Automatische Umstellung der Anruferweiterung in AdWords

24. Februar 2016 | Von in SEA

Am 9. März wird in allen AdWords-Konten die Anruferweiterung automatisch auf Google-Weiterleitungsnummern umgestellt. Wir haben uns näher angeschaut, was sich dadurch ändern wird.

Dass AdWords-Nutzer die Möglichkeit haben, in der Anruferweiterung ihre Telefonnummer durch Google-Weiterleitungsnummern ersetzen zu lassen, um Conversions zu tracken, ist keine Neuheit. Dass dies nun im März Pflicht wird, allerding schon.

Wer ist betroffen?

Die Umstellung wird in Konten vorgenommen, die eine Anruferweiterung aktiviert haben. Für Nur-Anrufkampagnen gilt die Änderung nicht. Betroffene Werbetreibende wurden bereits von Google mit einer E-Mail informiert. Sie haben nun die Gelegenheit, in einem Formular der Umstellung zu widersprechen. Allerdings besteht diese Möglichkeit nur bis zum 1. März. Danach kann die Google-Weiterleitungsnummer bei Bedarf dennoch wie gewohnt im Bereich Anzeigenerweiterung aktiviert werden.Weiterleitungsnummer

Wie funktioniert die Weiterleitungsnummer?

Nach der Umstellung wird anstatt der eigenen Telefonnummer primär eine Weiterleitungsnummer von Google angezeigt. Ausgenommen sind reine Display-Kampagnen. In mobilen Anzeigen ist die Nummer erst nach Antippen des Call-Buttons ersichtlich. Sie wird dynamisch vergeben und hat daher mit jedem Aufruf eine andere Form. Entweder äußert sich diese in der Vorwahl 0800, der lokalen oder der regionalen Vorwahl der geschäftlichen Rufnummer. In jedem Fall versucht Google, möglichst das Format der ursprünglichen Geschäftsnummer beizubehalten.

Die bloße Nutzung der Weiterleitungsnummer ist kostenfrei. Für den Klick allerdings entstehen Kosten in Höhe des entsprechenden Klickpreises auf die Anzeige. Wählt ein Nutzer eine Google-Weiterleitungsnummer hingegen von Hand, entfallen die Kosten.

Durch die Weiterleitungsnummer hat man ferner die Möglichkeit, Conversions via Anruf zu tracken. Die genaue Zeit, ab wann der Anruf als Conversion gelten soll, lässt sich individuell einstellen. Voreingestellt liegt er zunächst bei 60 Sekunden. Bei Verwendung von automatischen Gebotsstrategien, wie beispielsweise der CPA-Strategie, werden Anruf-Conversions zudem mit einbezogen.Weiterleitungsnummer2

Aber: Die Nummer wird nicht immer angezeigt. Erhält eine Anzeigengruppe innerhalb von vier Wochen nicht eine bestimmte Mindestanzahl von Klicks, wird die reguläre Geschäftsnummer angezeigt. Für Anzeigen auf Mobilgeräten gilt diese Mindestanforderung jedoch nicht. Auch bei eingeschränktem Platz, Qualitäts- und anderen Beschränkungen behält sich Google vor, die Geschäftsnummer einzublenden.

Leistungen aufschlüsseln

Im Bereich der Anruferweiterung lassen sich die Gesprächsdauer, die Uhrzeit von Gesprächsbeginn und -ende sowie die Ortsvorwahl des Anrufers einsehen. So erhalten Werbetreibende zusätzliche Infos über die Leistung ihrer Kampagnen. Beispielsweise lässt sich feststellen, in welchen Orten besonders Potenzial existiert, um dort stärker zu werben.

Um die mobilen Anruf-Conversions zu überprüfen, kann in den Berichten die Spalte „mobile Anruf-Conversions“ hinzugefügt werden. Bis auf Keyword-Ebene können sie dann eingesehen werden.

Fazit

Die Anruf-Conversions via Google-Weiterleitungsnummern halte ich für ein interessantes Feature, vor allem, da es auch in die jeweilige Gebotsstrategie einbezogen wird. Allerdings lohnt sich die Umstellung nicht für alle Werbetreibende. Für Ärzte beispielsweise ist es meist besonders wichtig, dass die tatsächliche Telefonnummer angezeigt wird, damit Patienten einen Anruf auch später noch tätigen und die Nummer speichern können.

Bei Unsicherheiten hinsichtlich der kollektiven Umstellung von Google kann man natürlich vorsichtshalber bis zum 1. März widersprechen – schließlich lassen sich bei Bedarf auch hinterher die Google-Weiterleitungsnummern aktivieren.

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Cora Rothenbächer

Cora Rothenbächer war bis 2018 Senior Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Sie schrieb schwerpunktmäßig über Google AdWords und Bing Ads im Bloofusion-Blog und war Redakteurin des suchradars, dem Magazin für SEO, SEA und E-Commerce.

Cora ist in den folgenden sozialen Netzwerken vertreten:

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