Recap einer Un-Konferenz: Das dritte MeasureCamp Berlins
Wenn die Organisatoren beim Wort “Konferenz” zusammenzucken, kann man nur beim MeasureCamp sein. Denn das MeasureCamp war ein Berliner Barcamp für Webanalyse-Euphoriker vom allerfeinsten.
Die Atmosphäre und das Drumherum
Mit einem herzlichen Empfang und einer prall gefüllten Goodie Bag begann mein Tag im Zalando Headquarter in Berlin. Die Tasche enthielt unter anderem einen gelabelten Regenschirm, dessen große Stunde später noch schlagen sollte. Nach einem schmackhaften Frühstück geleitete uns Jorge Ramos als Moderator in den Tag.
Es sollte ein Tag der Gemeinschaft sein, an dem ein sicherer, geschlossener Raum zum Austausch der deutschen Webanalyse-Szene geschaffen wurde. Alle bekamen die Möglichkeit, einen Vortrag zu halten oder eine Diskussionsrunde anzuregen. Es gab mehrere parallele Slots mit unterschiedlichen Raumgrößen. Insgesamt waren rund 120 Teilnehmer vor Ort.
Falscher Traffic und fiese Browser
Wie es die Überschrift schon anklingen lässt, werden der täglichen Arbeit eines Webanalysten einige Steine in den Weg gelegt. Zum einen ist die Datenerfassung durch einige Browsereinstellungen erschwert. Zum anderen treiben zahlreiche Bots ihr Unwesen und schaffen sich ihren Weg in die Berichte.
Markus Baersch war in Hochform und berichtete begeistert, welche Lösungsansätze er für beide Probleme ausgetüftelt hat.
Leider existiert kein Allheilmittel (schade…), aber eine allgemeine Empfehlung konnte Markus aussprechen: Zunächst sollte die Relevanz für die eigene Datenqualität bewertet werden und erst im Anschluss bei Bedarf an einer Lösung gearbeitet werden. Manchmal macht der “Fake-Traffic” lediglich 5% des gesamten Traffics aus. Das kann dann vernachlässigt werden.
Daneben erschweren neue Browserversionen die Arbeit. Chrome von Google macht da keine Schwierigkeiten, würden sie sich doch ins eigene (Werbe-) Fleisch schneiden. Fast alle anderen Browser erschweren das Tracking. Die Krux an der Sache: Voreingestellt werden standardmäßig nicht nur Werbe-Cookies blockiert, sondern ebenfalls fast immer Tracking-Cookies. Es geht also nicht mehr nur um das Blockieren von Third-Party-Cookies, sondern auch von First-Party-Cookies. Markus‘ allgemeine Empfehlung: Abwarten! Google wird über kurz oder lang eigenständig eine Lösung finden müssen, um valide Zahlen sicherzustellen.
Denkanstöße und Wehwehchen der Szene
Ich durfte bei drei Diskussionsrunden zu ganz unterschiedlichen Themen dabei sein. Meine persönlichen Top 3 Bereiche und Fragestellungen:
- Ohne ein datenbewusstes Mindset haben es Webanalysten schwer. Die Größe des Unternehmens ist dabei zweitrangig.
- Wodurch wird ein guter Kommunikationsfluss zwischen Marketern, Entwicklern und Analysten gefördert? Die Erfahrung war häufig, dass es einige Barrieren gibt und die Relevanz der Themen nicht erkannt wird.
- Wie kann ein bewusster Umgang mit Daten erfolgen? Inwieweit sind Endverbraucher in der Pflicht, sich eigenständig zu informieren?
Abschluss mit Überraschung
Mein Highlight neben der Themenfülle war die Überraschung am Ende. Ein Sponsor der Un-Conference hatte die Spendierhosen an und hat uns eine zweistündige Spreerundfahrt inklusive Getränke spendiert!
Zwischenzeitig bekam man sogar die Sonne zu Gesicht. So konnte ich mich draußen in Ruhe mit den anderen Teilnehmern austauschen.
In dem Sinne: Vielen Dank für den informativen und wundervollen Tag! Ich habe viel gelernt und mich mit großartigen Menschen unterhalten.
Helen Ramm
Helen Ramm war Teamleiterin des SEA-Teams in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Ihr Steckenpferd war außerdem die Datenanalyse mit Google Analytics.
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