Trotz Safari-Update Conversions richtig tracken – so geht’s!

23. August 2018 | Von in SEA

Schon im Juni wurde die Intelligent Tracking Prevention 2.0 für den Safari Browser angekündigt. Ab September wird es dann ernst und die alten Conversion-Tags können Conversions, die von Safari-Nutzern über Google Ads-Anzeigen realisiert wurden, nicht mehr messen. Auch Google schickt deshalb vermehrt Info-Mails mit dem Betreff: „Jetzt Google Ads-Tags aktualisieren …“ heraus.

Für wen ist das relevant? Für jeden Werbetreibenden, der in Google Ads Conversions misst. Aber es gibt Ausnahmen: Conversion-Aktionen, die direkt von Google gehostet werden, wie bspw. Anrufe über Anzeigen oder die neuen lokalen Conversion-Aktionen müssen nicht angepasst werden.

Für alle anderen gilt: Damit in unseren Konten nicht plötzlich Conversion-Rückgänge von etwa 30 % klaffen, müssen wir jetzt aktiv werden. Darum haben wir die nötigen Maßnahmen zusammengetragen, die jetzt unternommen werden sollten. Je nachdem, welche Art von Conversion-Tracking aktuell im Google Ads-Konto hinterlegt ist, empfiehlt sich eine der vier Vorgehensweisen.

Fall 1: Das alte Standard-Tracking über Google Ads ist hinterlegt (Quelle: Website)

In der alten Ads-Oberfläche war es so, dass ein Conversion-Tracking-Tag dort implementiert wurde, wo die Conversion stattfindet, also z.B. auf der Bestellabschluss-Seite. Dieses Conversion-Tracking-Tag wird nun durch ein allgemeines Website-Tag und ein Ereignis-Snippet ersetzt. Das allgemeine Website-Tag (gtag.js) muss auf jeder Seite implementiert werden und das Ereignis-Snippet auf den Seiten, wo die Conversion stattfindet, also genau dort, wo vorher das alte Conversion-Tracking-Tag war.

Das allgemeine Website-Tag und das Ereignis-Snippet erhalten wir, wenn wir in der Ads-Oberfläche unter „Tools“ -> „Conversions“ unsere bisherige Conversion-Aktion auswählen und das Fenster „Tag-Einrichtung“ ausklappen (siehe Abbildung unten). Hier gibt es nun die Möglichkeit, das Tag selbst einzufügen oder es per Mail zu versenden (auf den Google Tag Manager wird später eingegangen).

Wie man das Tag im Code einfügt, ist hier beschrieben. Wichtig ist noch, dass das alte Tag entfernt wird, wenn das neue Tag eingebaut wird.

 

Fall 2: Das alte Standard-Tracking über Google Ads ist hinterlegt und Google Analytics ist vorhanden (Quelle: Website)

Wenn Google Analytics vorhanden ist, dann ist mit dem Analytics-Tag bereits ein allgemeines Website Tag auf der Seite eingebaut. Damit die Conversions in Google Ads gemessen werden, muss das Analytics-Tag um folgenden Befehl ergänzt werden:

gtag(‘config’, ‘AW-CONVERSION_ID’)

“AW-CONVERSION_ID“ muss dabei durch die Conversion-ID ersetzt werden. Diese erhält man bei der Tag-Einrichtung. Außerdem darf auch hier das Ereignis-Snippet nicht fehlen! Wenn ein neues Tag eingebaut wird, wo zuvor bereits ein Tag eingefügt war, muss auch hier das alte gelöscht werden. Wenn man Analytics ohnehin schon nutzt, lohnt es sich darüber nachzudenken, die Conversion bzw. Zielvorhaben direkt in Analytics zu erstellen und sie ins Google Ads-Konto zu importieren.

 

Fall 3: Tracking mit dem Google Tag Manager

Wer seine Google Ads-Conversions bereits über den Google Tag Manager trackt, für den ist die halbe Arbeit schon erledigt, da die Ereignis-Snippets bereits verbaut sind. Was hier nur noch fehlt ist das Conversion-Verknüpfungs-Tag, um auch hier wieder analog zum allgemeinen Website-Tag alle Seiten abzudecken. Der „Trigger“ sollte das Conversion-Verknüpfungs-Tag auf allen Seiten auslösen.

Fall 4: Das Tracking über Analytics ist vollständig in Google Ads importiert (Quelle: Analytics)

Hurra! Hier sind keine weiteren Anpassungen nötig und das Tracking wird durch das Update nicht beeinflusst.

Nicht zu vergessen: Remarketing bzw. dynamisches Remarketing

Beim Remarketing gibt es auch noch ein paar Dinge zu beachten. War zuvor das “Standard-Remarketing”, also nicht dynamisch, implementiert, so wurde ein Remarketing-Tag auf den zu trackenden Seiten hinterlegt. Dieser ist nun durch das allgemeine Website-Tag obsolet geworden und kann daher entfernt werden.

Ein Sonderfall ist das dynamische Remarketing. Statt dem früheren dynamischen Remarketing-Tag gibt es nun ebenfalls ein Ereignis-Snippet. Dieses kann unter „Tools“ -> „Zielgruppenverwaltung“ -> „Zielgruppenquellen“ -> Einstellungen (Drei Punkte; siehe Abbildung unten) -> „Quelle bearbeiten“ abgerufen werden.

 

Die bereits getroffenen Einstellungen zu Unternehmenstyp, Parameter etc. sind bereits hinterlegt und können noch bearbeitet werden. Im nächsten Schritt wird dann das Ereignis-Snippet für das dynamische Remarketing angezeigt, welches dann auf allen Seiten eingebaut werden sollte, auf denen Remarketing-Ereignisse gemessen werden sollen.

Für Anwender des Google Tag Managers gibt es hier eine gesonderte Anleitung. Wer den Tag Manager für den Einbau verwenden möchte, muss im letzten Schritt die Option „Tag Manager verwenden“ auswählen.

Fazit

Auch wenn die Neuerungen zum Großteil sehr technisch und abschreckend wirken, führt leider kein Weg daran vorbei, wenn man weiterhin zuverlässige Conversion-Daten erhalten möchte. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass andere Browser in Zukunft nachziehen werden. Daher lautet unsere Empfehlung: Besser heute als morgen!

 

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Stefanie Entrup

Stefanie Entrup ist Team Lead Webanalyse und CRO sowie Team Lead Performance bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Im Bloofusion-Blog liefert sie Insights zu Webanalyse- und SEA-Themen.

Sie liebt Medien und verbringt viel Zeit mit Büchern, Serien, Filmen & Co. Ihre kreative Ader lässt sie beim Malen und Basteln aus.

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2 Kommentare zu “Trotz Safari-Update Conversions richtig tracken – so geht’s!”

  1. Avatar-Foto Naseweis

    Der Google Agentursupport behauptet, dass das alte Tracking weiterhin funktioniert, da die Library im Hintergrund ausgetauscht wurde und somit auch mit bisherigem Code das First-Party Cookie gesetzt wird. Allerdings sei der Support angehalten, nur noch das Global Site Tag zu empfehlen.

  2. Avatar-Foto Stefanie Frühauf

    Danke für den Hinweis. Nach mehreren Stichproben beim Support können wir das zwar so nicht bestätigen, sind aber gespannt, was die nächsten Wochen nach dem Update bringen werden. Gerade im Hinblick darauf, ob andere Browser vielleicht sogar nachziehen werden…

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