Shopping-Anzeigen ändern sich bzw. bleiben so

21. August 2015 | Von in SEA

Google hat offiziell die Einführung von automatischen Erweiterungen für Shopping-Anzeigen angekündigt. Die einzige nicht automatische Erweiterung, nämlich der Werbetext (auch: “Promotion”), wird dafür abgeschafft.

werbetext

Der Werbetext fällt weg

Dass der Werbetext wegfällt ist recht unspektakulär. Gemeint ist damit der kleine Zusatztext, der erst sichtbar wird, wenn man mit der Maus über eine Produktlistenanzeige fährt (siehe rechts).

Bislang ist dieser Text optional, wird aber von den meisten Werbetreibenden genutzt. Es war allerdings nie möglich, verschiedene Werbetexte gegeneinander zu testen und man hatte auch praktisch keine Möglichkeit, die Performance eines Textes auszuwerten.

Zum 30. September stellt Google die Schaltung des Werbetextes nun ein.

Automatische Erweiterungen

Zu der Nachricht von der Einführung der automatischen Erweiterungen muss ich erst mal sagen, dass es eigentlich keine Neuerung ist. Stattdessen sieht man diese Erweiterungen schon seit Monaten, was in der Branche auch wahrgenommen, diskutiert und gebloggt wurde. Das hindert allerdings weder Google noch manch anderen daran, jetzt von einer Wahnsinns-Neuerung zu sprechen.

Mit den automatischen Erweiterungen für Shopping-Anzeigen meint Google die kleinen Zusatzangaben, die automatisch unter manchen, aber nicht allen Anzeigen erscheinen. In der Original-Ankündigung zeigt Google diese Beispiele:

pla-extensions

Hier sieht man zwei der Erweiterungen: Den Hinweis “Free Shipping” und Produktbewertungssterne. In Deutschland sieht das so aus:

laufschuhe-sterne

Hierzulande zeigt Google die Versandinformationen bereits seit Herbst 2014 an. Die Produktbewertungen für Deutschland wurden im März angekündigt.

Praktisch noch relativ neu sind die Angebote, die man für Shopping-Anzeigen hinterlegen kann, was dann so aussieht:

angebot

Auch diese Erweiterung wurde für Deutschland schon im Herbst 2014 angekündigt. Bisher war sie allerdings relativ unspannend, da Sonderangebote lange nur beim eigentlichen Preisvergleich, nicht aber in der Google-Suche zu sehen waren. Das dürfte daran gelegen haben, dass Google hierzulande wegen eines Gerichtsurteils die Versandkostenangabe unter die Anzeigen schreiben musste und dafür wohl den Platz genutzt hat, der in anderen Ländern für Sonderangebote reserviert war.

Im Sommer 2014 wurde in einem Gerichtsurteil festgestellt, dass Shopping-Anzeigen ohne Versandkostenangabe gegen deutsches Recht verstoßen. Schon damals hatte Google Monate gebraucht, um die Angabe schlicht unter die Anzeigen zu schreiben. Während dieser Zeit waren deutsche Werbetreibende mit Versandkosten abmahnbar, was Google erstaunlicherweise nicht gekümmert hatte. Dass sie jetzt ein weiteres halbes Jahr benötigt haben, um die Angebote unterhalb der Versandkostenangabe unterzubringen, kann man wohl als konsequent bezeichnen.

Noch offen ist, was mit dem Siegel für zertifizierte Händler passieren soll. Diese Erweiterung ist in den USA als kleines Logo in Produktanzeigen eingebunden. Hierzulande sieht man sie nur in der Anbieterliste beim Preisvergleich:

siegel-zertifizierte

Ansonsten hat Google in letzter Zeit verschiedene automatische Erweiterungen getestet. Entdeckt wurden die folgenden Meldungen:

  • Preis ist x% niedriger als der durchschnittliche Online-Preis (Quelle)
  • Great Price (Quelle)
  • Value Alert (Quelle)
  • x% price drop (Quelle)

Insgesamt lässt sich also sagen, dass Google hier wie eh und je viel experimentiert.

Fazit

Neu ist hier eigentlich nur, dass der Werbetext bei Shopping-Anzeigen wegfällt. Werbetreibende müssen überhaupt nichts tun und werden den Text vermutlich auch nicht vermissen. Geht also voll in Ordnung.

Ansonsten gibt es nach wie vor verschiedene automatische Erweiterungen für Shopping-Anzeigen. Bei Produktbewertungen, Sonderangeboten und der Händler-Zertifizierung können sich Werbetreibende überlegen, ob sie hierfür aktiv werden wollen.

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Martin Röttgerding

Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.

Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.

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