SMX Advanced Seattle 2010: Pump Up Those Conversions!

10. Juni 2010 | Von in SEA

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Die Session nach der Mittagspause begann mit Christine Churchills Vortrag zu Synergien von PPC und Analytics. Sie empfahl also erst mal dringend, dass jeder Google Analytics mit AdWords verknüpfen sollte, sofern das noch nicht geschehen ist. Der erste Schwerpunkt lag dann auf der Ermittlung der optimalen Anzeigenposition mithilfe von Analytics. Ihrer Meinung nach haben die verschiedenen Anzeigenpositionen nämlich oft auch verschiedene Conversion-Rates. Google sagt zwar das Gegenteil, aber mit Analytics lässt sich das ja nachprüfen. Gesagt, getan, im Fallbeispiel war die dritte Anzeigenposition oben und an der Seite jeweils herausragend, was die Conversion-Rate angeht. Sie empfahl also, mit Adwords auf genau diese Positionen zu bieten.

Schwerpunkt Nummer zwei lag auf Advanced Segments in Google Analytics. Durch Segmentierung des Traffics sollten Auffälligkeiten entdeckt und Hypothesen überprüft werden. Sehr interessant war da die Hypothese, dass sich die Besucher es Shops am frühen Morgen vielleicht als unprofitabel erweisen könnten. Im Beispiel wurde die Hypothese widerlegt: Bei den Frühaufsteher wurden deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt.

Bei allem kam immer der Disclaimer, dass man natürlich ausreichend Daten braucht, um Analysen zu fahren. Was ausreichend ist, blieb aber offen. Ich persönlich fand die Ideen im Vortrag zwar interessant, würde die Ergebnisse solcher Analysen aber immer erst mal hinterfragen.

Es folgte der Vortrag von Vic Drabicky. Er sprach sich dafür aus, zunächst mal klarzustellen, was eigentlich eine Conversion ist – in der Regel gibt es nämlich viel mehr als nur eine Bestellung oder ähnliches. Newsletter-Anmeldungen oder auch der Besuch von bestimmten Bereichen einer Website können ebenfalls wichtige Conversions sein. Jeder dieser Conversions sollte ein Wert zugewiesen werden, um auf dieser Grundlage Klicks bewerten zu können.

Die herkömmliche Sichtweise auf die Abfolge Search, Click, Conversion nannte Vic, ein Freund klarer Worte, schlicht idiotisch. In seinem Modell geht es dagegen hin und her zwischen den Schritten. Nebenbei gibt es auch noch viele weitere Suchen mit und ohne Klicks, weitere Berührungspunkte (z.B. Mail- oder Affiliate Impressions) und eben mehr als eine Conversion-Art. Interessanter Vortrag.

Scott Brinker kam dann mit seinem Conversion Optimization Framework. Das setzte sich aus den fünf Aspekten Relevant, Engaging, Authoritative, Directional und Yield Optimal, kurz READY, zusammen (für das “Yield Optimal” hat er sich entschuldigt – es gebe eben nur eine begrenze Zahl von Y-Wörtern). Zu jedem dieser fünf Aspekte stellte er dann fünf Punkte vor. Dafür hatte er zehneinhalb Minuten Zeit, was den Vortrag sehr kurzweilig machte. Ich spare mir mal die Einzelheiten, da er die Präsentation gleich öffentlich zur Verfügung gestellt hat: Zur Präsentation bei Slideshare…

Abschließend kam Scott Miller mit “Advanced Conversion Rate Optimization – Going Way Beyond the Landing Page”. Auch er sprach sich dafür aus, neben den “großen” Conversions noch andere Dinge zu messen, wenn es eben nicht genug Conversions gibt. Er sprach dabei von Conversion-Proxies und er hatte ein schönes Beispiel: Auf einer Website soll ein Video gezeigt werden, als Conversion Proxy dient dann das vollständige Ansehen des Videos. Getestet wurde, ob ein britischer Akzent besser funktioniert als ein amerikanischer. Ergebnis: 45 % mehr Besucher guckten sich die amerikanische Version an. Ebenfalls vorgestellt wurde ein Test mit verschiedenen Sicherheits-Gütesiegeln. Drei Varianten wurden auf über 100 Online Shops gleichzeitig getestet. Ergebnis: Das wohlbekannte Siegel eines führenden Anbieters produzierte die besten Resultate, ein selbstausgedachtes Siegel wirkte sich negativ aus – schlechter noch als gar kein Siegel zu haben.

Fazit: Interessantes Panel, allerdings ohne große Neuigkeiten.

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Martin Röttgerding

Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.

Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.

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