Recap: Content Marketing Masters 2015 in Berlin, Teil 1

2. Juni 2015 | Von in Agenturleben, Content Marketing

“Berlin jewesen – Reichstach jesehn.” Naja, wenn man Berlin Hbf aussteigt, kommt man auch fast nicht drum herum. Ich war mit meinem Kollegen Andreas Schülke 28. Mai 2015 auf der Content Marketing Masters 2015. Warum es sich für mich gelohnt hat und was ich für unsere Content-Marketing-Strategien mitgenommen habe, erfahrt ihr in meinem Recap. Andreas’ Recap findet ihr natürlich auch hier im Blog.

berlin-potsdamer-platzDie Konferenz fand in angenehmer Atmosphäre – den Räumlichkeiten des Tagesspiegels – statt. Ich war positiv überrascht, dass die Teilnehmerzahl doch so überschaubar war. Das ergab eine sehr angenehme Atmosphäre zum Networken und nettem Beisammensein. Insgesamt gab es zwei Tracks mit jeweils acht Vorträgen, wobei ein Track von internationalen Speakern auf Englisch gehalten wurde. Ich möchte im Folgenden die drei spannendsten Sessions kurz zusammenfassen:

Lass deine Besucher sprechen

kenwrightDie Konferenz begann mit einem durchweg überzeugenden Vortrag von Stephen Kenwright. Kenwright betonte die kostengünstige Möglichkeit, die eigene Website oder App von realen Menschen aus Fleisch und Blut testen zu lassen. Damit sprach er sich eindeutig gegen Personas aus. Vielmehr könne jeder Freunde oder Freiwillige anwerben, sie mit konkreten Aufgaben betrauen und das Nutzungsverhalten über Recording-Software aufzeichnen und auswerten. Diese sehr simple Methode nennt Kenwright „Guerrilla Testing“. Die Testuser sollten mit ihrer Suche jedoch da beginnen, wo man normalerweise auch anfängt: beim Eingabefeld der Suchmaschine.

Unterhalte die Gehirne deiner Besucher

etzoldDer Vortrag von Dr. Veit Etzold war mitunter der kurzweiligste. Der Schriftsteller wurde u.a. mit seinem Thriller „Final Cut“ bekannt. Auf unterhaltsame Weise präsentierte Etzold den Zuhörern seine Rezeptur für gutes Storytelling: Er zielte auf die Wirkkraft negativer Emotionen. Viele Menschen würden dazu neigen, gute Ereignisse zu unterschätzen und schlechte Ereignisse zu überschätzen. Um Geschichten zu erzählen, müsse man jedoch zeitweise auf Negatives setzen, um das Publikum wach zu machen, und dann – nach einem spannenden Wendepunkt – ein Happy End zu bieten. Dazu müsse man jedoch den prähistorisch gewachsenen „Türsteher“ des limbischen Systems überlisten. Nur dann sei es möglich, Emotionen beim Zuschauer zu wecken.

Verursache bei deinen Besuchern Gänsehaut

adamsBryan Adams – nein, der andere: Buchautor und CEO der Digital Inbound Marketingagentur Ph.Creative – ging noch einen Schritt weiter. Seine Message war, dass es nicht nur auf Emotionen, sondern auf Empathie ankommt. Nur wer seine Audience versteht, weiß, wie man sie emotional beeinflussen kann. Es geht also nicht um irgendwelche Emotionen, sondern um die richtigen Gefühle zur richtigen Zeit. Solche, die „goosebumps“ verursachen – eine Gänsehaut. Das sind Dinge, die sich bei potentiellen Kunden einprägen und womit sie positive Gefühle verbinden. Und wenn sie etwas gekauft haben, heißt das noch lange nicht, dass man sich damit zufrieden geben sollte. Denn was spricht dagegen, die Kunden weiterhin mit emotionalen und unterhaltsamen Geschichten an sich zu binden?

Mein Fazit

Besonders die mahnenden Worte von Kenwright haben mich ermutigt, noch einmal genauer auf unsere User-Experience zu schauen. Ist die Webseiten-Navigation wirklich einleuchtend? Was erwartet ein Besucher, wenn er bestimmte Seiten aufruft? etc. Ein zweiter Punkt betrifft die Emotionalität: Für mich, als ein Freund von Fakten, war es wichtig zu erfahren, dass man seine Audience wirklich immer zuerst emotional packen muss. Für Daten und Fakten bleibt später noch Zeit – wenn die Aufmerksamkeit erst einmal da ist.

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Dennis Voltz

Dennis Voltz war bis 2016 Redakteur und Junior-SEO-Manager in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Er war verantwortlich für das hauseigene Projekt Fernstudium Direkt.

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