Going international – so gelingt dir die Internationalisierung mit Google Ads!

23. Juni 2022 | Von in SEA

Auf zu neuen Ufern! Du bist bereit, abseits von Deutschland zu werben, bist dir aber nicht ganz sicher, wie du überhaupt anfangen sollst? Über Google Ads stehen dir viele Möglichkeiten offen, in neuen Märkten Werbung zu schalten, Erfolge zu messen und Optimierungen vorzunehmen. Wir verraten dir, wie dir die Internationalisierung mit Google Ads gelingt und auf welche Besonderheiten du dabei besonders achten solltest.

Märkte & Potenziale identifizieren

Du willst also neue Ufer ansteuern – aber hast du dir überhaupt schon Gedanken gemacht, wo du am besten werben solltest? Nicht verzweifeln – denn bei der Identifikation von neuen Märkten helfen dir praktische Tools wie der Google Marketfinder oder auch der Google Keyword-Planer. Den Marketfinder kannst du nutzen, um dir weltweit die Regionen anzeigen zu lassen, in denen es für dein Unternehmen die größten Potenziale gibt. Auf einen Blick werden dir hier die Regionen präsentiert, in denen Google anhand verschiedener relevanter Messwerte ein hohes Potenzial errechnet hat.

Google Marketfinder

Generell sollte jedoch bedacht werden, dass die Empfehlungen, die vom Google Marketfinder gegeben werden, nicht eins zu eins der Realität entsprechen müssen. Du solltest diese deshalb eher als grobe Richtwerte ansehen, die dir eine Idee davon geben, wie sinnvoll das Schalten der Ads ist.

Der Keyword-Planer gibt einen Überblick über das Suchvolumen der relevanten Keywords in den betroffenen Regionen. Hier bekommst du eine Übersicht über die durchschnittlichen Suchanfragen, die Entwicklung in den letzten Monaten und Angaben zu Geboten.

Google Keyword-Planer

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere hilfreiche Tools wie Semrush oder Google Trends, die dir dabei helfen können, neue Märkte zu identifizieren, Informationen zu Suchvolumen zu erhalten, saisonale Trends zu antizipieren und Budgets zu planen.

Kulturelle Besonderheiten bedenken

Andere Länder – andere Kulturen. Das ist nicht nur auf Reisen und im Urlaub relevant, sondern auch ein wichtiger Aspekt bei der Planung, Erstellung und Durchführung von Google Ads-Kampagnen. Das bedeutet, dass deutsche Google Ads-Kampagnen nicht einfach genau so, wie sie in Deutschland geschaltet werden, für andere Regionen lediglich kopiert und übertragen werden können.

Stattdessen gibt es zahlreiche Aspekte, die aufgrund kultureller Unterschiede beachtet werden sollten. Dazu zählen beispielsweise die Art, wie Anzeigentexte verfasst werden sollten, welche Creatives sich am besten eignen, welche Fest- und Feiertage bedacht werden müssen usw. Um dies besser zu veranschaulichen, betrachten wir die wichtigsten Punkte genauer:

  • Anzeigentexte: Beim Verfassen der Anzeigentexte sollten kulturelle Unterschiede unbedingt mit einbezogen werden. Während in den USA oft „mehr ist mehr“ gilt und Verkaufsargumente gerne mal ein wenig aufgebauscht werden, wird in anderen Kulturkreisen ein zurückhaltender Ton bevorzugt. Auch bestimmte Verkaufsargumente wie „Made in Germany“ sind nicht in allen Ländern ein Qualitätsmerkmal, da manche lieber auf Produkte setzen, die im eigenen Land produziert werden. Generell ist für das Verfassen von Anzeigentexten immer ratsam, sich in die gewünschte Zielgruppe hineinzuversetzen und diese gezielt anzusprechen. Sollte die Zielgruppe also in einer anderen Region auch etwas von der deutschen Zielgruppe abweichen, muss auch dies in den Anzeigentexten deutlich werden.
  • Creatives: Nicht alle Creatives, die in Deutschland gut in deinen Anzeigen funktionieren, eignen sich auch für andere Länder. Besonders in Regionen, in denen große kulturelle Unterschiede bestehen, sollten deshalb Anpassungen vorgenommen oder andere Creatives genutzt werden. Zunächst einmal sollten generell die Google Richtlinien beachtet werden, die einige möglicherweise unpassende Creatives aufgrund von Nacktheit, schockierenden Inhalten etc. von vorneherein ausschließen. Darüber hinaus gilt es dann zu entscheiden, welche Bilder, Animationen und Videos in den Zielregionen besonders gut funktionieren. Denkt man beispielsweise an die Beauty-Branche, dann gibt es hier deutliche Unterschiede bei den Schönheitsidealen, die in der Werbung repräsentiert werden (auch wenn diese Grenzen mit der Zeit immer mehr aufgebrochen werden).
  • Zahlungsarten: Auch wenn in Deutschland vor allem Zahlungsarten wie PayPal genutzt werden (laut Statista bieten mehr als 92 % der Online-Händler in Deutschland PayPal als Zahlungsart an, Quelle: Statista), gibt es hier international einige Unterschiede. Oft wird in anderen Ländern zum Beispiel per Nachnahme gezahlt, in Deutschland ist dies eher unüblich. Wenn also in Anzeigen mit der Vielzahl an Zahlungsmitteln geworben wird, sollte zunächst einmal sichergestellt werden, ob diese für die Zielregion auch wirklich relevant sind.

Tipp: Analysiere, was der Wettbewerb macht. So kannst du bereits eine gute Idee davon bekommen, wie andere Unternehmen die kulturellen Besonderheiten in ihre Google Ads-Werbung einbeziehen.

Landingpage passend gestalten

Um den Aufwand so gering wie möglich zu halten, machen viele Unternehmen den Fehler, ihre Landingpage lediglich aus dem Deutschen zu übersetzen und keine weiteren Anpassungen vorzunehmen. Je nachdem, für welche Region die Seite gedacht ist, kann dies Nutzer:innen allerdings eher abschrecken.

Wie für Google Ads-Kampagnen bereits erläutert, gibt es einige kulturelle Besonderheiten, die auch bei der Landingpage-Erstellung beachtet werden sollten. Ähnlich wie bei den Anzeigentexten sind der Ton und die Wortwahl der Landingpage-Texte ein wichtiger Faktor. Diese sollten zu den Anzeigentexten passen, um ein einheitliches Bild abzugeben und Absprünge zu vermeiden. Auch die Wahl der Bilder, Animationen und/oder Videos ist ein wichtiger Punkt, der entsprechend der kulturellen Standards erfolgen sollte.

Datenschutz nicht vergessen: In Deutschland müssen Unternehmen besonders darauf achten, ihre Website DSGVO-konform aufzusetzen. Je nachdem, in welchem Land nun geworben werden soll, gibt es hier natürlich andere Datenschutz-Regelungen und -Vorgaben. Über diese sollten Unternehmen sich unbedingt informieren, bevor sie mit der Google Ads-Werbung starten. Um auf Nummer Sicher zu gehen, können Unternehmen sich hierfür an Unternehmensberatungen oder ähnliche beratende Stellen wenden, die sich mit internationalen Rechtsvorgaben auskennen.

Lost in Translation? Tipps zu Sprache und Übersetzung

Ein wichtiges Thema, über das du dir Gedanken machen solltest, bevor du mit der Erstellung einer Landingpage beginnst, ist die Sprache. Auch wenn es, abgesehen von Google Translate, gute und teilweise sogar kostenlose Übersetzungsprogramme gibt, solltest du die Übersetzung der Texte auf keinen Fall lediglich durch ein Programm erfolgen lassen.

Enthalten die Texte grammatische Fehler und/oder wurden die falschen Wörter benutzt, entsteht ein unseriöser Eindruck bei Nutzer:innen. Besonders im B2B-Bereich werden häufig Fachbegriffe genutzt, bei denen sich schnell Übersetzungsfehler einschleichen können. Aus diesem Grund solltest du unbedingt sicherstellen, dass alle Texte von versierten Muttersprachler:innen übersetzt werden. Dies spricht für die Professionalität des Unternehmens und wirkt auf potenzielle Kund:innen seriös.

Natürlich gibt es einige Regionen, in denen Englisch so geläufig ist, dass hier auch englische Übersetzungen genügen können. In vielen skandinavischen Ländern ist beispielsweise das englische Sprachniveau so hoch, dass dies hier eine Option darstellt. Wer hier ganz sicher sein möchte, setzt generell jedoch auf die jeweilige Nationalsprache.

Tipp: Mit der Text-Übersetzung ist es noch nicht getan. Bedenke auch, dass du zum Prüfen der Suchbegriffe im Google Ads-Konto qualifizierte Muttersprachler:innen benötigst, die passende und unpassende Suchbegriffe identifizieren können.

Suchbegriffe in internationalen Kampagnen prüfen

Evaluieren, testen, optimieren

Auch wenn du all diese Empfehlungen umsetzt, gibt es natürlich immer noch Optimierungspotenziale. Lasse deinen Kampagnen zu Beginn erst einmal ein paar Wochen Zeit, lass Googles Automatisierung spielen und starte dann mit deiner Analyse. Lerne deine potenziellen Kund:innen so immer besser kennen, erfahre mit der Zeit mehr über deren Vorlieben und Nutzerverhalten und führe dementsprechend immer wieder Anpassungen durch. So stellst du sicher, dass du deine Google Ads-Kampagnen immer besser auf deine Zielgruppe in der jeweiligen Region ausrichten kannst und somit die gewünschten Erfolge erzielst.

Fazit

Wenn du neue Märkte entdecken und internationale Google Ads-Kampagnen schalten möchtest, dann gibt es dabei einiges zu beachten. Besonders wichtig ist, dass du deine Zielgruppe kennst und dazu auch kulturelle Besonderheiten bei der Erstellung von Anzeigen, Creatives und Landingpages bedenkst. Wenn du dich zusätzlich absicherst, was Datenschutz-Regelungen und eine versierte Übersetzung angeht, dann hast du die wichtigsten Schritte schon hinter dir. Regelmäßige Analysen und Optimierungen helfen dir dabei, deine potenziellen Kund:innen noch besser kennenzulernen und deine Kampagnen dementsprechend anzupassen. Also Leinen los und Schiff ahoi – auf geht’s zu neuen Ufern!

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Helen Gietmann

Helen Gietmann ist Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion.

Wenn sie nicht gerade arbeitet, beschäftigt sie sich am liebsten mit Musik. Ansonsten verbringt sie gerne Zeit mit Sport, dem kreativen Schreiben und Netflix. Immer, wenn es möglich ist, versucht sie außerdem zu verreisen. Ihr Lieblingsziel: Der grüne, raue Norden Spaniens.

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2 Kommentare zu “Going international – so gelingt dir die Internationalisierung mit Google Ads!”

  1. Avatar-Foto Valeria

    Vielen Dank für diesen nützlichen Artikel! Ich bin selbst schon auf dem Weg in neuen Märkten Werbung zu schalten. Hatte aber damit immer wieder Schwierigkeiten. Durch Deine Tipps ist mir dieses Thema viel klarer geworden 🙂

  2. Avatar-Foto Helen Gietmann

    Hallo Valeria, vielen Dank für dein positives Feedback, freut mich sehr, dass der Artikel dir helfen konnte! LG, Helen

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