Die große Google Ads-Positionsanalyse Teil 2: Geräte
Im zweiten Teil unserer Google Ads-Positionsanalyse schauen wir uns die Geräteklassen an. Kommt es mobil mehr auf die vorderen Plätze an als auf Desktop-Computern? Und wen interessieren eigentlich Tablets?
Im ersten Teil dieser Serie habe ich beschrieben, wie wir an diese (bislang) einzigartige Datenauswertung gelangt sind und erste Ergebnisse vorgestellt. Dabei kam heraus, dass sich die Klickrate auf der obersten Position deutlich von den restlichen Positionen abhebt.
Heute schauen wir uns die gleichen Daten an, differenzieren aber nach Geräteklasse.
Oberste vs. obere Platzierungen
Eine simple Auswertung der Klickrate nach Position und Geräteklasse ist in der folgenden Grafik zusammengefasst:
Der große Unterschied zwischen der obersten und den Folgepositionen zieht sich durch alle Geräteklassen. Er fällt jedoch auf Mobilgeräten und Tablets deutlich größer aus als auf Desktop-Computern. Hieraus lässt sich nun folgern, dass unterschiedliche Gebote auf Desktop-Computern weniger bewirken als auf Mobilgeräten und Tablets.
Zu bedenken ist dabei noch, dass nicht immer alle vier Top-Anzeigenplätze belegt werden. Unsere Daten deuten jedoch darauf hin, dass bei Computern mehr Top-Positionen belegt werden als auf den anderen Geräteklassen – das würde die Folgerung noch bestärken.
Diese Ergebnisse zu verallgemeinern und sich blind darauf zu verlassen, wäre sicher keine gute Idee. Für die Praxis kann man aber mitnehmen, dass die Performance der einzelnen Geräteklassen unterschiedlich auf Gebotsänderungen reagieren kann. Wer also manuell bietet und das letzte bisschen herauskitzeln möchte, sollte sich die Geräteklassen einzeln vornehmen.
Ansonsten gilt, ob nach Geräten getrennt oder nicht: Die beste Möglichkeit, den Effekt von Gebotsänderungen einzuschätzen, bleibt der Gebotssimulator.
Klickraten im Vergleich
Wo sind die Klickraten am höchsten? Diese Frage können wir nun recht sicher beantworten. Die folgende Grafik ist im Wesentlichen eine Umstellung der obigen:
Tablets schlagen die anderen Geräte auf allen Positionen in Bezug auf die Klickrate. Für mich kam das etwas überraschend, denn angesichts des kleinen Bildschirms haben mobile Nutzer eigentlich weniger Ausweichmöglichkeiten – zumindest auf der obersten Position hätte ich eine höhere Klickrate erwartet.
Generell scheint die Rangfolge Tablets > Mobilgeräte > Desktop-Computer zu gelten. Dass das oben nicht auf allen Positionen so aussieht, schiebe ich eher auf unsere Datenbasis. Alle obigen Charts beziehen sich auf die Zahlen für 2018, aber der Trend hält sich schon seit mindestens 2015.
Für 2013 zeichnen unsere Daten allerdings ein anderes Bild:
Damals lagen die mobilen Klickraten noch ein gutes Stück unterhalb der übrigen, während Desktop-Computer besser abschnitten.
Für die Praxis können uns die Klickraten der einzelnen Geräte übrigens ziemlich egal sein: Da sie für alle gelten, ergeben sich daraus keine Vor- oder Nachteile.
Nochmal ein Wort zur Datenqualität
Die Unterteilung der Daten in Geräteklassen hat mir nochmal deutlich vor Augen geführt, dass unsere Daten nicht repräsentativ sind. Teilweise sehen Dinge anders aus, wenn man einzelne Kunden herausnimmt, die z. B. mobil besonders stark waren. Deshalb möchte ich mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und habe mich hier mit konkreten Zahlen zurück gehalten.
Wie geht’s weiter?
In diesem Beitrag habe ich es schon angedeutet: Auch Veränderungen im Zeitablauf lassen sich mit unseren Daten analysieren. Nächste Woche werfen wir deshalb einen Blick in die Vergangenheit.
Martin Röttgerding
Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.
Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.
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Mai 3rd, 2019 at 08:48
Guten Tag Herr Rötterding,
haben Sie dieselbe Auswertung auch einmal für die Conversionrate gemacht? Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass diese auf der Top-Position häufig schlechter ist, als auf Position 2-4, was das größere Potential der Top-Position zusätzlich zu den höheren Kosten nocheinmal schmälert.
VG
Mai 3rd, 2019 at 09:44
Hallo Nico,
gute Idee, danke dafür! Leider ist es kompliziert, das auszuwerten, weil höhere Conversionraten auch zu höheren Geboten und damit höheren Positionen führen. Der Gedanke bezüglich Position 1 ist aber gut, das könnte man vielleicht herausbekommen. Ich schaue es mir mal an, vielleicht kommt etwas dabei heraus.
Viele Grüße
Martin