Gute Nachrichten für Agenturen

26. April 2010 | Von in SEA

Eben kam der neue Agentur-Newsletter von Google, überschrieben mit “Unsere Antwort auf Ihre Agenturbedürfnisse”. Ich muss sagen, tatsächlich nicht schlecht…

AdWords Certified PartnerDrei Neuerungen werden im Newsletter kommuniziert. Die erste betrifft ein neues Zertifizierungsprogramm. Anstelle der alten “Google Advertising Professionals” treten die zertifizierten Partner. Die fachlichen Anforderungen dafür sind Google zufolge höher als die der alten Zertifikate. Dafür sieht es so aus, als wären die Anforderungen an Unternehmen stark zurückgeschraubt worden: Nur noch ein Mitarbeiter im Unternehmen muss die Qualifikationen nachweisen (vorher waren es noch zwei) und nur noch 10.000 USD müssen innerhalb der letzten 90 Tage verwaltet worden sein (vorher: 100.000 €). Das dürften allerdings nicht für alle Unternehmen gute Nachrichten sein: In sechs Monaten verfallen die alten Zertifikate.

Google Partner SearchAls zweite Neuerung wird die Google Partner Search vorgestellt. Diese ist für kleine und mittelständische Unternehmen gedacht, die auf der Suche nach einer zertifizierten Agentur sind. Dazu macht man Angaben wie erwartetes Budget, Land, Sprache und Branche und bekommt dann eine Liste mit Agenturen angezeigt. Die Liste wird nach Relevanz geordnet und kann anschließend noch verfeinert werden, indem z.B. weitere Agenturleistungen (u.a. SEO) in die Anforderungen aufgenommen werden. Je nachdem, wie stark sich diese Suchfunktion durchsetzt, könnte die Reihenfolge der Ergebnisse noch für Diskussionen sorgen.

Um bei Google Partner Search gefunden zu werden, müssen Agenturen sich zuerst nach dem neuen Zertifizierungsprogramm zertifizieren. Erst dann ist ein Opt-in möglich. In Deutschland wird die Suche erst in einigen Wochen freigegeben, wenn dort genügend Agenturen vertreten sind.

Google AdWords APINeuerung Nummer 3 betrifft schließlich die AdWords-API-Kosten, die für viele Agenturen auf Null fallen könnten. Beim Preferred AdWords API Pricing, verfügbar ab dem 26. Mai, werden für jeden Dollar, der bei AdWords ausgegeben wird, 250 API-Einheiten gutgeschrieben. Das ist zwar nur ein Sechzehntel von dem, was man für den direkten Einkauf von API-Einheiten bekommt, dürfte diesen aber in den meisten Fällen komplett überflüssig machen. Kurz und gut: Agenturen, die die AdWords API nutzen (z.B. für Bid Management) und für das Preferred Pricing akzeptiert werden, kommen bei Google demnächst günstig weg.

Ein paar Anforderungen gibt es dann aber doch noch. So muss die Agentur erst mal zertifiziert sein, um sich für Preferred Pricing zu qualifizieren. Außerdem müssen die verwendeten API-Tools zur Steuerung von AdWords-Kampagnen der Kunden eingesetzt werden, es muss sich also explizit um eine Agentur oder einen Softwarehersteller handeln – für normale AdWords-Kunden gibt es kein Preferred Pricing. Und zu guter Letzt müssen Nutzungsbedingungen für die API und Anforderungen an die API-Tools eingehalten werden. Letzteres beinhaltet, dass die Tools von Google geprüft werden, wofür man am liebsten gleich einen Testaccount hätte. Ich bin nicht sicher, was ich von diesem Aspekt halten soll. Möglicherweise liegt hier der Haken der Sache.

Alles in allem würde ich sagen, Google hat seinen Agenturen heute ein paar gute Nachrichten beschert. Ich bin gespannt, ob das beim Agency Summit am Mittwoch so weiter geht.

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Martin Röttgerding

Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.

Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.

2 Kommentare zu “Gute Nachrichten für Agenturen”

  1. Avatar-Foto Dominik

    Die Prüfungen sollen laut ersten Erfahrungsberichten wirklich anspruchsvoller sein und bisher auch nur in US Version vorliegen. Zur Ablegung der Prüfung muss nun auch eine Anwendung ausgeführt werden, die sich im Vollbildmodus ausführt und zumindest für den Prüfungsrechner ein “Nachgucken” unmöglich machen sollen.

  2. Avatar-Foto Martin

    Ja, sowas habe ich auch gehört. Das mit dem Vollbildmodus ist meines Wissens nach aber schon länger so. Na mal schauen, vielleicht schreibe ich dazu auch demnächst mal einen Erfahrungsbericht.

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