Remarketing-Zielgruppen bei Google Ads oder Analytics – Wer hat die Nase vorn?
Wer bei Google Ads Remarketing-Zielgruppen (sie heißen seit Neuestem Datensegmente) nutzen möchte, hat zwei Möglichkeiten diese anzulegen. Die erste und offensichtliche ist die direkt über Google Ads selbst. Der andere Weg geht über Google Analytics. Doch was sind die Unterschiede und welche Vor- und Nachteile haben Zielgruppen von Google Ads und Analytics?
Ein paar Informationen über Zielgruppen vorab
Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, kommt hier erst einmal eine Übersicht darüber, was Zielgruppen überhaupt sind und wofür man sie im Online-Marketing braucht.
Was sind Zielgruppen?
In Zielgruppen werden Nutzer*innen mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen gesammelt. Das können zum einen Merkmale wie ähnliche Interessen, eine Kaufabsicht oder demografische Merkmale wie Alter oder Geschlecht sein. Zum anderen können in Zielgruppen auch Nutzer*innen zusammengefasst werden, die ein bestimmtes Verhalten gezeigt haben. Das kann beispielsweise der Besuch einer oder mehrerer bestimmter Websites, das Ablegen eines Produkts in den Warenkorb oder der Kauf eines Produkts sein.
Dieser Blogpost nimmt ausschließlich die letztgenannten Zielgruppen ins Visier, da diese als klassische Remarketing-Zielgruppen bezeichnet werden können. Wer sich jetzt die Frage stellt, was Remarketing überhaupt nochmal war, findet in diesem Blogpost die Antwort.
Wofür braucht man Zielgruppen?
Für die Schaltung von Remarketing-Anzeigen sind Zielgruppen essenziell. Indem man seine Zielgruppe genau definiert und sie auf die entsprechenden Kampagnen ausrichtet, werden die Anzeigen genau den Nutzer*innen ausgespielt, die man erreichen möchte. Dass sich das positiv auf die Performance auswirkt, liegt auf der Hand.
Um Remarketing-Zielgruppen nutzen zu können, hat man als Werbetreibende*r zwei Optionen: Entweder man erstellt die Zielgruppen direkt bei Google Ads oder man nimmt den kleinen Umweg über Google Analytics und erstellt die Zielgruppen dort. Welche Möglichkeiten es gibt und was die Vor- und Nachteile der jeweiligen Plattform sind, kann hier nachgelesen werden:
Möglichkeiten bei Google Ads
Bei Google Ads kann man als Werbetreibende*r Zielgruppen anlegen für
- Nutzer*innen, die die eigene Website schon einmal besucht haben,
- Besucher*innen, die die mobile App verwenden,
- YouTube-Nutzer*innen und
- Bestandskunden, wofür Kundenlisten mit Kontaktdaten hochgeladen werden.
Daneben ist es auch möglich, mit kombinierten Zielgruppen zu arbeiten und, wie der Name schon sagt, verschiedene Zielgruppen miteinander zu kombinieren.
Mit den verschiedenen Optionen, die man bei Google Ads hat, ist es möglich, die für die meisten Werbetreibenden wichtigsten Zielgruppen abzubilden.
Dazu zählen im B2C-Marketing sicherlich die Zielgruppen „Alle Besucher“ und „Warenkorbabbrecher“. Auch eine weitere Unterteilung der Besucher*innen oder Käufer*innen z. B. nach Interesse an bestimmten Marken oder Produktkategorien ist möglich.
Unternehmen, die aus dem B2B-Bereich kommen, können bei Google Ads ebenfalls sinnvolle Zielgruppen anlegen. Hier ist es v. a. interessant, die Besucher*innen einer oder mehrerer Seiten zu erfassen oder eine Zielgruppe für Nutzer*innen zu erstellen, die ein Lead generiert haben.
Möglichkeiten bei Google Analytics
Bei Google Analytics gibt es neben den bereits bekannten Möglichkeiten von Google Ads noch eine ganze Reihe weiterer Zielgruppen, die man dort erstellen kann. Die Voraussetzung dafür ist nur, dass das Google Analytics-Konto mit dem Google Ads-Konto verknüpft ist. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, empfiehlt es sich, die Zielgruppen alle bei Google Analytics zu erstellen. Sie werden anschließend automatisch ins Google Ads-Konto importiert.
Der Blick auf die Abbildung unten lässt schon erahnen, dass es bei der Zielgruppenerstellung in Google Analytics deutlich mehr (Kombinations-)Möglichkeiten gibt als bei Google Ads.
Neben den oben genannten, „klassischen“ Zielgruppen bei Google Ads ist es bei Google Analytics zum Beispiel auch möglich, Nutzer*innen in Zielgruppen zu sammeln,
- die sich für eine bestimmte Zeit auf einer Website aufgehalten haben,
- die über eine bestimmte Suchmaschine oder Domain gekommen sind,
- die ein bestimmtes Gerät oder einen bestimmten Browser genutzt haben,
- die ein bestimmtes Kaufverhalten gezeigt haben
- oder, oder, oder.
Vor- und Nachteile von Zielgruppen bei Google Ads und Analytics
Wie die beschriebenen Möglichkeiten bereits andeuten, hat die Erstellung und Nutzung von Remarketing-Zielgruppen bei Google Ads oder Google Analytics ihre Vor- und Nachteile. Weiter unten sind diese in einer Tabelle gegenübergestellt, sodass sich ein Überblick über den Aufwand der Erstellung und darüber, welche Möglichkeiten es mit welchen Zielgruppen gibt, ablesen lässt.
Zielgruppen | Google Ads | Google Analytics |
Voraussetzungen | Nur Google Ads-Konto notwendig | Google Analytics- und Google Ads-Konto inkl. Verknüpfung der beiden Konten notwendig |
Aufwand beim Aufsetzen | Nutzerfreundliches Aufsetzen | Kompliziertes Aufsetzen und es sind mehr Gedanken im Vorfeld notwendig |
Anzahl/ Qualität | Weniger, aber wichtige Zielgruppen möglich | Mehr & passgenauere Möglichkeiten |
Größe/ Umfang | Zielgruppen evtl. zu klein, um Remarketing zu nutzen | Größere Zielgruppen möglich |
Fazit
Insgesamt lässt sich sagen, dass es den einen richtigen Weg nicht gibt. Denn das Erstellen und die Nutzung von Zielgruppen sind sowohl bei Google Ads als auch bei Google Analytics möglich und zielführend. Je nachdem, welche Konten, Ressourcen und individuelle Ansprüche Werbetreibende an die Zielgruppen haben, sind die Zielgruppen bei Google Ads oder Google Analytics zu empfehlen. Es ist zudem auch möglich, Zielgruppen aus beiden Konten parallel zu verwenden.
Anna Baginski
Anna Baginski war bis April 2022 Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog berichtete sie über Google Ads und andere SEA-Themen.
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