Recap von der Google Analytics Konferenz in Wien

23. April 2018 | Von in Google Analytics

In Wien gab es erneut eine großartige Konferenz für Webanalysten und Online-Marketer. Einmal im Jahr lädt e-dialog als Organisator ins pittoreske Wien ein. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt nicht mehr ausschließlich auf Google Analytics als mächtigem Tool. Es ging eher darum, wie man Analysen besser machen kann und welche Hilfsmittel es gibt.

Sonnige Sicht und klasse Koordination

Der Einstieg in den Workshop-Tag am vergangenen Donnerstag lädt zum Alliterationswahn à la „Schwiegertochter gesucht“ ein. Doch es war natürlich viel besser bei der Google Analytics Konferenz in Wien. Nach einem kurzen Fußmarsch von meinem Hotel erreichte ich recht früh die Location und wurde freundlich in Empfang genommen – auch vom Kaffee und den Croissant-Variationen. Wie immer, fand die Konferenz im Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn statt. Der Ausblick versüßte also jede Pause.

Hacks für den Google Tag Manager

Ich besuchte den Eröffnungsvortrag von Maik Bruns von Metrika (er war lange Jahre ein geschätzter Bloofusion-Kollege). Wer Maik kennt, weiß, dass er keine halben Sachen macht. Das traf in Gänze auf seinen Speedy-Gonzales-Vortrag zum Google Tag Manager (GTM) zu. Mit über 100 Folien für eine Stunde hatte er sich auch einiges vorgenommen. Uns erwarteten zahlreiche Tipps und Tricks für alle Kenntnisstände. Maiks Folien waren prall gefüllt mit Informationen, die man mit den downloadbaren Folien im Nachgang gut nacharbeiten kann.

Sein Vortrag war ein großes Plädoyer für die Nutzung des Tag Managers. Er zeigte anfangs verschiedene praktische Handgriffe. Beispielsweise mit welchen Tastatur-Shortcuts man sich drei Klicks im GTM sparen kann. Im weiteren Verlauf erklärte er uns außerdem, wie man verhindern kann, dass der eigene GTM-Container missbräuchlich genutzt wird. Grundsätzlich kann der Container nämlich auf fremden Seiten ausgespielt werden, was natürlich niemand möchte.

Im nächsten Abschnitt ging es um spezielle Hacks für Google-Analytics-Nutzer, die vermutlich die meisten im Publikum brennend interessierte. Hier kamen die Suchtabellen ins Spiel. Maik Bruns sagte, dass insbesondere für Google Analytics verschachtelte Suchtabellen hilfreich sein können.

Die EU-weite DSGVO war auch hier Thema. Wie man konform Daten trackt, zeigte Maik Bruns mit Hack Nummer 9. UTM-Parameter sind für Webanalysten täglich Brot. Manche Internetnutzer fühlen sich durch die Parameter allerdings verfolgt. Durch eine benutzerdefinierte JavaScript-Variable erscheinen die UTM-Parameter nur kurzzeitig in der URL, werden aber erfasst.

Für Suchmaschinenoptimierer waren auch einige Tipps dabei. Unter anderem wurden uns spezielle Variablen an die Hand gegeben, mit denen sich 404-Fehlerseiten tracken lassen. Zum Abschluss gab es noch einige Add-On- und Blog-Tipps, mit denen man auf dem Laufenden bleiben kann. Dazu zählte unter anderem das Chrome Add-On “DaVinci Tools” von Stéphane Hamel.

Daten erfasst? Daten visualisieren!

In der Webanalyse sammelt man Daten, und je länger man dies tut, umso größere Datenmengen hat man. Martin Frotzler vom österreichischen Unternehmen e-dialog gab Tipps zum effektiven Einsatz des Google Data Studio.

Wie bei den meisten Google-Produkten, sprach Martin Frotzler sich auch bei dem Google Data Studio dafür aus, es auf Englisch zu benutzen oder zumindest die News auf Englisch zu verfolgen. So erfährt man von vielen Updates früher als z. B. in deutscher Sprache.

Bei Pivot-Tabellen gab er uns den Tipp, Heatmaps zu aktivieren. Auf diese Weise springen die wichtigen Daten auch bei großen Tabellen direkt ins Auge.

Ein pfiffiger Tipp, wie ich fand, ist der folgende: Durch wenige Handgriffe werden Dimensionen aus Google Analytics als Metrik im Data Studio angezeigt. Das kann beispielsweise interessant sein, wenn die schiere Anzahl an eigenen Webseiten relevant ist und nicht, wie viele Seitenaufrufe es gab.

Wer kennt es nicht: Beim Kampagnen-Tagging wurde ein wenig geschlampt und z. B. Groß-und Kleinschreibung vermischt. Schwupps – es tauchen mehrere Kampagnennamen auf, obwohl es ein und dieselbe Kampagne ist. Mit einem berechneten Feld und der Funktion „LOWER“ erscheinen im nächsten Schritt im Data Studio alle getaggten Kampagnen klein und sind einheitlich.

Es lassen sich Daten kategorisieren. Mit einer Wenn-Dann-Bedingung erscheinen Daten zu Deutschland, Österreich und der Schweiz anschließend kumuliert als „DACH-Region“.

Mit praktischen Tipps und mehreren Live-Demos konnte man dem Vortrag gut folgen. Gerne hätte ich noch mehr zu den Google-Spreadsheets als Datenquelle erfahren.

Input von Google: Omni-Channel-Welt und Tests sauber aufziehen

Leicht positiv überrascht war ich von den Google-Präsentationen in diesem Jahr. In meinen Augen gab es dieses Mal Substanz, mit der man etwas anfangen konnte. Besonders Isabel Marcins Ratschläge zu einer wissenschaftlich basierten Testumgebung haben mir gut gefallen. Mit einem schönen Eis-Beispiel erklärte sie den Unterschied zwischen Korrelation und kausalen Zusammenhängen, der gerne verwechselt wird.

Mit sogenannten User Buckets und benutzerdefinierten Dimensionen lassen sich Tests auch in Google Analytics abbilden. Jeder Seitenbesucher erhält zufällig eine Nummer zwischen 1 und 100 und erscheint im Anschluss in einer Zielgruppe. Mit dem neuen Zielgruppenbericht lassen sich anschließend die Daten gut auswerten.

Thyge Backen begleitete uns in die Omni-Channel-Welt. Er unterstellte Nutzern eine wachsende Ungeduld beim Surfen mit dem Smartphone. Schon knapp 50 % aller mobilen Suchanfragen sind mit einem lokalen Bezug versehen. Wenn sich die lokale Verfügbarkeit von Produkten anzeigen lässt, nutzen dies etwa 80 % der Personen.

Google AdWords bietet mit seinen Store Visits und Local Inventory Ads gute Features zur Verknüpfung der Online- und Offline-Welt. Besonders interessant fand ich hier den Hinweis auf eine neue Funktion: Store Sales Direct. Hier kann man in Kürze über Kundendaten, beispielsweise E-Mail-Adresse, konkrete Conversion-Daten zu AdWords zurückspielen. Anschließend hat man konkrete Informationen zu den Vor-Ort-Effekten der Online-Werbung.

Fazit

Für mich war es ein inhaltsreicher Besuch in Wien. Ich habe viele praktische Tipps für mehrere Google-Produkte mitgenommen. Mir hat es gut gefallen, dass es dieses Jahr weniger 360-Vorträge gab. Ich werde auf jeden Fall in den nächsten Tagen einiges Neues ausprobieren. Und darum geht es doch in erster Linie bei Konferenzbesuchen: Inspiration tanken und mit neuem Wind nach Hause kommen.

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Helen Ramm

Helen Ramm war Teamleiterin des SEA-Teams in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Ihr Steckenpferd war außerdem die Datenanalyse mit Google Analytics.

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