Eure Meinung ist gefragt: Welches Format müssen SEO-Informationen haben?

14. Oktober 2014 | Von in Allgemein

Eine Ära geht zu Ende: Marco Janck hat gestern das Aus von Radio4SEO angekündigt. Seit 2007 gab es diesen Podcast – auch in unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen (SEO, Affiliate, SEM, …). Das ist sicherlich mehr als schade. Ich glaube aber, dass man dem nicht nur nachweinen sollte, sondern dass man an dieser Stelle durchaus mal nachfragen sollte, ob das Format immer noch zeitgemäß ist/war.

In seinem Blog-Post nennt Marco einen primären Grund für das Aus:

Gerade die fehlende Zeit führte dazu, dass ich in den letzten Monaten und Jahren selber kaum noch einen Podcast gemacht habe.

Augenscheinlich haben auch die anderen Moderatoren ähnliche Probleme:

Dies auch mit dem Wissen, dass die Shows von vielen Moderatoren immer später oder auch gar nicht eingereicht wurden.

Marco argumentiert hier also eher von der Anbieterseite aus – was natürlich auch vollkommen OK ist.

Ich frage mich nur, ob das Format mit Blick auf die Konsumenten überhaupt noch zeitgemäß ist – und das vor allem vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen. Wenn ich mir z. B. nach wie vor den Whiteboard Friday von Rand Fishkin anschaue, merke ich, dass mir die zehn Minuten dafür aber auch schon etwas weh tun. Und wenn ich mir einen Vortragsmitschnitt einer Konferenz anschaue, werde ich nur selten die 45 Minuten linear anschauen, sondern möglichst schnell vorspulen, um zu den zentralen Aussagen zu gelangen.

Es hat sich in den letzten Jahren viel getan. Und da würde mich mal Eure Meinung interessieren. Welches Format muss denn Eurer Meinung nach eine SEO-Information haben, damit Ihr sie gerne und regelmäßig konsumiert? Ein Wochenrückblick als Blog-Post? Ein kurzes Video? Ein 30-Minuten-Podcast? Ein interaktives Webinar? Oder, oder, oder…

Ich freue mich über Euer Feedback!

The following two tabs change content below.
Avatar-Foto

Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

18 Kommentare zu “Eure Meinung ist gefragt: Welches Format müssen SEO-Informationen haben?”

  1. Avatar-Foto Marco Janck

    Hallo Markus !

    Danke für die Erwähnung. Für mich war es eine tolle Zeit. Aber es ist Zeit weiter zu ziehen. Neue Formate warten. Aber zurück zu deiner Frage. Ich glaube, dass Podcast definitiv eine Zielgruppe hat. Immer wieder haben mir Leute erzählt, wie sie beim Joggen, beim Radfahren oder in der Bahn den Podcast gehört haben. Ob jeder Podcast jetzt 3 Stunden lang sein muss, sei mal dahin gestellt. Eines ist aber meine Überzeugung. Dieser Trend hin zu verkürzten Geschichten führt dazu, dass immer mehr Sachen nur oberflächlich erfasst werden. Diese Entwicklung finde ich nicht gut. Wenn ich also im Podcast oft Sachen wiederholt habe, so hatte das sehr oft System und folgte meiner Überzeugung von Bildung und Lernen. Bildung ist nicht damit beendet, dass ich mir ein Webinar von 15 Minuten ansehe. Bildung bleibt Bildung und eine intensivere Auseinandersetzung mit den Themen ist zwingend erforderlich. Selbst, wenn man dadurch erkennt, dass man es machen will aber es nicht selber schafft und sich Unterstützung holt. Also im Grunde kann ich an dem Medium Podcast nichts aussetzen. In meinem Fall stellte sich aber ab einer gewissen Größe die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Und das ist mit Podcast sehr schwer. Reicht dann Reputaion und Content-Marketing ? ja, ich denke schon. Ich persönlich glaube nur an Youtube und Co mehr als an Podcast. Daher meine Entscheidung.

    Jetzt aber zu den Sachen die ich mache. Echt Bildung hole ich mir nur aus Workshops. Nichts anders. Video, Podcast, Videocast ist NicetoHave aber nicht mehr. Workshops sind das A&O. Daher finde ich auch den Ansatz der AFS sehr gut. Nicht, weil es ein fernstudium ist, sondern weil es die Präsenztage mit Workshops gibt. Noch kleiner wäre noch besser, aber die Richtung stimmt.

    Naja. Schwieriges Thema. Würde ich es als Contentmarketer sagen, dann würde ich auf jeden Kanal Personal setzen. 😉

  2. Avatar-Foto Martin Schirmbacher

    Seit Jahren wundere ich mich, wann Ihr die ganzen Podcasts hört und die Vodcasts und Videos (auch Livestreams) anschaut. Wo kommt die ganze Zeit her? Wegen der Fremdbestimmungen finde ich das schwierige Formate.

    Mein Neuwissen hole ich mir nahezu ausschließlich über Text:
    – den kann ich vorspulen wann ich will
    – da sehe ich schnell, ob der etwas taugt
    – da kann ich meine Konsumgeschwindigkeit anpassen

    Deshalb schreibe ich auch so viel…

    Darüber hinaus sehe ich eigentlich nur alles Interaktive: die von Marco schon genannten Workshops und Schulungen und wohl auch Webinare.

    Das ist natürlich ein wenig die rechtliche (und ohnehin sehr textlastige) Brille, aber Dienstleister mit Fortbildungsbedarf sind wir alle.

  3. Avatar-Foto Martin Witte

    HalloMarkus,
    ich finde Podcast ein tolles Medium und wesentlich “besser” als Videos da der Poscast “nebenbei” zu hören ist, das Video meist die volle Aufmerksamkeit benötigt.
    Gerade bei längeren Infos fehlt sonst die Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit einfach.
    Wobei das im Rückschluss nicht heißen soll, dass ein Podcast ewig dauern darf. Ich finde 1/2 Stunde schon sehr lang — für mehr reicht die Zeit eher selten.
    Solltet Ihr einen wöchentlichen Podcast mit den News der Woche im handlichen 20 Minuten Format anbieten: ich höre den bestimmt 😉

    lg
    Martin

  4. Avatar-Foto Markus Hövener

    Phhhhhhhhh… ich finde an Podcasts immer schwierig, dass man da keine URLs für mehr Informationen anklicken oder konkrete Tools oder Auswertungen zeigen kann… klar kann man die zusätzlichen Infos in einen Blogpost packen, aber das riecht für mich nach Medienbruch…

  5. Avatar-Foto Frank

    Ich kann bei Podcasts und Videos nicht lange still sitzen, das geht mir nach sehr kurzer Zeit alles zu langsam.
    Bei Videos, sollte ich die mal sehen, spule ich vor und suche nach Kernaussagen.

    Ich halte es wie Martin Schirmbacher, ich beziehe Wissen am liebsten über Text… gut strukturierten Text.
    Podcasts höre ich nicht, weil während der Arbeitszeit zu langsam und während der Freizeit tue ich mir das nicht an, da habe ich Freizeit.

  6. Avatar-Foto Justin

    Hi Markus,

    schöne Fragestellung zum Thema Mediennutzung und Aufnahme von Wissen. Ich persönlich bin grundsätzlich ein großer Fan von Podcasts aber vor allem auch Videos. Das Problem liegt für mich in der nicht selbsteinteilbaren Geschwindigkeit zur Informationsaufnahme.

    Mir geht es ähnlich wie Dir, ich spule schnell mal bei Videos vor um unwichtige/uninteressante Punkte zu überspringen.

    30, 45 oder 60 Minuten ist jeweils nicht die optimale Länge für ein Video oder Podcast. Ich persönlich fände ein Ansatz spannend, der in die Richtung von Services wie Blinkist oder getabstracted geht. Das Wissen komprimiert sowohl in Textform als auch in max. 5- bis 8-minütigen Videos/Podcasts wo das ganze in einem Schnelldurchlauf erklärt wird (Text+Video/Podcast).

    Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist (aus Sicht der Aufnahmefähigkeit), in so einer Geschwindigkeit Inhalte aufzunehmen, aber es wäre zeitsparend.

    Grüße,
    Justin

  7. Avatar-Foto Jürgen

    Hi, ich finde es auch sehr schade dass der Podcast eingestellt wird. Seit Jahren reservierte ich mir Zeit um diese mit Genuss zu hören, wie ich es z.B. auch mit Chaosradio halte, die nur wenig kürzer sind. Schade schade aber es ist ja nicht zu ändern. Für mich ist das Hören neben dem Text noch immer das Lieblingsmedium.
    Viele Grüße,
    Jürgen

  8. Avatar-Foto Henriette

    Ich mochte Podcasts eigentlich schon immer, allerdings eher als Unterhaltung in meiner Freizeit … 3 Stunden am Stück zu einem Thema hören (durchschnittliche Länge einer Bitsundso-Episode beispielsweise) – die Zeit muss man erst einmal haben bzw. sich nehmen.

    Für (berufliche) Weiterbildung ziehe ich meine Informationen deswegen in Textform vor, da das für mich am einfachsten ist. Podcasts sind tolle Formate, aber ich merke mir Inhalte besser, wenn ich sie lesen und mit ihnen arbeiten kann.

  9. Avatar-Foto David

    ich kann mich nur anschliessen: ich habe aufgrund von Ungeduld noch nie einen SEO-Podcast ganz gehört und meine Aufmerksamkeit bei Videos begrenzt sich auf die 2 Minuten von Matt Cutts…
    Ich lasse mir sogar die Überschriften aller Blogsposts erstmal per Email schicken – daran kann ich sofort sehen, ob es für mich relevant ist, oder nicht. Und wenn ich es an der Überschrift nicht erkenne, dann war wohl kein guter SEO – oder kein interessanter Schreiber – am Werk.

  10. Avatar-Foto Andy

    …nicht das ich irgendetwas schlecht reden wollen würde – alles hat (irgendwie) irgendeine eine Berechtigung für irgend wen.
    (schon irgendwie nen cooler Satz..)
    Ich persönlich mag weder ‘Video-Tutorials’ (passen 1. selten zur Musik die ich den ganzen Tag auf den Lauschern habe und 2. mag ich nicht ständig auf ‘pause’ drücken weil ich mir das Thema erst mal genauer ansehen möchte) noch ‘Informations-Hörspiele’ via Podcast (meine Ohren konsumieren halt am liebsten Musik und außerdem fällt es mir dann leichter alles um mich herum auszublenden und mich auf das zu konzentrieren was für mich im Moment gerade wichtig ist). Wenn ich schon zuhören soll/muss/darf/kann dann doch bitte im persönlichen Gespräch bzw. einem Vortrag. Ansonsten bin ich da echt altmodisch – ich mag das geschriebene Wort und nutze das dann auch am liebsten um mir Wissen anzueignen.

    Aber wie gesagt:
    alles hat (irgendwie) irgendeine eine Berechtigung für irgend wen.

  11. Avatar-Foto Sasa Ebach

    Die Kommentare zeigen schön, dass jeder Mensch seine eigenen Lernpräferenzen hat. Manche mögen Audio, andere mögen Text, wieder andere brauchen visuelle Informationen. Deswegen ist es so wichtig, die gleichen Inhalte im Laufe der Zeit in alle Formate zu wandeln. Auch in Workshops, wie Marco sie präferiert.

    Im amerikanischen Web können wir das sehr gut z. B. beim copyblogger.com beobachten, der das vorbildlich umsetzt. Viele Inhalte sind über die verschiedenen Plattformen in unterschiedlich Formate übersetzt. Warum das wichtig ist und wie das funktioniert, kann man hier nachlesen und -hören: http://newrainmaker.com/audio/behind-the-scenes-2/

    Ich persönlich nehme sehr viel Infos über Audio auf. Da ich aber über 20 Podcasts abonniere ist es manchmal schwer hinterher zu kommen. Da muss ich immer sehr selektiv sein.

    Habe aber auch nichts gegen das Lesen. Visuell ist eigentlich nur dann interessant, wenn es wirklich am besten visuell erklärt werden kann. Wie etwa eine Softwareschulung.

    Das wäre übrigens ein nettes Thema für meinen nächsten Podcast nächsten Dienstag. (Und ja, früher oder später wird es viele Folgen des Podcasts auch im schriftlichen Format geben. Ich weiß nämlich genau, dass einige Leute schon gerne wissen würden, was darin vorkommt, aber es einfach nicht durchstehen können, weil ihnen das Format nicht liegt.

  12. Avatar-Foto Maik

    Wie Sasa schon (so ähnlich) schrieb: Jeder tickt anders, jeder lernt anders. Daher finde ich es gut, wenn “für jeden was dabei ist”. Wir stellen bei den Kanälen, die wir bei Bloofusion bedienen, immer wieder fest, dass sich die Nutzerschaft von Webinaren, suchradar-Lesern, Internetkapitäne-Lesern, Twitter-/Facebook-/Google+-Followern teils recht stark unterscheidet. Dass es dabei aber für jedes Format treue (andere) Zuhörer/Leser gibt, zeigt, dass es nicht DAS EINE Format geben kann.

    Um also ein möglichst breites Leserspektrum abzudecken und Informationen zu transportieren, ist es als Anbieter wohl nötig, sich nicht nur auf einen Kanal zu beschränken, sondern einige/viele abzudecken und auf dem jeweiligen Kanal das passende Format zu finden (Stichwort: Webinarlänge, Postlänge). Dass das nicht einfach ist, weiß wohl jeder. Am besten funktioniert es aber, wenn man sich auf jedem Kanal Mühe gibt und nicht versucht, den einen zum Abklatsch des anderen werden zu lassen.

  13. Avatar-Foto Peter

    “Wenn ich mir z. B. nach wie vor den Whiteboard Friday von Rand Fishkin anschaue, merke ich, dass mir die zehn Minuten dafür aber auch schon etwas weh tun. Und wenn ich mir einen Vortragsmitschnitt einer Konferenz anschaue, werde ich nur selten die 45 Minuten linear anschauen, sondern möglichst schnell vorspulen, um zu den zentralen Aussagen zu gelangen.”

    Zum Glück musst du dir deine eigenen, 60-minütigen Webinare nicht anschauen 😉

  14. Avatar-Foto Mario

    Ich finde die Aufbereitung von Seo-Information in Podcasts generell gut. Klar ist es immer schwierig solche Podcasts mit weiterführenden Infos in Form von Links etc. zu unterfüttern, aber im Großen und Ganzen kann ich dem dennoch sehr viel abgewinnen.

    Während der Arbeit ist es sicherlich schwierig die volle Konzentration auf einen Podcast zu lenken, aber ich mache es meist so, dass ich die Podcasts abends im Bett als “Tkkg-Kassetten-Alternative” beim Einschlafen höre. Bitte nicht falsch verstehen und denken ich finde die Podcasts jetzt “zum Einschlafen” 😉

    Ich schliesse mich aber meinem Vorredner an und empfehle für die Leseratten unter den SEOs ein zusätzliches Transkript eines Podcasts.

  15. Avatar-Foto Christian Paavo Spieker

    Ganz klar Text, für Podcast benötigt man schon viel Zeit

  16. Avatar-Foto tfischer

    “Lernpräferenzen” (Maik/Sasa) sind ein guter Stichpunkt. Vor allem halte ich aber die “Lern-Geschwindigkeit” bei Podcasts für schwierig. So schnell wie beim Lesen (am besten auf Papier – daher lese ich das Suchradar z.B. gedruckt) kann ich mit keinen anderen Medium Informationen aufnehmen und überblicken. Deshalb finde ich bei Podcasts auch eher den Unterhaltungsfaktor interessant – einem interessanten Gespräch zuzuhören ist sicherlich nicht mit der Lektüre der Transkription zu vergleichen…

  17. Avatar-Foto andreas

    Interessante Fragestellung mit spannenden Einblicken. Klar – jeder lernt anders. Doch auch die zu vermittelnde Information, sollte Ausschlag für die zu bevorzugende Präsentationsform geben, bzw. muss die Präsenationsform berücksichtgen, was an Information vermittelt werden soll.
    Ich stehe auf Podcasts, da durch andere Präsentationsmittel als dem Computer (z.B. mp3-Player) mir auch ein anderer “Informationsaufnahmeraum” (Spaziergang, Joggen, Autofahrt) ermöglicht wird.

  18. Avatar-Foto Mori

    Ich bevorzuge Neugigkeiten lieber im Textformat. Für zwischendurch am Arbeitsplatz eher für mich möglich als über Podcast.

    Das Argument meines Vorschreibers bzgl. Podcast und der “Informationsaufnahmeraum” ist natürlich 1-A.
    Gruß

Kommentieren