OMR Festival Recap

16. Mai 2019 | Von in Agenturleben

Letzte Woche machten Lisa Heidemann und ich uns auf den Weg zum OMR Festival. Bereits zum neunten Mal luden die Online Marketing Rockstars in die wunderschöne Stadt Hamburg ein. Schon vorher hörte man von dem einen oder anderen, was für ein riesiges Event das ist, aber ich glaube, unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen.

Welcome to OMR19

Tag 1: Influencer, Social Media und Party

Am 07. Mai drehten wir eine Runde durch die Vielzahl an Ausstellern. Verschiedene bekannte Marken, Online-Marketing-Agenturen und -Dienstleister und auch Soziale Netzwerke hatten dort ihre Stände. Zum Einstieg ging es dann zur Big Picture Stage, welche mir allein schon wegen des dekorativen Eingangs gefallen hat (siehe Foto oben). Dort ging es mit Lena Gercke, Bonnie Strange und Elena Carriere zusammen mit About You darum, wie Influencer-Marketing funktioniert und was man ihrer Meinung nach besser nicht tun sollte. So findet Lena es wichtig, eine Anfrage per E-Mail zu erhalten. DMs dagegen lässt sie unbeantwortet. An der Mimik von Bonnie Strange konnte man dagegen erkennen, dass es Influencer gibt, die dies anders sehen.

Lena Gercke, Bonnie Strange &
Julian Jansen von About You

Sophie Trelles-Tvede hat uns einen Einblick gegeben, wie man ein Produkt verkauft, welches jeder braucht und keiner will. Die Gründerin von Invisibobble hat es geschafft, dass innerhalb eines Jahres jede dritte Frau in Deutschland ihr Produkt besitzt. Durch die Lösung eines Problems (der Knick im Haar, nachdem man ein Haargummi getragen hat), mit einer anderen Verpackung und über das Eröffnen einer neuen Kategorie im Einzelhandel hat sie es geschafft, so erfolgreich zu sein.

Joko Winterscheidt & Fynn Kliemann

Am späteren Nachmittag sorgten Fynn Kliemann und Joko Winterscheidt für ein volles Haus. Die Deep Dive Stage platzte aus allen Nähten. Die beiden gaben Einblick in ihre jeweiligen mehrjährigen Erfahrungen im Bereich Social Media – und stellten dabei vor allem die Unterschiede heraus. Während Fynn die Arbeit mit den sozialen Netzwerken fest in sein Leben integriert hat, versucht Joko diese strategischer zu nutzen.

Fynn gibt dazu noch Hinweise, wie gute Social-Media-Arbeit seiner Meinung nach aussieht:

  • Man sollte nie Social Media machen, wenn einem langweilig ist. Dann langweilt es nämlich auch die anderen.
  • Nur Sachen empfehlen, zu denen man auch steht. Nur so ist es authentisch.
  • Die Menschen an dem Teil haben lassen, wofür man brennt. Denn man selbst sei immer der beste Influencer für sein eigenes Produkt.

Kurze Zeit später wurde es in der Expo-Halle nebenan schon etwas unruhig: Die Standpartys liefen an. Nebenan auf der Deep Dive Stage traten die ersten Acts auf. Mein persönliches Highlight an diesem Abend: Oli P. Mein 8-jähriges Ich war im siebten Himmel. Die Stimmung war super und die Playlist hat genau gepasst.

Tag 2: Conference und Masterclasses

Bozoma Saint John auf der Conference Stage

Am Mittwoch führte mich mein erster Weg zur Conference Stage, die erst an diesem Tag öffnete. Nachdem ich durch die Tür kam, wurde ich erstmal erschlagen. So eine große Halle und vor allem Bühne hatte ich nicht erwartet. Nach spannenden Vorträgen von Yuval Noah Harari (Historiker und Bestsellerautor), Bozoma Saint John (Endeavour) und Philipp Justus (Google) brachte Andy Puddicombe, Gründer von Headspace, ca. 8 000 Menschen gleichzeitig dazu zu meditieren. Die perfekte 3-Minuten-Pause vor meiner ersten Masterclass.

„Daten als Treibstoff für Kreativität – Where logic meets the Magic“ war eine Masterclass von CNN. Allem vorangestellt wurde darüber gesprochen, wie sich das Nutzerverhalten geändert hat. Immer mehr Menschen konsumieren News über Apps, weniger übers Fernsehen. Dadurch lassen sich Nutzerdaten erfassen und analysieren. Will man ein Produkt vermarkten, analysiert man die Daten der genauen Zielgruppe und erfährt so aus erster Hand, worauf der Nutzer achtet und wie er emotional eingewickelt werden kann. Ich war überrascht, in welchem Ausmaß CNN Werbung für andere Unternehmen macht.

Auch meine Kollegin hat an diesem Tage eine starke Masterclass besucht.
„From WHO to HOW – Erfolgsfaktoren für kreative Influencer-Aktivierungen“ von Takumi. Das Highlight war ein Plenum mit Thai Lam (Influencer), Hannah Grempe (fischerAppelt) und Sophie Vizethum (Deusche Bahn). Durch die Vertretung der drei verschiedenen Parteien (Influencer, Unternehmen und Agentur) konnten Einblicke in die jeweiligen Sichtweisen gegeben und kontroverse Themen wie Ansprache, Bezahlung und Erwartungen an die Platzierung diskutiert werden. Am Ende war das Learning zwar wie so oft, dass es auf die Situation ankommt. Jedoch zeigt das langjährige Bestehen des Business, dass die zunehmende Professionalität auch zu weniger Erwartungsunterschieden führt.

Ellie Goulding

Das große Finale an diesem Tag bildete die Singer-Songwriterin Ellie Goulding. Die 32-jährige Britin erzählte aus den Anfängen ihrer Karriere und wie sie sich seitdem entwickelt hat. „Als ich angefangen habe, gab es noch kein Facebook und Instagram.“ Die meisten ihrer Posts macht sie auch heute noch selbst, weil sie die Leute gerne an dem teilhaben lässt, was sie macht. Bezahlte Posts hingegen gibt sie gerne mal an ihr Team weiter. Auch ihr ist es wichtig, dass ihr Kooperationspartner zu ihr passt und etwas vertritt, hinter dem sie steht.

Am Abend gaben dann die „Hamburger Goldkehlchen“ große Hits zum Besten, die jeder mitsingen konnte. Die „Secret Acts“ Casper und Marteria sorgten daraufhin für ausgelassene Stimmung.

Mein Fazit

Alles in allem hat mir das Event gut gefallen. Die Lösung, dass Bändchen für den Einlass und die Bezahlung genutzt wurden, hat einiges erleichtert. Man musste nicht immer Bargeld griffbereit haben und die Wartezeiten, die an den Essensständen zur Mittagszeit ohnehin schon ziemlich lang waren, wurden dadurch zumindest nicht noch verlängert.

Die Idee der Masterclasses an sich ist super. Als Inhaber eines All-Inclusive-Tickets werden einem zwei Wunsch-Masterclasses garantiert. In der Praxis hat das leider nicht funktioniert. Auf sechs der rund 150 Masterclasses kann man sich bewerben. Ich wurde leider nur für eine angenommen und mir wurden Alternativen angeboten, welche aber nicht ganz passend waren. So saß ich in einem Vortrag, bei dem ich nichts verstanden habe. Meine Kollegin ist für fünf ihrer Wünsche akzeptiert worden, also hatte ich wahrscheinlich nur Pech. Ärgerlich finde ich es trotzdem, da man hier am meisten lernen konnte. Ich hätte gerne mehr davon gehabt.

Wer die Arbeit mit Spaß und Unterhaltung verbinden möchte und keine Scheu vor großen Menschenmengen hat, dem empfehle ich auf jeden Fall, das OMR Festival im nächsten Jahr zu besuchen. Es ist ein unglaubliches Spektakel. Vor allem auf der Konferenz kann man eine Menge mitnehmen.

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Vivien Brüske

Vivien Brüske hat bis Juni 2020 im Bereich Suchmaschinenoptimierung bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion gearbeitet. Im Bloofusion-Blog berichtete sie über neue SEO-Themen.

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