11 Learnings vom Facebook Ads Camp 2018: „Heiß wie Frittenfett“

16. Mai 2018 | Von in Agenturleben, Social Media

Pommes gab es keine, aber die Bude war definitiv einer Fritteuse gleichzusetzen. Das Facebook Ads Camp am 04. Mai war auch in 2. Auflage ein absoluter Kracher und mein tiefster Respekt und Dank gilt Ben und Jan, die da echt ein geiles Ding aufgezogen haben. Unsere 11 Learnings als kleines (sorry, doch nicht sooo klein, etwas ausgeartet und deswegen etwas über Zeit 😅) Recap, angereichert mit mega Animationen, die mein Unkönnen am Fotoapparat noch einmal diskret unterstreichen.

Hier die beiden Veranstalter – Ben wurde professionell “reingeshopt”. Leider gab es nicht den “Pommes-Regen”…

1) Insta- Story-Ads: Achtung, alle Hände hoch!

Zumindest bitte doch bei den Fachleuten bis nächstes Jahr was Insta-Storie-Ads anbelangt. Denn nach der Frage, wer im Raum schon dieses Werbeformat nutzt, war die Reaktion noch etwas verhalten für Profis… Was Kai Herzberger von Facebook auf dem FB Ads Camp sonst so erzählt hat, war natürlich alles top-Secret – also bitte keine Fotos! 🙂 (Glück für mich)
Aber so viel: Insta-Story-Ads sind (neben vielen anderen Dingen) der heiße Sch… und sollten bitte schleunigst nachgeladen werden, da sie einfach super vom Kunden angenommen werden.

Persönliche Randnotiz: Meine Erfahrung bisher mit den Story-Ads: wirklich extrem günstige CPMs (Gerade wer mit automatischer Platzierung oder Assets Customization arbeitet, wird merken, dass hier immer extrem viel reingeschoben wird). Ergebnisrate: Ausbaufähig. Mag aber auch daran liegen, dass mich die Instagram-Story-Ad-Creative-Muse bisher nicht so richtig dick abgeschmatzt hat und da (wie bei vielen Advertisern meiner Meinung nach) definitiv noch Potenzial nach oben herrscht.

Kai Herzberger, endlich sind alle Hände oben!

2) Pixel und Custom Audience ausschöpfen: Hack sag mal guten Tag!

Florian von adsventure.de hat in seinem super Vortrag wieder sieben bzw. eigentlich sogar acht (Stichwort Bonus) Hacks gebracht und da war wieder viel für die Praxis dabei. Für mich die zwei wichtigsten: Noch viiiiel mehr mit den Custom Events und individuellen Parametern auseinandersetzen, bzw. coole Sachen basteln und noch viiiiel mehr Custom Audiences aus den Facebook Analytics ziehen.

Persönliche Randnotiz: Florian hat auch Insta-Story-Ads angesprochen und hier ein paar coole Ideen und Beispiele für die Umsetzung gegeben, wie einfach zwei Videos übereinanderzusetzen, oder was ich auch interessant fand: die 15 Sekunden-Videos nutzen um einen Countdown zu starten, bzw. Überlebenstipps und Ähnliches zu geben.

Linktipp: Wer sich mit Facebook Analytics noch nicht so beschäftigt hat, für den gibt es bei Florian auf dem Blog einen super Artikel zu 5 Facebook Analytics Funktionen!

Passend zum Mettwoch: 8 Hacks von Florian

3) Influencer Marketing: Endlich authentisch

Bei dem von Steffen Jecke (Projecter) vorgestellten Battle von Influencer Marketing vs. Facebook Ads wäre wohl das passendste Bild, wenn sich die beiden gemeinsam den Siegergürtel schwingend vor Freude weinend in den Armen liegen würden. Denn einen klaren Sieger gibt es offensichtlich nicht, da beide Vor- und Nachteile haben und es eigentlich die gesunde Mischung macht. Das wichtigste Learning war hier aber meiner Meinung nach auch ein anderes: Wer als Unternehmen auf Influencer setzen will (will ja jetzt jeder :-)), tut gut daran ein wenig Zeit in die eigene Recherche zu stecken und sich nicht nur auf Tools zu verlassen, die einem scheinbar „den perfekten Influencer“ ausspucken. Wer sein Produkt in diesem Sektor authentisch platzieren will, muss Wert auf nachhaltige Kooperationen legen, die auch eine gewisse Authentizität sichern. Und das wird mittlerweile immer schwieriger…

Linktipp: Wenn du mal traurig bist, solltest du unbedingt der Seite “Perlen des Influencer Marketings” folgen! Du lachst dich weg und ich gehe jetzt wieder in mein Salami-Bad

Mein Lieblings-Influencer-Aufenthaltsort: Die Bifi-Badewanne

4) Tausendmal berührt: Nur was messbar ist, ist auch passiert

Mal abgesehen davon, dass der Vortrag von Dennis Fäckeler (Homelike) natürlich eh schon eine Lanze für B2B-Werbung auf Facebook gebrochen hat, hat vor allem eine zweite wichtige Sache verdeutlicht: Wer die Synergie-Effekte einzelner Kanäle nutzt und diese logisch zueinander (auch in der Attribution!) setzt, kann sein Remarketing definitiv noch einmal auf ein anderes Level heben.

Mit einem offensichtlich sehr ausgefeilten UTM-Paramter-System wird das Retargeting nahezu in Perfektion Cross Channel und Cross Device ausgespielt. Anzeigen werden so passgenau den Nutzer nach Referrer und Funnel-Tiefe ausgespielt, was sich u. a. auch in der Verwendung von möglichen Keywords in Facebook Ads für die spätere Google-Suche zeigt.

Persönliche Randnotiz: Gerade was das Zusammenspiel von AdWords und Facebook anbelangt ist eindeutig noch gaaanz viel Luft nach oben. Hier sowieso, weil ich, wenn ich was von der AdWords-Fraktion will, immer in den zweiten Stock laufen muss.

Is Magic Real? Yes It Is!

5) Dynamische Ads: Kaufen Sie Klotz! Bzw. Klotzen und nicht kleckern

Thomas Hutter und Nina Aemissegger hatten bei ihrem Vortrag die dynamischen Anzeigen und dabei vor allem auch das großen Budget im Blick, was direkt mein Learning einschließt:

Dynamische Ads lassen sich eben nicht nur im Retargeting, sondern auch hervorragend für das Broad Audience Targeting nutzen. Wer allerdings hier tatsächlich im Prospecting über Facebook etwas erreichen will, sollte schonmal sein Kleingeld zählen. In Deutschland kann man mit einem Tagesbudget von ca. 2.500 € rechnen (Es gehen aber auch 4.000 €. Dann ist’s ja gut…😅).

Ren und Stimpy würden Klotz kaufen!

6) Frequency Capping mit View Tags: Leider geil

Um es kurz zu machen: Das „Learning“ war in Grundzügen schon vorher existent, allerdings hat dieser Vortrag von Andreas Grimm und Christian Penseler quasi nochmal meine bipolare Ader ins Zucken gebracht. Denn Fakt ist: Ja, man kann mega geile Sachen mit dem Viewtag machen. Mein „Lieblingsanwendungsfall“ CAs zu bauen, um ein/auszugrenzen (Stichwort Storytelling) und vor allem geteilte CAs easy nachzubauen – ach ja und aus diesen natürlich noch coole Lookalikes zu erstellen.

Persönliche Randnotiz aus der Pessimisten-Ecke: Klingt absolut mega! Nicht wahr? Hast du das Viewtag in deinem Konto? Im Regelfall nein. Kommst du da dran? Mhmm, jein. Was heißt jetzt „jein“? Es gibt doch noch eine Lösung: Mehr Geld ausgeben! Im Regelfall geht alles schneller, wenn das Konto einen gewissen AdSpend hat. Um da mal eine Hausnummer zu nennen: Aus unseren Konten hat nur eines die View Tags freigeschaltet, da liegt das Monatsbudget deutlich bei >10.000 €

Linktipp: Die Folien liegen bei Christian Penseler schon bereit und hier ist nochmal alles zu „Facebook Ads Frequency Capping“ aufgeführt.

Ist es nicht fast als wäre Deichkind mit auf der Bühne?!

7) Datenzukauf: Verbotener Tequila

Wenn man so Christian Färber von Acxiom gehört hat, dann hatte man echt das Gefühl, easy-peasy, Third-Party-Data geht weiter, alles kein Problem. Ich bin gespannt wie es dann mit der DSGVO in der Praxis weiterlaufen wird… Es gibt wohl zumindest einen klaren Fahrplan, das Ganze rechtsicher umsetzen zu können. Was natürlich mega wäre. Also bin ich mal so frei:  “Ein Tequila-Shot auf die Datenschützer!”

8) DSGVO: Hui Buh das Schlossgespenst

Da hat man mal so richtig Spaß, und dann kommen zwei und machen es dir kaputt. Nach den geilen Sachen mit dem View Tag und der Acxiom Datenparty kurz zusammengefasst: Nach der DSGVO nicht mehr so ohne weiteres (legal) möglich. Thomas Thaler und Niklas Plutte in Form der apokalyptischen Reiter bringen einiges an schlechten News mit und das Learning dazu: „Die geilen Zeiten sind vorbei und wir können uns von den fetten ROAS verabschieden“. Auch das „berechtigte Interesse“ ist leider kein Allheilmittel. Ebenso muss ganz genau abgewogen werden, ob die Nutzer tatsächlich mit einer Datenverarbeitung rechnen können.

Persönliche Randnotiz: Interessant waren auch die Diskussionen im Anschluss, während einige der Profis es hinter vorgehaltener Hand doch recht entspannt sehen, gibt es auch welche, die sich ernsthaft um ihren Job sorgen und über eine Umschulung auf „Ritter des europäischen Datenschutzes“ nachdenken.

Mega super 1-Bild-Animation zur DSGVO

9) Best Practice: I feel good

Eigentlich sollte das jedem klar sein, aber ich wiederhole das gerne nochmal: Macht Werbung, die sich nicht nach Werbung anfühlt! 😉 Daniel Willms und Jochen Englisch von wetter.online haben in ihrer Casestudy ihre Best Practice vorgestellt und das bleibt für mich die Quintessenz: Werbung, die sich nativ in den Newsfeed eingliedert wird auf Facebook im Regelfall besser funktionieren als „platt-auf-die-Fresse-Werbebanner“. Und wenn es dann noch saisonal einen Bezug hat (soll Wetter ja haben), dann noch besser. Bei wetter.online zeigte sich das zum Beispiel in einer um 66 % höheren CTR…

Wo Regen, da auch Sonnenschein. Oder so in der Art…

10) Pinky und Der Brain: Entwickeln sie nen Plan

Wer auf Facebook verkaufen will, sollte immer auch das Ziel im Blick haben: Und das passiert dann meistens auf der Website. Ergo sollte man unbedingt hier auch vernünftig die Landingpage optimieren und so viel wie möglich testen. Und um hier bei den Vorrednern zu bleiben: Klotzen und nicht kleckern! Munteres A/B Testing, URL Splittests oder auch multivariate Testing. Bei Dan und Luuk (GearBunch) heißt das dann zum Beispiel 40 verschiedene Varianten innerhalb einer Page, wobei am Ende des Tages eine Verbesserung der CTR um 250 % drin sitzt – nur mit dem Testen von verschiedenfarbigen CTA-Buttons.

Persönliche Randnotiz: Das, was die beiden da gemacht haben, ist natürlich „Testing Advanced“, aber genauso krass finde ich Szenarien, wo X tausende Euros an Werbebudget investiert werden, ohne dass überhaupt mal die CR der Landingpage hinterfragt und getestet wird.

Das zweite Party Animal ist leider aus dem Bildausschnitt gerutscht, vermutlich wegen der geilen Leggings…

11) So call me maybe – Vergesst E-Mails

Messenger Ads sind ziemlich heiß, das ist klar. Das volle Potenzial hat dann aber nochmal Molly Pittman vorgestellt und hier ist das Learning für mich vor allem: Uuuunbedingt für Webinar-Anmeldungen ausprobieren. Die vorgestellte Lösung ist echt smart und schien jetzt auch gar nicht sooo kompliziert zu sein. 😉 Gekoppelt mit den günstigen Ad-Preisen lässt sich da einiges rausholen. Wer aktuell, so wie wir, eher auf das klassische Mailing setzt, sollte hier auch einfach einmal ein Bisschen testen und sich mit der Bot-Erstellung vertraut machen.

Linktipp: Auf Mollys Seite gibt es einen Kurs und noch einiges mehr an Infos zu dem Thema Messenger Marketing!

Via Messenger natürlich, aber Voice kommt ja auch noch, von daher: Passt schon…

Und sonst?

Seid unbedingt nächstes Jahr dabei! Es gibt keine bessere Konferenz im deutschsprachigen Raum. Ehrlich nicht. Bisher immer ausverkauft, kann man sich jetzt schon für FB Ads Camp 2019  auf die Warteliste setzen lassen und das solltet ihr auch unbedingt tun. Es lohnt sich. Und nehmt das Vorabend-Event mit! Es gibt das beste Bier der Welt – Kölsch (hahaha), aber wirklich nette Leute!

Bild geschossen von Birgit, die bei Nexum arbeitet und die haben übrigens das Kölsch gesponsert, also danke Birgit, danke Nexum. 🙂

Und sonst noch was?

Ja, Jan und Ben geben HEUTE (16.05) bei Trusted Shops ein Webinar zu den wichtigsten Learnings aus dem FB Ads Camp. Ich denke, das lohnt sich auch auf jeden Fall. Ich bin angemeldet… 😉

The following two tabs change content below.
Avatar-Foto

Julia Leutloff

Julia Leutloff ist Head of Social Media bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und betreut dort Kunden im Bereich Social Media Advertising und Marketing. Hier im Blog schreibt sie deshalb mit Vorliebe rund um das Facebook-Universum und seine vielen unterschiedlichen Galaxien.

Privat ist Julia vor allem sportlich unterwegs und ist eigentlich immer irgendwo an der Wand, auf dem Wasser oder im Schnee zu finden.

Julia ist zudem als OMT-Expertin ausgezeichnet. SEMY-Gewinner-2019

Julia Leutloff ist in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:

Kommentieren