. B. wenn es um den schnellen Austausch von Informationen geht. Da gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Messenger-Dienste. Aber wenn es um das Wichtigste im Unternehmen geht, nämlich den Umsatz, dann ist dieses Medium weiterhin ganz weit vorne.
Nico Zorn deckte in seinem Vortrag „Warum E-Mail noch immer der Umsatzbringer ist“ auf, warum dieses Medium aktuell lebendiger ist als jemals zuvor. Neben dem weiterhin gestiegenen E-Mail-Volumen in Deutschland (laut einer Statistik von ARD/ZDF Online-Studie, Radicati Group, WEB.DE und GMX und Statista) wird es für verschiedene Dienste genutzt, um Nutzer zu kontaktieren oder zu reaktivieren – allem voran die Social-Media-Plattformen.
Entscheidend, ob die E-Mail im Postfach direkt gelöscht wird oder den Griff zur Kreditkarte entlockt, sind verschiedene Faktoren wie u. a.:
- Themensegmentierung nach Interessen und Relevanz des Empfängers
- Formaler Aufbau, wie die Betreffzeile, der Inhalt „Above-the-Line“ usw.
Doch: Nicht die E-Mail selbst soll das Produkt oder die Dienstleistung verkaufen, sondern die Landingpage(s), die darauf folgt/folgen.
Als Nico diesen Comic zeigte, offenbarte sich ein weiteres Argument, sich für das E-Mail-Marketing bzw. für Marketingmaßnahmen mittels einer eigenen Datenbank zu entscheiden:
Et is jot jejange
Für die erste Veranstaltung hat der Rheinwerk Verlag sehr gute Arbeit geleistet. Trotz Ausfall eines Speakers wurde schnell improvisiert, indem ein Vortrag vorgezogen und eine SEO Site Clinic spontan initiiert wurde. Schade war nur, dass durch die räumlichen Gegebenheiten der Ton nicht in allen Tracks optimal war. Bei Wiederholung bin ich auf die neue Location gespannt. Aber im November geht es wahrscheinlich erst mal zu den Social Media Marketing Days (die zweite Veranstaltung des Rheinwerk Verlags).
Weitere Recaps
- Vom Rheinwerk Verlag: https://www.rheinwerk-konferenz.de/recap/
- Von Sebastian Slawik (Online-Profession): https://seo-profession.de/rheinwerk-online-marketing-konferenz-2019-recap/
Mandy Reckert
Mandy Reckert war bis 2020 für die Marketingtätigkeiten sowie das Eventmanagement der Online-Marketing-Agentur Bloofusion zuständig.
Hier im Blog berichtete sie über die Neuerscheinungen des suchradar Magazins, Neuigkeiten zu Bloofusion-Veranstaltungen und über nationale + internationale Online-Marketing-Konferenzen.Neueste Artikel von Mandy Reckert (alle ansehen)
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