Das große URL-SEO-FAQ: 15 häufige (und wichtige) Fragen! [Alles auf Start 60]

5. Mai 2022 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Internet ohne URLs – das geht nicht. Aber wie wichtig sind sie für SEO? Müssen Keywords in Domain und URL-Pfad rein? Können URLs auch zu lang sein? Was ist Groß-Schreibung? In dieser Episode gibt es daher 15 wichtige Einsteigerfragen rund um URLs.

 

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Das große URL-SEO-FAQ: 15 häufige (und wichtige) Fragen!

Hallo, da seid ihr wieder bei Alles auf Start. Folge 60 heute und ich habe – ja, ich möchte heute über URLs reden. Bisschen Klugscheißerwissen heute, gebe ich zu. So richtig dramatisch oft braucht man das gar nicht. Aber trotzdem. Ich glaube, ihr könnt hier was mitnehmen heute. Ich habe nämlich 15 häufige Fragen rund um URLs mitgebracht.

Und worauf ich – wir waren gerade schon bei Klugscheißer – worauf ich verzichte, es gibt eigentlich – in Abgrenzung gibt es noch die URIs und die URNs. So kompliziert möchte ich es gar nicht machen. Wir reden heute über URLs. Das ist das, was oben in der Browserzeile steht und mit http oder in der Regel https, :// beginnt.

Und die URL ist natürlich deswegen wichtig, weil sie ein Schlüssel ist. Es ist eine Adresse für etwas. Und nur wer diesen Schlüssel kennt, wer die Adresse kennt, kann eben auch was finden. Und Google nutzt halt auch solche Schlüssel, um Seiten abzuspeichern. Und genau deswegen ist es eben auch so wichtig, dass diese URLs möglichst konstant bleiben. Wenn sie das nicht bleiben, nutzt man 301-Umleitung, aber darüber haben wir schon in Alles auf Start Episode 56 gesprochen.

 

#1 Wie ist eine URL aufgebaut?

Also, zuerst kommt immer das Scheme. Das ist http oder https. Es gibt noch ein paar andere wie mailto, FTP und noch einen ganzen Stapel davon. Aber typischerweise steht da HTTPS. Dann kommt Doppelpunkt, Doppel-Slash.

Dann kommt die Domain oder der Host oder der Fully Qualified Domain Name (FQDN). Da gibt es verschiedene Sachen, wie man das nennen kann. Das ist einfach die Adresse des Servers, auf dem das Ganze liegt.

Danach kommt der Pfad, der beginnt mit einem Slash. So was wie /seite.html. Ja. Wenn es dann noch gut läuft, fängt noch was anderes an, nämlich dann kommt noch ein Fragezeichen irgendwann. Danach kommen sogenannte URL-Parameter, da gehe ich gleich noch mal drauf ein.

Und dann kann hintendran noch das sogenannte Fragment stehen. Das fängt nämlich mit einem Hash-Zeichen an, mit so einer Raute. Und die ist technisch gesehen nicht Bestandteil der URL, steckt da trotzdem manchmal drin. Deswegen ist das so ein bisschen so ein Zwitter, gehe ich jetzt heute auch nicht so in der Tiefe drauf ein.

 

#2 Muss ich eigentlich „www.“ in der Domain nutzen?

Ich glaube, das haben wir alle schon gesehen. Es gibt viele Websites, die haben das „www.“, manche haben es nicht. Also ja, das ist so das, was man unter Konvention abspeichert, das ist – eine Zeit lang hat man das so gemacht, überhaupt wie der Begriff des World Wide Web oder des Surfens noch ein bisschen beliebter war.

Also brauchen tut man das für SEO vor allem nicht. Es kann da drin sein, es muss aber nicht da drin sein. Also es gibt keinen Vorteil, es gibt keinen Nachteil. Wichtig ist halt nur, dass man es konsistent benutzt. Also entweder mit und dann immer mit oder ohne und dann immer ohne.

 

#3 Sind alle Domains gleich?

Nee, eigentlich nicht. Und zwar, es gibt eigentlich nur zwei Welten von Domains, nämlich es gibt die Länderdomains und es gibt die generischen Domains. Länderdomains heißen auch ccTLD, für country code top level domain. Und die generischen Domains, die heißen gTLD für generic top level domain.

So, das heißt, Länderdomains, das kennen wir alle. Das sind eben Domains, die an ein Land gebunden sind, .de, .at, .ch, .fr, .it. Gibt es einen ganzen Stapel davon, weil es eben auch einen ganzen Stapel Länder gibt. Und alles, was nicht eine Länderdomain ist – und das ist wichtig, tun sich viele schwer damit – alles, was nicht eine Länderdomain ist, ist eine generische Domain.

Das stimmt im Allgemeinen. Im Speziellen stimmt es natürlich wieder nicht. Es gibt nämlich ein paar Domains, die Google trotzdem anders behandelt. Dazu komme ich gleich. Also es gibt zum Beispiel die Domain für .tv. Das ist eine Insel. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo sie ist. Das ist die Insel Tuvalu. Und ja, die machen einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Staatseinnahmen über diese Domain. Und Google hat jetzt gelernt, Ah, eigentlich ist das eine Länder Domain. Aber weil sie eigentlich kaum als Länderdomain genutzt wird, betrachten wir sie trotzdem als generische Domain. Nochmal, da gibt es ein paar Ausnahmen, aber haltet euch nicht damit auf.

Im Allgemeinen müsst ihr wissen, es gibt Länderdomains und alles, was nicht Länderdomain ist, ist eine generische Domain. Warum ist das Ganze wichtig? Es ist deswegen wichtig, weil Länderdomains, die haben einen, man nennt das Boost für das jeweilige, für das eine Land. Das heißt, eine .de Domain ist auf Deutschland ausgerichtet und funktioniert in Suchmaschinen einfach in Deutschland einen Tacken besser. Das ist super, wenn du nur in Deutschland aktiv bist. Wenn du überregional aktiv bist, also auch über die Grenzen von Deutschland hinweg und vor allem unterschiedliche Sprachen auf der Website hast, dann ist grundsätzlich immer eine generische Domain deutlich besser.

 

#4 Was ist mit Domains wie .Museum oder .Berlin? Haben die Vorteile?

Nee. Erstmal gucken wir mal, ob wir das von eben gelernte Wissen noch mal abrufen können. Was sind das für Domains? Es sind keine Länderdomains, also sind es generischer Domains. So.

Habe ich als Museum einen Vorteil, wenn dahinten .Museum dransteht? Nein. SEO technisch, nein. Habe ich als Unternehmen in Berlin einen Vorteil, wenn ich eine .Berlin-Domain habe? Nein, hast du nicht. Also, du kannst sie benutzen. Du hast dadurch auch keinen Nachteil. Es wird quasi wie eine normale generische Domain betrachtet aus Suchmaschinensicht. Das heißt, egal ob das Ding jetzt .com, .net, .museum oder .berlin heißt, werden alle gleich behandelt.

 

#5 Helfen mir Keywords in der Domain?

Früher gab’s das ja relativ stark. Dann haben halt Leute Keyword.de gehabt. Also wandern.de zum Beispiel. Das waren sogenannte Exact Match Domains. Dann gab es noch welche, die das Keyword einfach nur drin hatten, wie wandern-günstig.de und solche Sachen.

Heutzutage ist, glaube ich übereinstimmend gelernt worden, dass das keinen Vorteil mehr hat. Also es hat keinen Vorteil, wenn ich das Keyword da drin habe. Es kann natürlich einen Vorteil haben, wenn jemand in den Suchergebnissen die Domain sieht und er sieht, Wow, das ist wandern.de und sagt so, “Wow, wandern.de muss aber richtig relevant sein für Wandern!” Dann kann es natürlich sein, dass du eine etwas höhere Klickrate dadurch kriegst. Ja, das kann sein. Aber erst mal fürs Ranking an sich bringt es dir erst mal gar nichts.

 

#6 Was ist denn mit Keywords im Pfad?

Ja, ist auch ein seltsames Thema. Im Allgemeinen geht man davon aus – jetzt einmal die die schöne Umschreibung – also, Keywords im Pfad, das heißt, ich habe vielleicht eine Seite über Blechbüchsen und meine URL heißt dann /blechbuechsen/, zum Beispiel. Ist das von Vorteil?

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass es bestenfalls einen geringen Vorteil hat. Google guckt sich ja nicht nur die URL an, sondern guckt sich eben vor allem den Content der Seite an, guckt sich den Kontext der gesamten Website an und solche Sachen. Das heißt, es ist nicht unbedingt kriegsentscheidend, ob man die Keywords in dem Pad auch drin hat oder nicht.

Ich würde es natürlich immer empfehlen, weil es auch an verschiedenen Stellen ausgespielt wird und dann vielleicht noch mal vom Benutzer als relevanter angesehen wird. Aber nur weil man jetzt das Keyword vielleicht nicht im Pfad hat, heißt das glaube ich nicht wirklich, dass man deswegen schlechter rankt.

 

#7 Sollte meine URL möglichst kompakt sein?

Also angenommen, du hast einen Onlineshop, dann hast du ja verschiedene Möglichkeiten, deine URLs aufzubauen. Also, du hast zwei Kategorienebenen, Kategorie eins und Kategorie zwei. Und wie sieht jetzt die URL dieser Seite aus oder der Pfad? Heißt der /Kategorie1/Kategorie2? Oder heißt er nur /Kategorie2? Also erst mal gilt das, was eben schon gesagt wurde. Ob das Keyword jetzt in der Domain vorkommt oder so, ist gar nicht so entscheidend. Man kann beides machen.

Ich würde es ehrlich gesagt von der Länge abhängig machen. Das heißt, es gibt natürlich Shops – oder ich hatte mal einen Shop, der hatte sieben Kategorieebenen und die waren noch relativ umfangreich betitelt. Und dann hast du natürlich so richtige Monster von URLs. Und dann würde ich sagen, Nee, dann machst du das mal lieber nicht. Wenn du ohnehin nur zwei oder drei Kategorieebenen hast, die du in der URL abbilden möchtest, dann kannst du das absolut problemlos machen.

Es hat nämlich Vorteile. Nicht für SEO, aber Vorteile für die Messbarkeit. Weil du kannst dann wirklich in Tools wie Search Console oder SISTRIX kannst du dann sehen quasi, welchen Wertbeitrag dir bestimmte Ordner liefern. Und wenn Ordner eben quasi meint, das ist eben auch eine Struktur innerhalb meiner Website, dann kannst du natürlich relativ einfach dann verschiedene Bereiche deiner Website schnell bewerten.

Grundsätzlich sagt man so, die URL sollte 100 Zeichen nicht überschreiten. Das stimmt natürlich überhaupt nicht. Es gibt ein hartes Limit, das ist aber vierstellig und das wirst du grundsätzlich nicht überschreiten können, denke ich. Also theoretisch gibt es da ein Limit. Ich habe aber noch nie jemanden gesehen, der das wirklich überschritten hätte. Und dann muss man auch noch sagen, es gibt nicht das Limit, weil verschiedene Browser das anders sehen und Server und so, also streichen wir das Ganze. Bitte überschreite nicht 100 Zeichen in der Länge, aber jetzt nicht, weil dann das Internet zusammenbricht und nichts mehr funktioniert, sondern weil so eine URL ja immer auch noch irgendwie vielleicht von einem Menschen angeguckt wird und überschaut werden muss in der Länge. Und deswegen, 100 Zeichen kann man durchaus als Grenze sehen. Wenn es 105 sind, geschenkt, da müssen wir nicht drüber sprechen. Wenn es 200 sind, dann kürzen.

 

#8 Was ist denn mit Umlauten oder Sonderzeichen in der Domain? Was hältst du denn davon?

Ja, gab es früher ja nicht. Früher gab es wirklich – oder als Standard für das Domain Name System gab es eigentlich nur, ich sage mal die Standardzeichen von A bis Z, dann gab es die Zahlen von 0 bis 9 und noch ein paar andere Zeichen, aber das war’s. Mehr passte da nicht rein. Also gerade unsere beliebten Umlaute in Deutschland, die gingen einfach nicht.

Dann kam aber das Interesse dafür auf, dass man das macht. Aber keiner hatte Lust, das DNS neu zu schreiben, also hat man sich darauf geeinigt, Du, das machen wir ganz pragmatisch, wenn du eine Domain eingibst mit Umlaut wie Hövener.de, also mein Nachname, dann übersetzen wir das einfach in etwas, was dem alten Standard genügt. Und dafür hat man eine Übersetzung gefunden, die heißt Punycode und aus Hövener.de wird xn--hvener-wxa.de, maschinenlesbar. Das heißt, wenn ich das oben in den Browser eintippe, dann sagt der Browser so nach dem Motto, Ah ja, ich verstehe, du willst eine Umlautdomain haben. So hinter den Kulissen übersetze ich das einfach mal für dich und schick – ich baue das mal kurz um. Für dich sieht das so aus, als wäre das Hövener.de. Aber eigentlich spreche ich mit dem Domain Name System über die abgespeckte Version.

Also grundsätzlich ja, das geht. Umlaute gehen, Sonderzeichen gehen. Ich persönlich bin trotzdem kein Freund davon. Ich habe an einigen Stellen mal gesehen, dass es an manchen Ecken und Enden nicht so besonders gut funktioniert hat. Das waren eher so Grenzfälle. Aber trotzdem kann es ja immer mal passieren. Und deswegen, ich persönlich bin da gerne etwas vorsichtig und wenn du irgendwie die Wahl hast, würde ich mir immer eine Domain wählen, die nicht Umlaute und/oder Sonderzeichen drin hat. Aber noch mal, funktionieren tut das.

 

#9 Was ist mit Endungen wie .html?

Da sieht man ja schon mal, da hat eine URL – heißt hinten irgendwie /Vorteile.html. Und dann kommt manchmal die Frage auf, Ja, ist das gut? Ist das schlecht? Braucht man das? Kann das weg? Gerade bei so Relaunchprojekten habe ich das manchmal. Brauchen wir das?

Man muss ein bisschen verstehen, wo das herkommt. Das kommt nämlich noch von früher. Früher war es nämlich so, also wenn ihr eine Datei abspeichert bei euch auf dem Laptop oder so, dann hat die ja in der Regel eine Endung, eine Extension, zum Beispiel .docx für eine Worddatei, für eine aktuelle Worddatei. So. Und anhand dieser Endung weiß Windows dann eben zum Beispiel, ah ja, das ist ja eine Worddatei und öffnet das entsprechende Programm. Dafür ist diese Extension.

Ja und früher war es halt auch so, HTML-Seiten hatten eine Extension, nämlich .html. Und warum brauchte man die? Weil die Seiten, die Webseiten lagen wirklich noch als physische Dateien auf dem Server rum. Das ist heute unvorstellbar, weil heute kommt irgendwie alles aus einer Datenbank und wird zur Laufzeit generiert. Da liegt keine Datei mehr rum. Ab und zu vielleicht mal, aber im Großen und Ganzen ist das alles in der Datenbank.

Und da kommt das noch her, hat aber überhaupt keinen Vorteil, hat überhaupt keinen Nachteil. Also wenn ihr .html haben wollt oder .htm gab’s dann natürlich auch, wenn ihr das haben wollt, macht ihr das und sonst macht ihr es eben nicht.

 

#10 Ist Groß-/Kleinschreibung in der URL relevant?

Muss man sagen, hängt davon ab. Deswegen hatten wir eben die Frage Nummer eins, “Aus was besteht eigentlich so eine URL?”

Da muss man sagen, Groß-/Kleinschreibung ist nicht relevant für die ersten beiden Bestandteile, nämlich für das Scheme und für die Domain. Kannst du mal ausprobieren, kannst du einfach mal großschreiben oder klein, vollkommen egal, interessiert nicht.

Anders ist es beim Pfad. Anders ist es bei den URL-Parametern oder beim Fragment. Da ist es durchaus relevant. Und deswegen gibt es viele SEO-Tools, die sich beschweren, wenn du Großschreibung nutzt in der URL, weil das eben auf ein Problem hinweisen kann. Es gab nämlich vor allem damals mal so ein recht beliebtes Shopsystem und der hat einfach alle URLs mal in klein, mal in groß gemacht und für Google waren das unterschiedliche URLs und dann gab es die gleiche Seite einfach in drei oder vier, fünf, sechs, sieben Groß- und Kleinschreibweisen, weil ja auch noch zwischendurch alles auch noch gemischt war.

Heute, also mit normalen Content Management oder Shopsystem ist das heute nicht mehr wirklich ein relevantes Thema. Und trotzdem, die Empfehlung ist eigentlich immer, mach bitte alles in Kleinschreibung, dann kann das Problem gar nicht erst auftreten. Aber noch mal, ein reales Problem sehe ich da ehrlich gesagt nicht.

 


#11 Wie ist es denn mit Umlauten im Pad?

Also wir haben eben schon über Umlaute in der Domain gesprochen, aber was ist im Pfad? Ja, das passiert relativ oft als Problem. Irgendjemand hat vielleicht eine PDF-Datei erstellt, die heißt – hat jemand einfach quasi von seinem Laptop kopiert und da heißt sie “Urlaub Österreich.pdf“. Legt die auf den Server, lädt die hoch und der Server oder das Content Management System behält diesen Umlaut bei.

Und dann ist ein Umlaut in der URL, aber eigentlich darf kein Umlaut drin sein. Da dürfen eben auch nur so ASCII-Zeichen drin sein, also A bis Z, 0 bis 9 und so. Ist total spannend, Google kommt da prima mit zurecht. Also man sollte es vermeiden, weil es tendenziell zu Problemen führen kann.

Die SEO-Tools werden sich auch brav beschweren, wenn du solche URLs hast, und wird dich darauf hinweisen, Umlaute in URLs bitte nicht. Und trotzdem merkt man, dass Google da hervorragend mit zurechtkommt. Ist also in der Praxis kein Problem. Wenn man es vermeiden kann, sollte man es tun. Also sprich, beim Hochladen einmal gucken, ob das Ö durch ein OE ersetzt wird. Das wäre natürlich schon eine schöne Sache, aber trotzdem, in der Regel ist es den Aufwand nicht wert.

 

#12 Wenn man im Pfad Wörter trennen möchte, soll man einen Bindestrich oder einen Unterstrich als Trennzeichen nehmen?

Also Vorteile-Lebensversicherung oder Vorteile_Lebensversicherung? In der Praxis zeigt sich, dass der Bindestrich nach wie vor Vorteile hat. Also wenn man ein Trennzeichen nutzen sollte, sollte es immer ein Bindestrich sein.

 

#13 Dürfen Leerzeichen in der URL vorkommen?

Eigentlich auch nicht. Ich hatte eben das Beispiel, du hast eine PDF-Datei, die heißt “Urlaub Österreich.pdf”, lädst sie auf den Server hoch und schon ist ein Leerzeichen in der URL mit drin. Auch da gibt es wieder Mechanismen, dass das Leerzeichen durch %20 ersetzt wird oder durch ein Pluszeichen.

Wenn man es vermeiden kann, sollte man es vermeiden. Auch da, einige SEO-Tools werden sich darüber beschweren, wenn das so ist, auch eigentlich vollkommen zurecht. Aber trotzdem, die gängigen Systeme kommen damit vollkommen klar und deswegen sollte man da auch keine große Show draus machen.

 

#14 Sind URL-Parameter schlimm?

Ich habe ja gesagt, URL-Parameter, das ist das, das hängt hinten dran. Fragezeichen und dann kommt so was wie „Variable1=Wert1&Variable2=Wert2“ und so weiter.

Früher war das schlimm. Früher hat sich Google häufig verweigert, wenn URL-Parameter drin waren. Und mit früher meine ich wirklich so, als ich angefangen habe, 2001, 2002, da haben wir einen großen Onlineshop betreut in den USA und die hatten irgendwie so ganz kaputte URLs mit ganz vielen Parametern hintendran, die hat Google einfach nicht gecrawlt und das war natürlich irgendwie tödlich. Das war einfach nur blöd.

So ist es heutzutage nicht mehr. Natürlich, wenn du 17 Parameter dranhängst, sagt Google irgendwann vielleicht so, hmm, ist vielleicht doch ein bisschen viel. Aber solche Parameter sind ja sinnvoll, zum Beispiel zum Sortieren von Seiten, für die Paginierung zum Beispiel. Das kann man auch anders machen. Das muss man nicht über URL-Parameter machen. Aber viele Systeme machen das dann eben doch.

Warum hat Google da eigentlich so ein Problem mit oder hatte mal? Naja, das Problem ist, diese Parameter erzeugen erst mal ganz viele URLs. Und angenommen du hast eine Kategorie und du hast zum Beispiel oben so eine Möglichkeit, die zu sortieren, die Produkte, die da drauf sind und du hast sechs verschiedene Sortiermethoden. Und dieser Sortierparameter, der wird als URL-Parameter abgelegt. Also ?sortieren=Preisaufsteigend, zum Beispiel, könnte da oben drinstehen. Und dann hast du aber auch noch eine Paginierung. Das heißt, weil nicht alle Produkte auf die Kategorie passen, hast du auch noch Seiten wie p=1, p=2, p=3.

So, und die hast du dann auch noch mal alle durchsortiert. Das heißt, du hast irgendwie sechs Mal Sortiermodus, dann hast du 20-mal paginieren, hast du in Summe 120, ja, unsinnige URLs.

Und Google crawlt erst mal alles, was sie da vorfinden. Und es gibt durchaus Fälle, wo durch solche oder ähnliche Mechanismen eine gewaltig hohe Anzahl an Seiten generiert wird. Das nennt man dann einen Infinite Space, also einen unendlichen Raum, wo einfach immer mehr URLs erzeugt werden. Und wie gesagt, Google crawlt das erst mal alles. Wird zum Glück ein bisschen selektiver in den letzten Jahren, aber damit kann man erst mal den Google Index wahnsinnig gut zumüllen.

Die fressen viel Crawl Budget auf, blasen den Index mit unnötigen Seiten voll. Und deswegen sind URL-Parameter an sich nicht schlimm, weil nochmal, viele Systeme nutzen das und auch vollkommen zurecht. Es gibt aber einige Fälle, wo dadurch viele unsinnige Seiten erzeugt werden oder nicht relevante Seiten oder wo eben solche Mengen entstehen, wo auf einmal Millionen von Variationen entstehen. Und dann sind die sicherlich nicht so gut. Aber grundsätzlich noch mal URL-Parameter sind nicht schlimm, das war mal so.

 


#15 Kann man das Fragment zur Optimierung benutzen?

Also Fragment habe ich ja gesagt, ist eigentlich nicht Bestandteil der URL, zumindest nicht so, wie sie beim Server angefragt wird. Was heißt denn das? Also angenommen, du hast irgendwo einen Link und der heißt /Seite.html#unten. Was sagt das dem Browser?

Dem Browser sagt das: Gehe auf diese Seite, also auf Seite.html, und spring dann nach unten auf die Seite. Da ist so eine Sprungmarke dann eingebaut. Dafür ist dieses Fragment, um quasi in der Seite nochmal irgendwo hin zu springen.

Kann man das für irgendwas nutzen? Naja, ehrlich gesagt nicht so richtig. Es gibt die Empfehlung, dass wenn du lange Artikel schreibst, dass du oben ein Inhaltsverzeichnis hinbaust, ein sogenanntes TOC, ein Table of Contents mit Sprungmarken zum Beispiel auf die ganzen Zwischenüberschriften. Nochmal, langer Artikel und du hast oben ein Inhaltsverzeichnis, klickst vielleicht auf die dritte Überschrift und springst dann auf der Seite direkt zu der dritten Überschrift.

In der Vergangenheit hat das dazu geführt, dass Google das ab und zu mal übernommen hat. Und daraus hat man geschlussfolgert, dass es Google beim Verständnis der Struktur einer Seite helfen kann, wenn es solche Sprungmarken gibt. Das ist immer ein bisschen fakultativ. Vor allem, ob das Ganze jetzt heute noch irgendetwas bringt, ist eigentlich völlig unklar.

Sieh es also eher als eine Sache für den Nutzer. Also das heißt, wenn du lange Beiträge hast, dann sorgt gerne dafür, dass oben ein Inhaltsverzeichnis steht mit den Sprungmarken, also mit diesen Fragmenten. Da gibt es zum Beispiel für WordPress gibt es da auch fertige Plugins, die machen dir das und ja, funktioniert. Erwarte aber in Bezug auf SEO nichts davon. Denn noch mal, das Fragment an sich ist eigentlich nicht Bestandteil der URL, zumindest nicht so, wie sie quasi für Google für den Index relevant ist. Google schneidet quasi an diesem Hashtag einfach ab. Und was immer dahintersteht, wird von Google eigentlich nicht honoriert. Das Thema ist ein bisschen komplexer als das, aber so wollen wir es jetzt mal zurecht rühren.

 

Finale

So, jetzt habe ich wahnsinnig viel erzählt. Was bleibt davon denn jetzt für dich?

Also erstmal, die ganzen Domainthemen habe ich, glaube ich zusammengefasst, wenn es geht, kein Umlaut drin. Das funktioniert zwar. Ich finde es trotzdem irgendwie nicht schön. Also das ist immer irgendwie, ja, ein Behelf, oder – mir gefällt es einfach nicht. Kannst du trotzdem machen, funktioniert. Ich würde es eher nicht machen.

Keywords in der Domain bringt keinen Vorteil mehr. Keywords in der URL bringt vielleicht einen Vorteil.

Und ansonsten hängt eben alles eigentlich so vom Content Management System ab, wie die denn die URLs aufbauen. Oder auch wenn du was hochlädst, ein Bild oder eine PDF-Datei. Jetzt angenommen, da ist ein Umlaut drin oder ein Leerzeichen, was macht das System daraus? Und da reagiert leider jedes System anders, manche einfach unglaublich stumpf und übernehmen einfach genau das, was du hochgeladen hast. Und dann gibt es andere, die sind ein bisschen schlauer.

In der Praxis aber noch mal ist es so, dass Google eigentlich mit allem sehr, sehr gut zurechtkommt, auch wenn einiges definitiv gegen den Standard ist. Und was den Aufbau von URLs angeht, also hast du nur /UntereKategorie oder hast du /ObereKategorie/UntereKategorie, solche Sachen kannst du im Endeffekt machen, wie du möchtest.

Einzige Ausnahme: Wenn es zu lang wird, dann würde ich es dann doch eher kompakt halten. Und da kannst du 100 Zeichen mal erstmal als Grenze setzen, die sowieso kaum jemand sinnvoll überschreiten kann.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

2 Kommentare zu “Das große URL-SEO-FAQ: 15 häufige (und wichtige) Fragen! [Alles auf Start 60]”

  1. Avatar-Foto Steve

    Ja ja,

    “das kommt nämlich noch von früher, da war alles schlimm. Heute kommt es darauf an.”

    Bitte keine direkten “Verweise” mehr aufs Alter ;-).

    fyi: -6.95020808078293, 177.51469892221

    Grüße ins Münsterland
    Steve

  2. Avatar-Foto Thomas

    Ich habe mal bei Google Workspace gearbeitet und hatten mehrere Kunden, die Umlaute in ihrer Domain verwendet haben und die dann nicht mit dem System verbinden konnten, weil das System die Domain “hövener.de” hinterlegt hatte, der DNS-Coder aber mit “xn--hvener-wxa.de” erstellt wurde und so als andere Domain angesehen wurde.

    Von daher sollten Umlaute vermieden werden.

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