Der Leistungsplaner von Google Ads im Quick-Check

31. Juli 2020 | Von in SEA

Seit geraumer Zeit ist der Leistungsplaner in Google Ads verfügbar. Für Werbetreibende auf Google Ads bedeutet das, dass mit diesem Tool Investitionen besser geplant und mehr Conversions erzielt werden können. Also Grund genug, um das Tool einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Anwendung und Funktion

Zu finden ist der Leistungsplaner in der Google Ads-Oberfläche unter Tools und Einstellungen. Auswählen muss man dann den Prognosezeitraum, den Messwert und (optional) das Ziel.

Erstellter Prognose-Plan einer Google Ads-Kampagne

Der nun erstellte Prognose-Plan zeigt in dem vorab definierten Zeitraum, wie viel Budget ausgegeben werden muss, um die festgesetzten Ziele zu erreichen. In dem Diagramm steht die blaue Linie für die geplanten Änderungen, der graue Punkt gibt die Daten anhand der bestehenden Einstellungen wieder. Während dieser unveränderlich ist, ist der blaue Punkt auf seiner Linie beweglich. Verschiebt man diesen, werden die prognostizierten Werte angezeigt. Wenn man demnach die Ausgaben erhöht oder senkt, kann getestet werden, welche Änderungen eintreten. Die gestrichelte graue Linie zeigt an, wie viel Budget verwendet werden muss, um das festgesetzte Ziel zu erreichen.

Vorteile

Werbe-Budget planen

Der Leistungsplaner soll dazu dienen, das Kosten-Umsatz-Verhältnis, die Anzahl der Conversions und die der Klicks zu prognostizieren. Es können auch weitere Zahlen wie etwa die Conversion Rate, die Klickpreise oder die Differenzen zwischen den bestehenden und geplanten Einstellungen analysiert werden. Am interessantesten dürfte es jedoch für Werbetreibende sein, dass man einsehen kann, wie hoch die Ausgaben in Google Ads sein müssten, damit der gewünschte Umsatz generiert werden kann.

Einfache Bedienung

Außerdem zeichnet sich das Tool durch seine einfache Bedienung aus. Man muss sich lediglich vorab überlegen, was angezeigt werden soll.

Auch Zeitraum und Ziele können flexibel angepasst werden, um verschiedenste Daten und Ergebnisse einzusehen. Google versucht, saisonale Bedingungen und Marktschwankungen zu berücksichtigen, um so genau wie möglich zu sein. Es kann also getestet werden, wie die Kampagne in umsatzstarken Zeiträumen performen könnte.

Umschichtungspotenziale erkennen

Relevant kann das Tool auch für Werbetreibende sein, die verschiedene Konten in Google Ads haben und in unterschiedlichen Ländern werben: Es können Umschichtungspotenziale zwischen den Konten ermittelt werden.

Keine automatische Implementierung

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass der Prognose-Plan nicht einfach im Konto übernommen wird: Es werden keine automatischen Änderungen vorgenommen, nur weil man das Tool verwendet. Der Entwurf muss erst runtergeladen und die Änderungen dann über den Editor hochgeladen werden.

Nachteile

Nicht sofort einsetzbar

Für die Anwendung des Leistungsplaners gilt es zu beachten, dass die ausgewählte Kampagne mindestens 72 Stunden aktiv sein und innerhalb der letzten Woche mindestens drei Klicks sowie drei Conversions erzielt haben muss. Er ist also nicht direkt nach dem Kampagnenstart anwendbar.

Nicht für alle Gebotsstrategien, nicht für alle Kampagnentypen

Darüber hinaus sind leider nicht alle Gebotsstrategien mit dem Tool kompatibel. Nur für Suchkampagnen mit den Gebotsstrategien „manueller CPC“, „auto-optimierter CPC“, „Klicks maximieren“, „Ziel-ROAS“ und „Ziel-CPA“ kann der Leistungsplaner angewendet werden. Für Shopping-Kampagnen kann der Leistungsplaner gar nicht genutzt werden.

Gleiche Währung erforderlich

Das Tool bietet, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit, Umschichtungspotenziale zwischen den Konten aufzuzeigen. Jedoch muss hier zwischen den gewünschten Kampagnen auch die gleiche Währung verwendet werden. Das Tool bietet demnach keine Hilfestellung, wenn man Suchkampagnen in einem Schweizer Konto (CHF) den Suchkampagnen in einem deutschen Konto (€) gegenüberstellen möchte.

Keine valide Prognose

Nicht übersehen werden sollte, dass der Leistungsplaner ausschließlich der Annäherung bzw. Vorschau festgesetzter Ziele und möglicher Entwicklungen dient. Von einer ganz und gar zuverlässigen Prognose kann demnach nicht ausgegangen werden.

Fazit

Insgesamt stellt Google ein kostenloses Tool in der Oberfläche zur Verfügung, dass dem Werbetreibenden erlaubt, seine Ausgaben optimal zu verteilen. Google verfügt über große Datenmengen und kann demnach umfassende Prognosen liefern. Die Anwendung des Leistungsplaners kann Denkanstöße liefern und dabei helfen, das Marketing-Budget für unterschiedlichste Zeiträume zu planen.

Vorteilhaft ist es auch für Suchkampagnen, die keine Smart-Bidding-Strategie nutzen und deren Gebotsanpassungen stets ein schwierig zu treffendes, weil dynamisches Ziel darstellen. Diese können von der Prognose des Leistungsplaners profitieren.

Trotzdem sollte der Prognose-Plan kritisch hinterfragt und nicht einfach 1:1 in das Konto eingepflegt werden. Schließlich gilt es abzuwägen, ob die geplanten Änderungen zielführend sind oder das geplante Budget nicht viel zu hoch angesetzt ist, auch wenn dadurch mehr Umsatz generiert werden könnte.

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Sarah Wulf

Sarah Wulf ist Senior Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog berichtet sie über Google Ads, Microsoft Advertising und andere SEA-Themen.

Sie hat eine Vorliebe für das Backen von aufwendigen Rezepten und das Lesen dicker Fantasy-Schmöker. Zum Glück lassen sich Torten und Bücher wunderbar mit einer großen Tasse Kaffee kombinieren.

Sarah ist in den folgenden sozialen Netzwerken vertreten:

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