Braucht mein Unternehmen ein Blog? [SEO FAQ #5]

24. April 2018 | Von in SEO

Viele Unternehmen haben zwar ein Blog, nutzen dieses aber nur zu einem geringen Grad korrekt. Häufig haben Unternehmen nur deshalb ein Blog, weil „man das so hat“ und weil sie sich davon Vorteile in Bezug auf SEO versprechen. Aber ist es wirklich so, dass ein Blog dabei hilft, in den organischen Rankings Vorteile zu genießen? Wie entscheiden Sie, ob Sie wirklich ein Blog brauchen?

Hat ein Blog SEO-Vorteile?

Zunächst ist wichtig:

  • Ein Blog bietet per se keinen SEO-Vorteil. Ob sich ein bestimmter Inhalt im Blog oder in der „normalen“ Website befindet, macht keinen Unterschied.
  • Nur, weil Sie regelmäßig etwas im Blog schreiben, profitieren Sie davon nicht in Bezug auf SEO. Einfache Regeln wie „1x in der Woche etwas Neues schreiben“ sind zwar grundsätzlich nicht unbedingt verkehrt, helfen aber nicht dem SEO-Kanal.
  • Ob das beliebte Blog-System WordPress oder ein anderes Content-Management-System zum Einsatz kommt, ist in der Regel auch vollkommen egal. Wichtig ist nur, dass Google auf die Inhalte gut zugreifen kann und dass verschiedene Bestandteile einer Seite (Seitentitel, Meta Description …) angepasst werden können. Das ist aber bei der überwiegenden Mehrheit der Systeme überhaupt kein Problem.

 

Wann sollten Sie ein Blog nutzen?

Ein Blog kann in Bezug auf SEO Vorteile bringen:

  • Unternehmen können von einem Blog profitieren, wenn es dort starke, spannende, auf Suchbegriffe abgestimmte Inhalte Diese Inhalte funktionieren aber nicht etwa, weil sie sich in einem Blog befinden, sondern weil der Inhalt eben gut ist. Mit anderen Worten: Dem Inhalt es egal, wo er sich befindet. Wenn Sie die Inhalte auf Ihrer „normalen“ Website – z. B. im FAQ – unterbringen können, brauchen Sie in der Tat kein Blog. Manchmal geht das aber nicht, weil bestimmte Inhalte nicht auf der Unternehmens-Website abgelegt werden sollen. Und genau dann ist ein Blog eine sehr gute Idee.
  • Gerade die Trennung von der „normalen“ Website kann in größeren Unternehmen vorteilhaft sein. Oft hat man dann etwas mehr „Narrenfreiheit“, weil ein bestimmter Inhalt so nicht 100%ig zur „Corporate Policy“ passt. Vor allem in Konzernen kann man sich so manchmal etwas Freiraum schaffen und schneller mit Inhalten auf den Markt kommen.
  • Wenn Sie sich in einer Branche befinden, in der es viele andere Blogger gibt, kann ein Blog helfen, die Kommunikation auf Augenhöhe zu führen. Wenn Sie also einen Mode-Shop haben und Kontakt zu anderen Mode-Bloggern suchen, kann es durchaus vorteilhaft sein, ein eigenes Blog zu haben. Dann sollte Ihr Blog aber auch eher personenzentriert sein.
  • Blogs bieten viele interessante Funktionen – vor allem die Kommentarfunktion. Wenn Sie also diskussionswürdige Inhalte erstellen möchten und auch den Austausch mit der Community zu schätzen wissen, kann ein Blog der perfekte Ort sein.

 

Was müssen Sie beachten?

Einfach nur ein Blog aufsetzen, kann funktionieren – muss aber nicht. Deswegen hier einige wichtige Regeln:

  • In der Regel ist es eine sehr schlechte Idee, das Blog unter einer separaten Domain aufzubauen. Also: Wenn Ihre Website unter website.de zu finden ist, sollte sich das Blog nicht auf einer anderen Domain wie hier-bloggt-website.de befinden. Ideal ist die Nutzung eines Ordners (website.de/blog/) oder auch einer Subdomain (blog.website.de).
  • Wie schon gesagt: Ein Blog bietet per se keinen SEO-Vorteil. Sie müssen es also auch nicht unbedingt Blog nennen. In Techie-Umfeldern weiß jeder, was damit gemeint ist, aber in anderen Themengebieten sind Bezeichnungen wie „Magazin“ deutlich besser.
  • Wer ein Blog aufsetzt, sollte die drei wichtigsten Faktoren kennen: Content, Content, Content. Nur mit den richtigen Inhalten werden Sie auch Spaß an Ihrem Blog haben. Weil es dann Besucher, Umsatz, Links, soziale Signale und viel mehr bringen kann. Denken Sie also darüber nach, welche Inhalte für Ihre potenzielle Zielgruppe relevant sind. Verabschieden Sie sich von Ihrer Innensicht, die für Externe in der Regel keinen Mehrwert liefert.
  • Denken Sie darüber nach, dass 100 000 Blog-Besucher für Sie per se keinen Mehrwert besitzen. Es hilft Ihnen nichts, wenn Sie für „pizza rezept“ gefunden werden, Ihr Unternehmen aber Doppelschneckenextruder verkauft. Sie wollen, dass die richtigen Besucher den Weg auf Ihr Blog finden – und sich dann idealerweise wegen der im Blog vermittelten Fachkompetenz an Sie wenden und Ihr Kunde werden. Achten Sie also auf passende Inhalte und darauf, dass Blog-Besucher auch den Weg auf Ihre „normale“ Website finden.
  • Ein Blog bedeutet Arbeit. Vergessen Sie also nicht, den Erfolg zu messen und dann auch in wirtschaftlicher Hinsicht zu bewerten. Wie viel Zeit und Geld stecken Sie in die Erstellung der Inhalte? Wie viele Anfragen und Verkäufe generieren Sie über Blog-Besucher? Vielleicht ist das etwas unromantisch, aber am Ende des Tages geht es doch genau darum: Hilft Ihnen das Blog, Ihre Ziele zu erreichen?
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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

Ein Kommentar zu “Braucht mein Unternehmen ein Blog? [SEO FAQ #5]”

  1. Avatar-Foto Christine Gerresheim

    Ich denke aber schon, dass immer neu veröffentlcchte Texte Mehrwert und guten Content für SEO bringen. Ich merke es immer wieder, wenn ich neue Texte geschrieben habe, wie sich die Besucherzahl erhöht. Demnach scheint es nicht verkehrt zu sein, einen Blog zu unterhalten.

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